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Der Fall Sonja Engelbrecht

22.731 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Wald, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Sonja Engelbrecht

Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 00:22
Zitat von ThordisThordis schrieb:Waren damals Schranken an den Forstwegen vorhanden, wie es heutzutage häufig der Fall ist, damit keine unberechtigten Personen mit Auto die Wege als Schleichweg nutzen?
Ich weiß zwar nicht wie es dort in der Gegend mit Schranken aussieht, aber hier in Hessen gibt es diese nur vereinzelt und der Großteil der Waldwege ist ohne. Mein Vater war Forstwirt und konnte mit seinem Schlüssel sämtliche Schranken im Gemeindewald öffnen. Interessanterweise klappte dies auch an einer Schranke 30km von seinem Arbeitsort entfernt, ob dies nur Zufall war kann ich nicht sagen.

Hier gibt es oft Schranken an Orte wo ansonsten viel unberechtigter Verkehr wäre wie zB an einer Wasserquelle im Wald nahe des Waldweges. Deshalb ist an der Einfahrt eine Schranke. Sodass die Leute mit den Kanistern dort hinlaufen müssen, bevors die Schranke gab blockierten ständig welche den Weg im Wald.


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04.03.2023 um 00:25
Zitat von xTrinaxTrina schrieb:Wie die Kripo zu der Annahme kommt, dass er nochmal da war, ist mir trotzdem ein Rätsel. An das Verfahren mit der "Holzliegedauer" nenn ichs jetzt einfach mal - glaub ich nicht. So ein irres Verfahren anwenden..?? Aber eine Decke im Internet finden schaffen sie nicht...?? Außerdem war die Stelle so schwer zugänglich, denke nicht dass er nochmal da war um die Leiche abzudecken.
Soweit ich hier gelesen hatte, hatte die Kripo schon eine Anfrage bei dem Wolldeckenmuseum gestartet.

Aber ich weiß nicht, warum die Ermittler davon ausgehen, warum der Täter noch nach der Verbringung dort gewesen sein soll.

Das Versteck mit Hölzern, Laub o.ä. abzudecken wird nicht von längerem Erfolg sein. Diese Erosionsrinnen enstehen durch Regenwasser und Frost. Bei Regengüssen im Herbst, wenn die Bäume das Laub verloren haben, dürfte durch diese Rinnen schon eine ganze Menge Wasser fließen, quasi immer das Wasser von der Terrasse darüber (wiederum gespeist von weiter oben). Da wird eine lockere Bedeckung keine 25 Jahre halten. Vielleicht kommt daher die Annahme, dass der Täter auf jeden Fall nach der Verbringung dort gewesen sein muss. Vielleicht nicht nur einmal?

Wir wissen hier wieder viel zu wenig um das beurteilen zu können.


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04.03.2023 um 00:28
Zitat von LentoLento schrieb:Aber ich weiß nicht, warum die Ermittler davon ausgehen, warum der Täter noch nach der Verbringung dort gewesen sein soll.
Ich habe die Theorie, dass unter den Laubschichten auf zwei unterschiedlichen Ebenen “Gaben” gefunden wurden. Zum Beispiel eine Rose. Klar, hört sich komisch an. Aber möglich. Vielleicht etwas anderes.


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04.03.2023 um 00:41
Zitat von Nia777Nia777 schrieb:Man muss doch keinen militärischen Hintergrund haben, um sich in der Natur bewegen zu können.
Das behaupte ich doch auch gar nicht? Wie kommst Du darauf? Ich stelle lediglich eine Frage.
Zitat von inextensoinextenso schrieb:Vllt jemand mit militärischem Hintergrund?
Zitat von Nia777Nia777 schrieb:Also ich persönlich kenne etliche Wälder, in denen man sich Stunden bewegen kann, ohne jemanden zu treffen. Jeder, der öfter in der Natur unterwegs ist, wird da zustimmen.

Na und? Das ist schön für dich, dass Du heute über solche subjektiven Erfahrungen verfügst. Aber inwiefern bringt uns das nun bei der Betrachtung eines Falls von 1995 weiter? Ich kenne auch abgelegene Waldgebiete, wo ich vor allem im Herbst, Winter, Frühling keiner Menschenseele nie begegnet bin. Aber daraus leite ich nicht ab, dass der Täter im Fall SE das Risiko eingegangen wäre, tagsüber mit einer Leiche über der Schulter gesehen zu werden.




