Der Fall Sonja Engelbrecht

Rick_Blaine schrieb:Aber zur Ehrenrettung der bayerischen Polizei, die sich m.E. im Fall Sonja eh nicht mit Ruhm bekleckert hat, frage ich: wer hätte denn je vermutet, dass es ein "Wolldeckenmuseum" gibt? Ich jedenfalls niemals

Diese Info hatte die Polizei schon, wie aus vorherigen Kommentaren hervorgeht.

hofratschuster schrieb:ZoeZeeZackfrak schrieb:
vielleicht lohnt dort eine Nachfrage
Das hat die Polizei bereits im Dezember 22 (erfolglos) getan, habe ich in einem Post gesehen.

Die Leiche war also in die Decke eingerollt. Das gilt als ermitllungstechnisch sicher?! Dann würde sich meine Frage von vorhin ja erübrigen. Dann ist sicher auch DNA von S.E. sicher an der Decke gefunden worden. Weiß da jemand etwas ganz Konkretes?

brigittsche schrieb:stammt die Decke eher aus den 90ern und ist Ware, wie sie damals von fliegenden Händlern angeboten wurde. Oder kommt aus einem Versandhaus.
Auf jeden Fall eher billig, also sowohl vom Preis als auch im Sinne von "billigem" Geschmack.

Es könnte auch ein Mitbringsel aus dem Urlaub sein, eine Decke, die man kauft, wenn man grade nichts dabei hat aber trotzdem zum Strand will. Als Geschenk will man es nicht wirklich haben, habe selber so ein Ding aus Polyester, das liegt seit Jahren unbenutzt rum. Ist halt ein schönes Motiv drauf, aber sonst Müll. Ein Verlust wäre diese Decke bestimmt nicht.
Herstellung m.M. 80er oder 80er

Dancingfool schrieb:Es könnte auch ein Mitbringsel aus dem Urlaub sein, eine Decke, die man kauft, wenn man grade nichts dabei hat aber trotzdem zum Strand will.

Sie hate aber immerhin ein deutschsprachiges Etikett. Allzu exotisch wird die Herkunft also nicht sein..... Wobei solche Sachen natürlich auch damals schon in Asien hergestellt wurden für den deutschen Markt, aber dass dann irgendwo am anderen Ende der Welt ausgerechnet eine Decke mit deutschem Etikett verkauft wird....?

AnMA schrieb:Die Leiche war also in die Decke eingerollt. Das gilt als ermitllungstechnisch sicher?! Dann würde sich meine Frage von vorhin ja erübrigen. Dann ist sicher auch DNA von S.E. sicher an der Decke gefunden worden. Weiß da jemand etwas ganz Konkretes?

Welche Frage hattest Du vorhin?

Sorry, ich hatte das so verstanden, dass SE mit der Decke in die Plastikumhüllung gewickelt wurde. Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden. Dann bitte ich um Entschuldigung. Und dass DNA von ihr an der Decke gefunden wurde, davon gehe ich aus.

ZoeZeeZackfrak schrieb:gestern während der Sendung habe ich im Aufnahmestudio angerufen, mit dem Hinweis auf das Wolldeckenmuseum.
man war dort recht kurz angebunden, es hieß bloss man würde es weitersagen.

Interessant! Da waren Sie ja auf der richtigen Spur Zum Anruf: Bin mir relativ sicher das da echte Polizisten,Ermittler am Telefon sitzen Widerlegt jedenfalls nicht meinen Verdacht bezügl. deren "Kompetenz" und,sags mal so, manchmal Arroganz

brigittsche schrieb:Sie hate aber immerhin ein deutschsprachiges Etikett. Allzu exotisch wird die Herkunft also nicht sein

Das Etikett ist dreisprachig, auf einer Seite Acryl-Velour einsprachig, auf der anderen Seite dreisprachig Polyacryl Acrylic Acrylium. Kann durchaus bei einem Italien- oder Frankreichurlaub gekauft worden sein.

@Dancingfool
Stimmt, das hatte ich falsch in Erinnerung!

