Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

@Parenthood

Auf dem Satellitenbild auf Google Maps sieht man ein helles Dach da, wo der Almenweg einen Knick macht, sozusagen auf halbem Weg zwischen Carl-Orff Schule und Albert Schweitzer Haus. Gab es das damals schon?

@Parenthood

Das Haus oben ist der Kreuzer und Börnger...das weiße unten ist für mich zu 99% Schnee!

Hallo
Ich bin eigentlich eher zufällig auf den Fall gestossen (Link von einem Forum betr. Mordfall Annette Kochner) und hab jetzt einige Tage verbracht, um Zig Seiten hier aufzuholen. Es ist unglaublich, wieviel Material hier gesammelt wurde. Danke all jenen, die dazu beitragen. Daß der Fall sich jetzt zum 30. Mal gejährt hat ist ein weiterer Zufall, der mich auch ständig an den Fall denken lässt.
Ich möchte hier noch ein paar Dinge in die Diskussion einbringen, die vielleicht auch auf Interesse stossen:
-) Es fehlen anscheinend einige essentielle Informationen, die die Polizei eigentlich haben müsste. V.a., was die gefundene Leiche und den besessenen Gegenständen betrifft. Was wurde alles bei der Leiche gefunden? War die Kleidung dabei, die sie am Tattag trug? Waren die Schuhe dabei? Wurde die Adidas-Tasche gefunden?
Diese Informationen wären ganz wesentliche Indizien, ob es nun eine Entführung gewesen wäre, oder JH an Ort und Stelle unmittelbar nach der Tat begraben worden wäre.
Gerade die Adidas-Tasche und auch der Inhalt sind ja auch nicht so einfach zu verstecken und zu vergraben. Interessant auch der Stiel des Nogger? Ein Versteck zu finden und zu graben benötigt Zeit und viel Nerven. Die Sachen einzusammeln und zusätzlich zu vergraben, noch mehr Zeit, noch mehr Nerven.
-) Daraus resultierend folgende Fragen: Wenn die Sachen nicht gefunden wurden, so wurden sie (wie ja anscheinend auch die Schuhe) tatsächlich mitgenommen.
Im Falle einer Entführung: Wieso haben der/die Täter so ein Interesse, daß JH anscheinend spurlos verschwindet? Wenn man schon so riskant JH quer durch den Wald zum Auto schleppt und verstaut, dann müsste man sich doch anschließend so schnell wie möglich aus dem Staub machen, oder? Wieso kümmert man sich noch um die Schuhe, und schmeisst die Sachen nicht einfach irgendwo möglichst weit in den Wald hinein?
Im Falle einer Vergewaltigung oder reinen Mord vor Ort: Wieso vergräbt man JH so gut, daß sie nicht gefunden wird und versteckt/verschleppt auch noch ihre Sachen? Auch in diesem Fall hätte man doch logischerweise die Sachen einfach so möglichst weit in den Wald werfen können. Als "Trophäe" hätte man vielleicht einen einzelnen Schuh mitgenommen, aber die Tasche?
-) Wenn die beiden "Alzeyer" tatsächlich etwas mit der Tat zu tun haben (schaut ja im ersten Moment so aus). Warum hätten dann diese wildfremden Personen Interesse daran, das tote Mädchen + sämtliche Sachen so gut zu verstecken. Sofort abzuhauen, um nicht noch mehr Risiko einzugehen wäre ja oberstes Prinzip.
-) Wenn die beiden nichts damit zu tun haben, käme ja auch eher ein Einzeltäter in Frage. Wie kann ein Einzeltäter aber JH - auch von den "Alzeyern" unbemerkt - quer durchs Dickicht schleifen, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen? Auch scheint man keine Kampfspuren oder Schreie zu dem Zeitpunkt vernommen zu haben. Die beiden Alzeyer aber (wenn alle Zeugenaussagen stimmen) wären zweimal an dem Einzeltäter vorbeigekommen. Lt. Zeitenabfolge in dem XY-Beitrag waren die Alzeyer ja sogar ein 3. mal weg (während die Zeugen am Friedhof waren). Was haben/hätten die Männer in der Zeit gemacht?

Eine weitere Theorie, die mir eingefallen, aber auch nicht ganz schlüssig ist, wäre folgende:
Die beiden Alzeyer hatten wirklich Dreck am Stecken. In dem Waldstück war etwas vergraben (z.B. nach einem Banküberfall oder ein Tresor nach einem Raub oder so), das sie wieder haben wollten, und JH ist ihnen irgendwie in die Quere gekommen. Vielleicht hat sie sie beobachtet, wie sie mitten in den Wald einbiegen oder so. In dem Fall hätten die beiden auch schon ein Loch gegraben, um ihre Beute mitzunehmen. JH haben sie nach Überwältigung dann einfach dortrein gelegt. Vielleicht haben sie sogar JHs Tasche verwendet, um andere Dinge darin zu transportieren. Warum die das am hellichten Tag machen würden, wäre mir aber schleierhaft.

