Wenn man niemals ein Traum oder ein hohes Ziel im Leben hatte

@Doors
Ganz genau. Manchmal ergeben sich neue Wege und Teilziele.

Nur, wenn man ein riesengroßes Ziel hat - dieses mit so geringem Aufwand wie nur möglich erreichen will - aber keinen Anfang finden kann.... dann wrd das nie etwas.

@100DollarBills
Der Kern ist, dass alles bereits perfekt ist, wie es ist. Der Mensch lebt bloß in der Illusion, dass er vollkommen oder vollkommener werden könnte, als er bereits ist. Hör' dir einfach mal Eckhart Tolle z.B. an. Nicht jeder Mensch hat einen Traum, viele gelangen irgendwann an einen Punkt, wo sie merken, dass im Hier und Jetzt bereits alles ist, was sie brauchen, und jedes Streben nach einer glücklichen und glücklicheren Zukunft ist letztendlich vergebens, wenn man erwartet, dass man irgendwann einen Punkt erreicht, an man vollkommen ist. Ich selbst habe keine wirklichen Träume mehr, aber sicherlich möchte ich noch einige schöne Dinge in meinem Leben erleben, aber man sollte keine Erwartungen haben.

Letztendlich geht es im menschlichen Leben immer darum, das Nächste zu erreichen, denn das, was ist, ist den Meisten nie genug. Also nach dem Motto, das Leben ständig auf's nächst höhere Level zu bringen. Daran gibt es auch kein Problem, solange man sich bewusst ist, dass man keine wirkliche Ausgefülltheit oder Vollkommenheit im Leben erreichen kann, denn das Leben verläuft wellenartig. Es gibt kein wirkliches Ankommen, aber man kann eben irgendwann an dem Punkt gelangen, wo man erkennt, dass bereits alles vollkommen ist, wie es ist, egal, wie der Verstand es bewertet. Aber es ist als Mensch ganz normal, dass man immer neue Impulse haben will, Neues erleben will, vlt. auch Neues erreichen will, aber diese Ernsthaftigkeit kann wegfallen, dass man nicht mehr dieses zwanghafte Bedürfnis nach Vollkommenheit hat, oder dass man von allen anerkannt werden möchte.

Tatsache ist, alles würde einem irgendwann zum Hals rauswachsen. Und wenn ich die Millionen auf'm Konto hab', fängt dieses nach einer Weile auch an, mich anzuöden, und ich verpulver' das Geld. Und die tolle Frau wird auch irgendwann langweilig usw. (muss nicht immer so sein, aber man kennt es ja...).

@Yoshi
Was verstehst du denn unter Vollkommenheit?
Gier und verlangen erzeugt immer mehr solches, aber vollkommenheit ist da schonw as anderes.

@100DollarBills
Doors hatte deinen Beitrag aus dem anderen Thread ja bereits zitiert, aber ich tue es auch nochmal:

Doors schrieb:Lieber werde ich ein Millionär anstatt einen Beruf auszuüben, der mir "nur" Spaß macht und man da einen mickrigen Monatsgehalt bekommt. Was denken sich die Menschen eigentlich wenn sie ihren Traumjob ausüben? Ein Traumjob ist doch ein Job wo man viel Geld verdienen kann :D Verstehe die Leute gar nicht die sich für eine Ausbildung entscheiden, oder meinen das Naturwissenschaften das Beste überhaupt wären, das Beste auf der Welt ist und bleibt Geld! ♥

Ich liebe Geld über alles :)

Wenn das dein Traum ist, dann kannst du gleich wieder einstecken. Geld ist mit Sicherheit nicht das Beste auf der Welt.

100DollarBills schrieb:Es geht mir ja auch nicht darum "der Beste" überhaupt zu werden, was wir sind ist eh nicht besonders sondern das was wir tun!

Das ist schonmal völliger Quark. Sowohl das was wir sind, als auch das, was wir tun ist etwas Besonderes.

Vorallem solltest du dein Leben nicht zu ernst nehmen, und nicht zu viel über deine Zukunft grübeln, die sowieso nur in unseren Vorstellungen existiert.

@Quinn-scias

Quinn-scias schrieb:Was verstehst du denn unter Vollkommenheit?
Gier und verlangen erzeugt immer mehr solches, aber vollkommenheit ist da schonw as anderes.

