Cassandra71 schrieb am 06.05.2023:Der ursprüngliche Unterstützerkreis bestand mal aus seinen Freunden...und die anderen werden vermutlich (auch) an ein Fehlurteil oder seine Unschuld glauben.
Auch noch nach dem Urteil und allem, was da an lügen und Betrügereien zum Vorschein kam? Finde ich erstaunlich.
dots schrieb am 08.05.2023:Der Vater von Bence Toth meinte in einem Interview, sein
Sohn habe das Jurastudium von Anfang an gehasst; er
wollte stattdessen Theaterwissenschaften studieren. Er, der
Vater, sagte jedoch zu ihm: »Damit kannst du keine Familie
ernähren«, und was Charlotte Böhringer betraf: »Mach, was
sie von dir will, du musst parieren.« Der Vater bedauert
diesen Ratschlag bis heute nicht, zumal sein Sohn
erwachsen sei und die Verantwortung für sein Handeln
übernehmen müsse.
Quelle: https://pocketbook.de/de_de/downloadable/download/sample/sample_id/5559396/
Seite 20
"Mach was sie von dir will, du musst parieren".
Ist das nicht eine sehr schlimme Aussage des Vaters? Im Grunde ist doch damit klar gestellt, wo er stand und was er zu erwarten hatte bzw was die anderen von ihm erwarteten. Unterstützung brauchte er sich nicht zu erhoffen, ein Anrecht auf ein eigenes Leben mit freier Partnerwahl und Berufswahl wurde ihm auch abgesprochen. Eigentlich war nur wichtig, dass er pariert und bedingungslos macht, was die Tante vorgibt. Ich finde das sehr schlimm. Vor allem, wenn man so leben muss seit Kindesbeinen an. Ich Frage mich, ob es Grenzen gegeben hätte bei den Forderungen?
dots schrieb am 08.05.2023:Eigentlich schon erstaunlich, welche "Macht" diese Frau augenscheinlich nicht nur über die Neffen, sondern über die gesamte Familie Toth hatte.
Nicht CB hatte die Macht, sondern das Geld.
dots schrieb am 08.05.2023:Stellen wir uns mal vor, die Tante hätte tatsächlich mit BT gebrochen, nachdem sein Scheitern im Studium offiziell wird.
Zu wem hätte seine Familie dann im Zweifel gehalten?
Ich habe keine Antwort auf diese Frage.
Ich tippe darauf, dass er eiskalt fallen gelassen worden wäre.
Smoover schrieb am 08.05.2023:Ich kann den Vater schon verstehen. Natürlich wäre es edler gewesen, seinen Sohn darin zu bestärken, zu tun, was er gerne machen möchte, aber bei so einem Millionenvermögen ist es trotzdem einfach nur menschlich, dass man darauf schielt.
Findest du? Also ich nicht. Ich hätte das wohl meines Kindes nicht dem schnoden mammon geopfert. Esxmacht auch nochmal einmal Unterschied ob man selber aufs Geld anderer schielt oder für andere schielt. Es mag sein, dass man selber dafür alles über Bord wirft aber das von anderen stellvertretend zu verlangen ist schon eine Hausnummer.
Smoover schrieb am 09.05.2023:Spätestens in der täglichen Arbeit. Dazu muss man auch entsprechende Skills haben, um sowas zu fälschen. Und verdammt gute Nerven.
Also nerven hätte ich ihm schon zugetraut und heutzutage wird doch ständig alles mögliche gefälscht. Ständig steht in der Zeitung was von falschen ärzten oder anderen. Das scheint mir nicht das Problem zu sein.
kegelschnitt schrieb am 09.05.2023:Also: Bereits vor dem Mord hätte sein Einkommen deutlich höher sein müssen. Das Umfeld war m.E. ganz schön blauäugig, dass sie sich nicht gewundert haben, warum er immer noch im Parkhaus arbeitet
Das wundert mich auch, besonders bei der Partnerin damals. Vor allem weil sie ja auch sagte, es wäre konkret eine Familienplanung im Gespräch gewesen. Kinder bedeuten ein hohes Mass und Verantwortung und Sicherheit. Plant man sowas konkret, wenn man schon länger den Verdacht hat da stimmt ausbildungstechnisch was nicht? Da ist eine Familie gegen mich, vereitelt sogar einen zusammenzug? Macht für mich wenig Sinn.