Die Theorie einer Triebtat der beiden finde ich eigentlich sehr eigenartig. Es würde sich eigentlich um Pädophilie handeln. Das 2 Pädophile gemeinsam agieren, wäre das nicht ungewöhnlich? Noch dazu an so einer - nicht gerade ungestörten - Stelle? Pädophile sind ja normalerweise nicht stolz auf ihre Neigung, denke ich. In dem Fall hätte aber einer dem anderen nicht nur zusehen, sondern auch helfen müssen. Daß das abartig wäre, versteht sich von selbst, ich glaube aber sogar, daß das abwegig wäre.
Wäre interessant, was ein Prophiler dazu sagt.

Am schlüssigsten wären mMn tatsächlich eine Entführung durch durchaus skurpellose, erfahrene aber unvorsichtige Täter, oder ein Triebtat durch eine einzelne ortskundige, JH nicht unbekannte Person.
V.A. die Polizeiinformationen über die gefundenen Gegenstände wären sehr aufschlußreich. Und ich glaube, daß die Polizei ganz bewusst diese Informationen nicht rausposaunt. Alleine schon, um "Insiderwissen" von "Allgemeinwissen" zu unterscheiden.

... nur ist es wohl so, dass seit 26 Jahren die Kripo nicht mehr ermittelt.
So kann man ja auch den aktuellsten Zeitungsartikel interpretieren.

Warum dann also die ganzen Informationen zurückhalten?

DON

@flotse

Hallo erstmal...


Du gehst das ganze sehr logisch - analytisch an. Gefällt mir! Und ja es gibt noch so einige Fragen. Auch mein Gedanke ist, dass wenn es die beiden aus Alzey nicht gewesen sind, der Täter dann sowohl die Frau mit Kind, also auch die beiden aus Alzey hätte sehen müssen. Wäre also sehr ungewöhnlich wenn er dennoch das Risiko eingeht. Es spricht sehr viel dafür, dass es die beiden aus Alzey gewesen sind.

Das mit dem Eisstiel habe ich mir auch schon überlegt...Aber nach 30 Jahren wird der nicht mehr zu finden sein. Aber was ich mich auch fragte, ob Jutta mit dem Eis schon fertig war, und wenn nein, ob es dann vielleicht auch am Boden lag neben der Matte und dem Schuh.


Aber ich werde mich erstmal etwas zurück halten, im Forum. Ich hatte nun schon mehrfach das Angebot gemacht, sich mal zu treffen um weitere Dinge vor Ort per Brainstorming zu erörtern um neue Erkentnisse zu gewinnen. Da gab es leider zu wenig Interesse. Und das alleinige Schreiben im Forum bringt uns nicht weiter.

Aber ich lese weiter mit und gehe immer wieder online.

@Lindenfels81

Ich bin nach wie vor an einem treffen interessiert jedoch wurde ich gestern operiert und bin erstmal ans Bett gefesselt :/

Es wäre jedenfalls interessant, zu wissen, was alles bei der Leiche gefunden wurde. Womöglich weiß das irgendwer hier? Für mich sind die Sachen ein wesentlicher Schlüssel in der Frage, ob der Wald auch der Todesort war oder nicht, ob Entführung oder nicht, ob Einheimischer oder nicht. Ähnlich wie schon erwähnt die Haarlänge der gefundenen Leiche.
Die Polizei weiß natürlich so einiges mehr. Daß diese Informationen nicht rausgegeben werden, kann durchaus schlüssig sein. Entweder geht es nur darum, Täterwissen einwandfrei zu identifizieren. Oder man weiß durch das Auffinden ohnehin schon, daß der Täter irgendwo im Ort zu finden sein muß. Vielleicht lehnt sich die Polizei auch deshalb zurück, und geht davon aus, daß irgendwann sich die Sache quasi von selbst aufklärt (Verplappern, Geständnis, "plötzliches" Erinnern von Zeugen, Verdacht der Dorfbewohner der immer mehr erdrückt, Auftauchen der Tasche oder der Schuhe usw.)

@flotse mit Pädophilie hat das alles nichts zu tun. JH war kein vorpubertäres Kind sondern ein weiblicher Teenager. Ich will nicht ins Detail gehen.

Ich denke noch immer, es war eine Beziehungstat.
Ich bin mir sicher sie kannte mindestens einer ihrer Mörder.

@Bandini: Ok, dann wäre es wissenschaftlich gesehen "Parthenophilie". Jedenfalls nichts, worauf selbst ein Verbrecher irgendwie stolz wäre. Sind nicht auch in Gefängnissen die Pädo-kriminellen die "Fußabtreter", also in der Hierarchiestufe ganz ganz unten, verachtet für ihre Taten?

Ich kann mir nicht vorstellen, daß solche Täter zu zweit agieren. Selbst Vergewaltigungen mit erwachsenen Frauen gibt es zu einem hohen Prozentsatz nur durch Einzeltäter, oder?

Ich denke immer noch, dass es vielleicht gar keine Vergewaltigung gab bzw. dies auch nicht beabsichtigt war.