Ich meine damit, dass der Mensch sich selbst vollkommen fühlt, indem er irgendetwas erreicht hat, und meint, diesen Zustand halten zu können, durch das, was er erreicht hat (seine momentanen Umstände). Man ist immer vollkommen, egal wie und wo man ist. Das hat nichts mit perfekt sein zu tun, im Sinne von, dass man sich selbst als Mensch irgendwie auf das höchste Level hochgearbeitet hat. Es geht einfach darum, dass das, was im Hier und Jetzt bereits vollkommen ist, weil es gar nicht anders sein könnte, als es ist. Vergangenheit und Zukunft sind letztendlich immer nur Vorstellung. Leben oder Sein findet immer nur im Jetzt statt, aber natürlich braucht der Mensch diesen Mechanismus, damit er leben kann, bloß lebt er in der ständigen Illusion, dass er dieses Höchstlevel erreichen könnte, und dann vollständig wäre. Ich finde Andy (http://www.youtube.com/user/daswunderdesseins) oder auch Eckhart Tolle bringen das wunderbar rüber. Sicherlich geht es nicht darum, nur noch im Schneidersitz mit der Tasse Tee dazusitzen, und die Bäume anzustarren. Es hat nichts damit zu tun, dass man auf einmal nichts mehr tut, weil man erkannt hat, dass der Moment bereits perfekt ist. Es erscheint eh immer, wie es erscheint.

Man wird keinen Zustand auf ewig halten können. Da sei das Leben mit seinen oftmals bösen Überraschungen davor.

@Doors
So ist es. Selbst Menschen, die meinen, irgendeinen Erleuchtungs-Zustand erreicht zu haben, und sich nur noch glückselig fühlen, selbst da kann auf einmal das "stinknormale" Leben weitergehen.

@slobber

Das ist mein 50.000 Post - und den widme ich ganz allein Dir, weil Du so ein netter Mensch bist!

@Doors
Ich bin gerührt *Tränchen wegwische*

@100DollarBills

Ich denke im Leben gehts nicht um den "großen Traum" . Es sind Erwartungshaltungen an sich selbst und ans Leben, die nur mit einer ganz geringen Wahrscheinlichkeit wahr werden. Wie man so schön sagt es kommt immer anders, als man denkt. Und man selbst besteht auf seine Perfektion, die einem irgendwann eingebläut wurde, und erkennt nicht dass andere Menschen auch glücklich sind und leben, einfach geniesen. Z.B Leute mit Down-Syndrom. Doch Ziele sind wichtig, kleine etappenartige, und größere Ziele, die, und das ist wichtig, selbstgesteckt wurden und erreichbar sind.

Anstatt "Ziel", was ich nicht sagen würde weil ich das Leben nicht als Wettrennen mit Zieleinlauf sehe, würde ich meinen,ist das Leben da um Erfahrungen zu machen, um sich gut zu fühlen und sich auszuleben. Wer immer nur was erreichen will, kommt nie wirklich an, ist nie wirklich bei sich.
Ohne Akzeptanz und sogar Liebe für das Ich im Hier und Jetzt gibts auch kein glückliches zukünftiges Ich.

@DeadPoet
Der Begriff "Ziel" ist schon passend. Man hat ein bestimmtes Ziel (eine Vorstellung dessen was man gerne erreichen möchte) und muss eigenverantwortlich und konstant daran arbeiten um dieses Ziel auch erreichen zu können.
Sicher, es gibt Luftschlösser wie "Ich will den und den Star heiraten" oder "Ich will Prinzessin werden".
Aber wenn ich beispielsweise eine Fremdsprache beherrschen möchte dann liegt es an mir ob und wie ich diese Sprache lerne. Nur wenn ich daran arbeite erhöht sich die Möglichkeit das ich dies auch erreiche.

@slobber

Das sehe ich ebenso wie Du. Was ich eher ablehnen würde ( für mich ), wäre eben ein "hohes Ziel" ( z.B Millionen Euro erwirtschaften) Das führt komplett weg von den wirklich erfülllenden Lebensinhalten, und der eigentlichen persönlichen Entwicklung. Und wenn man 'Menschen beobachtet, die straight auf solche Oberflächlichkeiten gesetzt haben, wird man erkennen dass sie entweder ziemlich kaputt siind auf sozialer zwischenmenschlicher Ebene, und oft latente Alkoholprobleme haben, und dann eben das Ziel erreicht, oder nicht erreicht haben. Aber ihr Persönlichkeitsbild ist eben so oder so "Nie zufrieden" "Immer mehr" Und das ist die Crux, dass die Fähgkeit, die sie zu solcher Höchstform treibt, auch der Hinderungsgrund ist auf anderen Ebenen glücklich und zufrieden zu sein. Will es nicht zu sehr verallgemeinern, aber da ist schon ein kausaler Zusammenhang, der sehr viele Menschen in unserer Leistungsgesellschaft betrifft.

