@heideblume vergleichen wir mal die beiden bekannten handlungsorte (von tatorten will ich noch nicht reden).
beide sind zwar vor direktem einblick von der zufahrt her geschütz, zugleich aber bieten sie eine offene bühne.
der waldrand in litzlwalchen ist von der nordseite her (modellflugplatz...) weithin einsehbar, das wohnmobil fällt ins auge gegen den wald im hintergrund. bebauung und damit anzunehmende zeugen in höhrweite.
der parkplatz bei nürnberg war ebenso nahe am ort gelegen (fußläufige flucht) und zugleich des feuer von der BAB aus deutlich zu sehen, was ja auch zur schnellen alarmierung geführt hat.
an beiden orten hat der täter sich ungewöhnlich lange aufgehalten; in litzlwalchen vergingen zwischen schüssen und abfahrt ca. 2h, in altenfurt zwischen ankunft und in brand setzen auch wieder ca. 1h.
weder in litzlwalchen, noch in altenfurt wurden konkrete hinweise auf die tat gefunden. am hölzl gab es zwar patronenhülsen (deren streubild übrigens rückschlüsse auf den standort des täters geben sollte, von daher ist die z.t. widersprüchliche mediale berichterstattung doch irritierend) und truus brille; dazu kommen wohl ein gestänge von klappstuhl oder -tisch und die besagte einstiegshilfe in einiger entfernung. letztlich alles nur beweise, dass der camper hier gestanden hat, aber eben nicht, dass die l.s zu diesem zeitpunkt überhaupt noch handlungsfähig waren. sie wurden ja seit marqartstein nicht mehr von zeugen gesehen, also weder beim ominösen telefonat aus der telefonzelle (dessen datierung ich immer mehr in zweifel ziehe, bzgl. einiger details), noch bei ankunft oder aufenthalt am hölzl.
alle fundstücke können auch inszeniert sein, um auf den aufenthalt der l.s hier hinzuweisen.
noch bizarrer ist die lage bei altenfurt. dort haben wir den ausgebrannten camper mit den leichen und die wie brotsamen am weg aufgereihten beutestücke, derer sich der täter während der flucht eben nicht auf einen schlag, sondern nach und nach entledigte.
dies, zusammen mit der auffälligen taxifahrt, die eben auch noch direkt zum vermeintlichen tatort hölzl zurückführte, also an den letzten ort, mit dem ein täter auf irgendeine weise wieder in verbindung gebracht werden will, lässt auch hier den eindruck einer bewussten inszenierung zurück.
zeit für die präparation der beiden "tatorte" gab es für den/die täter ja genügend...
was hätte ein täter nun von einer solchen doppelten verschleierung?
es wäre die perfekte ablenkung vom eigentlichen tatort, der rückschlüsse auf seine identität zulassen würde, da die polizei, nachdem sie die spur erfolgreich bis litzlwalchen zurückverfolgt hat eben nicht weiter ermittlen wird diesen eigentlichen tatort ausfindig zu machen. der täter legt rote heringe noch und nöcher aus, die von den ermittlern begierig geschluckt werden, aber die letztlich zur völligen konfusion und verwirrung führen. die ermittlungen konzentrieren sich von nun an auf litzlwalchen, wo aber naturgemäß die lösung nicht zu finden sein wird.
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zum raubmotiv möchte ich noch erwähnen:
wir wissen eben nicht, ob es sich bei der geige um ein antikes stück oder eine neue "gebrauchs- und übungsgeige" handelte. spielte denn von den langendonks jemand überhaupt geige? keine info! waren sie überhaupt musikinteressiert? keine info! was war denn das ergebnis der mittenwalder schätzung? wurde mit den töchtern darüber überhaupt gesprochen, oder war das letzte telefonat evtl. sogar das einzige auf der ganzen reise?
von daher ist mir die ganze geigensache viel zu spekulativ, um daraus überhaupt konkret ein szenario entwickeln zu können, ohne zumindest diese grundlegenden fragen beantwortet zu bekommen.
ein größerer bargeldbetrag ließe sich seitens der ermittler aber auch anhand der kontobewegungen (abhebung vor abreise, während der abreise oder ankauf von reisechecks) relativ leicht feststellen. mit rekonstruktion der reiseroute und den angefallenen übernachtungs- und speisekosten ließe sich relativ gut eine ungefähre mitgeführte restsumme ablesen. dies hätte aber auch in der berichterstattung sicherlich erwähnung gefunden, wären hier auffällig große beträge im spiel gewesen.
von daher bin ich hinsichtlich der einschätzung des profilers horn bzgl. raubmotiv äußerst skeptisch.