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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

5.118 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Hessen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.07.2015 um 16:03
Weil es Fälle gab, bei denen sich nachher rausgestellt hat, dass die Sichtungen falsch waren.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.07.2015 um 16:08
@Katinka1971

Klar kann man sich irren, ob das ein Ford Taunus oder Granada war (das unterscheidet nicht mal ein geschultes Auge), aber man irrt sich doch nicht ob es es noch ein weiteres Auto gab. Und die gefundenen Gegenstände sind nicht nur gesehen worden (alias irrtümlich), sondern sie sind auch da -d.h. sie sind real.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

31.07.2015 um 18:58
Der Suche nach dem Auto wurde damals in Alzey wohl sehr gründlich nachgegangen. Meine Tante stammt aus der Region um Alzey und sie hat mir davon erzählt. Ihre Eltern hatten damals eine Tankstelle. Die Polizei war dort und hat gefragt ob sie Personen mit entsprechenden Autos kennen und wurden gebeten bei entsprechenden Autos die Augen aufzuhalten. Der Vater meiner Tante hat eine Weile wohl bei entsprechenden Fahrzeugen die Kennzeichen notiert.

Auch wurden Frauen befragt die in der Zeit davor Opfer sexueller Übergriffe geworden waren. Meine Tante meint, eine entfernte Bekannte von ihr sei beim Fahrradfahren im Wald bedrängt worden. Diese Bekannte wurde von der Polizei nochmals befragt.

Auch wurde eine Person kurzzeitig festgenommen. Die Person hatte versucht sich Befragung durch die Polizei zu entziehen. Dies Tat er allerdings weil ein Haftbefehl wegen anderer Sache offen war. Für den Tattag hatte er wohl ein Alibi.

Meine Tante meint die Infos in der Zeitung seien damals recht spärlich gewesen aber in einer Kleinstadt wie Alzey wäre damals viel getratscht worden. Besonders nach der XY Ausstrahlung seien die Beschuldigungen und Verdächtigungen ins Kraut geschossen


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

01.08.2015 um 07:03
Zitat von mimimiamimimia schrieb: Ihre Eltern hatten damals eine Tankstelle. Die Polizei war dort und hat gefragt ob sie Personen mit entsprechenden Autos kennen und wurden gebeten bei entsprechenden Autos die Augen aufzuhalten.
Sage ich doch!


Auf die Tankstellen bin ich zwar nicht gekommen -ist aber natürlich ein kluger Schachzug. Man sieht also zum Thema "Auto" ist polizeitechnisch viel zu machen, aber wenn selbst dann nichts rauskommt dann muß der Wagen eben von wo anders stammen oder falsche Kennzeichen gehabt haben. Zumal auf dem Lande jedes noch so kleines Detail sofort ins Auge geht und sich schnell rumspricht...


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

05.08.2015 um 21:58
Gehen wir mal von Folgendem aus:

Der Fall wurde erst 1.5 Jahre später über XY ins TV gebracht. Die Eltern von Jutta glaubten lange Zeit, dass ihr Kind vermisst wird. Erst im Februar 2008 werden die sterblichen Überreste von Jutta Hoffmann gefunden.

Was ist passiert:

Jutta ist ein Teenager von 15 Jahren. Sie ist gross, sportlich und kommt aus einer Familie, die gute Werte an Jutta vermittelt hat.

Jutta ist im Judoverein und über andere Interessen wissen wir nichts.

Der Fall wurde nie aufgeklärt, weil anhand der Zeugenaussagen ein stimmiges, den Tätern zuführendes Szenario
nicht zu Stande kam. Es wurde immer und immer spekuliert und alles ist wieder im Sand verlaufen.

Kurz zu den Fakten die wir über den XY Einspieler haben.

1.) Zeugin unten am Parkplatz, die gesehen hat, dass Jutta um etwa 17.45 Uhr in Richtung Waldpfad hoch gelaufen ist. Die Badematte unterm Arm und das Noggereis in der Hand.
2.) Die Zeugin Mutter mit Kind, hier kommen etwa 17.51 Uhr die zwei Typen entgegen.

