schluesselbund schrieb:Wir gehen an eine Geigenausstellung. We gaan naar een Viool Tentoonstelling
Wir waren an einer Geigenausstellung. We zijn naar een Viool Tentoonstelling geweest
So ähnlich stelle ich mir die Verwechslung vor. Die Tochter hat vielleicht nicht so genau zugehört, (na die immer mit der ollen Geige...), nicht weiter nachgefragt und dann im Nachhinein aus Vergangenheit Zukunft gemacht.
krimifan. schrieb:womöglich wusste Harry oder auch Truus das im Vorfeld schon und hier liegt der Hase im Pfeffer.
Interessanter Gedanke. Das kann sein, es würde z.B. Gegenwehr erklären, bzw. den massiven Einsatz von Gewalt. Es bedarf dessen aber nicht. Es genügt, sich vorzustellen, dass ein Diebstahls- (oder Austausch-)Versuch bemerkt wurde, von etwas, das vielleicht geringen materiellen, dafür umso höheren ideellen Wert hatte ("darauf hat schon Opa als Kind gespielt..."). Und noch nichteinmal das ist nötig. Niemand lässt sich lächelnd und gelassen beklauen.
Angenommen, die Geige war wirklich (nachweislich durch vorherige Schätzungen) SEHR wertvoll, hätte man so ein Wertobjekt wochenlang im Womo transportiert? Sie dort liegen lassen während man badet?
Ich glaube auch nicht, dass die L.s durch die Schätzung in M. vom wahren hohen Wert erfahren haben. Wie ich vor kurzem bereits schrieb: Die hätten das Teil doch sofort ins nächste Bankschliessfach gelegt. Und sie hätten es doch sicher der Tochter erzählt. (oder sollte es eine Überraschung sein?)Wir wissen ja nicht, ob es sowas wie Verkaufsverhandlungen gab. Es gibt auch nur Indizien dafür, dass sich die L.s und Langhaar schon vorher einmal begegnet waren (beim weissen Sierra..., Herausreissen des Films aus der Kamera). Es kann aber auch sein, dass der Täter seine Absichten bis zum Schluss nicht offenbarte.Und das finde ich insgesamt wahrscheinlicher, weil sonst die Gefahr bestanden hätte, dass Dritte davon erfahren. (z.B. in Telefonat mit Tochter samt genauer Beschreibung des Interessenten).
In meinem Szenario HOFFTEN sie nur, dass sie wertvoll sein KÖNNTE. GEWUSST hat es nur der Täter bzw. dessen Auftraggeber.
Tiho schrieb:Jeder von uns wird sich sicher auch eine zweite oder dritte Meinung einholen
Was nicht beweist, dass das vor Mittenwald schon erfolgt sein muss. Genausogut, oder besser, kann es sein, dass M. der erste Versuch war und weitere gefolgt WÄREN.
krimifan. schrieb:Sie hatten schon eine zweite Meinung und Einschätzung was den Wert ihrer Geige betrifft. Sonst würde ja überhaupt das Thema Geige hier in dem Fall nicht so exorbitant thematisiert.
Eine bereits eingeholte Zweitschätzung ist nicht zwingend notwendig. Es genügt, wenn der Mittenwalder Schätzer den Ermittlern gesagt hat, dass es sich um ein mäßig wertvolles Instrument gehandelt habe, vielleicht ein paar Tausend DM. Genug um erwähnt zu werden. Aber zuwenig für ein gutes Motiv für ein so spektakuläres Verbrechen.
krimifan. schrieb:Bei allen Wirren, die L's haben um 14 Uhr am 7.6 1997 in Marquartstein noch zu Mittag gegessen und um 14.30 Uhr von Siegsdorf mit einem ihrer Kinder telefoniert. Also könnte ihnen da jemand aus einem Nachbarbezirk gefolgt sein.
Könnte. Aber warum? Die Telefonzellen waren damals, wenn ich nicht irre noch Häuschen. Selbst wenn sie dort in Siegsdorf vom Wert der Geige erzählt hätten (davon ist nirgends die Rede) hätte man sie nicht unauffällig belauschen können. Woher hätte der Täter also wissen sollen, dass eine Verfolgung lohnt?