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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

5.118 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Hessen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

29.11.2020 um 12:41
Zitat von Lindenfels81Lindenfels81 schrieb:Aber es war die einzige Stell auf dem ganzen Weg nach Hause, wo die Tat überhaupt möglich war. An jedem anderen Ort hätte es definitiv Zeugen gegeben.
Genau das ist doch der Punkt.
Der Täter ist ein hohes Risiko eingegangen. Aber vielleicht hat der Täter schon früher die Erfahrung gemacht, dass er mit Überrumpelung und Dreistigkeit davon kommt?
Vielleicht war er bewaffnet, hat sich den Fluchtweg überlegt, wenn es schiefgehen sollte?
Dann hätte er das Opfer losgelassen und wäre getürmt.

Denke, dass die Tat durchdacht war (auf keinen Fall spontan) und, dass es einen Plan-B gegeben hat, für die Flucht.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

29.11.2020 um 14:01
Daher meine Frage, wie sicher es ist, dass wirklich ein Schuh von Jutta Hoffmann eine Zeit lang an dem Abzweig lag. Beide Schuhbeobachtungen stammen von Zeuginnen, die - sagen wir mal - sich in der einen oder anderen Form merkwürdig verhalten haben. Man packt ein Badetuch ein und lässt den Schuh liegen. Also klingt so, als wollte man es für sich behalten....

Und über die Zeugin am Friedhof sagt ja der Beitrag in der Hessenschau einiges aus...

Denn in dem Moment, wo das nicht wirklich gesichert ist, kommen wieder eine ganze Reihe anderer Tathergänge in Frage....

In diesem Fall muss auch nicht das Badetuch zwingend von Jutta Hoffmann gewesen sein. Diese Badematten mit grünem Rand waren doch damals so gängig und dürften von Dutzenden Schwimmbadbesuchern mitgebracht worden sein....

Dann wäre ein möglicher Tathergang, dass der/die Täter doch von Richtung Schwimmbad kamen, Jutta vielleicht dazu brachten mit ihm/ihnen umzukehren und in ein Auto am Schwimmbadparkplatz zu steigen und der Tatort ganz woanders war.

Oder die Täter waren eben die beiden Personen, die der Frau mit dem entgegen kamen, sie verwickelten Jutta in ein Gespräch, hatten aber ihr Auto am Schwimmbad geparkt und boten an, sie nach Hause zu fahren, was sie annahm, weil sie dann schon spät dran war, sie sollte ja in der Pension der Eltern helfen.

So oder so: Irgendwo kann ich mir nicht vorstellen, dass die Täter für Jutta komplett unbekannte Männer waren.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.11.2020 um 21:23
Zitat von Lindenfels81Lindenfels81 schrieb:Soweit ich weiß gibt es die DNA Analyse seit Ende der 80er Jahre. Da die Kleidung aber seit einiger Zeit im Waldboden gelegen hat, ist es die Frage, wie viel von DNA Spuren zu finden waren. Und ob es solch eine Untersuchung gegeben hat, ist mir nicht bekannt.
Also 1986 war die DNA Untersuchung noch nicht wirklich machbar.
Soweit ich mich erinnere, war das erst Mitte der 90er zum Standart geworden.

Man wird aber, sofern man Asservate hatte zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal eine DNA Analyse durchgeführt haben. Voraussgesetzt, man hat genügend DNA Material


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

01.12.2020 um 21:55
@RedRalph
Also wenn wir jetzt alle Dinge, wie die Badematte und die Beschreibung der Zeigen vom Friedhof und die Frau, die den Schuh gesehen haben will, in Frage stellen, haben wir keine Anhaltspunkte...

Von daher lohnt sich es für mich nicht, darüber weiter nach zu denken.


Was wir wissen ist, das Jutta eigentlich mit ihrer Mutter wieder nach Hause fahren wollte, aber dann doch länger geblieben ist. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass man davon ausging, Jutta Hoffmann im Wald zu überfallen, sondern irgend eine Frau, und sie war dann die, die es getroffen hat.