Wahrscheinlich gab es schon ein Annäherungsversuch, der aus dem Ruder lief und aus Panik dann die Spuren (inkl. Opfer) verwischt wurden.

DON

@flotse
Langsam: zum einen haben wir keine Ahnung, wer der Täter war, so dass 15 durchaus in einem normalen Rahmen gewesen sein könnte. Zudemist Parthenophilie keine sexuelle Präferenzstörung. Das mögen wir alle nicht so toll finden, aber dadurch würde der Täter im Knast eher beneidet denn gedemütigt werden.

@Supirior

Dann erstmal gute Besserung!

@alle

Pädophilie würde ich komplett außen vor lassen, da Jutta wie schon erwähnt kein Kind mehr war! Sie war zudem 175 cm groß!

flotse schrieb: Für mich sind die Sachen ein wesentlicher Schlüssel in der Frage, ob der Wald auch der Todesort war oder nicht,

@flotse
möglichkeit 1, die sachen wurden im wald zurückgelassen, bzw. mit vergraben.
wie würden hier deine schlüsse lauten?
möglichkeit 2, die , der täter hat alles mitgenommen.
wie lauten dann deine schlüsse?

@egaht

egaht schrieb:möglichkeit 1, die sachen wurden im wald zurückgelassen, bzw. mit vergraben.
wie würden hier deine schlüsse lauten?

Der Schluß wäre für mich, daß der Täter wollte, daß JH nicht so bald gefunden wird, und sie wie 'verschollen' verschwindet. Warum könnte er das wollen? Für mich würde es nur dann Sinn machen, wenn der Verdacht von ihm abgelenkt werden soll.
Um die Sachen extra zu vergraben geht er ein zusätzliches Risiko ein, daher wäre das wichtig für den Täter. Warum sollten Wildfremde die Sachen vergraben (warum überhaupt die Leiche vergraben?) und nicht einfach irgendwo in den Wald schmeissen?

egaht schrieb:möglichkeit 2, die , der täter hat alles mitgenommen.

Dann würde wohl wenig dafür sprechen, daß JH tatsächlich vor Ort gestorben wäre. Wieso sollte er JH verstecken/vergraben, aber die Sachen mitnehmen. Außerdem wäre der Täter dann wohl jedenfalls mit einem Auto o.ä. dagewesen. Die Tasche z.B. durch den Ort zu schleppen oder daheim verstecken wäre bei weitem zu riskant. Vielleicht sollte es eben so aussehen, als wäre JH davongelaufen.

@Bandini

Bandini schrieb:Das mögen wir alle nicht so toll finden, aber dadurch würde der Täter im Knast eher beneidet denn gedemütigt werden.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/gefaengnis-in-deutschland-ex-gefangener-erzaehlt-vom-alltag-in-haft-a-869733.html
"Ganz unten stehen die Sexualstraftäter, verachtet wegen ihrer Taten. "
Glaubst Du ernsthaft, Vergewaltiger einer 15jährigen würden dort beneidet und nicht verachtet?

Gibts überhaupt Fälle, wo mehrere Erwachsene gemeinsam eine Jugendliche vergewaltigen?

@flotse
Nochmal: es ist keine sexuelle Präferenzstörung. Pädophile mit einer sexuellen Präferenzstörung werden im Knast verachtet und verprügelt, ansonsten gibt es natürlich eine Hierarchie und Mörser stehen oben. Aber niemand wählt doch seine Straftat aufgrund des Ansehens im Knast. Was ich aber meinte, ist folgendes: wir kennen die Beziehung zwischen Täter und Opfer nicht. Ohne schlecht über das konkrete Opfer reden zu wollen, aber wenn es eine sexuelle Beziehung zwischen einem minderjährigen Opfer und einem Erwachsenen Täter gab, wird dafür niemand in der Knastdusche zusammengeschlagen. Aber auch in dem Kontext bleibt eine Vergewaltigung eine Vergewaltigung.
Gemeinschaftsvergewaltigungen gibt es leider immer wieder. Ein Blick in die Medien zeigt das regelmäßig. Ein Fall einer mutmaßlichen Vergewaltigung von zwei Tätern ist der von Gina-Lisa oder die jener Vorsitzenden der Linken Jugend, aktuell im Spiegel.

@Bandini
Sorry, aber weder Gina Lisa noch die Vorsitzende sind jünger als 24, wenn ich das so auf die schnelle richtig recherchiert habe. Es geht um Vergewaltigung an Jugendliche.

Ich denke einfach schon, daß es einen ganz wesentlichen Unterschied macht, ob eine 15jährige, oder eine 18jährige vergewaltigt wird. Und der Unterschied ist erkennbar, auch wenn JH schon 175 groß war.

Nochmal: Gibts überhaupt Fälle, wo mehrere Erwachsene gemeinsam eine Jugendliche vergewaltigen?

@flotse
Sorry, da habe ich deine Rückfrage nicht richtig gelesen. Ich kenne keinen solchen Fall, auch wenn ich das nicht ausschließen würde.