Peggy Knobloch
31.10.2018 um 00:37jaska schrieb:Woher @JosefK1914-2 seine Informationen hat weiß ich natürlich nicht.Ich hatte das wohl falsch in Erinnerung.
jaska schrieb:Aber: Dieser Widerruf ist super spannend.Laut Kröber ist ihm keine Tat eingeredet worden, ich sehe hier eher den Druck der Verhörsituation zu umgehen als wahrscheinlich an, durchaus als die naheliegende Möglichkeit, das würde eben die vielen Versionen, auch die unterschiedlichen Verbringungssituationen gut erklären. Auch Kröber selber sieht genau das als möglich an, wahrscheinlicher sieht er zwar etwas anderes an.
Selbst wenn man davon ausgeht, dass dem Ulvi K. damals in mühevollen und langwierigen Sitzungen eine Tat eingeredet wurde (wie lange dauert das wohl bei der eingeschränkten geistigen Leistungsfähigkeit in Bezug auf ein Tatszenario, dessen Schilderung irgendwas zwischen 30 und 40 min dauert???) - was muss passieren, dass das alles von heute auf morgen wieder weg ist?
jaska schrieb:Eine erfolgreiche Suggestion wieder rückgängig zu machen oder im Ergebnis nochmal gegenteilig zu erreichen ist mindestens so aufwändig wie die eigentliche Suggestion davor.Nein, eine Suggestion dürfte es nicht gewesen sein.
Wie also soll das geschehen sein?
jaska schrieb:Außer der schlichten und klaren und verständlichen Anweisung a la "sag, Du warst das nicht" fällt mir da keine praktikable Lösung ein. Zu diesem Zeitpunkt war K. schon in der Forensik und kein Besuch hätte über ausreichend Zeit verfügt, geschweigedenn über die Kenntnisse, eine Suggestion zu wiederholen.Aber eben mit unterschiedlichsten Versionen, selbst den Vater hatte er mal beschuldigt.
Man darf auch nicht vergessen, dass das Geständnis auch außerhalb den Verhören munter wiederholt wurde. Ganz ohne Druck. Gegenüber einer Therapeutin, gegenüber dem Pfleger, Hoffmann (wenn man den mitzählen will), dem Vater...
Und "sag, Du warst das nicht" war kaum möglich, schließlich war Kulac damals schon in der Forensik untergebracht und Kröber dürfte in der Forensik zur Untersuchung selber besucht haben, denn nach Berlin wird man Kulac nicht verfrachtet haben.
Utopisch ist es meiner Meinung nach auch, ein in sich völlig kongruentes Tatszenario über Monate hinweg von einem kranken Menschen zu erwarten. Das schaffen auch gesunde Menschen nicht.Lies mal das Urteil von Eckstein, das war eben nicht wirklich kongruent.
Das Schwierige hieran war, den wahren Kern vom Beiwerk zu trennen. Das ist grade in dieser Konstellation knifflig.
Und wie gesagt, er braucht nur immer und immer wieder sich den Schlossweg vorzustellen und sich genau an diesem im von Kindesbeinen an bekannten Weg vorzustellen, eine bessere Gedächtnisstütze gibt es kaum. Er konnte seine Aussagen mit realen Punkten verknüpfen, welche er in und auswendig kannte.
Die Ortsbegehung mit Kulac war noch am gleichen Tag des ersten Geständnisses , einer der schwersten Fehler der Ermittler. So hatte man anstelle eines sorgfältig aufgezeichneten 1. Geständnisses nur ein Gedächtnisprotokoll, nichts hat man wirklich in der Hand, wo man Kulacs ersten Aussagen wirklich wörtlich protokolliert hatte, aber genau darauf wäre es angekommen. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln, den Ermittlern konnte es nicht schnell genug gehen, sie wähnten sich am Ziel.
@margaretha
danke für Deinen Nachweis, dass Kulac auch mindestens eine Variante genannt hatte, bei der der Leichnam MIT PEGGY verbracht wurde.
Also auch wieder ein deutliches Zeichen, das eher die These widerlegt, dass er die Kenntnis besaß, dass der Ranzen unabhängig von Peggy entsorgt/vernichtet wurde. Kulac wird wohl doch nur geraten haben.