3.) Die Zeugin, die die Badematte mitgenommen hat und sah, dass da noch ein Schuh oben am Abzweig Friedhofpfad, Treppe hoch zur Stadtmitte lag.
Vom Abzweig sind es über den Friedhofpfad, der nur Ortskundigen bekannt sein dürfte, etwa 80 Meter bis zum Parkplatz am Friedhof. Über die Treppen hoch zur Stadtmitte am Abzweig sind es etwa 40 -50 Meter.

Zum spekulativen Tatverlauf:

Jutta kannte einen der Täter sporadisch, vielleicht war es ein Sportskamerad oder einfach nur ein Ortsansässiger.
Ihre späteren Mörder dürften Arbeitskollegen gewesen sein. Ein Lindenfelser und ein Pfälzer.
Somit kommt auch der Ford mit dem AZ für Alzey, der oben am Friedhof geparkt war ins Szenario.
Was sucht sonst ein Ford auf nem Friedhof, auf dem es nur zwei Parkplätze gibt in so einem Nest wie Lindenfels?

Jutta geht an dem Sonntag mit ihrer Badematte und ihrem Noggereis um 17.45 Uhr den Waldpfad hoch.
Sie wurde beobachtet und man wollte sich mit ihr treffen, weil eventuell ein sporadischer Kontakt zu ihr bestand.
Es war nichts negatives zu der Zeit. Die Typen kommen der Zeugin Mutter mit Kind entgegen und sehen Jutta.

Die Zeugin Mutter mit Kinde läuft weiter den Pfad hoch und Jutta kontaktiert die zwei Typen.

Man geht zusammen auch den Pfad hoch und achtet ggf. darauf, dass man von der voraus laufenden Zeugin Mutter mit Kind nicht gesehen wird.

Jutta trägt ihre Badematte immer noch unterm Arm und hat ihr Noggereis jetzt gegessen.
Man nähert sich dem Abzweig Friedhofpfad/ Treppen hoch zur Stadtmitte.
Die Situation nimmt hier ihren Lauf und eskaliert. Jutta wehrt sich... dabei fällt die Badematte zu Boden und beim Versuch doch noch die Treppen hoch zu fliehen, verliert sie ihren Schuh.

Man schleppt Jutta den Friedhofpfad lang und alles ist außer Kontrolle. Sie fällt, verletzt sich und die Täter wissen nicht was sie tun sollen. Sie sind überfordert.

Man beschliesst die schwer verletzte Jutta in den Kofferraum des Kollegen aus der Pfalz mit dem AZ für Alzey zu legen. Plötzlich kommt das Auto mit den Zeugen gefahren. Schnell versteckt man sich, um nicht gesehen zu werden.
Vielleicht wurde auch registriert, dass die Zeugin am Abzweig Friedhofpfad/Treppe zur Stadtmitte, die um 18.20 Uhr die Badematte mitgenommen hat in unmittelbarer Nähe war.

Jutta liegt im Kofferraum des Ford Taunus, schwer verletzt. Die Täter kommen zurück und sehen, dass ein Schuh hinten am Kofferraum liegt . Sie fühlen sich unbeobachtet, weil die Zeugen gerade am Giessen eines Grabes sind, was sie beobachten können. Beim Öffnen des Kofferraums, schreit Jutta ihren Schmerz nochmal heraus. Hierbei wird registriert, dass Jutta barfuss ist. Also muss der andere Schuh unterwegs verloren gegangen sein. Einer der Typen rennt los und läuft ca. 80 Meter bis zum Abzweig Friedhofpfad/Treppe und sieht den Schuh dort liegen.
Er nimmt ihn und kehrt zurück zum Wagen am Friedhofparkplatz.

Das erklärt die Zeitspanne, warum die Täter erst los fuhren, als die Zeugen auch wieder am Friedhofparkplatz waren und die Frau sah, dass der Schuh nicht mehr hinten am Kofferraum lag.

