Peggy Knobloch

kd.licht schrieb:Und ich bin mir sicher würde man Peggys Mutter fragen was ihr lieber wäre, Peggys Überrste zu Beerdigen oder weiterhin hoffen dass eine Spur an der Leiche gefunden wird

Hier findest Du die Antwort auf deine Frage. Würde ich übrigens genauso entscheiden, mir wäre es wichtiger eine evtl. Möglichkeit zur Aufklärung aufrechtzuerhalten. Ich bin sicher, die Familie durfte Peggy nochmal sehen und Abschied nehmen. Evtl. würde ich den Wunsch äußern, mein Kind in einem kleinen Sarg aufzubewahren und es hin und wieder besuchen zu dürfen. Ich weiß allerdings nicht, ob die Möglichkeit dazu bestehen würde.

Bis heute wurde das Mädchen nicht beerdigt. Grund sind Susanne Knobloch zufolge mögliche zukünftige rechtsmedizinische Untersuchungen. "Ich will den Ermittlern nicht die Möglichkeit nehmen, den Täter doch noch dranzukriegen", sagt sie. In der Forensik habe es immer wieder große Fortschritte gegeben. "Wenn ich eins gelernt habe in diesen letzten 21 Jahren, dann ist es, zu warten."

Quelle: https://www.stern.de/gesellschaft/peggy-knobloch-mord--exklusives-stern-interview-mit-mutter-und-schwester--31710600.html?fbclid=IwAR3Jj6TXzz2djcNMF6e5BykvdS2v78BMNiWFUo3f9b2eUx8tqMomcfigjQk

Alleingänger schrieb:Aber ich glaube es gab doch auch welche, die meinten er hätte alles alleine gemacht. Aber das war eher vor 10 oder 15 Jahren so.

Mal interessehalber: traust du es UK zu, dass er alleine und zu Fuß mit einer leblosen Peggy bis in den Wald bei Rodacherbrunn gelaufen wäre, oder hätte er dafür nicht die körperliche Ausdauer gehabt und sie eher in der Nähe abgelegt, bevor er zum Holzmachen ging?

@kd.licht

Ist die Doku denn nach den 3 Folgen zuende, oder kommt da noch was?

Und wir wissen ja auch nicht, ob die beste Freundin und andere überhaupt bereit wären zu einem Interview, oder vielleicht einfach nicht mehr in die Öffentlichkeit gehen wollen.

@Cathryn

Cathryn schrieb:Mal interessehalber: traust du es UK zu, dass er alleine und zu Fuß mit einer leblosen Peggy bis in den Wald bei Rodacherbrunn gelaufen wäre,

Diese Frage meinst Du ernst?
Die Entfernung beträgt Luftlinie 11km, auf der Straße knapp 16km.
So weit ein totes Kind unbemerkt erst durchs Dorf und dann in dem völlig schwierigen Gelände zu tragen binnen 1h würde ich Keinem zutrauen...

@jaska

Das war Ironie, das sollte eigentlich zu erkennen sein.

Selbst mit einem PKW hätte er (oder ein anderer) es nicht geschafft, den Körper in den Wald zu fahren, dort halbwegs zu verscharren und zurück zu fahren, um dann noch rechtzeitig zum Holzmachen zu erscheinen.

Aber wo wir gerade bei PKW sind ... war denn der PKW von MS vor der Sparkasse verdreckt, so wie man es erwarten würde nach einer Fahrt über einen unbefestigten Waldweg? Konnte man das auf den Überwachungsbildern der Sparkasse erkennen?

kd.licht schrieb:Wie ist Eure Meinung hierzu?

Vollkommen anders als deine. Ich würde nicht riskieren wollen, dass der Mörder unentdeckt bzw. ihm die Tat nicht mehr nachgewiesen werden kann. Aber da ist wohl jeder anders.

Cathryn schrieb:Mal interessehalber: traust du es UK zu, dass er alleine und zu Fuß mit einer leblosen Peggy bis in den Wald bei Rodacherbrunn gelaufen wäre, oder hätte er dafür nicht die körperliche Ausdauer gehabt und sie eher in der Nähe abgelegt, bevor er zum Holzmachen ging?