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04.03.2023 um 00:52
Zitat von inextensoinextenso schrieb:Ich kenne auch abgelegene Waldgebiete, wo ich vor allem im Herbst, Winter, Frühling keiner Menschenseele nie begegnet bin. Aber daraus leite ich nicht ab, dass der Täter im Fall SE das Risiko eingegangen wäre, tagsüber mit einer Leiche über der Schulter gesehen zu werden.
Außerdem war das keine wirklich abgelegende Stelle. An der Fundstelle führt weiter oben auch der Altmühltal-Panorama-Weg (300m)lang. Vielleicht Anfang April noch nicht so belebt und bei damaligen regnerischem Wetter erst recht nicht, aber trotzdem. Tagsüber konnte der Täter nicht damit rechnen dort nicht gesehen zu werden. Außerdem wäre das stehende Auto auch aufgefallen.


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04.03.2023 um 01:10
Zitat von LentoLento schrieb:Tagsüber konnte der Täter nicht damit rechnen dort nicht gesehen zu werden. Außerdem wäre das stehende Auto auch aufgefallen.

Ganz meine Meinung. Für jemanden, der so umsichtig und akribisch bei der Verpackung der Leiche war, eine viel zu riskante Angelegenheit. Wir müssen uns nur vor Augen halten, dass dieser Ablageplatz 25 Jahre lang sicher sein Geheimnis bewahrt hat. So einer geht kein unnötiges Risiko ein, sich sichtbar zu machen bzw. für andere sichtbar zu werden.




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04.03.2023 um 01:27
Zitat von inextensoinextenso schrieb:Aber daraus leite ich nicht ab, dass der Täter im Fall SE das Risiko eingegangen wäre, tagsüber mit einer Leiche über der Schulter gesehen zu werden.
Naja, meiner Meinung nach ist es viel riskanter im Dunkeln mit eingeschalteten Scheinwerfern mit Leiche im Kofferraum über Waldwege zu fahren. Im Dunkeln sieht man ein Auto wortwörtlich von Kilometern weit weg. Da ist das Risiko nicht unerheblich, dass mal eine Streife oder ein Förster (ggf. nach Anruf eines aufmerksamen Mitbürgers/Taxifahrers) zur Stelle ist, um sich die Fahrzeugbewegung im Hinblick auf illegale Müllentsorgung anzuschauen.

Jetzt wird der Einwand kommen, dass man ja das Licht ausschalten kann. Ja, könnte man... um dann noch ein weiteres Risiko einzugehen, nämlich sich irgendwo festzufahren oder in den Graben zu fahren oder ähnliche eher wenig opportun erscheinende Szenarien in Anbetracht einer Leichenverbringung.
Zudem wäre das ja *noch* auffälliger für den unwahrscheinlichen Fall, dass man dann doch gesehen wird. Vielleicht ruft nicht jeder gleich die Polizei bei einem Auto, das mit Licht im dunklen Wald unterwegs ist, weil man einen Förster oder Jäger oder ein Liebespärchen o.ä. vermutet, aber spätestens wenn nicht nur der Wald, sondern auch das durch diesen fahrende Auto komplett dunkel ist, dann dürfte fast jeder das natürliche Bedürfnis zur Klärung des Sachverhalts entwickeln.

Außerdem war hier irgendwo die Rede davon, dass in BY zu der Zeit Schnee gelegen haben könnte, weil sich jemand an ein Fußballturnier im Schnee erinnern konnte.
Selbst wenn es zum Zeitpunkt der Verbringung nur Schneematsch gewesen wäre, dann wäre das Befahren von Waldwegen im Dunkeln, noch dazu eventuell mit ausgeschaltetem Licht, immer noch extra riskant.

Ich hätte die Leiche an Stelle des Täters eher tagsüber zu einer Zeit verbracht, wo wochentags nichts los ist (früher Morgen/Vormittag).
Das ist in einer so abgelegenen Gegend sicherer. Er kann vorher mit Geschick auskundschaften, ob da jemand in der Nähe ist. Schon nach wenigen Minuten ganz still an einem Ort bekommt man durch Horchen und Beobachten ein Gefühl für die Situation.