Die beiden Männer wurden sowohl von der Frau mit Kind, als auch von den Friedhofsbesuchern als auffällig bezeichnet. Außerdem, was wollten denn die beiden Männer dort unten am Schwimmbad machen? Sie hatten keine Badeklamotten dabei.

Lindenfels hatte in den 80er Jahren bis zu einer Viertelmillionen Übernachtungen im Jahr. Evtl waren die beiden Männer früher mal in Lindenfels und kennen diesen Weg ins Schwimmbad. Dabei viel ihnen auf, dass dort immer mal wieder auch Frauen alleine unterwegs sind. Und dann haben sie einen Plan geschmiedet.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

02.12.2020 um 11:19
Zitat von Lindenfels81Lindenfels81 schrieb:Also wenn wir jetzt alle Dinge, wie die Badematte und die Beschreibung der Zeigen vom Friedhof und die Frau, die den Schuh gesehen haben will, in Frage stellen, haben wir keine Anhaltspunkte...
Das hat die Polizei wohl auch so gesehen. Sie hatte ein paar Zeugenaussagen, die sich scheinbar ergänzen bzw. nicht widersprachen, haben diese als wahr unterstellt, nicht weiter hinterfragt und den Tathergang auf dieser Basis versucht zu konstruieren - mit dem Ergebnis, dass der Fall auch nach 35 Jahren trotz scheinbarer konkreter Hinweise nicht gelöst ist. Insofern liegt der Fehler vielleicht eher darin, dass man bestimmte gemeldete Beobachtungen nicht früher hinterfragt hat und andere mögliche Hergänge nicht durchdacht hat. Interessanterweise schrieb die Presse (in den wenigen Artikel, die an den Fall erinnern) ja immer von widersprüchlichen Zeugenaussagen, das kam aber so nicht rüber in der XY-Sendung.

Die Aussage der Zeugin mit der Badematte scheint mir einigermaßen nachvollziehbar, die Matte hat es ja definitiv gegeben und die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemand anderem als Jutta gehörte ist gering.
Aber je länger ich über die Zeugenbeobachtung am Friedhof nachdenke, desto mehr Fragezeichen muss man hier doch machen. Dazu bedarf es aber noch einmal der Beschäftigung mit der Frage, ob Juttas Leiche von Anfang an am späteren Fundort war oder erst später dort abgelegt worden ist. Früher konnte ich mich nicht vorstellen, dass man sie bei der Suche nicht gefunden hätte. Die hier im Forum aufgelisteten Argumente haben mich dann aber davon überzeugt, dass sie wohl von Anfang an dort gelegen haben muss. Ein Täter, der die Leiche im Auto abtransportiert hätte, der hätte sie doch dort versteckt, wo sie wirklich niemand vermutet hätte, um eine Entdeckung und Identifizierung so lange als möglich heraus zu zögern.

Aber bei dieser Hypothese macht eine Sichtung des Schuhs von Jutta am Friedhof für mich einfach null Sinn! Die Zeugin gab an, sich sicher zu sein. So sicher, wie man sein kann, wenn man sich zwei Monate später meldet und im Kopf durch die Diskussionen im Ort und in der Zeitung schon - vielleicht auch unbewusst - beeinflusst ist? Aus dem Hessenschaubeitrag geht klar hervor, dass es an der Glaubwürdigkeit der Aussagen Zweifel gibt. Daher muss man den gesamten Vorgang der geschilderten Beobachtung mit einem Fragezeichen versehen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

02.12.2020 um 11:57
Zitat von Lindenfels81Lindenfels81 schrieb:Lindenfels hatte in den 80er Jahren bis zu einer Viertelmillionen Übernachtungen im Jahr. Evtl waren die beiden Männer früher mal in Lindenfels und kennen diesen Weg ins Schwimmbad. Dabei viel ihnen auf, dass dort immer mal wieder auch Frauen alleine unterwegs sind. Und dann haben sie einen Plan geschmiedet.
Sorry, aber diese Version des Tathergangs ist für mich ziemlich weit hergeholt. Wer so etwas plant, der sucht sich bestimmt keinen Ort aus, an dem ein doch so hohes Entdeckungsrisiko besteht und am Treppenaufgang von einer Sekunde auf die andere eine Person auftauchen kann. Die Täter hatten riesiges Glück, dass sie nicht bei der Tatausführung gesehen worden sind und waren wohl noch in unmittelbarer Nähe, als die Zeugen die Badematte aufhob. Das spricht eher für eine spontane Tat aus der Situation heraus. Das frühere Gäste hier extra nach Lindenfels zurückkehren, um genau dort so was durchzuziehen, erscheint mir haarsträubend.