Zum Szenario, für mich war da ein Einheimischer mit von der Partie. Der Leichnam von Jutta wurde an einem unbekannten Ort versteckt (Keller etc.) und später so abgelegt, dass die Eltern von Jutta sehen sollten " Eure Tochter
ist nicht vermisst, sondern tot, meiner Meinung nach.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

06.08.2015 um 06:34
@überwälder

Im Anfang ein denkbares Szenario. Aber dann kommen zwei bisher nicht so recht plausible Annahmen, die diesen Fall eben so kompliziert machen;

1) Jutta ist auf einmal "schwer verletzt." So schwer verletzt, dass sie im Kofferraum nicht auf sich aufmerksam macht, als die anderen Zeugen eintreffen (im Kofferraum war das ja auch zu hören, dass da draussen jemand war.) Wo kommt die schwere Verletzung her? Wenn es durch die Täter war, und bereits auf dem Weg zum Friedhof geschah, und das den Plan der Täter durcheinander brachte, warum lassen sie Jutta nicht einfach liegen, fliehen zu ihrem Auto (sie können ja nicht wissen, dass ausgerechnet dann die Zeugen auftauchen) und verschwinden?

2) Wenn es denn aber so war, bleibt die eine merkwürdige Problematik: Warum bleiben die Täter mit der (verletzten?) Jutta noch so lange am Ort und warum kümmern sie sich um den Schuh? Dass Jutta verschwindet fällt sowieso auf, der Schuh allein bietet ja keine Hinweise auf die Täter. Dem normalen Menschenverstand nach würde man annehmen, die Täter verschwinden so schnell wie möglich, also sofort nachdem die Zeugen den Friedhof betreten haben. Die Gefahr, von diesen genauer beobachtet zu werden, die Gefahr, dass Jutta im Kofferraum sich bemerkbar macht usw. ist ja viel grösser, als irgendeine denkbare Gefahr, die für die Täter davon ausgeht, den Schuh im Wald zurückzulassen.

Nun ist klar, dass Täter nicht immer komplett rational handeln, aber es bleibt eben bei diesen Merkwürdigkeiten.

Ansonsten ist das Szenario durchaus denkbar, wobei ich keinen Anhaltspunkt dafür sehe, dass Jutta die Täter kannte (das Szenario ist genauso denkbar, wenn sie ihr unbekannt waren) oder dass zwingend die Täter Arbeitskollegen sein müssen (dafür gibt es nun ganz und gar keine Anhaltspunkte, es kann sich genausogut um ehemalige Schulfreunde handeln, um Bundeswehr-kameraden, um ... sonst was.

Zustimmen tue ich der Annahme, dass einer (mindestens) ortskundig war. Aber z.B. kann es sich bei dem Alzeyer Täter (wenn wir davon ausgehen, wir haben es mit dem Halter des PKW zu tun) z.B. auch um einen ehemaligen Lindenfelser handeln. Man sollte diesen Aspekt eh nicht aus den Augen verlieren: ortskundig heisst nicht, dass die Person zur Tatzeit noch in Lindenfels wohnte.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

06.08.2015 um 06:48
Zitat von überwälderüberwälder schrieb:Erst im Februar 2008 werden die sterblichen Überreste von Jutta Hoffmann gefunden.
Du meinst Februar 1988, oder?


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

06.08.2015 um 07:27
Zitat von überwälderüberwälder schrieb:Das erklärt die Zeitspanne, warum die Täter erst los fuhren, als die Zeugen auch wieder am Friedhofparkplatz waren und die Frau sah, dass der Schuh nicht mehr hinten am Kofferraum lag.
und von welcher zeitspanne gehst du dabei aus?
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Jutta ist auf einmal "schwer verletzt."
sie muss ja nicht schwer verletzt gewesen sein. bewusstlos oder betäubt reicht auch!


