@Lukasheinrich Lukasheinrich schrieb:Die Abhängigkeiten werden diversen Leuten schon bekannt sein. Vielleicht müssen wir dafür nur die Aussagen von 2001/2002 des U.K. komplett durchlesen.
Das haben die sicher schon getan.
@Deus_Ex_Machin Deus_Ex_Machin schrieb:Was ist denn von der vehementen Rödelei zu halten, wonach Peggy am Tattag noch abends gesehen worden sei? Ist das eine Verschwörung der Polizei, dass sie die letztmalige Sichtung deutlich früher ansetzt oder sind anderslautende Aussagen unbrauchbar gewesen?
Hach, mein Lieblingsthema
:)Zeugenaussagen sind nur so gut wie sie objektiv miteinander oder gegen weitere Informationen abgeglichen und bestätigt werden können. In jedem Vermisstenfall gibt es diese Fehlsichtungen und oft genug kann man diese Fehlsichtungen durch gerichtsmedizinische Untersuchungen (Fall Schemmer) oder weitere Beweise identifizieren und ad acta legen. Falsche Zeugenaussagen sind in aller Regel nicht bewußt falsch getätigt. Also in den wenigsten Fällen verfolgt der Zeuge dabei einen Zweck. Vielmehr funktioniert unser Hirn beim Abspeichern und Verknüpfen von Informationen sehr individuell und in den Erinnerungen sind längst nicht nur die Realität sondern auch noch eigene Erfahrungen, Vorlieben, Abneigungen, Angelerntes, Emotionen, usw. verwurstet.
Im Fall Peggy hatte es für den Nachmittag und die Zeit nach dem Verschwinden tatsächlich viele Sichtungen gegeben. Da verweise ich mal auf meine kürzliche Zusammenstellung:
Beitrag von jaska (Seite 3.575)Im Licht der neuen Ermittlungen ist klar, dass alles nach dem 07. Mai 2018 schlicht falsch ist.
Die Polizei geht sogar noch weiter und legt die letzte verifzierte Sichtung konkret auf 13:24.
Warum macht sie das? Weil die Aussagen bis dahin widerspruchsfrei ineinander passen.
Weil die weiteren Zeugenaussagen entweder nicht konstant waren, zurückgezogen wurden, unerklärlich lange Lücken über Peggys vermeintlichen Aufenthalt hinterliessen, weil alle objektiven Beweise dafür sprechen, dass das Mädchen nie zuhause ankam. Das aber war ihr üblicher Weg: nach der Schule nach Hause gehen, Schuhe aus, Ranzen in die Ecke, etwas essen, umziehen und mit den Straßenklamotten und Straßenschuhen wieder rausgehen, meist mit ihrem Roller. Auch hierzu verlinke ich noch einen alten Beitrag von mir, wo ich diese festgestellten Dinge aufliste, wonach Peggy nie in der Wohnung ankam:
Beitrag von jaska (Seite 3.040)Und dann gibt es noch 2 sehr gut übereinstimmende und sehr konkrete Sichtungen um 19.00. Die aber so eklatante Abweichungen in der Beschreibung des Mädchens und in der Ausstattung hatten, dass sie nicht passten. Auch hier:
Beitrag von jaska (Seite 703)Statt jetzt einmal innezuhalten und die neuen Erkenntnisse in die eigene verbreitete Geschichte einfliessen zu lassen und die Geschichte zu korrigieren passiert wieder mal was ganz anderes: jetzt hat die Polizei die Beweise manipuliert und im Übrigen wurde ja gar nicht die Peggy gefunden und die ganzen armen Zeugen wurden nicht ernst genommen.
In diese Einschätzung fliesst keinerlei Kenntnis von Polizeiarbeit, von zu überprüfenden Zeugenaussagen, mittlerweile auch von forensischen Beweise ein.
Vielmehr ist es ein (verzweifelter) Versuch, den Schützling aus dem Schußfeld zu holen. Denn ab späterem Nachmittag und für den Abend ist das Alibi dann fast lückenlos vorhanden. Und ohne entlastende Sachbeweise müssen diese Sichtungen als "Beweis" herhalten. Dafür müssen diese Sichtungen natürlich als wahr verkauft werden.
Auch wenn sie es nun objektiv nicht mehr sein können. Nicht mal theoretisch.