Der Vater von Bence Toth meinte in einem Interview, sein
Sohn habe das Jurastudium von Anfang an gehasst; er
wollte stattdessen Theaterwissenschaften studieren. Er, der
Vater, sagte jedoch zu ihm: »Damit kannst du keine Familie
ernähren«, und was Charlotte Böhringer betraf: »Mach, was
sie von dir will, du musst parieren.« Der Vater bedauert
diesen Ratschlag bis heute nicht, zumal sein Sohn
erwachsen sei und die Verantwortung für sein Handeln
übernehmen müsse.
Quelle:
https://pocketbook.de/de_de/downloadable/download/sample/sample_id/5559396/Seite 20
"Mach was sie von dir will, du musst parieren".
Krasse Aussage des Vaters.
Sie ist aber wichtig, um diese Tat zu verstehen.
Es scheint wohl doch eine gewisse Erwartungshaltung gegenüber BT bestanden zu haben.
Auf der einen Seite die Tante die Druck wegen dem Studium macht, auf der anderen Seite stehen die eigenen Eltern, die aber auch wollten, dass er sich fügt.
Scheinbar war es so, dass in diesem Familiengefüge die Tante den Ton angegeben hat.
Eigentlich schon erstaunlich, welche "Macht" diese Frau augenscheinlich nicht nur über die Neffen, sondern über die gesamte Familie Toth hatte.
Noch dazu kamen für BT die unmittelbare und mittelbare bzw. totale finanzielle Abhängigkeit von der Tante.
Ohne Lohn aus dem Parkhaus + Geldgeschenke der Tante, hätte er sich wohl nicht mal die Butter auf dem Brot leisten können.
BT war CB auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Zumindest könnte ich mir vorstellen, dass sich die Situation für ihn so dargestellt haben muss.
Alles und jeden über Jahre belogen.
Keiner der ihm irgendwie helfen kann gesichtswahrend aus seiner verfahrenen Situation im Jahre 2006 rauszukommen.
Kein Vor und kein Zurück mehr, nur noch der Ausweg "die Tante muss weg".
Dann endlich Freiheit.
Kein verdammtes Staatsexamen mehr.
Keine Erwartungshaltungen.
Endlich diese unendliche Last von den Schultern.
Der Vater hat, laut obigen Ausschnitt, sogar gewusst, dass sein Sohn das Jurastudium von Anfang an gehasst hat, aber scheinbar war das nicht so relevant, was BT möchte.
Damit möchte ich keinerlei Mitleid für BT zum Ausdruck bringen.
Er war ein erwachsener Mann und konnte tun und lassen, was er will.
Zum Tango gehören immer 2.
Er hat das Spiel halt viele Jahre mitgespielt.
Ich glaube auch nicht, dass sich in der Beziehung zwischen BT und CB, selbst wenn er sein Jurastudium endlich abgeschlossen hätte, großartig etwas verändert hätte.
Vielleicht wäre er dann Geschäftsführer geworden, vielleicht auch nicht.
Chefin war aber nach wie vor CB.
Und das hätte noch über viele viele Jahre so weitergehen können.
Nur leider scheint er ja entweder nicht willens oder fähig gewesen zu sein - oder beides- um dieses Studium erfolgreich zu beenden.
Also was tun?
Und es geht ja noch weiter.
Stellen wir uns mal vor, die Tante hätte tatsächlich mit BT gebrochen, nachdem sein Scheitern im Studium offiziell wird.
Zu wem hätte seine Familie dann im Zweifel gehalten?
Ich habe keine Antwort auf diese Frage.
Aber wenn man sich anschaut, welche Macht CB hatte, dann dürfte es wohl nicht ganz abwegig sein, wenn man in BTs Schuhen, vielleicht noch die Angst hat, dass sich die ganze Familie von einem abwendet.
Alles, in meinen Augen, keine irrationalen Befürchtungen.
BT hatte ein gewaltiges Motiv!
Meines Erachtens, wird das immer viel zu sehr runtergespielt, was alles für BT auf dem Spiel gestanden ist, damals.
Womit hatte die Tante eigentlich ihre "Macht" im Familiengefüge "legitimiert"?
Die Antwort dürfte, für jeden halbwegs klar denkenden Menschen auf der Hand liegen.
Nur um nochmal daran zu erinnern.
Hat nicht derselbe Bruder, der seit 17 Jahren erzählt, sein Bruder wäre unschuldig, versucht diesen seinen unschuldigen Bruder für erbunwürdig erklären zu lassen?
Mir sind die Hintergründe schon klar.
Und dennoch ist es ein absoluter Logikbruch.
Geld hin, Geld her.
Ist mein Bruder unschuldig.
Dann ist er weiterhin erbwürdig.
Punkt.
Ist mein Bruder schuldig.
Dann ist er selbstverständlich erbunwürdig.
Jemanden aufgrund einer Tat, von der ich angeblich überzeugt bin, dass dieser diese nicht begangen hat, für erbunwürdig erklären lassen zu wollen, ist für mich absoluter Wahnsinn.