AnMA schrieb:Die Leiche war also in die Decke eingerollt. Das gilt als ermitllungstechnisch sicher?!

Es hieß:

Die Leiche war in Müllsäcke und Planen verpackt. Deren Analyse ergab, dass diese zuvor bei Bau- oder Renovierungsarbeiten verwendet worden waren. Es kann daher vermutet werden, dass der Täter im Jahr 1995 entweder privat renoviert oder gebaut hat oder aber auch in diesem Bereich beruflich tätig war.

Dazu konnten noch die Überreste einer Decke aufgefunden werden.

https://www.polizei.bayern.de/fahndung/personen/044638/index.html

Die Leiche hatte der Täter zudem in Müllsäcke und Planen eingewickelt. Vermutlich seien die Materialien vorher bei Bau- oder Renovierungsarbeiten verwendet worden. „Wir haben tatsächlich Malfarbe an diesen Gegenständen festgestellt“, so der Polizist Baader. Möglicherweise habe der Täter in diesen Zeitraum privat oder beruflich handwerkliche Tätigkeiten ausgeübt. Kurz vor dem Tatzeitpunkt hatte weiterhin vom 3. bis zum 9. April 1995 die Baumaschinenmesse „Bauma“ in München stattgefunden.

Auch eine blau-schwarze Decke mit Pflanzenmuster sei bei den sterblichen Überresten gefunden worden.

https://m.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/tv-kolumne-aktenzeichen-xy-ungeloest-moerder-von-sonja-engelbrecht-war-wohl-im-handwerklichen-bereich-taetig_id_187216083.html

Habe ich das eigentlich richtig in Erinnerung, dass hier gestern jemand schrieb, dass die Polizei bereits im Dezember 2022 mit dem Wolldeckenmuseum Kontakt aufgenommen hat?
Ich bin hier irgendwo über diese Aussage gestolpert, weiß aber leider nicht mehr wer diese getätigt hat und ob es dazu eine Quelle gab.
Erst danach hat @luna08 von ihrer Entdeckung berichtet.

Eifel86 schrieb:Habe ich das eigentlich richtig in Erinnerung, dass hier gestern jemand schrieb, dass die Polizei bereits im Dezember 2022 mit dem Wolldeckenmuseum Kontakt aufgenommen hat?

Ich glaube das war nur eine Hypothese. Also dass der User schrieb, dass die Ermittler das Deckenmuseum womöglich kontaktierten, die Decke aber dennoch nicht erkannt wurde.

Eifel86 schrieb:Habe ich das eigentlich richtig in Erinnerung, dass hier gestern jemand schrieb, dass die Polizei bereits im Dezember 2022 mit dem Wolldeckenmuseum Kontakt aufgenommen hat?

Das steht hier, aber ohne Quellenangabe.
Beitrag von hofratschuster (Seite 1.001)

Mit dem Fund der Decke in Form eines Vergleichsstück in einem Museum könnte man den Herstellungsort, den Herstellungszeitraum, den Verkaufsort und den Verkaufszeitraum eingrenzen sofern es keine Massenware war. Dies könnte weitreichende Rückschlüsse auf den Täter zulassen.

Pony2.4 schrieb:Ich glaube das war nur eine Hypothese. Also dass der User schrieb, dass die Ermittler das Deckenmuseum womöglich kontaktierten, die Decke aber dennoch nicht erkannt wurde.

Ja, das war ich. Auf dem Insta-Account des Wolldeckenmuseums ist ein entsprechender Post aus dem Dezember 2022. Allerdings wurde dort explizit nach dem Etikett gefragt und ich weiß nicht, ob das Museum die Decke in Gänze bzw. ein Foto davon zur Verfügung gestellt bekam.
Letztendlich hat das Museum 2021 sechs Wolldecken geschickt bekommen und eine davon ist die adrette rote. Es sollte den Absender kennen und dadurch ist vielleicht eine Spur zum Hersteller/Vertrieb möglich.
Ich musste spontan auch an die Posterkataloge denken.
Tippe aber auf Versandhaus.
Die DNA-Spuren wurden auf dieser Decke gefunden.