@DeadPoet
Tja, viel Geld zu besitzten/ ein Haus zu besitzen/ eine Firma zu besitzen kann man ja schon als ganz großes Hauptziel haben.
Aber ohne kleine Teilschritte funktioniert es in der Regel nicht.

Ob es das richtige war sieht man meist eh erst im Rückblick.

@slobber
Versuchen kann man alles, macht nur wenig bis keinen Sinn. Die wenigsten durchbrechen ihre Prägungen und Konditionierungen, und werden nie erkennen, warum sie eigentlich rudern und strampeln wie blöde, und durchs Leben hetzten.

Wer kennt sie nicht, die geschiedenen Familienväter, die Work/Alkholics, die kühlen Unnahbaren, die mit Schlaganfällen oder Leberzirrose relativ früh aus dem Leben scheiden. Wer kennt sie nicht, die Pedanten, die Kontrollfreaks, die auf der Arbeit 100% geben, und deswegen auch am Gartenzaun und in den Familien Spannungen erzeugen, und bei ihren Kindern Traumen, die wiederum aufgearbeitet werden müssen. Die Mütter, die das alles Mitmachen, nur zusehen wie die Familie zerbricht, oder es nicht zulassen das eine Familie vernünftig auseinandergeht und sich dann "selbstfinden" müssen, weil sie bisher nur Beisitzer in dem Leben eines anderen waren..Wer kennt keinen "Burnout" Betroffenen, wieviele miesepetern rum, und wollen dass sich die "Gesellschaft verändert", und geben sich am Ende doch auch mit dem neuesten Iphone zufrieden. Und ein Haus, das ihnen nicht gehört, aber bald - in 30 Jahren, wenn sie es abbezahlt haben, obwohl es nie soweit kommen wird, und wenn es soweit kommen wird, bedeutet es rein garnichts..Weil es sogut wie nichts wert ist.
Das sind Leben, die auf Sand gebaut sind.
Aber von diesem System erwünschte Leben..

Nun, meine abgezahlte Hütte in der Einöde verschafft mir gewisse Freiheiten, die ich im Reihenhaus-Ghetto nicht hätte. Dafür habe ich kein IPhone. Man setzt eben Prioritäten.

Ciela schrieb:Mach einfach, was du für richtig hältst. Ist doch egal, was Kennedy gesagt hat.

Haus bauen, Baum pflanzen (Archiv-Version vom 27.11.2013) und so.

Finde ich auch. Die Leute sind oft viel zu sehr darauf aus, irgend einen höheren Sinn für alles zu suchen, fühlen sich ohne einen großen Traum unvollständig. Dabei sind es doch oft unrealistische Vorstellungen, die die Menschen unglücklich machen.
Meine Freundin ist eine hervorragende Biologin mit hervorragenden Noten, aber sie hält sich selbst für schlecht in dem was sie tut, weil sie kontinuierlich nach Höherem strebt, egal wie gut sie auch immer ist. Sie sucht immer noch nach ihrer Berufung und ich befürchte leider, dass sie sie nie finden wird, eben weil sie immer nach Höherem strebt und es nicht merken wird, selbst wenn sie sie gefunden hat.

von eckard tolle und anderen lehrern, robert betz oder wie sie alle heißen, halte ich nichts mehr.
die erzählen all denselben unsinn.
Sokrates, Osho und Krishnamurti wahren wahre tranzendentalisten.
@Yoshi

Aber Mittllerweile rede ich nicht mehr über philosophie und spiritualität .
^^

Denn jeder geht sowieso seinen eigenen weg.

@Quinn-scias
Ich selbst halte schon etwas von Eckhart Tolle. Ich schaue mir zwar kaum mehr Videos von ihm oder anderen Gurus an, da es letztendlich eh nichts Neues ist. Es geht immer um die Essenz.

Osho ist auch ganz nett, aber nicht so mein Fall.

Und genau, jeder geht eh seinen Weg :)

Wer wollte schon Wege gehen, die einem andere vorschreiben?