@margaretha @emz Soweit ich es in Erinnerung hatte, war Walter H. Dorfpolizist und damit ist ein Kontakt definitiv gegeben.
Letztlich sind das nur Nebenschauplätze, welche hier aufgemacht werden. Laut Tathergangs-Hypothese wurde er bewusst als Freund hergenommen bzw. aufgebaut. Er hatte dadurch natürlich eine entsprechende Verantwortung aber auch starke Beeinflussungsmöglichkeiten.
Zum Zeitpunkt dieses Handzettels wird es auch kaum jemand Kenntnis von der Tathergangshypothese gehabt haben, denn sie verschwand in den Akten. Er wurde laut dieser definitiv bewusst als Freund eingesetzt und dass man Kulac gegenüber behauptet hat "sonst bin ich nicht mehr Dein Freund", wird bestärkt durch diese Hypothese. So wie
@emz hier sehen will, dass Kulac diese Zeilen angeblich diktiert worden sein sollen, dürfte durch nichts belegbar sein. Der Inhalt spiegelt aber genau Kulacs Blick wieder, nicht die einer anderen Person. Auch passt zu der damaligen Situation sehr genau, Ermittler, welche kurz vor dem Scheitern der Ermittlung steht, weil befürchtet werden musste, dass dies die letzte Vernehmung Kulacs war. Und dann ausgerechnet passiert es in den letzten Sekunden, zu dem Zeitpunkt, wo er zurück gefahren werden soll? Alles doch deutlich zu viel um nur an reinen Zufall zu denken.
Dass Walter H. nur sinngemäß gefragt haben soll, "hast Du auch die Wahrheit erzählt" und dann plötzlich Kulac quasi zusammen gebrochen sein soll, halte zumindest ich für nicht glaubwürdig, da er vorher viele Verhöre ohne weiteres durchgestanden hatte. Da muss mehr passiert sein, als bloß dieser von Walter H. behauptete eine Satz. Daher sehe ich - wie gesagt - den Handzettel Kulacs als deutlich wahrheitsgemäßer an, als die Aussagen von Walter H.. Vor Gericht hatte er keinen besonders gute Figur abgegeben, als es um die "Zweckentfremdung" seiner Dienstpistole ging. das macht in nicht gerade glaubwürdig.
Genau das erklärt sehr viel. Wenn es wirklich so gewesen ist, dass der Druck die Aufkündigung der Freundschaft in den Augen von Kulac ausreichend groß war, ein u.U. falsche Geständnis abzulegen. Kulac kann dann auch durchaus befürchtet haben, dass eine solche Drohung nicht nur für den Verhörtag gegolten hat sondern auch darüber hinaus Bestand hatte. Wie gesagt, das hätte von einem Gutachten geklärt werden müssen. Bekannt ist das aber nicht geworden, aber vielleicht beinhaltete das die von Kröber nebulös angedeutete NEUE Möglichkeit.
Nicht umsonst sind in der Regel Aussagen von Verdächtigten solange nicht verwertbar, bis demjenigen klar gemacht wird, dass eine ausgesprochene unrechtmäßige Drohung nicht mehr verwirklicht wird. Das hätte im Fall Jakob von Metzler fast bewirken können, dass man Gäfken bzgl. seines Geständnisses und dessen Folgen nicht verwerten durfte. Im Fall Metzler hatte Gäfken nach entsprechender Aufklärung sein Geständnis vor Gericht wiederholt, einer Verwertung stand dadurch nichts mehr im Wege. Sicherlich war die Drohung im Fall Metzler eine anderen Kalibers, aber hier muss es um die subjektive Bedrohung des Betroffenen gehen, denn darauf kommt es in Wirklichkeit an.
Und wie wir mittlerweile wissen, gibt es doch sehr unterschiedliche Versionen seines Geständnisses, dass was er den Ermittlern gesagt hat, dass was er seinem Vater gesagt hat. Also wann sagte UK die Wahrheit? Den Ermittlern gegenüber, seinem Vater oder etwa nie? Vielleicht Kröber gegenüber, als er diesem gesagt hat, er war es nicht, was er auch immer und immer wieder vor dem bewussten auffälligen Vernehmungs-Tag gesagt hatte.