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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

08.05.2023 um 10:38
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Er war doch kein Fremder, gehörte zur Familie und ich gehe davon aus, dass er als Herzebobbel der Tante oft in dieser Wohnung war, Zugang zu dem privaten Schreibtisch hatte und hin und wieder selbst private schriftliche Dinge für sie erledigen sollte.
Da schaun wir uns doch einfach mal an, wo denn in CBs privatem Büro BTs Spuren festgestellt werden konnten und ob die mit einer Erledigung irgendwelcher schriftlicher Arbeiten durch ihn in Einklang gebracht werden könnten.

Ich zitiere aus dem Urteil (Wiki), Hervorhebungen von mir:
Im durchsuchten Büro des Opfers finden sich Spuren des Angeklagten auf einer auf dem Boden liegenden Klarsichthülle und einer dort liegenden Geldbörse. Auf dem Schreibtisch befinden sich seine Spuren auf dem Umschlag, in dem sich das letztlich gültige Testament befand, als auch auf dem relevanten Testament selbst. Diese Gegenstände haben alle Bezug zur Tag. Entweder wurde sie vom Täter im Rahmen des Tatgeschehens bei der Durchsuchung zu Boden geworfen oder sie haben Bezug zur Nachlassregelung durch das Opfer. Nur an diesen Gegenständen und sonst nirgendwo im Büro befinden sich die Spüren des Angeklagten.
Die festgestellten Spurenträger lassen keinen Bezug zu irgendwelchen von CB angeordneten Tätigkeiten BTs zu.


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08.05.2023 um 11:25
Zitat von emzemz schrieb:Die festgestellten Spurenträger lassen keinen Bezug zu irgendwelchen von CB angeordneten Tätigkeiten BTs zu.
Nun gut.
Interessant dazu wären Informationen aus dem nahen Umfeld.

Was mich zweifeln lässt, ist die Feststellung, dass nur tatrelevante Dinge Spuren von Benedikt Toth aufwiesen.
Bei der Durchsuchung eines Schreibtisches wird ja alles mögliche berührt; also müsste er schon ziemlich genau gewusst haben, wo erfolgreich zu suchen sei und das setzt für mein Verständnis voraus, dass man das Terrain gut kennt.


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08.05.2023 um 11:29
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Was mich zweifeln lässt, ist die Feststellung, dass nur tatrelevante Dinge Spuren von Benedikt Toth aufwiesen.
Bei der Durchsuchung eines Schreibtisches wird ja alles mögliche berührt; also müsste er schon ziemlich genau gewusst haben, wo erfolgreich zu suchen sei und das setzt für mein Verständnis voraus, dass man das Terrain gut kennt.
Jetzt wird es also ein Zirkelschluss:

  • BTs Spuren fanden sich nur an tatrelevanten Gegenständen im Büro

  • BT muss sich also im Büro gut ausgekannt haben, da er offenbar gezielt nur nach diesen Dingen gegriffen hat und nicht erst auf der Suche nach ihnen das halbe Büro und den ganzen Schribtisch durchwühlen musste

  • das belegt, dass BT dort regelmäßig gearbeitet hat und die Spuren an den tatrelevanten Gegenständen dabei und eben nicht bei der Tat auf die Gegenstände gelangt sind



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08.05.2023 um 11:33
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Bei der Durchsuchung eines Schreibtisches wird ja alles mögliche berührt; also müsste er schon ziemlich genau gewusst haben, wo erfolgreich zu suchen sei und das setzt für mein Verständnis voraus, dass man das Terrain gut kennt.
Im Hinblick auf das Testament finde ich das nicht so unwahrscheinlich. Es wäre ja dumm, ein Testament irgendwo zu verstecken, denn es sollte im Ernstfall ja auch ggf. schnell gefunden werden. Wenn ein Todesfall nach dem Motto "plötzlich und unerwartet" eintritt, (man hat einen Herzinfarkt, wird von der Tram überfahren....) sollte es ja schon greifbar sein und nicht erst Wochen und Monate später beim Ausräumen der Wohnung durch Zufall auftauchen.

Also wird man (wenn es schon nicht bei einem Notar hinterlegt wird) jemandem sagen, wo es im Ernstfall zu finden ist. Und am Besten den Leuten, die auch ein Interesse daran haben, dass es gültig wird, denn sonst besteht die Gefahr, dass jemand es kurzerhand verschwinden lässt.


