Nochmal zur Waffe:Spurenlage am Hölzl:Ich gehe zunächst mal davon aus, dass die Ls am Hölzl angeschossen wurden, Lt. Brisant scheint das auch anhand der Spurenlage so von der Polizei angenommen zu werden.
Verwendete Munition:Nun werden in Brisant einige Bilder von Spuren (am Tatort sowie bei der Polizei) gezeigt.
Diese Spuren hätten m.E. eine gewisse Aussagekraft, sofern sie denn authentisch sind, also tatsächlich vom Tatort stammen bzw. in den Opfern gefunden wurden.
Ich meine damit Hülsen und Geschosse. Beides soll jedenfalls am Hölzl bzw. in den Opfern gefunden worden sein.
Ferner befinden sich unter den Spuren augenscheinlich nicht abgefeuerte Patronen, zumindest eine, mit dem Kaliber 7,62? x 25mm.
Die Munitionsteile in dem Beitrag sehen nicht nur "zu unterschiedlichen Kalibern zugehörig", sondern auch vom Material her unterschiedlich aus, was aber auch durch den Brand bedingt sein kann, aber nicht muss.
Nun habe ich vor gut einem Jahr berichtet, dass man grundsätzlich mit der Tokarev auch 9x19 para abfeuern
könnte. Das widerum dürfte nicht selten aber zu Ladehemmungen führen.
Auch dazu (unterschiedliche Kaliber, überlagerte Mun.) haben die Ermittler nichts gesagt.
Es kann gut sein, dass das Magazin vor der Tat mit goldglänzenden Patronen des Kalibers 7,62 x 25mm gefüllt war und dass die Unterschiede, welche ich zu erkennen meine, durch Brand, Witterung, optische Täuschungen etc. bedingt sind. Handelte es sich jedoch um unterschiedliche Kaliber, unterschiedliche Munition (Vollmantel / Teilmantel), oder man hat z.B. versucht, Mauser-Munition (7,63x25mm) damit zu verschießen, hätte sich vor der Tat im Magazin, ggf. auch im Vorrat des Schützen, ein "kunterbuntes Durcheinander" befunden.
Besitzer der Waffe:Dann, und höchstwahrscheinlich nur dann, dürfte man doch von einem Waffenbesitzer ausgehen, der sich weder mit Waffen noch mit Munition besonders gut auskennt, geschweige denn von der Waffe häufiger Gebrauch macht, diese Pflegt, reinigt, ölt etc. weil er z.B. auf sie "angewiesen" ist.
Bei mir entsteht der Eindruck, dass die Waffe sowie ein anständiger Umgang mit ihr in der überwiegenden Zeit in Vergessenheit geraten ist.
Vielleicht verraten die Hülsen ja, wie lange sie sich im Magazin befunden haben dürften!?!
Was das Laden der Waffe angeht, da gäbe es zwei Möglichkeiten, entweder sie lag lange Zeit geladen mit "bunter Munition" in der Ecke, im Schrank,
oder im Wohnmobil, oder jemand hatte es so eilig, dass er keine Rücksicht auf Alter und Aussehen der Munition und offenbar nichtmal auf das Kaliber genommen hat.
Es kann auch all das gegeben sein, wie gesagt, nur sofern meine Annahme stimmt, dass unterschiedliche Munitionen verwendet wurden.
Eine 9mm Para von 7,62x25 (Tokarev) und 7,63x25 (Mauser) zu unterscheiden, sollte kein Problem sein, die Tokarev und Mauser-Munition ist schon schwieriger auseinanderzuhalten:
Quelle:
http://lutzmoeller.net/Waffen/Mauser/Mauser-98-System.php (Archiv-Version vom 02.07.2017)Das lässt mich zu der Annahmen kommen, dass der Ladevorgang entweder schnell gehen musste (Hektik), die Waffe lange Zeit geladen und fast vergessen aufbewahrt wurde, und JETZT wofür auch immer gebraucht wurde, oder dass der Waffenbesitzer, welcher die Waffe, wann auch immer, im Hinblick auf Waffen total verblödet oder in einer Notlage war, wie gesagt, sofern unterschiedliche Munition verwendet wurde.
Abschließend sei noch erwähnt, dass man auf abgefeuerten Patronen nicht selten wunderbar eingebrannte Fingerabdrücke erkennen kann.