Ja, er könnte theoretisch gesehen werden, aber er kann tagsüber vor allem auch selbst sehen. Viel besser als nachts zu riskieren, dass man in der Falle sitzt, falls auf einem Waldweg eine Streife oder ein Förster entgegenkommt, nachdem jemand das Licht im Wald gesehen hat. Besser als zu riskieren, dass man sich im Wald festfährt. Besser als zu riskieren, dass man im Dunkeln blöd umknickt oder (im abschüssigen Gelände) stürzt und an Ort und Stelle immobilisiert wird. Besser als im Dunkeln zu riskieren, dass man bei Stürzen irgendwie blöd Gegenstände verliert, die man dann im Dunkeln nicht mehr wiederfindet.

Ich favorisiere daher die Tag-Theorie, aber möglich ist natürlich beides. Allerdings WENN das wirklich im Dunkeln stattgefunden hätte, dann müsste man hinter die vermuteten naheliegenden Ortskenntnisse mMn noch mal drei FETTE Ausrufezeichen machen, denn derart viele Risiken würde wohl nur jemand eingehen, der im wahrsten Sinne des Wortes quasi blind die Ablagestelle im Wald finden würde...


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04.03.2023 um 01:42
Egal ob nacht- oder tagablage --- beide varianten erfordern sehr gute ortskenntnisse. Und das ist der punkt um den es letztlich geht.


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04.03.2023 um 01:45
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Naja, meiner Meinung nach ist es viel riskanter im Dunkeln mit eingeschalteten Scheinwerfern mit Leiche im Kofferraum über Waldwege zu fahren. Im Dunkeln sieht man ein Auto wortwörtlich von Kilometern weit weg. Da ist das Risiko nicht unerheblich, dass mal eine Streife oder ein Förster
Hmm..vielleicht war er selbst ein Jagdpächter, im Jagdverein um zu wissen, dass ihm in dieser Nacht keine Gefahr drohte erkannt zu werden oder er wusste genau, dass es weit und breit keinen Hochstand gab weil er vllt. den Förster etc. kannte?
Zitat von hofratschusterhofratschuster schrieb:Ich habe die Theorie, dass unter den Laubschichten auf zwei unterschiedlichen Ebenen “Gaben” gefunden wurden. Zum Beispiel eine Rose. Klar, hört sich komisch an. Aber möglich. Vielleicht etwas anderes.
Möglich. Möglich wäre auch, dass etwas gepflanzt wurde, was dort so nicht wachsen würde z.b. andere Baumart, Strauchart.


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04.03.2023 um 01:58
Also nachts bei Vollmond wird der Täter wohl nicht mit der Leiche durch den Wald gestolpert sein. Nur mal angenommen er ist nach der Tötung von Sonja sofort zu diesem Wald gefahren, dann dürfte es morgens im April schon fast hell gewesen sein. Und da er ja anscheinend genau wusste wo er sie ablegen wollte, dürfte das anbrechende Tageslicht ausgereicht haben. Und die Gefahr sehr gering das man um diese Uhrzeit gesehen wird.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 03:11
Es wird ein Sexualstraftäter gesucht, der im Raum München tätig und eventuell sogar wohnhaft war und gleichzeitig einen handwerklichen Bezug hatte. Zudem könnte er, wenn man sich die professionelle Ablagerung und "Verpackung" der Leiche betrachtet, bereits vorher tätig geworden sein. Berücksichtigt man diese Punkte, dann wage ich einmal einen Namen hier in den Ring zu werfen.

Manfred Immler

Mir ist bewusst, dass von MI bereits DNA-Vergleichsmaterial vorhanden ist. Diesbezüglich weise ich darauf hin, dass die bei Sonjas Leiche gefundene DNA-Spur nicht zwingend vom Täter selbst stammen muss oder in ihrer Beschaffenheit nicht ausreichend war, um beweiskräftig in das Verfahren eingebracht zu werden.

Auch ist mir bekannt, dass er viele Übergriffe gestanden hat, jedoch stets nur, wenn eine Leiche vorhanden war oder es nicht zum Tode seines Opfers kam.

War er zur besagten Zeit im Jahre 1995 mobil? Nein, ein eigenes Fahrzeug besaß er nicht, jedoch wäre der Zugriff auf ein Firmenfahrzeug, bei seiner damaligen Tätigkeit als Dachdecker, durchaus nicht unwahrscheinlich gewesen.

Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass MI in naher Zukunft noch einmal diesbezüglich durch die Ermittlungsgruppe zur Sache befragt wird. ;)


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Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 04:24
Zitat von uzzerbuzzerb schrieb:welche Leute könnten während der Woche nachts in München unterwegs sein und eine Verbindung in die Tiefen des Altmühltals haben.
Was ist mit der Gruppe junger Leute wie Sonja selbst, die ebenso im Nachtleben unterwegs waren?
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich vermute, dass die Tötung ursprünglich nicht geplant war.
Ich denke, er hat Sonja Engelbrecht nach der Vergewaltigung getötet und im Kofferraum seines Autos transportiert.
Dann hat er überlegt, was er jetzt tun kann. Wie er möglichst unbeschadet raus kommt.
"Verbergen". Irgendwo ablegen, wo sie nicht gefunden wird. Und da kam ihm dann diese Gegend in den Sinn, die er gekannt haben wird.
Vielleicht hat er ihre Leiche am nächsten Tag dort eingebracht.
Von diesem Szenario gehe ich auch aus.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Dass er ihre Sachen aufgehoben hat, könnte ich mir auch vorstellen.
Was ist dann mit dem Schmuck? Warum ausgerechnet den nicht?
Zitat von passivereaderpassivereader schrieb:Schnittränder
Schnittränder bedeutet aber auch, der Täter muss Werkzeug dabei gehabt haben und dort aktiv gearbeitet haben, was ja wohl erst Recht auffällig gewesen wäre, also sowohl Privatpersonen, die da Mal eben arbeiten im Wald, als auch Privatpersonen, die Werkzeuge mit sich führen.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber meiner Meinung nach lässt sich daraus schon ableiten, wie abgelegen das Gebiet tatsächlich ist. Ich denke, der Knochen wurde schon in den ersten Wochen nach der Ablage aus der Spalte geholt und lag dann fast 27 Jahre im Wald, ohne in der ganzen Zeit entdeckt zu werden.
Würde denn jeder Spaziergänger auf einen Blick e kennen, dass es ein Oberschenkelknochen eines Menschen ist? Der ottonormali würde doch erstmal denken, das ist der Rest eines tierkadavers. Ausserdem wissen wir nicht, ob dieser Knochen nicht von Tieren verscharrt oder versteckt wurde und aufgrund von Witterungsverhältnissen freigelegt wurde. Lag er vollständig an der Oberfläche oder nur teilweise, war er intakt, verschmutzt?
Zitat von hofratschusterhofratschuster schrieb:Ich habe die Theorie, dass unter den Laubschichten auf zwei unterschiedlichen Ebenen “Gaben” gefunden wurden. Zum Beispiel eine Rose. Klar, hört sich komisch an. Aber möglich. Vielleicht etwas anderes
Auch das wäre vorstellbar.


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04.03.2023 um 04:31
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Sonja ist am 11. April 1995 verschwunden. Am 15. April war Vollmond. Ein paar Tage später.
Es ist ja immer schon vor dem vollen Mond recht hell (wenn der Himmel nicht bedeckt ist und der Mond durchkommt)
Ich habe gerade das Wetterarchiv gecheckt https://www.wetterzentrale.de/averages_de.php?station=3379&jaar=1995&maand=4&dag=1&jaar2=1995&maand2=4&dag2=22 - für mehrere Orte, denn weder für Ingolstadt noch für Eichstätt gibt es spezifische Daten für April 1995. Für München, Regensburg und Nürnberg wird angezeigt, dass gerade in den paar Tagen nach dem 10. April die Sonnenscheindauer recht kurz war, mancherorts kam die Sonne gar nicht durch. Sternenklar mag es also am Kipfenberg zumindest am 11. und 12. April 1995 nicht gewesen sein.
Nachts ging die Temperatur bis 0 Grad runter, es war also wirklich ar***kalt, tagsüber max. 10 Grad. Außerdem hat es in der Woche nach dem 11. April 1995 auch noch mancherorts regelrecht geschüttet (Aprilwetter!), Schnee lag dann definitiv keiner mehr, der die Nachtsicht erleichtert hätte.

Warum der Täter den Schmuck nicht abgenommen hat? Eventuell war ihm das nach Einsetzen der Leichenstarre nicht mehr möglich (geht langsamer bei Kälte, vielleicht hat der Täter auch gar nicht daran gedacht). Ich könnte mir auch vorstellen, dass dadurch eventuell die Decke, mit der er uU nur provisorisch SE eingewickelt hatte, irgendwie eingeklemmt worden ist, und er sie deswegen trotz ihrer Auffälligkeit nicht mehr entfernen konnte.

