Peggy Knobloch
06.10.2018 um 23:18Ab und zu taucht hier das Wort Tatort auf, manchmal im Zusammenhang mit den Torfspuren. Ist der tatsächliche Tatort bekannt?
Despero schrieb:Ab und zu taucht hier das Wort Tatort auf, manchmal im Zusammenhang mit den Torfspuren. Ist der tatsächliche Tatort bekannt?Wo taucht was auf?
emz schrieb:Es gibt auf einschlägigen Seiten seit Jahren immer wieder Anspielungen, die von Peggy-Gate sprechenIm Grunde trifft das schon zu, nur anders, als dort gemeint:
Despero schrieb:b und zu taucht hier das Wort Tatort auf, manchmal im Zusammenhang mit den Torfspuren. Ist der tatsächliche Tatort bekannt?Nein, der Tatort ist nicht bekannt. Es ist nur klar das der Fundort nicht Tatort war.
Noella schrieb:Im Grunde trifft das schon zu, nur anders, als dort gemeint:Man merkt aber schon auch, dass man sich retrospektiv daran nun irgendwie "abarbeitet".
Wenn man sich mal überlegt, wie lange zum Beispiel Ulvi ungehindert Lichtenberger Kinder missbrauchen konnte und niemand auf Idee kam, Eltern zu warnen, Ulvi in Therapie zu geben, sich darum zu kümmern, ob die Kinder nicht vielleicht dadurch traumatisiert waren...
AnNevis schrieb:U. K. wird nicht nur ausnahmsweise mal ausgeliefert haben, sondern das war sicherlich eine gewohnte "Institution" und war es darum vermutlich auch vielen bekannEs gab ja früher und gibt heute Gaststätten die Mittagsmenüs ausliefern, ob das bei der Schloßklause der Fall war ?
AnNevis schrieb:Man merkt aber schon auch, dass man sich retrospektiv daran nun irgendwie "abarbeitet".Da ist nur zu hoffen, dass den Betroffenen und ihren Eltern Angebote gemacht wurden, aber darüber habe ich noch nie etwas gelesen.
Leider nicht so, wie man es sich für die Betroffenen wünschen würde.
Im Zeugenstand eine der wichtigsten Stützen der Anklage: Die 45-jährige Lichtenberger Hausfrau, die den Angeklagten am 7. Mai 2001 auf einer Bank am Henri-Marteau-Platz auf Peggy warten gesehen haben will.Außerdem hat Ulvi K. selbst ausgesagt, auf der Bank am Henri-Marteau-Platz sich noch aufgehalten zu haben:
Um 12.50 Uhr und dann nochmal um 13.05 Uhr habe der 25-jährige geistig behinderte Gaststättenhelfer in seinem blauen Arbeits-Overall auf der Bank gesessen, sagte die Zeugin. Sie sei zwei Mal vorbei gefahren, weil sie für die Geburtstagstorte ihres Sohnes in Bad Steben noch schnell Kerzen habe besorgen müssen. K. habe eine Tasche dabei gehabt, in der sich ein Topf oder eine Schüssel befunden habe. Sie habe den Deckel des Gefässes gesehen.
Mit einem Topf mit Essen für einen Nachbarn habe sich Ulvi K. dann auf den Weg gemacht. Da der Nachbar nicht zu Hause gewesen sei und auch der Sohn der Familie im Nebenhaus nicht gewusst habe, wo dieser sei, habe er den Topf auf die Türschwelle gestellt. Dann habe er sich auf den Weg zu einem Bekannten gemacht, mit dem er ausgemacht hatte, an diesem Nachmittag Holz aufzuschlichten. Unterwegs habe er den Nachbarn dann getroffen, der zu Fuß unterwegs gewesen sei. Er habe ihn auf das Essen aufmerksam gemacht und "zu ihm gesagt, er soll sich‘s gut schmecken lassen".
Auf der Bank am Henri-Marteau-Platz habe er noch eine geraucht, dann sei er zu dem Bekannten gegangen und habe, wie vereinbart, beim Holz reinräumen geholfen. Das sei so etwa um 14 Uhr gewesen. Drei Stunden später – Ulvi K. hatte für seine Hilfe zehn Mark kassiert – habe er sich wieder auf den Weg zur "Schlossklause" gemacht.
3THINKER schrieb:Es geht darum, ob es plausibel ist, dass jemand, dessen Aufgabe darin bestand, eine Mahlzeit auszuliefern, auf einer Bank ein Kind aufgelauert und verfolgt.In diesem Fall nicht.
desmodium schrieb:Du möchtest gerne beweisen, dass Frau S eine wahrheitswidrige Zeugenaussage getätigt hat. Wer jemandem eine Straftat unterstellt, sollte auch die notwendigen Beweise, zumindest hinreichende Indizien, liefern. Das liegt an dir.Ich unterstelle niemanden eine Straftat. Das überlassen wir dem Staatsanwalt. Ich stelle nur bekannte Fakten gegenüber und die besagten das eine Frau auch Lichtenstein, ein Jahr nach der Tat , was gesehen haben will... 69 Personen, darunter Schulkinder, Passanten und Angestellte einer Nahe gelegenen Firma, die während der fraglichen Zeit Schichtwechsel hatten, und zu U.K befragt wurden, konnten sich an nicht an ihn erinnern...