Ich hatte die Ironie direkt erkannt. ;)

Du hattest aber wohl überlesen, dass ich vor 10-15 Jahren schrieb, also teilweise noch in den 00er Jahren. Bis '16 wusste von Rodacherbrunn keiner. Seit 2016 wird wohl keiner mehr vermuten, dass er alles allein gemacht haben könnte. Zumindest ist mir keiner bekannt.

emz schrieb:Ich grätsche da mal dazwischen:

- die Hirnhautentzündung, die UK hatte, ist folgenlos ausgeheilt. Da gibt es ein medizisches Gutachten.
- ein Pünktchen mehr im IQ-Test, und mit 60 würde er als normal im alleruntersten Bereich durchgehen.

So ist s bei der Verwandten von mir auch. Sie hatte als Kind die Hirnhautentzündung, die natürlich irgendwann überstanden war. Aber durch die Entzündung ging im Kopf etwas irreparabel kaputt, und deshalb wurde sie behindert und ist auch mit über Sechzig im Kopf wie ein Kind.

@Alleingänger

Ich schrieb von "folgenlos ausgeheilt", was bedeutet, völlig genesen.
Du von "irgendwann überstanden", was aber nichts über etwaige verbliebene Folgen sagt.

@Alleingänger
Ulvi K. war als Kind an einer schlimmen Form von Hirnhautentzündung erkrankt und musste über Wochen stationär behandelt werden. Nichtsdestotrotz besagten die Befunde nach der überstandenen Krankheit, dass diese Erkrankung folgenlos blieb.


Zusammenfassung Methodenkritische Analyse des Gutachtens von Dr. Blocher vom 3.9.2014 über die Freilassung von Ulvi Kulac aus der forensischen Psychiatrie Bayreuths, 19. September 2014

https://www.sgipt.org/forpsy/Kulac/BZK-Freilassung/MKA_BGA.htm#(9)%20%20Sexuelle%20Straftaten%20nicht%20angemessen

So führt Prof. Dr. Kröber in seinem Gutachten S. 110f aus: "Im Alter von zwei Jahren und zwei Monaten war der Proband zwar an einer durch Meningokokken bedingten Hirnhautentzündung (Meningitis) erkrankt und wurde fast sechs Wochen vom 21.02. bis 01.04.1980 stationär im Kinderkrankenhaus behandelt. Bereits nach der ersten Woche war unter Penicillin-Behandlung eine deutliche Besserung eingetreten, diese Erkrankung ist auch [>111] nach späteren kinderärztlichen Nachuntersuchungen folgenlos ausgeheilt. Es ist dies auch der typische, gutartige Verlauf bei Entzündungen der Hirnhaut (nicht zu verwechseln mit der Hirnentzündung, der Enzephalitis, die oftmals mit Restschäden ausheilt). Mehrere Nachuntersuchungen, zuletzt noch im September 1983, waren ohne Hinweise auf Erkrankungsfolgen (siehe dies Gutachten S. 8)."
Anmerkungen: Die Familie und auch die Betreuerin sind allerdings fest davon überzeugt, dass die Interpretation Prof. Dr. Kröbers falsch ist und dass Ulvi Kulac nach der Meningitis eindeutig und massiv verändert war. Er sei davor ein echter Wonneproppen ohne Auffälligkeiten gewesen.
Ungeachtet dessen erschüttert natürlich die Uneinigkeit der forensischen Psychiatrie hinsichtlicht der Fragen, woher die geistige Behinderung kommt und welche Diagnose vorliegt.

Fakt ist: Ulvi K. ist zurückgeblieben, in manchen Bereichen mehr als in anderen. Er benötigt Anleitung. Vor seiner Inhaftierung hatte er viele Freiheiten eines normalen erwachsenen Mannes.