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

06.08.2015 um 10:47
Zum Thema Beziehungstat: Dafür gibt es keine Hinweise im Filmfall und auch sonst nicht, aber das muss nichts heißen. Die nackte Statistik bei Tötungsdelikten spricht zunächst einmal für eine Beziehungstat. Und die Frage, ob es eine realistische Annahme ist, dass Jutta unter diesen Umständen am hellichten Tag mit einem doch hohen Risiko der Entdeckung ein bloßes Zufallsopfer gewesen ist, muss erlaubt sein. Kann ja durchaus sein, dass die Polizei einen Verdächtigen im Visier hat, ihm aber nichts nachweisen kann. Vielleicht ist es genau deshalb so ruhig um den Fall. Fragt sich nur, von wo sie sehen konnten, wann Jutta das Schwimmbad verlässt. Wenn sie die ganze Zeit den Waldweg hoch und runter liefen, wären sie bestimmt anderen aufgefallen. Aber es ist ja schon denkbar, dass das ganze ähnlich wie bei Anja Aichele ablief. Dort ist man sich sicher, dass das Opfer die beiden Täter irgendwie kannte. Aber andererseits: Warum hat Jutta nicht geschrien? Anja Aichele hat das getan, aber in einem dunklen gottverlassenen Weinberg half das nicht. Aber hier war es anders. Daher immer wieder der Gedanke mit dem Chlorophorm bzw. einer irgendwie gearteten Betäubung aus dem Hinterhalt. Das schließt ja auch nicht die Beziehungstat aus.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

06.08.2015 um 20:57
@Rick_Blaine

Ansonsten ist das Szenario durchaus denkbar, wobei ich keinen Anhaltspunkt dafür sehe, dass Jutta die Täter kannte (das Szenario ist genauso denkbar, wenn sie ihr unbekannt waren) oder dass zwingend die Täter Arbeitskollegen sein müssen (dafür gibt es nun ganz und gar keine Anhaltspunkte, es kann sich genausogut um ehemalige Schulfreunde handeln, um Bundeswehr-kameraden, um ... sonst was.

Ich wollte einen Bezug herstellen, warum der Ford mit dem Alzeyer Kennzeichen oben am Friedhof parkt.
Natürlich hast Du Recht, es können auch Schulfreunde etc. gewesen sein. Auf alle Fälle kannten sich die Täter und einer war ortskundig.

@hallo-ho

Du hast recht, Februar 1988 ich meine sogar es war der 10 ;-)

@ostimor

das war die Zeitspanne, warum die Täter nicht gleich losgefahren sind, als die Zeugen oben am Friedhof eintrafen und sahen, dass da zwei Typen am Kofferraum rumwurschteln. Erst dann, als die Zeugen fertig mit giessen waren, und die Frau sah, dass jetzt der weisse Schuh nicht mehr da lag, fuhren die Typen los, weil einer den Schuh holte, der am Abzweig Friedhofpfad/Treppe lag.

@RedRalph

Kann ja durchaus sein, dass die Polizei einen Verdächtigen im Visier hat, ihm aber nichts nachweisen kann. Vielleicht ist es genau deshalb so ruhig um den Fall.

Ich müsste jetzt lügen, wenn ich nicht ähnlich denken würde wie Du.

Ganz am Anfang habe ich mal geschrieben, die Täter oder einer davon haben es über die Jahre verstanden unentdeckt zu bleiben. Wir sollten uns auf Lindenfels und die Umgebung fokusieren!


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

06.08.2015 um 21:26
@überwälder

ich weiß was du meinst. ich wollte darauf hinaus wieviel zeit du für dieses friedhofszene veranschlagst!?
weil xy nennt keine anhaltspunkte dafür!


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egaht ehemaliges Mitglied

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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

06.08.2015 um 23:46
TIch wollte einen Bezug herstellen, warum der Ford mit dem Alzeyer Kennzeichen oben am Friedhof parkt.ext
an @überwälder, der bezug bei dieser tat dürfte der logik nach die abgeschiedenheit
des friedhofsparkplatz sein.oder wo sonst hätten die täter ihr opfer sonst in den
kofferraum laden sollen? etwa auf den freibadparkplatz?


