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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

12.05.2023 um 19:23
Zitat von SmooverSmoover schrieb:4. Klare Formulierungen verwenden. Seine Aussage „ich bin unschuldig im Sinne einer juristischen Schuld“ ist z.B. total merkwürdig für einen angeblich Unschuldigen. Was soll das bitte heißen? So äußert sich niemand, der mit der Sache nichts zu tun hat.
Passt aber doch irgendwie zu Wittings Statement:
So hätte er nie verurteilt werden dürfen.
Ich kann doch nicht sagen, er war nicht der Täter. Wie denn? Ich weiß es nicht.



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Mordfall Charlotte Böhringer

12.05.2023 um 20:18
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Muss mich gerade einmal selbst zitieren. Gegen eine Affekttat spricht meines Erachtens außerdem der Gang ins Büro nach der Tat und der Blick ins Testament. Auf sowas kommt doch keiner, der gerade im Affekt seine Tante getötet hat, zumindest erscheint es - neben den anderen gründen, die dagegen sprechen - eher unwahrscheinlich.
Da gebe ich Dir Recht Smoover, aber was hälst Du denn von meiner Theorie:

Bence hat gemerkt das es ernst wurde mit Tantchen. Er hatte Hausverbot, wurde immer weniger gebraucht im Parkhaus und Tantchen machte richtig Druck bzgl. der fehlenden Studienbescheinigung. Also ist er in seiner Verzweiflung zu ihr gefahren um sich (mal wieder) einzuschleimen.
Leider lief das Gespräch anders als er es erhofft hatte. Es gab Streit und zwischendurch machte sie sich parat für ihren Stammtischbesuch. Womöglich sagte sie ihm sogar: "ich werde Dich enterben" oder:" ich habe Dich bereits enterbt".
Als sie im Bad war ist er ins Büro um zu überprüfen ob er überhaupt noch im Testament steht. Hierbei erwischte sie ihn (das Stylen im Bad ging schneller als er dachte) und hat ihn achtkantig rausgeschmissen.
Sie ist hinter ihm her die Treppen runter mit den Worten "Hau ab Du böser Bub" -

Dann sah er das Mordwerkzeug und hat das Tantchen damit erschlagen.


Dies ist nur eine Theorie meinerseits - d.h. er war vor der Tantentötung im Büro und hat daher auch im Büro keinerlei Blutspuren hinterlassen.


Denke das dies auch ein durchaus plausibler Tathergang sein könnte, oder wie seht ihr das ?


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12.05.2023 um 21:33
Zitat von KölnerKölner schrieb:Dann sah er das Mordwerkzeug und hat das Tantchen damit erschlagen.
Die Frage, die hierbei offen bleibt:

welches Mordwerkzeug
sah er wo


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12.05.2023 um 21:50
Zitat von emzemz schrieb:welches Mordwerkzeug
sah er wo
naja, da gibt es theoretisch viele Möglichkeiten. CB hatte ja scheinbar viel Nippes und Tinnef rumstehen.....


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12.05.2023 um 23:08
Zitat von KölnerKölner schrieb:naja, da gibt es theoretisch viele Möglichkeiten. CB hatte ja scheinbar viel Nippes und Tinnef rumstehen.....
Es gibt theoretisch immer viele Möglichkeiten. In der Praxis hat es aber nur genau einen Tatablauf gegeben. Glaubst Du nicht auch dass es aufgefallen wäre wenn ein massiver Gegenstand aus der Wohnung fehlt? Die Putzfrau? Die Freundinnen? Die wurden doch sicher gelöchert mit der Frage, jeder Ermittler möchte doch heraus bekommen was das Tatwerkzeug war.

Bitte nicht persönlich nehmen, aber mir kommt es so vor als wolle man ihm jetzt noch den Totschlag schenken. Stell Dir einfach mal die Frage warum er vor Gericht genau diesen Totschlag nicht angeboten und geschildert hat.

Er hätte ja, soweit plausibel, mit einer viel geringeren Strafe rechnen können.


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12.05.2023 um 23:21
@Bundesferkel
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Wie sollte sich ein womöglich unschuldig Verurteilter Eurer Meinung adäquat verhalten, um in Euren Augen Gnade zu finden?
Es geht ja nicht darum, dass er in unseren Augen Gnade findet.
Interessant wär die Frage doch in der Form, was er (seine Unschuld mal angenommen) hätte anders machen können/müssen, um (nun) glaubwürdiger zu sein.
Für mich sind das folgende Dinge:
- offen sein
- ehrlich sein
- vollständige Erklärungen abliefern
- mithelfen, die zeitliche Abfolgen zu erklären

Es gab eben viel zu viele erstaunliche Zufälle und völlige Lücken in den Erklärungen. Die Fahrt nach Augsburg beispielsweise: die ist in sich völlig unlogisch und würde Jemand tatsächlich so etwas in dieser Form durchziehen, dann ist die naheliegendste Erklärung, dass er nicht Herr seiner Sinne war.
Als notorisch pleiter Student mit 500€-Scheinen um sich werfen ist auch so etwas. Wetten gewinnen und nicht wissen, wo?
Die Fahrradreinigung: wer macht so etwas?
Seine wenigen Angaben sind nicht mal im Kleinen glaubwürdig.