Jedenfalls hätten die niedrigen Außentemperaturen dazu geführt, dass der Leichnam sich nicht so schnell zersetzt hätte, bzw. mit Leichengeruch zu rechnen gewesen wäre.

Was mich irritiert, ist, dass die Polizei sagt, dass SEs Leiche wohl unbekleidet dort in die Spalte verbracht worden ist. Da aber selbst von der Decke ja nur vom Rand (möglicherweise vom Kopf- und Fußbereich) nennenswerte Reste übriggeblieben sind, könnten sich nicht auch Kleidungsstücke dahingehend komplett zersetzt haben?


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04.03.2023 um 05:58
Zitat von MantuaMantua schrieb:könnten sich nicht auch Kleidungsstücke dahingehend komplett zersetzt haben?
Ich denke irgendwelche Reste wären ähnlich wie bei der Decke auch über geblieben, zumindest aber die unverrottbaren Dinge wie Knöpfe oder Reißverschluss.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 06:44
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn ich einen X-Beliebigen Stadtmenschen fragen würde: Weisst du wann Vollmond ist, würde der die Achseln zucken. "Keine Ahnung", sagen.
1995 gab es Kalender auch noch in Papierform und diese verzeichneten oft die Mondphasen. Zudem wird der Ostertermin seit 1700 Jahren nach dem Mondkalender berechnet. Nach der bereits durch das Konzil von Nicäa im Jahr 325 festgelegten Regel ist Ostern immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang. Um Ostern herum ist also immer Vollmond. ("X-beliebige Stadtmenschen" sind in der ländlichen katholischen Gegend in der das Geschehen ablief, wohl auch sicherlich nicht der Maßstab. 😉)

Allerdings scheint im fraglichen Zeitraum das Wetter eher schlecht und der Himmel bedeckt gewesen zu sein, so dass der Vollmond möglicherweise im Ablagezeitraum gar nicht zu sehen war. Hinzu kommt, dass es für einen Täter in mehrfacher Hinsicht sinnvoller ist, eine Leiche eher tagsüber, als nachts zu verstecken. Die Argumente sind alle schon angebracht worden: Wenn der Täter im Wald in der Dunkelheit bemerkt wird, ist das viel auffälliger, als wenn er tagsüber bemerkt wird. Er könnte in der Dämmerung auch einen Jäger oder Förster übersehen, der ihn aber sieht. Für ihn besteht im Dunkeln bzw. im Mondschein ein Unfallrisiko, ob mit Wagen oder nicht und er läuft Gefahr, Gegenstände im Wald zu verlieren, die später zu ihm führen könnten, die er in der Dunkelheit nicht wiederfinden kann.

Das schlechte Wetter über Ostern 1995 wird dem Täter aber in die Hände gespielt haben, denn da werden auch tagsüber nur wenige Osterspaziergänger im Wald unterwegs gewesen sein.

Könnte der Täter vielleicht durch die Karfreitagsliturgie inspiriert gewesen sein, gerade dieses abgelegene "Felsengrab" zu wählen?
Pilatus aber wunderte sich, dass er schon tot war, und rief den Hauptmann und fragte ihn, ob er schon länger gestorben wäre. 45 Und als er’s erkundet hatte von dem Hauptmann, überließ er Josef den Leichnam. 46 Und der kaufte ein Leinentuch und nahm ihn ab vom Kreuz und wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das war in einen Felsen gehauen, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür.
Quelle: Markus 15, 44 ff. https://www.bibleserver.com/LUT/Markus15

Vielleicht war die Leiche ja auch deswegen unbekleidet, weil er sie irgendwie gesalbt hat?
Zitat von TriquetrumTriquetrum schrieb: ein Sexualstraftäter ... im Raum München tätig und eventuell sogar wohnhaft war und gleichzeitig einen handwerklichen Bezug hatte.
Und welchen Bezug hatte Immler zu der Gegend in der die Tote abgelegt wurde? Hat er bei seinen sonstigen Taten aufwendige Verstecke vorbereitet? Eher nicht. Ich glaube in der Gegend gibt es noch mehr Sexualstraftäter als Immler.