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.08.2015 um 09:59
Das grösste Problem mit der Darstellung in XY ist die Friedhofszene. Auf den ersten Blick erscheint sie einfach unlogisch und aus Tätersicht leichtsinnig. Aber es kann durchaus sein, dass wir hier durch XY getäuscht werden:

Beim ersten Zuschauen suggeriert die Darstellung folgendes:

1) Typen wurschteln am Kofferraum herum, PKW mit 3 Zeugen erscheint, wird geparkt, man steigt umständlich aus, wundert sich bereits über den Ford, packt seine Sachen umständlich aus
2) Zeugen gehen auf den Friedhof, gehen bis zum Grab, wurschteln da herum, jäten Unkraut, giessen die Blumen, wurschteln noch a weng mehr und schliesslich, endlich, wird dem Mann die Zeit bis zum Fussballspiel zu kurz und er will heim. Zwischendurch noch Schrei
3) Die Zeugen kommen nun zum Parkplatz zurück, die Typen sind immer noch da

Es wird in der Sendung nie gesagt, wie lange es von 1 bis 3 dauerte, aber die Suggestion ist: ewig. Blumen giessen, pflanzen, Grab herrichten... mindestens eine halbe Stunde, wenn nicht mehr...

Es ist aber auf der anderen Seite einfach total unglaubwürdig, wenn die beiden die Täter waren, wofür sehr viel spricht, dass sie sich eine halbe Stunde oder länger noch am Friedhof aufhalten, obwohl sie wissen, dass nun Zeugen vor Ort sind, die sie beschreiben können, und zwar umso besser, wenn sie noch ein zweites Mal die Täter zu Gesicht bekommen.

Normal wäre es, wenn die Täter schnellstmöglich die Kurve kratzen, sobald die drei im Friedhof verschwunden sind.

Die Frage ist daher: wie lange waren die drei wirklich auf dem Friedhof? - ich unterstelle hier einmal, dass die Polizei die Aussage der drei generell glaubwürdig einschätzt.

Sind sie am Ende vielleicht nur ganz kurz zum Blumengiessen gekommen? Hat ihr Aufenthalt etwa nur 5 Minuten oder weniger gedauert?

Es spricht einiges dafür, dass das so war: die meisten fleissigen Grabpfleger, besonders auf dem Dorf, und gerade am arbeitsfreien Wochenende, kommen für wirklich intensive Grabpflege nicht am späten Sonntagnachmittag sondern eher am Samstagmorgen. Und hier kommt noch dazu, dass angeblich der Fahrer der drei schon ganz ungeduldig wegen seinem Fussballspiel gewesen ist. Unterstellen wir das einmal, ist umso wahrscheinlicher, dass diese drei in dem Moment keineswegs die Absicht hatten, intensive Grabpflege durchzuführen, sondern vermutlich nur "ganz schnell zum Blumengiessen" da waren, weil "bei dem Sommerwetter die Blumen schnell welken, wenn wir nicht jeden Tag giessen," und die beiden Frauen ihrem Fahrer versicherten, "es dauert nur ein paar Minuten."

Warum XY das dann etwas anders suggeriert kann daran liegen, dass der Regisseur, vermutlich ein recht junger Grosstädter, keine Ahnung von den dörflichen Gepflogenheiten älterer Leute hat und sich denkt, wenn jemand zum Friedhof fährt, dann klingt das nach Arbeit.

Ist dem aber so, dann wird das Verhalten der mutmasslichen Täter logischer - und interessanter: Immer noch ist ja zu fragen, warum sie immerhin doch noch ein paar Minuten dort verweilen, und nicht sofort abfahren, noch während die drei den Friedhof betreten. Hier ist eine mögliche Antwort: Jutta war tatsächlich noch am Leben, war im Kofferraum, und musste erst noch "transportfertig" gemacht werden. Das dauerte ein paar Minuten und man war abfahrbereit just als die drei Zeugen schon wieder auftauchten.

An die Schuhsuche im Wald glaube ich weitaus weniger, denn sie macht aus Tätersicht so gar keinen Sinn. Wer weiss, wo der Schuh am Ende wirklich abgeblieben ist.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.08.2015 um 10:52
@Rick_Blaine
Ich finde Deine Ausführungen sehr gut nachvollziehbar und logisch. Sonntags glaube ich auch eher an "nur kurz gießen", als an eine ausführliche Grabpflege.

Von den mutmaßlichen Tätern finde ich es jedoch ziemlich stümperhaft, nicht direkt wegzufahren und die eventuelle noch notwendige Präparierung für den Transport nicht ein paar km weiter zu machen, anstatt sich direkt und in unmittelbarer Nähe der Zeugen aufzuhalten.