Hier mal einige hier bereits zusammengetragene Beschreibungen zu ihm:
Beitrag von jaska (Seite 1.532)
Beitrag von jaska (Seite 1.649)
Beitrag von jaska (Seite 3.607)
Beitrag von jaska (Seite 4.436)

Ganz ehrlich stört mich die Diskussion über diese Hirnhautentzündung jedesmal - warum wird immer wieder darauf bestanden dass sie folgenlos ausheilte? Befunde hin oder her.. UK's Mutter hat ihr Kind vor der Erkrankung anders in Erinnerung.. sie sollte das am besten beurteilen können..

Das dient nmM weder der Diskussion noch der Wahrheitsfindung.. im Gegenteil.

@FadingScreams

Es ist insofern wichtig, um zu wissen, ob man es mit einem geistig behinderten Mann zu tun hat, oder mit einem Mann, der seit Jahren vortäuscht, ein geistig behinderter Mann zu sein.

Die Aussagen der Gutachter aus den Links von @jaska weiter oben haben mich da ins Grübeln gebracht.

jaska schrieb:Fakt ist: Ulvi K. ist zurückgeblieben, in manchen Bereichen mehr als in anderen. Er benötigt Anleitung.

Ja, das sehe ich auch so. Ich denke nicht, dass er das alles vortäuscht, er wäre ein sehr guter Schauspieler und mit so einem Talent, könnte er sich gleich in Hollywood bewerben.

Cathryn schrieb:Es ist insofern wichtig, um zu wissen, ob man es mit einem geistig behinderten Mann zu tun hat, oder mit einem Mann, der seit Jahren vortäuscht, ein geistig behinderter Mann zu sein.

dass es sich hier um einen geistig beeinträchtigen Menschen handelt, ist nmM auch für einen Leihen klar erkennbar..

Cathryn schrieb:Die Aussagen der Gutachter aus den Links von @jaska weiter oben haben mich da ins Grübeln gebracht.

ich hab da jetzt nur in den ersten Link reingeschaut und bin erstmal nicht bereit weiter zu lesen..

jaska schrieb am 05.12.2013:Es geht vielmehr um soziale Intelligenz

selbst wenn hier 90 ermittelt wurden - die soziale Intelligenz steht halt nunmal nicht alleine für einen Gesamt IQ.. sich daran 'aufzuhängen' macht doch keinen Sinn..

Cathryn schrieb:Es ist insofern wichtig, um zu wissen, ob man es mit einem geistig behinderten Mann zu tun hat, oder mit einem Mann, der seit Jahren vortäuscht, ein geistig behinderter Mann zu sein.

Dass UK geistig behindert ist, das ist ja wohl unstreitig. Dazu gibt es Gutachten.
Die Frage, die immer wieder auftaucht, lautet, warum ist er es. Aber ist die Klärung dieses Sachverhalts bei der Beurteilung seiner Taten von Bedeutung? Wer meint, das sei so, der sollte aber auch nicht vergessen seinen Alkohol- und Drogenmissbrauch in die Überlegungen mit einzubeziehen. Denn der dürfte seiner Intelligenz nicht förderlich gewesen sein.

Ich fasse einmal zusammen:

- er ist ein verurteilter Kinderschänder,
- er gilt für diese Taten als schuldunfähig,
- er wird nach wie vor als gefährlich eingeschätzt
- er lebt deshalb in einer Behinderten-Einrichtung
- und steht unter Bewährung,

jaska schrieb:Die Familie und auch die Betreuerin sind allerdings fest davon überzeugt, dass die Interpretation Prof. Dr. Kröbers falsch ist und dass Ulvi Kulac nach der Meningitis eindeutig und massiv verändert war. Er sei davor ein echter Wonneproppen ohne Auffälligkeiten gewesen.

Das finde ich sehr erstaunlich, dass die Betreuerin, die ihn erst als Erwachsenen kennenlernt hat, das beurteilen können will. Bei der Familie ist das natürlich anders.

Cathryn schrieb:der seit Jahren vortäuscht, ein geistig behinderter Mann zu sein.