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Der Fall Sonja Engelbrecht

04.03.2023 um 08:07
Zitat von PeterWimseyPeterWimsey schrieb:1995 gab es Kalender auch noch in Papierform und diese verzeichneten oft die Mondphasen.
Solche Kalender habe ich zu der Zeit selbst gehabt. Allerdings hätte es ja gereicht, einfach abends zuvor zu beobachten, wie hell oder dunkel die Nächte sind, da merkt man auch ohne Kalender, dass der Mond zunimmt. Trotzdem dürfte es bei Wolken in einem Wald recht dunkel gewesen sein. Daher denke ich, ass der Täter sich auf jeden Fall auskennt und vielleicht auch wusste, wann dort Jäger unterwegs waren, die er vielleicht sogar kannte?
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Es würde mich bei einem solchen Täter auch überhaupt nicht wundern, wenn der zu "seinem" Fall recherchiert wie ein Weltmeister. Ich denke und hoffe, dass trotz eingeschränkter Vorratsdatenspeicherung die Polizei/StA wirklich alle einschlägigen Plattformen inklusive dieser hier (gibt es schon mal solche Anfragen an AllMystery und wenn ja kooperieren die Admins mit den Behörden... weiß das wer?) sowie vor allem die in und um München/Ingolstadt populären Newsplattformen nach auffälligen IP-Adressen Häufungen überprüfen. Stichwort: Feind liest mit.
Genau das habe ich auch schon gedacht. Wenn er noch lebt, hat er sicherlich von dem Fund von Sonjas sterblichen Überresten erfahren und verfolgt die Entwicklungen. Wenn er ihren Namen in Suchmaschinen eingibt, stößt er auch auf Allmy.

Was die Decke betrifft:
Die ordne ich auch eher einer jüngeren Person zu, was aber nicht heißen muss, dass der Täter selbst noch jünger war. Wer weiß, wie er an diese Decke gekommen ist. Sie kann ein Hinweis sein, muss aber nicht. Interessant wäre es dennoch, wenn sich nun Leute um Kipfenberg und München melden, die vor der Tat eine solche Decke besaßen und mitteilen, wie und wo sie diese möglicherweise entsorgt haben.
Dass diese Decke einmal rot gewesen sein soll, glaube ich nicht. Das wurde hier auch schon erklärt, da sich die Farbe sehr wahrscheinlich nicht so gleichmäßig verändert hätte.
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Ich denke irgendwelche Reste wären ähnlich wie bei der Decke auch über geblieben, zumindest aber die unverrottbaren Dinge wie Knöpfe oder Reißverschluss.
Das sehe ich ganz genauso.
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Was ist dann mit dem Schmuck? Warum ausgerechnet den nicht?
Weil diese für seine sexuell motivierte Tat vielleicht nicht relevant war, die Kleidung aber schon?


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04.03.2023 um 08:18
Zitat von inextensoinextenso schrieb:Cool, danke fürs Recherchieren. Das würde in der Tat passen.
Nicht dafür. Man müsste zusätzlich wissen, ob der Himmel wolkenlos war. Wenn der Himmel bedeckt ist, sieht man den Vollmond nicht und dann dringt das Mondlicht auch nicht durch die Wolken.
Zitat von PeterWimseyPeterWimsey schrieb:Allerdings scheint im fraglichen Zeitraum das Wetter eher schlecht und der Himmel bedeckt gewesen zu sein, so dass der Vollmond möglicherweise im Ablagezeitraum gar nicht zu sehen war.
Genau. Das wäre die Frage. Der Vollmond ist erstmal nur ein Indiz.
Zitat von inextensoinextenso schrieb:Ja, ich denke auch, dass derjenige keine Memme ist und sich tags und nachts in der Natur gut zu orientieren und zu bewegen weiss. Vllt jemand mit militärischem Hintergrund? Oder ein "Naturbursche" mit Bike und Zelt?
Das vermute ich auch. Da kämen aber noch mehr Menschen mit ganz anderen Hobby infrage.

Leute z.B., die nachts angeln, kennen sich in der Natur aus, dürften den Mondkalender kennen und ich bin mir sicher, die sind auch generell gerne draussen, nicht nur am Wasser und kennen die Gegend ringsum.

