Blaubeeren schrieb:Wie ich es auffasse, hat EK seinen Sohn danach gefragt, ob der MS ihm dabei geholfen hat. Anscheinend hat er ihn zumindest nicht ausgeschlossen, sondern ihn sogar in Erwägung gezogen. Musste seinen Sohn aber danach fragen, ob er es war. Hieraus schließe ich, dass er nicht von MS die Leiche übergeben bekommen haben kann, denn dann hätte er seinen Sohn nicht danach gefragt.
Als UK über die Verbringung hinaus sogar die Mittäterschaft MS‘ behauptete, stieß der Vater an seine Grenzen und glaubte ihm nicht, sodass es zu den angeblicben Worten „ich schwöre“ kam. Woraus ich weiterhin schließe dass er an eine Mittäterschaft des MS nicht mal glauben konnte.
Falls es tatsächlich EK war, der MS als als erstes ansprach oder in Erwägung zog, dann kann man natürlich nicht sicher wissen, warum ihm der Name einfiel.
Ich habe es ein bisschen anders verstanden, aber es kann auch so sein, wie Du es verstanden hast. Leider kennen wir das Band, wie so viele andere Indizien, nur vom Hörensagen bzw. in von Dritten ausgewählten Ausschnitten.
Ich glaube, dass U. K. damals, Anfang der Nullerjahre, wenig "gelogen", dafür aber wirr erzählt und durch Ausschmückungen seine diversen Stories jeweils "passend" gemacht hat. Irgendwo in diesen vielen Einlassungen liegt die Wahrheit schnipselweise verteilt.
Von den diversen "Sichtungen" nach dem angenommenen Todeszeitpunkt kommt m. E. einer besonderes Interesse zu, und das ist die des aufgeregten Jungen, der spät am Tage irgendwas Gruseliges beobachtet und die Polizei angerufen hat. Das ist ein bisschen handfester als diverse Zeugenaussagen, die später überall Peggys gesehen haben wollen.
Blaubeeren schrieb:Meinst Du mit den Voraussetzungen und der Arbeitshypothese folgendes? [...]
Die Polizei ermittelt gegen M. S. wegen MORDES. Das ist ein sehr erheblicher Tatvorwurf, und daran habe ich angeknüpft. Wäre die arme Peggy also durch Ulvis Mund-und-Nase-Zuhalten* verstorben, wäre das wahrscheinlich "Körperverletzung mit Todesfolge" oder so etwas. Bei U. ist wegen des bekloppten/überholten** altrömischen Prinzips
ne bis in idem sowieso keine Anklage zu erwarten, falls man ihn als Zeugen anhören wollte, wird kein Mensch wissen, wie evtl. Einlassungen seinerseits zu bewerten sind, und schließlich und endlich hat der Mann viele Jahre "Haft" hinter sich, ist seitdem unauffällig etc. - U.K. ist in jeglicher Hinsicht aus dem Schneider. Denke ich.
Wenn man davon ausgeht, dass die Behörden nicht nur alibimäßig gegen M. S. wegen MORDES ermitteln (weil alles andere verjährt wäre), sondern reale Indizien in der Hand haben, fällt mir keine andere Variante ein, die einen Sinn für dieses Vorgehen ergäbe als irgendwas in Richtung der "Arbeitshypothese" - Peggy war zunächst durch U´s Einwirkung nur bewusstlos und in Obhut des Verbringers M. S. zu Tode gekommen. Voraussetzung für diese Annahme ist, dass sie die Pollen (lebendig) eingeatmet, aber nicht wieder ausgeschneuzt hat oder die Pollen langsamer durch Sekretfluss abtransportiert wurden, diese also IM Schädel gefunden wurden (weil sie verstorben ist).
emz schrieb:Mir ist nur daran gelegen, dass der Tatverlauf offiziell geklärt wird.
Weiß Gott. Strafrechtlich gesühnt wird das grausige Schicksal der armen kleinen Maus nicht mehr, da bin ich mir leider fast sicher. Aber es wäre gut, wenn wenigstens halbwegs Klarheit geschaffen würde. Die über alle Maßen hart geprüfte Mutter könnte endlich abschließen, und auch die vielen Menschen, die seit 18 Jahren den Fall in seinen vielen Irrungen und Wirrungen aufmerksam verfolgen, hätten vielleicht Grund, dem Rechtsstaat doch wieder ein bisschen vertrauen zu können... oder so. ;-)
* Ich stelle mir eine Männerpranke auf so einem kleinen Mädchengesicht vor und neige dazu zu glauben, dass U.K. sie in diesem Augenblick wirklich nur am Schreien hindern wollte und gar nicht raffte, dass er ihr komplett die Luft abstellte. Der dachte sich nur "nicht schreien, nicht schreien!!!" und hat ihr die flache Hand aufs Gesicht gelegt. Da war die Nase halt mit bei. U. sagte aus (und das ist mehr als plausibel), dass er sie losgelassen habe, als sie Ruhe gab. Nicht, dass er immer weiter gedrückt habe, obwohl sie bereits längst Ruhe gab.
U.K. ist alles andere als ein Sympathieträger, im Gegenteil, aber bewusst getötet hat er Peggy (meiner Meinung nach) nicht und höchstwahrscheinlich kam sie unter seiner Einwirkung überhaupt nicht um, weil man nicht gleich stirbt, wenn einem die Luft ausgeht - man wird zunächst bewusstlos und "gibt Ruhe".
** Das Prinzip mag in früheren Zeiten gut und richtig gewesen sein, aber heutzutage, wo die Forensik sich permanent weiterentwickelt und auf einmal auch alte Spuren auf DNA, Mikropollen und was-weiß-ich untersucht werden können, ist es eine antiquierte Weisheit, die heutzutage zu eklatantem Unrecht führt. Aber das ist nur meine unmaßgebliche Privatmeinung und damit nicht diskussionswürdig, um bitte nicht vom Thema abzulenken.