Seit Jahren vortäuscht? Auch sein bekanntes Umfeld und sogar seine Eltern täuschte? Dann müsste er ja schon als Kind damit angefangen haben. Welchen Sinn sollte das gehabt haben? Sollte er etwa als Kind gedacht haben, dann mit allem durchzukommen? Dann wäre er ja sogar äußerst intelligent. Von einem solchen Verhalten habe ich jedenfalls noch nie etwas gehört, auch nicht von anderen Leuten.

Dass er es vortäuscht, würde ich nicht sagen. Aber er kann sich gut anpassen. Er weiss oder bekommt gesagt, was erwartet wird, und er versucht nach seinen Möglichkeiten, die Erwartungen zu erfüllen.
Wenn die Rödel ihn wie ein kleines Kind behandelt, wird er sich auch so verhalten. Ist bequem für ihn.
Auf sich allein gestellt, konnte er planen und entscheiden wie ein Erwachsener: Für die Tour in die nächstgrössere Stadt hat er Geld mitgenommen, ist hingetrampt, hat verschiedene Gaststätten aufgesucht (entschieden, wo und was er isst), geraucht usw. So verhält sich kein Kind.
Beim Männertags"ausflug" war Ulvi auch dabei. Dank Rank wissen wir, worum es da geht ;-) Ulvi wusste auch, wie er sich in der Truppe Männer zu verhalten hat. Versuchte sogar, mitzureden, als es um Leichenablageorte ging! (Ich habe immer noch nicht herausgefunden, ob MS zum Männertag bei dieser Gruppe war. Seinen Klarnamen habe ich in der Höllentaldoku im Protokoll nicht entdeckt).
Und auch, als Ulvi von einem anderen Gast als "Wichser" (im wahrsten Sinne des Wortes?) bezeichnet wurde, verhielt er sich erwartungsgemäss und "schlägerte" mit...
Manipulierbar - ja. Anpassungsfähig - ja. Vortäuschend? Da fällt mir eine Aussage zum vorgespielten Tonband ein, wo jemand sagte, man habe Ulvi angemerkt und angesehen, wenn er nicht die Wahrheit sagte.

Kuno426 schrieb:Er weiss oder bekommt gesagt, was erwartet wird, und er versucht nach seinen Möglichkeiten, die Erwartungen zu erfüllen.

genau - und wenn man vorher lange genug und wiederholend mit ihm redet, dann führt das dazu, dass er UNGEFÄHR antworten kann - zB in einer Anhörung oder in einem Interview..

Kuno426 schrieb:Auf sich allein gestellt, konnte er planen und entscheiden wie ein Erwachsener: Für die Tour in die nächstgrössere Stadt hat er Geld mitgenommen, ist hingetrampt, hat verschiedene Gaststätten aufgesucht (entschieden, wo und was er isst), geraucht usw.

und wenn ihn die Lichtenberger Kneipengänger aufgefordert haben, an der Bushaltestelle die Hosen runter zu lassen, dann hat er das auch getan..

Kuno426 schrieb:(Ich habe immer noch nicht herausgefunden, ob MS zum Männertag bei dieser Gruppe war. Seinen Klarnamen habe ich in der Höllentaldoku im Protokoll nicht entdeckt)

ich denke er war dabei - weiß es aber nicht, bzw. ich konnte es nirgends gesichert nachlesen..

@FadingScreams

FadingScreams schrieb:selbst wenn hier 90 ermittelt wurden - die soziale Intelligenz steht halt nunmal nicht alleine für einen Gesamt IQ.. sich daran 'aufzuhängen' macht doch keinen Sinn..

Wer hängt sich denn woran auf?

@jaska

die Frage ist nicht WER sich dran aufhängt, sondern dass man es tut..

Ulvi Kulac ist ein geistig schwer beeinträchtigter Mensch - und das Gutachten, dass die Hirnhautentzündung folgenlos ausheilte, besagt nichts darüber, ob er von Geburt an beeinträchtigt war.. - seine Mutter sagt, dass er das nicht war.. und hier gilt es nmM ihr das zu glauben - Gutachten hin oder her.. das alles ändert nichts daran, dass geschehen konnte was geschehen ist..