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08.05.2023 um 12:10
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Bei der Durchsuchung eines Schreibtisches wird ja alles mögliche berührt; also müsste er schon ziemlich genau gewusst haben, wo erfolgreich zu suchen sei und das setzt für mein Verständnis voraus, dass man das Terrain gut kennt.
Dann schaun wir uns also an, wo laut Urteil die Testamente aufbewahrt worden waren, nämlich
... Er suchte nach einem Testament, um Sicherheit hinsichtlich einer möglichen Erbeinsetzung zu haben. Er fand in einem auf dem Schreibtisch in einem Briefhalter stehenden Kuvert ein auf den 20.10.2002 datiertes Testament, das neben seinem Bruder und dem Zeugen R. auch ihn selbst als Erben bedachte.
Auf dem Schreibtisch sei in einem Plastikständer ein Umschlag mit der Aufschrift „Bence Toth- Benedikt Toth“ aufgefunden worden. In dem Umschlag hätten sich Schriftstücke, wohl Testamente, vom 29.08.00, vom 24.01.01 und vom 20.11.02 aufgefunden worden.
Die Tatsache, dass das Kuvert mit den Testamenten in einem Briefhalter bzw. Plastikständer aufbewahrt worden war, lässt ein Durchsuchen des Schreibtisches als unwahrscheinlich annehmen, da derartige Behältnisse eher nicht in sondern auf Schreibtischen Verwendung finden.


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08.05.2023 um 12:31
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Im Hinblick auf das Testament finde ich das nicht so unwahrscheinlich. Es wäre ja dumm, ein Testament irgendwo zu verstecken, denn es sollte im Ernstfall ja auch ggf. schnell gefunden werden. Wenn ein Todesfall nach dem Motto "plötzlich und unerwartet" eintritt, (man hat einen Herzinfarkt, wird von der Tram überfahren....) sollte es ja schon greifbar sein und nicht erst Wochen und Monate später beim Ausräumen der Wohnung durch Zufall auftauchen.
Zumal dieses Testament ja für CB offenbar etwas war, was sie sehr wichtig genommen hat. Das sieht man daran, dass das Erbe offenbar mehrmals Thema in Gesprächen mit den Neffen - bis hin zur Drohung, sie oder besser BT zu enterben - war und dass dann von den Ermittlern verschiedene Versionen mit verschiedenen Datierungen des Testamentes gefunden wurden.

Das war also nicht ein Schriftstück, das einmal verfasst wurde und dann in irgendeiner Schublade verschwunden ist oder das in irgendeinem Papierstapel mit der Zeit stetig nach unten gewandert ist.

Insofern ist es nur logisch, dass das Testament eben relativ gut sichtbar auf diesem Schreibtisch lag, vielleicht auch, dass BT genau wusste, wo er danach suchen musste, weshalb er nicht viel durchwühlen musste.

Und jetzt kommen wir langsam dazu, dass die Unterstützer sich mit ihren Argumenten ein Eigentor schießen...

Denn genau das Argument, ass BT sich gut im Büro auskannte (was hier als Begründung für seine DNA-Spuren gebraucht wird) und wusste, wo das Testament zu finden war, spricht eben vor allem für ihn als Täter.

Auch der Vater des Zeuge R., der laut dem oben @emz zitierten Abschnitt aus dem Urteil in dem Testament bedacht wurde, hätte ja - so die Unterstützer - ein Motiv, gehabt und hat ja angeblich sogar die Eintrittskarte zur Sauna gefälscht um ein falsches Alibi vorzulegen.
Da sein angebliches Motiv ebenfalls mit dem Testament in Zusammenhang steht, hätte auch er einen Grund gehabt, nach der Tat noch mal schnell zu kontrollieren, ob Sohnemann darin tatsächlich bedacht wird.

Aber er hätte eben nicht wissen können, wo das Testament zu finden ist. Er hätte also deutlich länger danach suchen und mehr Unordnung inkl. DNA-Spuren auf dem Schreibtisch hinterlassen müssen.


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08.05.2023 um 12:51
MAHLZEIT in die Runde
Zitat von jaskajaska schrieb:Welches konkrete DNA-Trägermaterial wurde denn festgestellt und für welches gelten Deine Überlegungen?
Ich gehe davon aus, daß auf Schreibtischen Dokumente zusammenkommen, die man zuvor auf anderen Schreibtischen bearbeitete. Es liegt auch im Bereich des Möglichen, daß sich die Hausherrin im Büro der Tiefgarage Briefumschläge holte. Papiere kann im beschrifteten Zustand, im unbeschrifteten Zustand oder bei der Bearbeitung Spuren angetragen werden. Das darf man nicht unberücksichtigt lassen.