3THINKER schrieb:Wenn man davon ausgeht, dass der Empfänger die gelieferte Mahlzeit ohne Beanstandungen verzehrte, ist es vermutlich so, dass er sie rechtzeitig und in einem einwandfreien Zustand vorfand.Wenn man den Tathergang (inkl. der „Kronzeugen“-Sichtung mit Topf/Schüssel) genauer betrachtet hält der eh' nicht stand :D
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass U.K. die Mahlzeit, egal ob im Topf oder in der Schüssel, bei der Verfolgung von P.K. mitführte.
Die Schülerin Helen C., die Peggy aus der ersten Grundschulklasse kannte, sagte aus, sie sei mit dem Schulbus von Naila gekommen und habe aus dem Bus heraus Peggy gesehen. Sie habe sie an ihren blonden Haaren und ihrem auffallenden Schulranzen erkannt. Der Fahrer des Schulbusses erklärte vor Gericht, der Bus sei, je nach Verkehrslage, zwischen 13.15 und 13.20 Uhr am Henri-Marteau-Platz gewesen. Allerdings gab Helen C. an, Peggy habe sich zu diesem Zeitpunkt am Marktplatz in der Höhe Kirchgasse befunden. Das würde bedeuten, dass Peggy den Henri-Marteau-Platz, auf dem sie angeblich auf Ulvi Kulac getroffen sein soll, schon überquert hatte.https://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-peggy-der-lange-schatten-der-ungewissheit-1.1443538-4
OpLibelle schrieb:4.)ad 4.) Klinkert wusste keine genaue Uhrzeit. Er gab an, es hätte auch später, etwa 15:00 sein können
Um 13:30 Uhr begegnet Herr Klinkert U.K. in der Poststraße, als dieer Richtung Flurstraße geht. U.K. ruft Klinkert zu, er habe ihm Essen vor die Tür gestellt. Klinkert findet dann Minuten später auch einen Beutel mit einer Schüssel mit Essen an seiner Tür hängend. Bzgl. der Uhrzeit 13:30 Uhr ruft er vor seiner Aussage bei den Eltern von U.K. an und fragt, für welche Uhrzeit ihr Sohn ein Alibi braucht.
5.)
Um 13:45 Uhr trifft U.K. bei Teichmann ein. Auf Nachfrage berichtigt Teichmann, es könne auch jede andere Uhrzeit vor 15 Uhr gewesen sein.
MaryPoppins schrieb: Er musste um 13:00 noch eine Angehörige pflegen/versorgenHatten die sich zunächst nicht für 13:00 Uhr verabredet gehabt? Vielleicht ja weil das die übl. Zeit war wo er mit dieser Pflege fertig war?
margaretha schrieb:Lass den Ulvi um 14:00 dort angekommen sein. In 36 Minuten wäre die Tat auch nicht zu schaffen.Was genau ist in 36min nicht zu schaffen? Peggy hinterherzujagen, ihr 5 min Nase und Mund zuzuhalten, runter zur Klause, einen Helfer zu organisieren, der die Leiche wegschafft? Ist in 20 min oder weniger erledigt.
margaretha schrieb:Laut der Tatrekonstruktion wäre Peggy aber eben doch genau in die andere Richtung davon gelaufen?!Ja klar. Peggy geht an der Bank vorbei, auf der U.K. sitzt, und dann weiter auf ihr zuhause zu, von wo U.K. ihr dann urplözlich entgegenkommt. Sie läuft vor ihm weg, und zwar zunächst zurück zum H.-M.-Platz, biegt dann in Richtung der Kleingärten ein und läuft den Schloßberg hoch, vorbei am Schloß und weiter in den Wald bis zur Herrmannsruh.
OpLibelle schrieb:Dann ruft er seinen Freund N.S. an, der nebst Freundin dann auch vorbeikommt und die Leiche in seinem Auto wegschafft. Oder er geht zu seinen Eltern und sein Vater schafft die Leiche dann weg. Oder er ruft M.S. an und der schafft die Leiche dann weg.es wäre zu schön, wenn überhaupt ein Anruf bei irgendjemand nachprüfbar eingegangen eingegangen wäre..
MaryPoppins schrieb:Was genau ist in 36min nicht zu schaffen? Peggy hinterherzujagen, ihr 5 min Nase und Mund zuzuhalten, runter zur Klause, einen Helfer zu organisieren, der die Leiche wegschafft?Genau dieses ist in 20 Minuten nicht zu schaffen:
Nach (lückenhaften) Berechnungen der Polizei und seinem "Geständnis" hätte Ulvi KULAC für die Tatausführung tatsächlich folgenden Zeitrahmen benötigt:Quelle:
Ausgangspunkt Raiffeisenbank - Hermannsruh (lt. Polizei) 7:12 Minuten
Hermannsruh - Schlossplatz (lt. Polizei) 3:20 Minuten
Mund und Nase zudrücken, bis Peggy tot war (lt. Geständnis) 10:00 Minuten
Wiederbelebungsversuche (lt. Geständnis) 10:00 Minuten
Eine Zigarette bei der Leiche rauchen (lt. Geständnis) 5:00 Minuten
Peggy hinter die Schlossmauer tragen (lt. Geständnis) 5:00 Minuten
In der Schloßklause den Vater holen und mit diesem hinter die Schloßmauer
laufen (lt. Geständnis) 5:00 Minuten
Peggy hinaus zum Schlossplatz ins Auto bringen (lt. Geständnis) 10:00 Minuten
Weg Hermannsruh - Anwesen des Zeugen Vo. (lt. Polizei) 9.29 Minuten
Gesamt: 1 Stunde 5 Minuten