Existieren eventuell noch verwertbare DNA-Spuren vom Täter auf dieser Decke?

@hofratschuster
Ok, also hat niemand die gefundene Decke bei SE mit entsprechenden Decken mit passendem "Schildchen"/Marke auf Musterübereinstimmung untersucht?
Und woher weißt du, dass an der Decke die DNA-Spuren waren?

Wahnsinn und großes Lob, @luna08 für deine Entdeckung.

@all @luna08


Das ist wirklich ein toller Fund.

Ich könnte mir vorstellen, dass wenn dies die Decke ist, man auf jemand hoffen kann, der sie erkennt.

Vielleicht war es die typische Kofferraumdecke, oder Ladefläschendecke, die Leute im Auto haben (gerade wenn sie Renovierungszeug transportieren)

Beim Beladen sieht man das Motiv und hat eine Irritation, was das eigentlich darstellt.

Ich habe so auch mal den Fetzen einer Jacke erkannt von jemand der identifiziert werden musste.

An der Jacke war ein kleines Logo, wo Kid irgendwas stand und ich dachte flüchtig, als ich diese Jacke vorher mal an die Garderobe gehängt habe: Komisch, ist doch keine Kinderjacke.

Unglaubliche Neuigkeiten! Wenn ich daran denke wie lange hier über den Fall diskutiert wurde und man befürchten musste Sonja nicht mehr zu finden. Und auch schön, dass die Bekannten nun hier endlich in Ruhe gelassen werden.

Dass sie ihn kannte, denke ich nicht-,zumindest gibt's dafür keinerlei Anhaltspunkte. Dass die -verständlicherweise- verzweifelte Mutter behauptet, dass Sonja nie zu einem Fremden eingestiegen wäre, ist leider nicht viel wert. Ich habe auch wahnsinnig viel getan, was meine Eltern mir niemals zugetraut hätten.
Ich vermute leider den Klassiker....hübsches Mädchen kommt, zumindest bequem, nicht heim und stößt in einem schwachen Moment auf einen Täter. Ich vermute eher, dass er entweder sehr jung oder segr alt war-mittleres Alter kann ich mir nicht vorstellen. Also entweder ein schöner, charmanter junger Mann à la Ted Bundy oder netter, goldiger Opa. Ersteres lässt hoffen, dass der Täter noch lebt.

Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass die Polizei mehr als nur diese Decke im Petto hat. Ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, dass man von ihr auf den Täter schließen kann.
Wie soll das denn ablaufen? Frau X erinnert sich, dass Y vor 30 Jahren eine Decke im Auto hatte? Wisst ihr wieviele auffallend hässliche Decken es gibt?
Finde die restliche "Verpackung" der Leiche wegweisender.

Eifel86 schrieb:Und woher weißt du, dass an der Decke die DNA-Spuren waren?

Dazu gibt es mehrere Quellen. Eine davon:

Mordfall Sonja Engelbrecht: DNA-Spuren an Decke gefunden

An der Decke aus Kunstfaser wurden im Labor auch DNA-Spuren sichergestellt. Ob darunter auch welche vom Täter sind, wollte Stephan Beer am Dienstag noch nicht bestätigen. Während der ZDF-Sendung sagte Kriminalhauptkommissar Baader allerdings: "Ja, wir haben eine DNA-Spurenlage."

Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/nach-aktenzeichen-xy-dna-spur-im-mordfall-sonja-engelbrecht-art-883507

@Soup
Ich könnte mir auch einen jungen, charmanten Täter, damals vielleicht in den 20ern, vorstellen.
Das wäre genau der Typ Mann gewesen, bei dem ich persönlich am wenigsten Angst gehabt hätte. Weil man bei so jemandem davon ausgeht, dass er Frauen problemlos freiwillig haben kann und es deshalb nicht "nötig" hat, eine junge Frau zu vergewaltigen und anschließend zu ermorden.
Bescheuerte Denke, aber ich glaube diese falsche Sicherheit in der sich Frau wiegt, kann bei so einem Täter-Typ schnell verkannt werden.