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08.05.2023 um 12:56
@SolitaryMan
Zitat von SolitaryManSolitaryMan schrieb:Das darf man nicht unberücksichtigt lassen.
Das ist doch nur eine Nebelkerze.
Du weißt nichts Genaues, stimmts?
Meine Fragen jedenfalls kannst Du offensichtlich nicht beantworten. Nicht einmal theoretisch-wissenschaftlich. Geschweigedenn was den Fall Böhringer betrifft.
Ohne konkrete Anhaltspunkte bleibts für mich heisse Luft.


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08.05.2023 um 13:01
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und jetzt kommen wir langsam dazu, dass die Unterstützer sich mit ihren Argumenten ein Eigentor schießen...
Der Kardinalfehler, den die Unterstützer begangen haben, war, das Urteil ins Netz zu stellen. Was seinerzeit gedacht war, der Öffentlichkeit die Unrechtmäßigkeit des Urteils vor Augen zu führen, verkehrt sich nun ins Gegenteil.

Für mich ist dieses Urteil zur Bibel geworden, in dem ich auf all meinen Fragen Antworten finde, die es mir ermöglichen, Unterstützerargumente zu entkräften. Das macht für mich die nicht endende Faszination an diesem Fall aus.


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08.05.2023 um 14:12
Zitat von SolitaryManSolitaryMan schrieb:Ich gehe davon aus, daß auf Schreibtischen Dokumente zusammenkommen, die man zuvor auf anderen Schreibtischen bearbeitete.
Es handelte sich hier um ihr privates Büro. Es ist nicht davon auszugehen, dass CBs private Unterlagen zuvor auf anderen Schreibtischen zwecks Bearbeitung lagen. Dies ist auch dadurch belegt, dass sich keine weiteren DNA-Spuren in ihrem Büro fanden, als die von BT, die ausschließlich an tatrelevanten Gegenständen hafteten.
Es liegt auch im Bereich des Möglichen, daß sich die Hausherrin im Büro der Tiefgarage Briefumschläge holte.
Liegt es nicht, ich darf aus dem WAA (sh. Wiki) BTs Erklärung zitieren:
Zu den DNA Spuren auf Testament und dem Umschlag ist zu sagen: Aus meiner Sicht alles unproblematisch. Ich habe schon dargestellt, dass ich im privaten Büro meiner Tante häufiger tätig war, ich möchte es nicht quantifizieren, aber ich habe überwiegend Büropapier, privates Papier und insbesondere Kuverts in das Büro gebracht. Unsere geschäftlichen Kuverts haben der Tante nicht zugesagt; sie wollte für private Korrespondenz weiss elegante Kuverts haben, die ich besorgt habe.“
(Auszug aus dem Protokoll der öffentlichen Sitzung des LG München I, 4. Zivilkammer, vom 12.4.2011 – Anlage 20, S. 11)
und des weiteren aus dem Urteil:
(a.)
Die Zeugen R. und K. berichteten übereinstimmend glaubhaft, das Büromaterial von Frau Böhringer sei ihr im Regelfall bei Bedarf aus dem Tankstellenbüro in die Wohnung hinaufgebracht worden. Es seien dann 10 bis 20 einzelne Briefbögen und Umschläge in Zellophan verpackt aber auch lose und unverpackt zu ihr hinauf getragen worden. Das habe derjenige gemacht, der gerade Zeit gehabt habe. Geliefert hätten R., V., der Angeklagte, M.T. und auch andere Angestellte. Der Zeuge M.T. ergänzte diese Angaben glaubhaft noch um den Aspekt, dass sowohl der Angeklagte, aber auch er – M.T. – von seiner Tante zu Schreibarbeiten in ihrem Büro in der Wohnung herangezogen worden seien.
Bemerkenswert hierbei ist, dass aber keine Spuren von Mate gefunden wurden.


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08.05.2023 um 15:35
Zitat von emzemz schrieb:Bemerkenswert hierbei ist, dass aber keine Spuren von Mate gefunden wurden.
Und von den hier als Zeugen R. und K. bezeichneten Kiosk-Angestellten, die wohl ebenfalls gelegentlich Büroutensilien zu CB gebracht haben, ebenfalls nicht.