Ich kann nachvollziehen, dass man als Lindenfelser (diese Gemütslage kennt man bei vielen Kapitaldelikten, die auf dem scheinbar idyllischen Land passieren: das macht keiner von hier, das können nur Leute von "auswärts" getan haben...) die Vorstellung, dass der oder die Täter um die Ecke wohnen, am liebsten aus seinem Kopf verbannt. Die nackte Kriminalstatistik spricht eine andere Sprache....es sind meistens wie auch immer geartete Beziehungstaten. Was ja nicht zwangsläufig heißen muss, dass der oder die Täter wirklich aus Lindenfels kommen müssen. Der Punkt mit den Übernachtungsgästen ist ja nicht völlig fernliegend...aber warum extra angereist? Können doch auch Gäste gewesen sein, die zu diesem Zeitpunkt Lindenfels besucht haben? Juttas Eltern hatten eine Pension...sie hat da geholfen...im Ort war Feuerwehrfest, es waren viele Fremde im Ort, Jutta war auf dem Fest am Abend zuvor. Aber es kann eben auch genausogut der nette unauffällige Junge von nebenan gewesen sein?

Ich muss immer wieder an die Zeugenbeobachtungen im Fall Anja Aichele denken. Zwei junge Männer scheinen eine Frau zu necken, die sie kennen. Danach Schreie und ein paar Tage später wird sie tot aufgefunden. In diesem Fall gibt es bestimmt noch den einen oder anderen Mitwisser, der nach Jahrzehnten noch "dicht" hält. Kann mir kaum vorstellen, dass es die im Fall Jutta Hoffmann nicht gibt.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

05.12.2020 um 10:59
@RedRalph
Da wir auf anderem Wege weiter kommuniziert hatten, belasse ich es jetzt erstmal dabei.... Nur zur Info für die anderen.


Was man auch noch bedenken sollte, es gab kein Blut an der Stelle der Badematte und des Schuhs. Zudem hat die Frau mit Kind, wohl kein Schrei hinter sich vernommen der sie nochmal nach hinten zu Jutta blicken ließ.

Wenn also die beiden aus dem Raum Alzey die Täter sind, so haben sie den Übergriff sehr schnell und leise und ohne Stichwaffen verübt.
Evtl mit einem Schlag von hinten, als Jutta an ihnen vorbei gelaufen ist. Dann trugen sie die beiden rasch Richtung Wald hinein. Evtl zu der Stelle wo sie dann auch 1988 gefunden wurde. Dort lagen dann vielleicht Schaufeln bereit um sie dann auch vergraben zu können.

Ich hatte vor kurzem noch ein Gespräch mit einer, die Jutta damals im Schwimmbad gesehen hat. Laut ihrer Aussage, fragte Jutta sie, ob sie gemeinsam den Waldweg nach oben laufen wollen. Da sie jedoch nicht so viel mit Jutta zu tun hatte, liefen sie nicht gemeinsam.

Auch dies ist ein Beweis dafür, dass niemand davon ausgehen konnte, dass Jutta Hofmann an diesem Tage allein durch den Wald gehen wird. Und das Jutta ein Zufallsopfer war


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

05.12.2020 um 17:53
Zitat von Lindenfels81Lindenfels81 schrieb:Ich hatte vor kurzem noch ein Gespräch mit einer, die Jutta damals im Schwimmbad gesehen hat. Laut ihrer Aussage, fragte Jutta sie, ob sie gemeinsam den Waldweg nach oben laufen wollen. Da sie jedoch nicht so viel mit Jutta zu tun hatte, liefen sie nicht gemeinsam.
am Tag des Mordes / Verschwindens ?