Natürlich muss im deutschen Rechtssystem der Staat dem Angeklagten die Schuld beweisen. Aber diese Passivität, mit der vermeintlich Unschuldige völlig fatalistisch die Prozesse über sich ergehen lassen und nicht mal danach vollständig ihre Version erzählen - das hat mittlerweile Tradition. Die Öffentlichkeit wird gezielt gesucht aber eben nur sehr selektiv informiert. Siehe Darsow, Schwemmer, Kulac oder eben Toth. Das ist nichts anderes als Manipulation.
Und genau der Augenblick, ab dem (sobald einem das auffällt) die Skepsis erwacht.
Laut schreien ist halt nicht immer gleichbedeutend mit recht haben.


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12.05.2023 um 23:38
Zitat von KölnerKölner schrieb:naja, da gibt es theoretisch viele Möglichkeiten. CB hatte ja scheinbar viel Nippes und Tinnef rumstehen.....
Deine Theorie zum Schlagwerkzeug passt nicht zu dem, was das Urteil (sh. Wiki) sagt:
Die geradlinig, winkelig geschürften Wundränder liessen an ein hammerähnliches Werkzeug mit einer langen, fast schneidenden, also scharfkantigen Endzone denken. Da keine klare Abformung erkennbar sei und man zudem nicht wisse, wie das Werkzeug aufgetroffen habe, seien weitere Angaben zur Art und des Werkzeugs aus rechtsmedizinischer Sicht nicht möglich. Denkbar sei ein Hammer mit kleiner Kante oder ein Kombiwerkzeug.

Die Ausführungen von Prof. P. zum Tatwerkzeug wurden ergänzt durch die Angaben des Chemiesachverständigen Dr. F. Dieser führte aus, seine Untersuchungen mit Stereolupe, Ramanspektroskopie und Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie hätten ergeben, dass die schwarzen Spuren am Schädelknochen des Opfers und eine schwarze Antragung an einer Tapete vom Tatort einerseits materialgleich seien und es sich dabei andererseits um einen einschichten, schwarzen Lackabrieb handelte, dessen Infrarotspektrum auf einen Werkezuglack hinweise.



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13.05.2023 um 00:26
Zitat von KölnerKölner schrieb:Dann sah er das Mordwerkzeug und hat das Tantchen damit erschlagen.
Ich empfinde es als völlig unangebracht, das Opfer dieser brutalen Tat hier als "Tantchen" zu bezeichnen. Das ist für mich eine Verhöhnung des Opfers und eine Verharmlosung der Tat.

Und noch schlimmer finde ich fast diesen Satz:
Zitat von KölnerKölner schrieb:CB hatte ja scheinbar viel Nippes und Tinnef rumstehen.....
CB hat eher zurückgezogen gelebt, nur wenige Personen wussten überhaupt, dass es über dem Parkhaus ihre große Wohnung gab. CB war sehr reich und hatte auch eine dementsprechend hochwertige Wohnungseinrichtung. Das lässt sich z.B. schon allein an der Beschreibung der Gläser in der Spülmaschine sehen ("geschliffenes Wasserglas")
Insofern wird sie kaum "Nippes und Tinnef" in ihrer Wohnung gehabt haben.

Ich finde es einfach nur geschmacklos, so abfällig über ihren ganz persönlichen Lebensbereich zu sprechen. Sie ist das Opfer eines grausamen und brutalen Mordes geworden und damit sind auch viele Details ihrer persönlichen Lebensumstände öffentlich bekannt geworden. Das deutsche Justizsystem legt Wert auf Transparenz, deshalb sind Gerichtsprozesse öffentlich und das führt leider oft auch dazu, dass persönliche Lebensumstände der Opfer bekannt werden.

Aber der Mord an CB ist jetzt 18 Jahre her und hier werden immer noch Details aus ihrem Leben an die Öffentlichkeit gezerrt. Sei es z.B. A. Petermann, der sich nicht zu schade ist, Bilder ihres privaten Schreibtisches (inkl. privater Fotos an der Wand) und der Auffindesituation der Leiche im Fernsehn zu kommentieren. Oder eben hier in einem Krimiforum, in dem völlig unbeteiligte diesen Fall auseinanderdiskutieren und in dem man ihre Wohnungsreinrichtung dann als "Nippes und Tinnef" bezeichnet.