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08.05.2023 um 16:49
Zitat von emzemz schrieb:Ab Minute 10:10 dann Gisela Friedrichsen, erwähnt Motiv und kein Alibi, zitiert aus dem Urteil. Sie fragt sich, warum alle von BTs Unschuld überzeugt sind. Genau das fragt man sich hier auch.
Leider kommt sie auf die Indizien, die wirklich erdrückend sind, nicht zu sprechen (oder RTL zeigt es nicht). So entsteht ein wenig der Eindruck, als ginge es nur darum, dass er ein Motiv und kein Alibi hätte und das sei mehr oder weniger alles gewesen. Viel interessanter sind aber Dinge wie die Fahrradreinigung, die Zeitungen, die sinnlose Augsburgfahrt, die Geldscheine…
Zitat von SolitaryManSolitaryMan schrieb:es wurde aber eine DNA gesichert, die identisch mit einer Spur aus einem anderen Fall ist. Dieses Kapitalverbrechen liegt Jahrzehnte zurück. Zur Überprüfung ist nur bekannt, daß man Sie weder einer beteiligten Person aus diesem Fall und auch nicht in dem anderen Fall zuordnen kann. Daß man Hunderte Leute überprüfte, sagt nur etwas über die Quantität aus. Wer wurde denn da überprüft?
Leute, die mit dem Opfer oder den Ermittlungen in irgendeinem Zusammenhang standen. Ich gehe davon aus, dass das Gericht sich bei der Auswahl der Leute etwas gedacht hat. Sollen Witting, Petermann oder BT doch mal sagen, wen man zusätzlich hätte testen sollen.
Zitat von SolitaryManSolitaryMan schrieb:Eine Übertragung der DNA kann aber von Papier zu Papier erfolgt sein. Es ist nicht erforderlich, daß die Person, von der die Spur stammt, die fraglichen Papiere berührt hat. Da zu genügt es, wenn Papiere auf einem Haufen liegen. Es können auch Spuren auf leere Blätter oder Briefumschläge gelangen, bevor diese einem Zweck zugeführt werden.
Wäre aber schon wieder ein Riesenzufall, wenn so eine Übertragung ausgerechnet auf das Blatt Papier erfolgt wäre, auf dem CB später ihr Testament geschrieben hat. Wie so viele andere Zufälle, die zusammen gekommen sind und klar auf BT als Täter hinweisen. Für meinen Geschmack (und den der meisten anderen und des Gerichts) sind es einfach viel (!) zu viele Zufälle.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber das Petermann sich auf so eine Argumentation einlässt, ist einfach nur peinlich.
Er arbeitet im Auftrag der Familie, oder?

Das macht es natürlich auch nicht viel besser…
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Zu der Frage, ob die Tante von seinem abgebrochenen Jurastudium wusste, sagt Bence bei Min 8:48 ...
"Die wusste das ja. Als ich ihr dann gesagt habe, ich höre dieses Studium auf und werde es auch nicht wieder aufnehmen, dann war das kein schönes Gespräch."
Es ist halt auch dermaßen unglaubhaft, dass er ausgerechnet CB eingeweiht haben soll, aber niemand anderen. Obwohl CB die einzige war, bei der ihm dadurch echte Probleme drohten. Wie kann man ihm diesem Quatsch bloß abkaufen?
Zitat von emzemz schrieb:Für mich ist dieses Urteil zur Bibel geworden, in dem ich auf all meinen Fragen Antworten finde, die es mir ermöglichen, Unterstützerargumente zu entkräften. Das macht für mich die nicht endende Faszination an diesem Fall aus.
Was zeigt, dass das Gericht - entgegen der Behauptungen der Unterstützer - überaus gründlich gearbeitet hat.