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

05.12.2020 um 18:05
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb am 29.11.2020:Daher meine Frage, wie sicher es ist, dass wirklich ein Schuh von Jutta Hoffmann eine Zeit lang an dem Abzweig lag. Beide Schuhbeobachtungen stammen von Zeuginnen, die - sagen wir mal - sich in der einen oder anderen Form merkwürdig verhalten haben. Man packt ein Badetuch ein und lässt den Schuh liegen. Also klingt so, als wollte man es für sich behalten....
Und über die Zeugin am Friedhof sagt ja der Beitrag in der Hessenschau einiges aus...
Denn in dem Moment, wo das nicht wirklich gesichert ist, kommen wieder eine ganze Reihe anderer Tathergänge in Frage....
In diesem Fall muss auch nicht das Badetuch zwingend von Jutta Hoffmann gewesen sein. ...
Dann wäre ein möglicher Tathergang, dass der/die Täter doch von Richtung Schwimmbad kamen, Jutta vielleicht dazu brachten mit ihm/ihnen umzukehren und in ein Auto am Schwimmbadparkplatz zu steigen und der Tatort ganz woanders war.
Oder die Täter waren eben die beiden Personen, die der Frau mit dem entgegen kamen, sie verwickelten Jutta in ein Gespräch, hatten aber ihr Auto am Schwimmbad geparkt und boten an, sie nach Hause zu fahren, was sie annahm, weil sie dann schon spät dran war, sie sollte ja in der Pension der Eltern helfen.
Du ignorierst aber den Schrei, den eine Zeugin gehört haben will.
Zeugen fanden auf einem Parkplatz am Friedhof einen weiteren weißen Schuh – auch dieser verschwand später. Sie bemerkten außerdem zwei Männer, die sich am Kofferraum eines dunklen Ford zu schaffen machten. Die Rede war von einem Aschaffenburger oder einem Alzeyer Autokennzeichen.

Die Männer werden als 30 bis 35 Jahre alt, schlank und gepflegt beschrieben, mit kurzem, krausem und dunklem Haar. Einer soll grobporige oder narbige Haut gehabt haben.

Kurze Zeit später hörte eine Zeugin auf dem Friedhof einen Schrei.
Das alles zusammen: Schuhe (später verschwunden), Badematte, Schrei, lässt doch annehmen, dass Jutta genau dort entführt wurde.

Und was die Badematte betrifft: stimmt, ein Massenprodukt damals
wenn eine andere Person ihre Matte verloren hat, dann hätte die Matte da schon länger gelegen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

06.12.2020 um 15:20
@Lindenfels81

Vielleicht konnte niemand davon ausgehen , dass Jutta alleine den Waldweg raufen gehen würde. Aber wenn die beiden sonst nicht viel miteinander zu tun hatten und Jutta sie trotzdem gefragt hat könnte es doch sein dass sie vielleicht ein paar Tage davor schon eine unangenehme Begegnung hatte und geahnt oder befürchtet hat dass sich das wiederholt!?


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

06.12.2020 um 16:39
@fcmlars
Ja genau an diesem Tag!


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

06.12.2020 um 17:01
Ich habe in den Dropbox Ordner noch ein neues Video hochgeladen. Name: Zeitablauf

Es soll den Zeitlichen Ablauf auf der Karte zeigen. Evtl bringt das neue Ansatzpunkte.

Hier nochmal der Link zum Ordner

https://www.dropbox.com/sh/3rq2017aeqrzdww/AAB6_1Fj9j6gmn37W47_Radea?dl=0


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

06.12.2020 um 17:22
Zitat von Misterspots202Misterspots202 schrieb:Vielleicht konnte niemand davon ausgehen , dass Jutta alleine den Waldweg raufen gehen würde. Aber wenn die beiden sonst nicht viel miteinander zu tun hatten und Jutta sie trotzdem gefragt hat könnte es doch sein dass sie vielleicht ein paar Tage davor schon eine unangenehme Begegnung hatte und geahnt oder befürchtet hat dass sich das wiederholt!?
Kann sein, halte ich aber eher für unwahrscheinlich. Denn es hätte ja auch sein können, dass Jutta davon erzählt und die beiden Typen dadurch schon Aufmerksamkeit generiert hätten, bevor es zur Tat gekommen ist


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.12.2020 um 02:07
Hallo!
Zunächst ein Danke an@Lindenfels81 für die vielen Sachen, die er/sie zum Fall eingestellt hat! Ich kann mich sogar noch daran erinnern, damals die XY-Sendung dazu gesehen zu haben. Blieb im Gedächtnis weil Jutta Hoffmann nur ein paar Jahre älter war als ich und der Fall durchaus mysteriös.