emz schrieb am 10.05.2023:So schnell bricht man eine Beziehung nicht ab, wenn man sich eigentlich am Ziel sieht, also Familie und Kinder nach erfolgter Berufsausbildung vor Augen hat. Und wenn man selbst nicht so gestrickt ist, dass man skrupellos Gott und die Welt belügt, dann dauert das halt, bis man kapiert, mein Partner ist da aber anders, der hat mich von vorn bis hinten verarscht.
Sehe ich anders. Wer mich in dem Ausmaß belügt und betrügt, zu dem wure ich aber sofort alles abbrechen egal wie lange die Beziehung vorher war. Eigentum und Kinder spielten ja noch keine Rolle
dots schrieb am 11.05.2023:ob Petermann ein ehemaliger Profiler ist oder nicht ändert nichts an der Tatsache, dass er im Falle Böhringer als Privatmann auftritt und als dieser seine fragwürdigen Äußerungen trifft.
Ich halte die Aussagen nicht für fragwürdig, gehe sogar mit ihm konform, dass es eine affekttat gewesen sein könnte nach vorherigem Streit, wo beide gemeinsam die Treppe hinunterkamen. Das Opfer bleibt Opfer, der Täter bleibt Täter, nur der Ablauf und die Anklage wären evtl. anders gewesen. Da BT sich aber nicht dementsprechend einliess, ist es geworden, was es geworden ist.
Swagger schrieb am 11.05.2023:Am besten ist aber die Stigmatisierung des Opfers bei der Polizei, sie habe Steuern hinterzogen und Mitarbeiter gemobbt. Das war wirklich der Gipfel. Allein dafür müsste ihn die Familie verstoßen.
emz schrieb am 11.05.2023:Papa Toth war aber auch nicht zimperich, der hat seine Schwägerin in einem Interview als Akoholikerin bezeichnet.
Eben. Von Anfang an bis heute wurde mir keinem Wort der brutale Mord an der Tante betrauert und bedauert. Weder der Täter, noch seine Familie, noch der ganze Unterstützerkreis hat jemals auch nur ein Wort des bedauern geäussert, im Gegenteil, da würde im Nachhinein noch schmutzige wäsche gewaschen. Mehr als eine Geldinhaberin war sie doch für keinen der beteiligten.
dots schrieb:Inwieweit BT aber nun resozialisiert ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen.
Ich sehe nur das:
-die Tat weiterhin geleugnet wird, sowohl von ihm selbst sowie auch von seinem Umfeld
-die Tat nicht aufgearbeitet worden ist
-BT weiterhin sein Umfeld belügt
-BT finanziell wieder von einem Verwandten abhängig ist.
Ich sehe auch nur bedingt eine Resozialisierung und erst Recht keine Aufarbeitung der tat oder reue.
dots schrieb:Mich persönlich stört das massiv in meinem Gerechtigkeitsempfinden, dass sich letztendlich die Tat für BT, obwohl er überführt worden ist, dennoch unterm Strich "gelohnt" haben könnte.
Das kann ich nachempfinden, das ergeht mir genauso.
Smoover schrieb:4. Klare Formulierungen verwenden. Seine Aussage „ich bin unschuldig im Sinne einer juristischen Schuld“ ist z.B. total merkwürdig für einen angeblich Unschuldigen. Was soll das bitte heißen? So äußert sich niemand, der mit der Sache nichts zu tun hat.
Ich habe die Aussage so verstanden, dass er sich für unschuldig hält für das wofür er angeklagt und verurteilt wurde. Ich habe es immer so verstanden, dass wenn man ihm insgeheim mit eigen Totschlag oder einer affekttat konfrontiert hätte von vorneherein und er deshalb angeklaht und verurteilt worden wäre, dann wäre es für ihn ok gewesen. Dafür spricht auch die Aussage von witting, dass er so nie hätte verurteilt werden dürfen. Ich gehe davon aus, dass auch witting selber von Totschlag oder Affekt ausgeht. Warum allerdings nie Butter bei die Fische gemacht wurde, ist eine andere Frage. Vielleicht sein Ego. Nicht selber zugeben, sondern hoffen , dass die Ermittler selbst darauf kommen. Sind sie nicht, also spielt er dramatisch den dauerbeleidigten.