Und warum?
Nur um Zweifel an BTs Schuld zu streuen, ihn in einem besseren Licht darzustellen, um alternative Tatabläufe zu phantasieren, in denen BT dann nicht als Mörder, sondern nur als Totschläger dasteht.... Das ist in meinen Augen einfach nur geschmacklos, und auf einem Niveau mit BT und seiner Familie inkl. MT, der sich in der Presse stolz für seine Idee feiern lässt, aus der Wohnung des Opfers eine Partylocation machen zu wollen.


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13.05.2023 um 00:32
Mein erster Beitrag hier...

Ich hatte im Mai 2006 diesen Mordfall zwar wahrgenommen, aber mich aufgrund eines Todesfalls in meiner Familie dann nicht mehr damit befasst.

Vor einiger Zeit stieß ich zufällig auf ein Interview mit dem damals noch inhaftierten BT und erinnerte mich an die Nachrichten aus 2006. Seitdem habe ich viel im Internet gesurft und habe dieses Forum gefunden. Nach einigem Querlesen habe ich ungefähr die letzten 100 Seiten komplett gelesen. Meine Sicht auf die Täterschaft hat sich nun geändert, ich tendiere dazu, dass BT die Tat begangen hat.

Hier wurden einige Dinge angesprochen, zu denen mir Hintergrundwissen fehlt bzw die sich nach Lesen des Beitrags nicht für mich geklärt haben. Daher wäre es nett, wenn jmd von den langjährigen Mitgliedern mir auf die Sprünge helfen mag.
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Vermutlich hat er etwaig blutige Kleidung über Nacht in seinem Auto in der Parkgarage gelassen und am nächsten Tag bei der „Augsburgfahrt“ entsorgt.
Hieß es nicht, er hätte das Parkhaus mit dem Fahrrad aufgesucht, weil er dieses am Folgetag besonders gründlich gereinigt hatte? Ich denke, das Auto wurde von der Polizei doch sicher untersucht und auch minimale Blutspuren wären gefunden worden.


Falschaussage der Verlobten
Jemand schrieb, die Verlobte habe ihm ein falsches Alibi verschafft und behauptet, sie habe anlässlich eines Geburtstags die Wohnung von 16-22 Uhr verlassen, während BT stark erkältet zuhause gewesen sei. Die Tat fand ca. +/- 19 Uhr statt, so dass diese Aussage kein Alibi darstellt. Habe ich hier was über- oder falsch gelesen?

Anzeige der Tante wegen Diebstählen
In einem Eintrag stand, es habe bereits eine Strafanzeige der Tante gegen BT gegeben wegen der Diebstähle am Kassenautomaten des Parkhauses. Ist dies tatsächlich so? In dem Fall verstehe ich nicht, warum sie ihn immer wieder im Parkhaus arbeiten ließ und nicht konsequent Hausverbot erteilte.


Ich war neulich für ein paar Tage bei einer Freundin in München zu Besuch und habe mich mit ihr über diesen Fall unterhalten. Was ich überhaupt nicht verstehe, ist, dass die Familie dieses Parkhaus weiterhin betreibt. Warum wurde es nicht verkauft zu einem Millionenpreis? Kein Familienmitglied hätte jemals wieder einen Finger rühren müssen. Wie makaber ist es, den Tatort, an dem die Tante (auch von MT war es die Tante) bestialisch ermordet wurde, tagtäglich zu betreten, als sei nichts passiert? Und die Penthouse-Wohnung wurde inzwischen zu einem Gastronomiebetrieb... geschmackloser geht es kaum noch.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.05.2023 um 01:16
Zitat von Stachelbeere13Stachelbeere13 schrieb:Daher wäre es nett, wenn jmd von den langjährigen Mitgliedern mir auf die Sprünge helfen mag.
Wenn du Inhalte suchst, oben gibt es das Wiki, da stehen Urteil und Wiederaufnahmeantrag drin und dort kannst du per Suchfunktion so manches finden.
Aber ich versuch mal, deine Fragen zu beantworten:
Zitat von Stachelbeere13Stachelbeere13 schrieb:Was ich überhaupt nicht verstehe, ist, dass die Familie dieses Parkhaus weiterhin betreibt. Warum wurde es nicht verkauft zu einem Millionenpreis? Kein Familienmitglied hätte jemals wieder einen Finger rühren müssen.
Wo ich das gelesen habe, ich finde es nicht mehr. Ist ja auch viel gelöscht worden.
Der verstorbene Oskar Böhringer hatte testamentarische Vorsorge getroffen. Bence und Mate sollten erben. Eine der Bedingungen war, dass das Parkhaus erst veräußert werden darf, wenn beide Buben ihr Studium abgeschlossen haben. Vielleicht hatte CB diesen Passus mit übernommen? Wir kennen nicht das komplette Testament.
Zitat von Stachelbeere13Stachelbeere13 schrieb:Jemand schrieb, die Verlobte habe ihm ein falsches Alibi verschafft und behauptet, sie habe anlässlich eines Geburtstags die Wohnung von 16-22 Uhr verlassen, während BT stark erkältet zuhause gewesen sei. Die Tat fand ca. +/- 19 Uhr statt, so dass diese Aussage kein Alibi darstellt. Habe ich hier was über- oder falsch gelesen?
Sie hat ihre Aussage korrigiert. Zitat aus dem Urteil (siehe Wiki)
Bei der Befragung durch KHK B. gab die Zeugin, was sie in der Hauptverhandlung berichtete, an, sie habe die Wohnung in der G. und damit den Angeklagten am Abend des 15.05.06. – also dem Tattag – um ca. 19.00 Uhr verlassen. Nachdem der Angeklagte aber in der polizeilichen Vernehmung ausgeführt hatte, längere Zeit alleine in der Wohnung gewesen zu sein, korrigierte die Zeugin ihre diesbezüglichen Zeitangaben letztlich in der Hauptverhandlung. Sie gab nun an, dass sie bereits um ca. 16.00 Uhr in die Wohnung verlassen habe und um ca. 22.00 Uhr wieder zurückgekehrt sei. Sie verschaffte mit ihrer ursprünglichen Aussage gegenüber KHK B. dem Angeklagten zunächst ein falsches Alibi, das eine Täterschaft des Angeklagten nicht hätte möglich erscheinen liess.