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08.05.2023 um 17:43
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Es ist halt auch dermaßen unglaubhaft, dass er ausgerechnet CB eingeweiht haben soll, aber niemand anderen. Obwohl CB die einzige war, bei der ihm dadurch echte Probleme drohten. Wie kann man ihm diesem Quatsch bloß abkaufen?
Ist es auch. Seit 10 Jahren reitet man hier dieses Pferd. Pickt sich einzelne Bereiche raus und zweifelt die Indizien auch. Sowohl Stern TV, wie auch alle anderen Medien scheinen sich mit diesem Fall nun vertraut gemacht zu haben. Weder das Urteil gelesen, noch mit Ermittlern gesprochen, die diesen Fall ausführlichst bearbeitet haben. Es werden Justizbehörden, Gerichte, Ermittlungsbehörden, Forensik usw. angezweifelt und verunglimpft. Der Fall wurde mehrfach geprüft - Ergebnis immer: Schuldig. Lebenslänglich, mit besonderer Schwere der Schuld.
Zitat von InterestedInterested schrieb am 15.07.2013:Nein und nochmals nein, eine Frau, die ihn während der Reifenstapelei beschimpft und der Garage verweist, weiß nie und nimmer von der Studienlüge, die sie noch mit 1000 Euro belohnt und ihn als Haupterben stehen läßt, obwohl es JAHRELANG ihre Bedingung war und er deswegen all diese Lügen auf sich genommen hat.
Zitat von InterestedInterested schrieb am 15.07.2013:Nimm Dir nur C.B. als Persönlichkeit, welchen Wert sie gelegt hat auf Status, die Verlobte abgelehnt hat, auf ein Jurastudium bestand, ausflippt wegen Kleinigkeiten und die Angestellten zusammenstaucht - diese Frau soll sich so mir nichts dir nichts damit abfinden, JAHRELANG total verarscht worden zu sein und alles auch ohne Studium, plus Lügen, Betrug und Diebstahl möglich machen? NIEMALS, eher gefriert das Wasser in der Hölle!
Eigentlich ganz arme und dürftige Versuche, all die belastenden Momente des Bence auszublenden und gar nicht erst zu erwähnen. Auf dieser Basis arbeiten zum Glück die Ermittlungsbehörden und die Justiz nicht!

Jahrelang wurde nicht nur die Tante, die eigenen Eltern, Bruder, Verlobte, Freunde - das gesamte Umfeld - tagtäglich belogen, einzig allein, weil das Erbe der Tante anvisiert wurde und es sonst gar keinen Sinn macht, das ganze Umfeld zu belügen. Ein Studium vorzugeben, Staatsexamen, Termine zu nennen, Job als Referendar, einen Doktorvater zu erfinden. sich für 1000 Krücken in der Parkgarage abzuschuften, davon Miete zu bezahlen, die mit 500 angegeben wurde, 100 für's Auto und 100 für die KV - und von 300 Rest will er sein ausschweifendes Leben gelebt haben und und und.... Bence ist ein notorischer Lügner mit narzisstischen Zügen, die man auch während des Verfahrens beobachten konnte.
Selbst nach Freilassung verdreht er die Tatsachen und am Zitat von @muscaria erkennt man schön, dass er sich selbst nicht mehr erinnern kann - dabei war es doch die Rolle seines Lebens.


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08.05.2023 um 18:50
Zitat von emzemz schrieb:Der Kardinalfehler, den die Unterstützer begangen haben, war, das Urteil ins Netz zu stellen. Was seinerzeit gedacht war, der Öffentlichkeit die Unrechtmäßigkeit des Urteils vor Augen zu führen, verkehrt sich nun ins Gegenteil.
Das sehe ich ganz ähnlich.

Wenn man ergebnisoffen an die Sache rangeht und sich einliest, bleiben kaum noch Zweifel an der Täterschaft von BT. Weniger Zweifel nach einem Indizienprozess gehen quasi nicht.

Generell wünscht man ja niemandem, dass er unschuldig wegen Mordes verurteilt wird und dann ewig seine ungerechtfertigte Haftstrafe absitzt.

Es gibt aber nun mal so viele Indizien und so viel unglaubhaftes Zeug, das BT erzählt hat (zB Sportwettengewinn in einem ihm leider Gottes nicht mehr erinnerlichen Wettbüro, von dem er seinem ebenfalls wettenden Freund dann aber auch nichts erzählt haben soll), neben seinem extrem starken Motiv, dass ich über die teilweise ausgeprägte Fähigkeit, all dieses auszublenden, immer wieder staune.