Was generell auffällt, ist die Risikobereitschaft des oder der Täter. Ein belebter und recht übersichtlicher Waldweg, an einem warmen Sommertag. Das Risiko das Badegäste, Jogger oder einfach Spaziergänger den Weg hoch oder runter kommen, war hoch. Meine Güte, die Mutter hätte sich nur ein- oder zweimal mehr umdrehen müssen und hätte dann wohl beobachtet, wie Jutta in den Wald gedrängt wurde. Das zumindest eine potenzielle Zeugin in der Nähe war und sie auch gesehen hat, muß den 2 seltsamen Vögeln bewußt gewesen sein. Da muß man sehr abgebrüht sein, um sowas trotzdem durchzuziehen. Und dann kommen wir zum Mord. Täter, denen es nichts ausmacht, unmittelbar vor der Tat von einer Zeugin gesehen zu werden, hätten Jutta eher nicht umgebracht, vor allem, wenn sie weiter weg wohnten. Die Gefahr, jemals entdeckt zu werden, wäre gerade damals recht gering gewesen und so nassforsch wie die Tat durchgezogen wurde, wären sie wohl recht sicher gewesen, daß Jutta nie viel aussagen würde. Ein (um es rüde im Stil solcher Drecksäcke auszudrücken) "bißchen Spaß mit der Kleinen zu haben" ist eine Sache, einen Mord auf sein Gewissen zu laden ist noch etwas anderes.
Ein Verdeckungsmord macht nur Sinn, wenn eine lebende Jutta eine eindeutige Zuordnung hätte vornehmen können. Daher bin ich nicht unbedingt überzeugt, daß die 2 seltsamen Typen aus Alzey etwas mit dem Mord zu tun haben. Womöglich halten sie bis heute den Kopf unten weil sie wissen, wenn sie einen Piep machen, kommen sie ins Fadenkreuz.

Wie mehrere Mitdiskutanten habe ich Probleme, ein Szenario "Wir fahren heute nach Lindenfels, legen uns an einem belebten Waldweg, wo jederzeit jemand anderes auftauchen kann, auf die Lauer, wobei uns völlig egal ist, daß uns gerade eine Zeugin gesehen hat, schnappen uns eine hübsche Sahneschnitte, ab ins Gebüsch, knallen sie und bringen sie dann wahlweise a) sofort um und begraben sie oder b) verschleppen sie mit unserem Auto, bringen sie dann um, fahren zurück nach Lindenfels und begraben sie dann dort" für realistisch zu halten. Sollte es tatsächlich ähnlich passiert sein, wären das total psychopathische Irre gewesen, die früher oder später wegen irgendwas auffallen und dort landen wo die Wände nett gepolstert sind.
Dazu kommt, daß niemand gesehen oder gehört hat, wie Jutta ins Gehölz verbracht wurde, trotz naher Zeugen wurde der Schrei erst etwa eine halbe Stunde nach der Beobachtung durch die Zeugin auf dem Weg vernommen. Es ist garnicht so einfach jemanden lautlos irgendwo hinzuverschleppen, ohne das die betreffende Person nicht doch einen Hilferuf herausbringt.

Ich glaube eher, daß Jutta gezielt ausgesucht wurde, aber der Tag an dem es passierte komplett Zufall war, eine Gelegenheit die sich spontan auftat. Jemand aus Lindenfels oder der Umgebung, der Jutta kannte, womöglich auch im Schwimmbad war und ihr nacheilte. So jemand hätte Jutta bestimmt eher dazu bewegen können, ohne Aufsehen ins Gebüsch zu marschieren anstatt der 2 schrägen Vögel aus Alzey.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.12.2020 um 05:56
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Höhenburg
Gern geschehen....