Oder jemand, wie ich.
Ich mache Restlichtfotografie, am liebsten bei Vollmond. Ich habe eine Fotoausrüstung, die inklusive Stativ recht schwer ist. Ich kenne den Mondkalender und streife oft im Dämmerlicht durch die Gegend. Ich mache meine Fotos, bis es zu dunkel wird.
Viele Termine im Jahr müssen ausfallen, weil zwar Vollmond ist, ich ihn aber nicht sehen kann (Wolkendecke).
Der Täter könnte theoretisch auch ein Hobbyfotograf gewesen sein.
Man schleppt so viel an Fotoausrüstung mit, wie man tragen kann. Der Aufwand ist recht groß und man will ja auf alles vorbereitet sein.
Manche nehmen zwei Kameras mit - und zwei Stative. Das wär mir zu schwer, aber dafür ist mir vor dem tollsten Motiv mal die Kamera ausgefallen. Ich hab das HB-Männchen gemacht.
Also ein starker Fotograf, ist dran gewöhnt, Gewichte zu schleppen.

Das ist jetzt aber nur ein Beispiel dafür, dass Naturliebhaber nicht nur Jäger und Sportler sind.
Man kann die Natur auch mit seiner Kamera "ausbeuten" und kennt sich dann auch draussen aus.
Gibt sicher noch viele andere Menschen mit entsprechenden Hobbys.


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04.03.2023 um 09:30
Zitat von Ivy1986Ivy1986 schrieb am 25.11.2021:unrealistisch
Zitat von IreneAdlerIreneAdler schrieb am 26.11.2021:ausgemacht
Zum Motiv der Decke:
Das Mädchen auf dem Muster sieht S.E. total ähnlich finde ich. Vielleicht war S.E. genau die Traumfrau die der Täter sich wünschte aber nicht bekam.
Erstaunlich, dass das Motiv romantisch und liebevoll wirkt. Makaber...!
Zur Rückkehr zum Ablageort:vielleicht konnte man auf Wilüberwachungskameras was beobachten oder hatte solche direkt angebracht, nach Vertagung der Suche am Ende 2022.


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04.03.2023 um 09:43
Zitat von MonacofeeMonacofee schrieb:Ivy1986 schrieb am 25.11.2021:
unrealistisch
IreneAdler schrieb am 26.11.2021:
ausgemacht
Ich verstehe deine Zitate nicht, da sie jeweils aus nur einem Wort bestehen.
Zitat von MonacofeeMonacofee schrieb:Das Mädchen auf dem Muster sieht S.E. total ähnlich finde ich.
Das sind doch nur Silhouetten. Beide hatten lange Haare, vielleicht entsprach das seinem Typ, allerdings eine totale Ähnlichkeit finde ich etwas weit hergeholt.
Zitat von MonacofeeMonacofee schrieb:Erstaunlich, dass das Motiv romantisch und liebevoll wirkt. Makaber...!
Da gebe ich dir recht, das dachte ich auch, vorausgesetzt, dass es sich um dieses Motiv handelte, was ich denke.


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04.03.2023 um 09:56
Zitat von MonacofeeMonacofee schrieb:Zum Motiv der Decke:
Das Mädchen auf dem Muster sieht S.E. total ähnlich finde ich
Ein Konterfei einer Frau mit langen Haaren. Da ist nicht wirklich eine Ähnlichkeit vorhanden. Rund um München (nicht nur da) gab und gibt es damals eine Vielzahl von jungen blonden Frauen. Eine hübscher als die Andere.

Jon Bon Jovi sagte einst einmal in einem Interview im Musikexpress als er mit seiner Band in den 90er Jahren ein Konzert in München spielte, er hätte in keiner anderen Stadt wie München so viel hübsche Frauen gesehen und war davon beeindruckt...

Er wird`s einschätzen können. Der ist viel in der Welt herumgekommen.


Kann ich als gebürtiger Münchner natürlich nur bestätigen, wenn man damals im Nachtleben unterwegs war. :)


Aber Themawechsel.

Sonja war an diesem Abend auffällig gekleidet und das mag vielleicht auch ein Grund gewesen sein, warum sie Opfer eines Sexualverbrechens geworden ist. Schwarze Lederklamotten. Da schaut man als Mann immer zweinmal hin.
Dazu die langen blonden offenen Haare, usw. Da setzt es im bei einigen Männern im Hirn durchaus aus.
Vielleicht hatte er auch explizit einen Fetisch gehabt was Leder betraf, was erklären könnte, warum Jacke und Hose nicht gefunden werden konnte.


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