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08.05.2023 um 19:39
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ist es auch. Seit 10 Jahren reitet man hier dieses Pferd. Pickt sich einzelne Bereiche raus und zweifelt die Indizien auch. Sowohl Stern TV, wie auch alle anderen Medien scheinen sich mit diesem Fall nun vertraut gemacht zu haben. Weder das Urteil gelesen, noch mit Ermittlern gesprochen, die diesen Fall ausführlichst bearbeitet haben. Es werden Justizbehörden, Gerichte, Ermittlungsbehörden, Forensik usw. angezweifelt und verunglimpft. Der Fall wurde mehrfach geprüft - Ergebnis immer: Schuldig. Lebenslänglich, mit besonderer Schwere der Schuld.
Genauso ist es. Es kommt ja noch hinzu, dass er nicht nur ausgerechnet CB (!) als einzige eingeweiht hätte, sondern dass diese auch noch rein zufällig unmittelbar vor dem absehbaren Auffliegen seiner Lüge ermordet wurde und dies für BT (wenn man ihn nicht überführt hätte) die einzige Möglichkeit war, um vor seinem Umfeld nicht als Lügner und Gescheiterter dazustehen UND an das Vermögen von CB zu kommen UND nicht arbeitslos zu werden. Genau in dem Moment kommt irgendein Fremder daher, ermordet CB und hinterlässt dabei 0 Spuren (abgesehen vom Glas in der Spülmaschine, aber ausgerechnet das dazulassen wär ja - bei einem sonst offenbar perfekten Verbrechen - an Dummheit nicht zu überbieten), während BT gerade kein Alibi hat, dafür aber am nächsten Tag einen völlig wirren Tagesablauf, der in keiner Weise nachvollziehbar ist und ihn extrem verdächtig erscheinen lässt. Dazu die ganzen Widersprüche in der Vernehmung und die Spuren in der Wohnung an tatrelevanten Gegenständen.

Wer das glaubt, ist echt mit dem Klammerbeutel gepudert. Das ist einfach unrealistischer Blödsinn.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Eigentlich ganz arme und dürftige Versuche, all die belastenden Momente des Bence auszublenden und gar nicht erst zu erwähnen. Auf dieser Basis arbeiten zum Glück die Ermittlungsbehörden und die Justiz nicht!
Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass ihn auch nur ein Gericht in Deutschland bei der Indizienlage nicht verurteilt hätte. Kein anderer Jurist, den ich kenne, denkt so verquer wie BTs Unterstützer. Und ich gehe davon aus, dass auch Witting insgeheim nicht an die Unschuld von BT glaubt.


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08.05.2023 um 19:56
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Und ich gehe davon aus, dass auch Witting insgeheim nicht an die Unschuld von BT glaubt.
Was mir abermals die Gelegenheit gibt, Witting zu zitieren:
So hätte er nie verurteilt werden dürfen.
Ich kann doch nicht sagen, er war nicht der Täter. Wie denn? Ich weiß es nicht.



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Mordfall Charlotte Böhringer

08.05.2023 um 20:30
Zitat von emzemz schrieb:So hätte er nie verurteilt werden dürfen. Ich kann doch nicht sagen, er war nicht der Täter. Wie denn? Ich weiß es nicht.
Das macht es für ihn als Anwalt umso peinlicher. Wenn er wenigstens von BTs Unschuld überzeugt wäre und deshalb dessen “Freiheitskampf“ unterstützt hätte, wäre das ja das eine. Aber das tut er ja gar nicht, sondern er stellt nur die - aus juristischer Sicht recht krude - Behauptung auf, dass er „so nicht verurteilt werden durfte“. Man kann bei juristischen Fragen ja oft verschiedener Meinung sein, aber hier zu behaupten, bei der Indizienlage hätte das Gericht nicht im Sinne von § 261 StPO zu der Überzeugung von BTs Täterschaft kommen dürfen, ist einfach Kokolores. Selbst wenn Witting zu einem anderen Ergebnis käme (was ich ihm nicht abkaufe), ist der Schluss der damaligen Kammer ganz sicher nicht rechtsfehlerhaft gewesen und deshalb sind auch die Revision und die WA-Anträge gescheitert.

Sich für seinen Mandanten einzusetzen ist das eine und das dürfen Anwälte auch gerne mit Nachdruck tun. Alles schön und gut. Aber das rechtfertigt es nicht, öffentlich so viel Unsinn zu verbreiten und damit das Ansehen der Justiz, die mit Dreck beworfen wird, aber auch der Anwaltschaft selbst zu beschädigen.