1. Entweder war zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt kein Mord geplant, oder

2. Die waren dermaßen stümperhaft und sind das Risiko entdeckt zu werden nahezu bewusst eingegangen.

Die Szene - mag man sie drehen und wenden wie man will - spricht für mich eindeutig für einen Entführungs Versuch, der evtl. noch nicht mal geplant war.

Die "Täter" hätten ja noch nicht mal wissen können, ob die der Fahrer des anderen PKW evtl. sogar bei der Polizei arbeitet. Immerhin hat der Mann in dem xy Film sich ja überhaupt nicht für das andere Fahrzeug interessiert. Hätte der auch so wie seine Frau Verdacht geschöpft, hätte er vielleicht sogar heimlich beobachten können was dort getrieben wird und sich das Kennzeichen zumindest mal genauer anschauen und viell. sogar mal notieren können.

Also wenn ich bei einem irgendwo abgestellten Fahrzeug auch nur irgendeinen (vielleicht auch unbegründeten) Verdacht habe, dann schau ich mir das Fahrzeug immer mal genauer an und achte natürlich auf das Kennzeichen, den Typ und evtl vorhandene besondere Merkmale und ob es ein Granada oder Taunus war hätte ich mir dann definitiv auch gemerkt.

Und wenn ich da noch zwei Männer beim rumwurschteln beobachte, die offensichtlich auf dem Friedhof nichts zu suchen haben, dann wäre mir das erst recht sehr verdächtig vorgekommen, Fußball hin oder her.

Genau das wundert mich an dem Fall sehr, denn das wäre ja der Schlüssel gewesen, wenn man da an der Stelle noch genauer geschaut hätte.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.08.2015 um 11:05
@Forester

So schätze ich das auch ein. Ich denke, es handelte sich keineswegs um eine durchdachte und geplante Tat. Höchstens sehr generell, dass "man heute mal mit einem Mädchen was machen wollte." Man begab sich vielleicht auch ganz bewusst in die Nähe des Freibades, weil die Chance auf ein Opfer zu treffen da recht gross war, aber man hatte keineswegs profihaft das Ganze geplant, durchgeführt und im Griff.

Anders gesagt: leider haben die beiden sehr viel Glück gehabt.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.08.2015 um 11:15
@Rick_Blaine


Das kann man wohl sagen. Glück gehabt nie ENTDECKT zu werden.

Die Tat selber war alles andere als glücklich. Verabscheuenswert, dumm und grausam !

Umgekehrt zeigt mir das mal wieder, dass man als potenzieller Zeuge- der wir alle jederzeit werden können - man noch mehr sein Umfeld beobachten muss. Die drei Friedhofsbesucher hatten vermutlich als einzige die Chance damals an der Sache noch was zu drehen. Entweder dazu beizutragen, dass die Täter im Nachhinein gestellt werden, oder sogar den Tod der jungen Frau noch zu verhindern.

Das ist jetzt zwar etwas heftig, aber zumindest theoretisch hätten die noch was machen können.

Von dem Einspieler her war die Frau (Zeugin) doch sehr an dem Schuh und dem Fahrzeug interessiert. Genau das war (wie man jetzt weis) das richtige. Man hätte ruhig noch genauer schauen können und wenn die "Täter" da Streß gemacht hätten, hätte man sich darauf berufen können, dass man da einen Schuh gesehen hat so nach dem Motto: "gehört der Ihnen". Manchmal ist es halt besser da etwas genauer nachzuhaken.

Wenn alles o.k. ist dann ist ja gut, ansonsten besteht vielleicht ein Problem und das war ja wie man hier weiß definitiv der Fall.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.08.2015 um 11:24
@Forester

Ja, das gilt generell, aber ist natürlich nie so einfach. Generell sollte man mit grösserer Aufmerksamkeit seiner Umwelt begegnen, aber die wenigsten Menschen tun das, zumindest wenn man es vergleicht mit jenen, die beruflich oder aus anderen Gründen darauf trainiert sind, die Umgebung zu beobachten. Jenen, ich gehöre dazu, fällt sehr schnell auf, dass die meisten Leute sehr unbedacht durch das Leben gehen. Und heutzutage gibt es noch erheblich mehr Ablenkung, vor allem durch ipods etc. als damals.