Also ich denke das wenn es jemand war der Jutta kannte und sie mit ihm in den Wald folgte, wieso lag dann die Badematte und der Schuh am Wegesrand?

Und wenn es nicht die beiden Typen waren, dann wären die beiden ja Zeugen der Tat gewesen oder wären als solche in betracht gekommen. Das wäre ja noch krasser als die Frau mit Kind als Zeugin. Denn zwei Männer greifen eher helfend ein wie eine Frau die Angst um ihr Kind hat


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.12.2020 um 07:52
Zitat von Lindenfels81Lindenfels81 schrieb am 01.05.2020:Also zurück zum Schwimmbad. Vielleicht war jemand dort, der Jutta kannte.
Das Schwimmbad wäre jedenfalls ein guter Ausgangspunkt für die Tat - dazu müsste der Täter Jutta noch nicht einmal gekannt haben. Es kann sich genauso gut um einen Unbekannten gehandelt haben, der Jutta zufällig im Schwimmbad sah und spontan Lust auf sie bekam. Als sie das Schwimmbad verließ ist er ihr in einigem Abstand gefolgt und als sich beim Zusammentreffen herausstellte dass sie seine Begierde nicht erwiderte, wurde er zum Mörder.
Was Tatort und Tatzeit anging, hätte er dann ganz einfach Glück gehabt, dass die Tat selbst nicht beobachtet wurde. Als Einheimischer hätte er danach aber keine Probleme gehabt sich unbemerkt aus dem Staub zu machen. Außerdem hätte er Gelegenheit gehabt später (evtl. nachts) unbemerkt zurückzukehren um Spuren sowie die Leiche zu beseitigen. All das passt jedenfalls besser zu einem Einheimischen, als zu Ortsfremden.

Weiß man eigentlich, ob die Besucher des Waldbades vollständig ermittelt und überprüft werden konnten? Der Täter kann ja ein völlig unbescholtener Familienvater gewesen sein, der vorher und hinterher nie mehr entsprechend aufgefallen ist. Wie in jedem vergleichbaren Fall dürften die meisten Zeugenaussagen auf falsch zugeordneten und unbewusst modifizierten Gelegenheitsbeobachtungen beruhen. Da die Beobachtung der "fremden Männer" zunächst so vielversprechend wirkte, wäre es durchaus denkbar, dass sich die Polizei zu sehr auf diese Spur fokusierte und andere Ermittlungspfade vernachlässigt hat.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.12.2020 um 09:09
Zitat von falstafffalstaff schrieb:. Als sie das Schwimmbad verließ ist er ihr in einigem Abstand gefolgt und als sich beim Zusammentreffen herausstellte dass sie seine Begierde nicht erwiderte, wurde er zum Mörder.
Ich finde, die Badematte und der Schuh sprechen für einen plötzlichen Übergriff.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.12.2020 um 09:45
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Du ignorierst aber den Schrei, den eine Zeugin gehört haben will.
Nein, den ignoriere ich nicht. Aber ich halte mittlerweile die angebliche Zeugenbeobachtung der Frau am Friedhof (von ihr kommt ja uach das mit dem Schrei) für in weiten Teilen unglaubwürdig oder zumindest sehr fragwürdig. So hat es ja auch offenbar die Polizei im Oktober 1986 gesehen, nachdem die Frau 3 Monate brauchte, um die angebliche Beobachtung mitzuteilen.

Wie zurecht beobachtet wurde, hat die Frau mit dem Kinderwagen, die näher dran war, zumindest nichts gehört zu dem Zeitpunkt, in dem Jutta auf die Männer am Waldweg hätte getroffen sein müssen.

Ich bin ziemlich sicher, dass Jutta unmittelbar nach dem Zusammentreffen mit den beiden Männern in den Wald geschleift/getragen worden ist (tot oder lebendig), dort so weit wie möglich zugedeckt worden ist. Bei dem Übergriff bzw. anschließendem Schleifen in den Wald hat sie Schuh und Matte verloren. Die Täter waren wahrscheinlich noch im Wald, als die Zeugin die Matte aufhob (vielleicht um Jutta zuzudecken) und nahmen ihn dann später beim Herausgehen mit. Angesichts des Finalanpfiffs um 19 Uhr dürfte sich das Schwimmbad ab 18 Uhr rasch geleert haben.