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08.05.2023 um 21:38
Der Vater von Bence Toth meinte in einem Interview, sein
Sohn habe das Jurastudium von Anfang an gehasst; er
wollte stattdessen Theaterwissenschaften studieren. Er, der
Vater, sagte jedoch zu ihm: »Damit kannst du keine Familie
ernähren«, und was Charlotte Böhringer betraf: »Mach, was
sie von dir will, du musst parieren.« Der Vater bedauert
diesen Ratschlag bis heute nicht, zumal sein Sohn
erwachsen sei und die Verantwortung für sein Handeln
übernehmen müsse.
Quelle: https://pocketbook.de/de_de/downloadable/download/sample/sample_id/5559396/
Seite 20

"Mach was sie von dir will, du musst parieren".

Krasse Aussage des Vaters.
Sie ist aber wichtig, um diese Tat zu verstehen.
Es scheint wohl doch eine gewisse Erwartungshaltung gegenüber BT bestanden zu haben.
Auf der einen Seite die Tante die Druck wegen dem Studium macht, auf der anderen Seite stehen die eigenen Eltern, die aber auch wollten, dass er sich fügt.

Scheinbar war es so, dass in diesem Familiengefüge die Tante den Ton angegeben hat.
Eigentlich schon erstaunlich, welche "Macht" diese Frau augenscheinlich nicht nur über die Neffen, sondern über die gesamte Familie Toth hatte.
Noch dazu kamen für BT die unmittelbare und mittelbare bzw. totale finanzielle Abhängigkeit von der Tante.
Ohne Lohn aus dem Parkhaus + Geldgeschenke der Tante, hätte er sich wohl nicht mal die Butter auf dem Brot leisten können.

BT war CB auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Zumindest könnte ich mir vorstellen, dass sich die Situation für ihn so dargestellt haben muss.
Alles und jeden über Jahre belogen.
Keiner der ihm irgendwie helfen kann gesichtswahrend aus seiner verfahrenen Situation im Jahre 2006 rauszukommen.
Kein Vor und kein Zurück mehr, nur noch der Ausweg "die Tante muss weg".
Dann endlich Freiheit.
Kein verdammtes Staatsexamen mehr.
Keine Erwartungshaltungen.
Endlich diese unendliche Last von den Schultern.

Der Vater hat, laut obigen Ausschnitt, sogar gewusst, dass sein Sohn das Jurastudium von Anfang an gehasst hat, aber scheinbar war das nicht so relevant, was BT möchte.
Damit möchte ich keinerlei Mitleid für BT zum Ausdruck bringen.
Er war ein erwachsener Mann und konnte tun und lassen, was er will.
Zum Tango gehören immer 2.
Er hat das Spiel halt viele Jahre mitgespielt.

Ich glaube auch nicht, dass sich in der Beziehung zwischen BT und CB, selbst wenn er sein Jurastudium endlich abgeschlossen hätte, großartig etwas verändert hätte.
Vielleicht wäre er dann Geschäftsführer geworden, vielleicht auch nicht.
Chefin war aber nach wie vor CB.
Und das hätte noch über viele viele Jahre so weitergehen können.
Nur leider scheint er ja entweder nicht willens oder fähig gewesen zu sein - oder beides- um dieses Studium erfolgreich zu beenden.
Also was tun?

Und es geht ja noch weiter.
Stellen wir uns mal vor, die Tante hätte tatsächlich mit BT gebrochen, nachdem sein Scheitern im Studium offiziell wird.
Zu wem hätte seine Familie dann im Zweifel gehalten?
Ich habe keine Antwort auf diese Frage.
Aber wenn man sich anschaut, welche Macht CB hatte, dann dürfte es wohl nicht ganz abwegig sein, wenn man in BTs Schuhen, vielleicht noch die Angst hat, dass sich die ganze Familie von einem abwendet.
Alles, in meinen Augen, keine irrationalen Befürchtungen.

BT hatte ein gewaltiges Motiv!
Meines Erachtens, wird das immer viel zu sehr runtergespielt, was alles für BT auf dem Spiel gestanden ist, damals.


Womit hatte die Tante eigentlich ihre "Macht" im Familiengefüge "legitimiert"?
Die Antwort dürfte, für jeden halbwegs klar denkenden Menschen auf der Hand liegen.


Nur um nochmal daran zu erinnern.
Hat nicht derselbe Bruder, der seit 17 Jahren erzählt, sein Bruder wäre unschuldig, versucht diesen seinen unschuldigen Bruder für erbunwürdig erklären zu lassen?
Mir sind die Hintergründe schon klar.
Und dennoch ist es ein absoluter Logikbruch.
Geld hin, Geld her.