Smoover schrieb:Elisabeth Haysom ist z.B. so jemand, wo ich davon ausgehe, dass sie ihre Beteiligung an der Tragödie im Wesentlichen wahrheitsgemäß eingeräumt, ihre Schuld angenommen und aufgearbeitet und ehrliche Reue gezeigt hat.
Hat zwar nichts mit dem Fall hier zu tun, sehe ich aber nicht so. Nur weil sie völlig abgetaucht ist, kann ich nicht erkennen, dass sie ehrlich bereut und aufgearbeitet hat.
Smoover schrieb:Muss mich gerade einmal selbst zitieren. Gegen eine Affekttat spricht meines Erachtens außerdem der Gang ins Büro nach der Tat und der Blick ins Testament. Auf sowas kommt doch keiner, der gerade im Affekt seine Tante getötet hat, zumindest erscheint es - neben den anderen gründen, die dagegen sprechen - eher unwahrscheinlich.
Das kommt auf die zur Verfügung stehende Zeit an. Wir gegen ja immer davon aus, dass alles innerhalb weniger Sekunden/ Minuten komplett geschehen ist, also Tür auf, Tante sofort erschlagen, sofort hoch Testament suchen, sofort runter Geld noch einpacken und weg. Aber was wäre, wenn er total schockiert war nach dem erschlagen und erstmal da saß zb eine halbe Stunde oder zwanzig Minuten und dann zur Besinnung kam und erst dann Sichtung des Testaments usw vorgenommen hat? Oder was wäre wenn es erst zum Streit kam, er dann wutentbrannt ins Büro gestürmt ist (geh doch gucken, ist doch alles längst geändert oder wühl ruhig rum und steck es ein, das nützt dir gar nix, dann setz ich eben morgen wieder ein neues auf...) das Testament zu suchen und erst danach ging es weiter mit Streit, die Treppe runter und dann kam es zum erschlagen. In dem Fall würde es sogar Sinn machen, dass im Büro gar kein Blut zu finden war.
emz schrieb:Hierzu möchte ich der Ordnung halber noch anführen, was die BT zugeneigte SZ schreibt:
Mutmaßungen, dass Charlotte Böhringer mit einer ihrer Bronzestatuen, die sich am Eingang befinden, getötet worden sei, widersprach Chef-Ermittler Wilfling: "Es gibt dort nur eine große Skulptur - und die ist noch immer da."
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/tod-der-parkhaus-besitzerin-kripo-glaubt-nicht-an-raubmord-1.931526
Das erklärt für mich nicht, ob da nicht doch noch etwas gefehlt hat oder irgendwo anders in der Wohnung ( anderer Gegenstand, Werkzeug usw). Ich vermisse da außer der kurzen Nachfrage bei der Putzfrau intensiveres nachforschen bei den Leuten, die regelmäßig in der Wohnung waren und auch bei den Handwerkern.
Kölner schrieb:Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden das er bei ihr geklingelt hat und sofort wie ein Irrer auf sie eingeschlagen hat. Alles war voller Blut und er ist ins Büro hoch, überprüft die Testamente und hinterlässt dort nirgens Blutspuren. - seltsam !
Ein klingeln und sofortiges erschlagen birgt zudem auch noch das Risiko, dass vielleicht doch noch jemand anderes dort gewesen sein könnte. Gerade die Tante erschlagen und Zack kommt ein Besuch die Treppe runter. Da müsste BT ja schon bis ins letzte Detail die Tagesplanung und alle Eventualitäten gekannt haben und stundenlang auf der Lauer gelegen haben, um das auszuschließen.
Nur damit wir uns hier richtig verstehen - ich bin absolut davon überzeugt das BT seine Tante erschlagen hat. Was mich jedoch nicht überzeugt, ist der vom Gericht angenommene Tatablauf.
Dem schließe ich mich an, auch wenn es letztlich egal ist, weil der richtige ja verurteilt wurde.