Andererseits ist aus guten Gründen der Wichtigtuer, der Schnüffler, der möchtegern-Hilfspolizist und vor allem der Denunziant in Deutschland sehr negativ angesehen. Es ist nicht immer leicht, die Grenze zwischen beidem zu wahren.

In Deutschland finden sich übrigens in der Regel sehr viel mehr Menschen, die willens sind, Beobachtungen der Polizei zu melden, als in anderen Ländern.

Es ist extrem schade, dass diese drei Zeugen in diesem Fall nicht genauer beobachtet, nachgehakt und sich besser erinnert haben. Aber vorwerfen kann man ihnen natürlich nichts.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.08.2015 um 11:26
Ich bin auch der Meinung, dass die Täter keinesfalls routiniert vorgegangen sind und dass ihr "Plan" nicht nach Plan verlaufen ist und sie improvisieren mussten und deswegen sehr irrational gehandelt haben, aus Angst vor den Zeugen und der Angst, entdeckt zu werden. Doch ich frage mich, warum haben sie Jutta später zurückgebracht? Klar, da wird nicht mehr gesucht, aber es gäbe auch andere Möglichkeiten eine Leiche verschwinden zu lassen, ohne dass sie wieder gefunden wird. Das spricht für mich doch eher für einen Täter, der eventuell den Ort kennt und eine gewisse Bindung zum den ortsansässigen hat. Vielleicht liege ich auch falsch, aber nach geplanter Entführung sieht das nicht aus oder ?


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.08.2015 um 11:32
@lepetitprince

"Zurückgebracht" klingt ein wenig irreführend, sie wurde ja nicht in diesem Waldstück gefunden. Die Täter sind nicht zum Friedhof oder zum Freibad zurückgekehrt.

Sie wurde in Ortsnähe gefunden. Das kann allerdings durchaus ein weiteres Zeichen für Vertrautheit mit dem Ort sein.

Allerdings, man weiss nicht, wann sie dort abgelegt wurde. Denkbar ist sogar, dass sie bereits auf der "Flucht" vom Friedhof dort schon wieder abgelegt wurde, vielleicht gerade weil bei der ganzen Tat aus Sicht der Täter etwas "schiefgegangen" war. Leider gab es nicht mehr genug Spuren, um da genaueres festzustellen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

07.08.2015 um 13:27
Ganz ehrlich: Den Grad an Aufmerksamkeit, den die Friedhofsbesucher an den Tag legten und der trotzdem nicht zum Erfolg führte, wird man heute eher selten finden. Heute werden die meisten Leute eh am Smartphone daddeln und nicht nach links oder rechts schauen. Das gilt auch für ländliche Gegenden, die eh mehr und mehr aussterben. Und das obwohl man heute mal schnell ein Kennzeichen fotografieren könnte...Das machen die meisten Leute aber heute nur, wenn sie sich von anderen genötigt fühlen (also nur im Zusammenhang mit eigenen Interessen, die man beeinträchtigt sieht). Traurig aber wahr.

Zum Zeitraum: 1986 war ein sehr heißer Sommer mit wenig Regen, liegt auf der Hand, dass sie nur zum Gießen der Blumen kamen am Sonntag Nachmittag. Der Film ist für mich diesbezüglich neutral, er suggeriert m.E. auch nicht, dass eine aufwendige Grabpflege stattfand. Der XY-Regisseur Kurt Grimm war damals Mitte 50 und durfte die Friedhofsgepflogenheiten seiner Generation gekannt haben.

Aber auch das Gießen von Blumen dauert ein paar Minuten. Gang zum Wasserhahn, Schleppen der schweren Gießkanne zum Grab (man braucht an heißen Tagen oft zwei Ladungen). Zeit, in denen die Täter nicht unverzüglich das Weite gesucht haben. (Das Aufheben des Schuhs vor dem Wagen dauert nicht so lange...). Sie dürften in Panik geraten sein und in ihrer Konfusion den zweiten Schuh hurtig geholt haben.


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