Ist mein Bruder unschuldig.
Dann ist er weiterhin erbwürdig.
Punkt.

Ist mein Bruder schuldig.
Dann ist er selbstverständlich erbunwürdig.

Jemanden aufgrund einer Tat, von der ich angeblich überzeugt bin, dass dieser diese nicht begangen hat, für erbunwürdig erklären lassen zu wollen, ist für mich absoluter Wahnsinn.


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.05.2023 um 21:51
Zitat von dotsdots schrieb:Jemanden aufgrund einer Tat, von der ich angeblich überzeugt bin, dass dieser diese nicht begangen hat, für erbunwürdig erklären lassen zu wollen, ist für mich absoluter Wahnsinn.
Nein, hat nichts mit Wahnsinn zu tun. Hat nur was mit Geld zu tun. :Y:
"Mach was sie von dir will, du musst parieren".
Geld! Dann haben alle ein sorgenfreies Leben, bei den Millionen um die es geht.
Zitat von dotsdots schrieb:Scheinbar war es so, dass in diesem Familiengefüge die Tante den Ton angegeben hat.
Scheinbar war es so, dass alle wussten, wo das Geld in der Familie steckt und wenn es ihnen so wichtig war, dann muss man dafür auch eine Gegenleistung bringen. Was ist das denn für ne krude Ansicht, nur weil die Tante Geld hat, zu erwarten, dass alle ein Stück vom Kuchen abgekommen oder ein Anrecht darauf?!

Mate und Bence hätten durchaus im Unternehmen des Vaters arbeiten können. Sorgloser, ohne diesen "Druck". Meine Güte, die Frau hat das Studium doch nicht für sich selbst gewollt. Es wäre in erster Linie Bence selbst zugute gekommen. Auch für die ganzen rechtlichen Angelegenheiten, die als Erbe auf ihn zukommen. Sein eigener Herr eben.

Andere hätten das Studium vielleicht mit der linken Arschbacke abgesessen, in Anbetracht dessen, was sie erwartet hätte. Und ihn in der Parkgarage arbeiten lassen. Auch richtig und gut. Das gesamte Unternehmen von der Pike auf lernen, in allen Bereichen Bescheid wissen. Das ist, was CB wohl im Grunde vermitteln wollte.
Hat er nicht gerafft in seiner Raff - und Habgier.

Die Tante wäre jetzt 76 Jahre alt. Vermutlich längst ein Alter, in dem sie sich aus den aktiven Geschäften zurückgezogen hätte und Bence längst ein gemachter Mann.
Den Weg hat er sich selbst ausgesucht.


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08.05.2023 um 22:23
Zitat von DonKalliDonKalli schrieb:Das sehe ich ganz ähnlich.

Wenn man ergebnisoffen an die Sache rangeht und sich einliest, bleiben kaum noch Zweifel an der Täterschaft von BT. Weniger Zweifel nach einem Indizienprozess gehen quasi nicht.

Generell wünscht man ja niemandem, dass er unschuldig wegen Mordes verurteilt wird und dann ewig seine ungerechtfertigte Haftstrafe absitzt.

Es gibt aber nun mal so viele Indizien und so viel unglaubhaftes Zeug, das BT erzählt hat (zB Sportwettengewinn in einem ihm leider Gottes nicht mehr erinnerlichen Wettbüro, von dem er seinem ebenfalls wettenden Freund dann aber auch nichts erzählt haben soll), neben seinem extrem starken Motiv, dass ich über die teilweise ausgeprägte Fähigkeit, all dieses auszublenden, immer wieder staune.
Ein Wettbüro stellt doch bestimmt auch eine Quittung aus über den Gewinn, sowie wenn man im Lotto gewonnen hat ein Toto/Lotto Laden auch, auf dem auch die Adresse immer angegeben is und der erzielte Gewinn auch selbstt. Außerdem wird es doch auch nicht soviele Wettbüros im Umkreis vom Parkhaus gegeben haben, da wird es doch bestimmt auch einen Zeugen geben der sich an BT erinnern kann, das er da mal eine höhere Geldsumme gewonnen hätte. Man hätte ja einen Aufruf in der Presse schalten können, wer sich an BT erinnern kann, das dieser einen höherern Gewinn erzielt hat und man sich melden solle. Wann das gewesen sein sollte - als Zeuge. Die hätten sich doch garantiert bei der Polizei gemeldet und gesagt das würde stimmen.


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