Zur Frage geplant/ungeplant bzw. Jutta gezielt oder nicht gezielt habe ich eine These, sie ist natürlich wie so vieles pure Spekulation. Ich denke, die Täter hatten nicht vor Jutta zu töten oder zu entführen, daher war die Frage, warum sie ein so hohes Risiko eingingen, bis zum verhängnisvollen Zusammentreffen nicht wirklich relevant. Ich denke, es ist irgendetwas aus dem Ruder gelaufen. Möglicherweise wollten die Täter Jutta treffen und Jutta ahnte das vielleicht und aus irgendeinem Grunde wollte sie dann doch lieber noch jemand dabei haben. Vielleicht war es so eine Art Stalking eines Verliebten plus Kumpel. Sie wussten, dass Jutta im Schwimmbad war, hielten sich in der Nähe ihres Hauses auf. Sie sahen die Mutter alleine nach Hause kommen und wussten, dass Jutta zu Fuß später kommen würde und planten auf sie zu treffen. Sie liefen langsam Richtung in Waldweg, vielleicht mehrmals hin und her. Möglicherweise entdeckten sie Jutta, bevor diese sie sah. Vielleicht wollten sie sie mit einem "Judotrick" von hinten erschrecken. Und dann ging irgendetwas schief, aber lautlos. Vielleicht fiel sie frontal mit dem Kopf gegen einen Stein und war sofort tot.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.12.2020 um 19:14
Dass Jutta vom Schwimmbad aus verfolgt wurde, ist unwahrscheinlich. Sie verließ um 17:45 Uhr das Schwimmbad und bog in den Waldweg ein. Dies wurde von einer Zeugin beobachtet, die auf dem Parkplatz längere Zeit in ihrem Auto saß und dabei den Eingang zum Weg im Blick hatte. Diese Zeugin sah aber niemanden sonst in den Wald gehen. Ein eventueller Täter hätte Jutta jedoch unmittelbar nachgegangen sein müssen – denn alles Weitere spielte sich in den folgenden Minuten ab. Um 17:50 Uhr sah die andere Zeugin (Mutter mit Kleinkind) die beiden verdächtigen Männer den Weg nach unten und Jutta den Weg nach oben gehen. Diese Frau wurde nicht von Jutta überholt, obwohl dies in den nächsten Momenten zu erwarten gewesen wäre. Üblicherweise wäre Jutta ca. 15 Minuten nach Antritt des Weges oben im Ort angekommen – also um ca. 18 Uhr. Dazu kam es aber nicht. Um 18:20 Uhr fand die dritte Zeugin – eine Frau, die ebenfalls vom Schwimmbad heraufkam – den Schuh und die Badematte. (Alle Angaben nach dem XY-Film)

Fazit: Der Täter muss von oben (Ortsmitte oder Friedhof) gekommen sein oder bereits im Wald gelauert haben. Das Schwimmbad kann nicht der Ausgangspunkt gewesen sein. Ein von oben kommender Täter hätte aber ebenfalls die Mutter mit dem Kleinkind passieren müssen – was jedoch nicht geschah. Also waren es entweder die zwei Verdächtigen oder jemand, der sich längere Zeit im Gehölz aufhielt. Ich persönlich sehe keinen Grund, die beiden Verdächtigen – wie es viele hier tun – grundlos aus der Schusslinie zu nehmen. Wieso sollten sie es nicht gewesen sein? Wieso sollte man zwei Personen, die zur Tatzeit am Tatort gesehen wurden, durch einen unbekannten Bekannten Juttas ersetzen, den niemand sah?


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.12.2020 um 21:40
@Rationalheld

So sehe ich das auch! Die beiden Männer sind die wahrscheinlichsten Täter. Alles andere sind Theorien ohne jegliche Anhaltspunkte. Und wie schon mal geschrieben, wenn es die beiden nicht gewesen sein sollten, dann wären sie aber Zeugen aufgrund ihrer Nähe zum Tatort.

Außerdem, was sollen denn bitte diese beiden Typen mit ihrer Kleidung unten am Schwimmbad?


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