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13.05.2023 um 11:02
Zitat von emzemz schrieb:Passt aber doch irgendwie zu Wittings Statement:
So hätte er nie verurteilt werden dürfen.
Ich kann doch nicht sagen, er war nicht der Täter. Wie denn? Ich weiß es nicht.
Ich meine auch, dass das gut passt.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Diese Aussage habe ich völlig anders gelesen, als sie hier vielfach schon interpretiert wurde.

Mit Mord oder Totschlag macht sich jemand zweifellos juristisch schuldig; in diesem Sinne ist er unschuldig oder anders gesagt „im Sinne der Anklage“ ist er unschuldig. So hatte ich das verstanden.
Man könnte weiter ergänzen: Ich habe Vertrauen missbraucht, meine Liebsten und meine Freunde belogen, daran bin ich schuldig geworden.
Dann soll er das so sagen. Hat er aber nicht. Seine Aussage ist so, wie sie erfolgt ist, einfach merkwürdig.
Zitat von KölnerKölner schrieb:Da gebe ich Dir Recht Smoover, aber was hälst Du denn von meiner Theorie:

Bence hat gemerkt das es ernst wurde mit Tantchen. Er hatte Hausverbot, wurde immer weniger gebraucht im Parkhaus und Tantchen machte richtig Druck bzgl. der fehlenden Studienbescheinigung. Also ist er in seiner Verzweiflung zu ihr gefahren um sich (mal wieder) einzuschleimen.
Leider lief das Gespräch anders als er es erhofft hatte. Es gab Streit und zwischendurch machte sie sich parat für ihren Stammtischbesuch. Womöglich sagte sie ihm sogar: "ich werde Dich enterben" oder:" ich habe Dich bereits enterbt".
Als sie im Bad war ist er ins Büro um zu überprüfen ob er überhaupt noch im Testament steht. Hierbei erwischte sie ihn (das Stylen im Bad ging schneller als er dachte) und hat ihn achtkantig rausgeschmissen.
Sie ist hinter ihm her die Treppen runter mit den Worten "Hau ab Du böser Bub" -

Dann sah er das Mordwerkzeug und hat das Tantchen damit erschlagen.


Dies ist nur eine Theorie meinerseits - d.h. er war vor der Tantentötung im Büro und hat daher auch im Büro keinerlei Blutspuren hinterlassen.


Denke das dies auch ein durchaus plausibler Tathergang sein könnte, oder wie seht ihr das ?
Ich glaube nicht daran.

Es hätte ihm in der Situation, in der er sich befand, nicht wirklich geholfen, sich bei CB wieder anzubiedern, da die Jura-Lüge trotzdem kurz vor dem Auffliegen stand und er mittlerweile wusste, dass sie grundsätzlich bereit war, ihn rauszuwerfen. Sich kurzfristig zu vertragen hätte daran nichts geändert, er wäre trotzdem weiter von ihr abhängig gewesen und hätte nie gewusst, wie lange das gut geht. Angesichts des ohnehin unvermeidlichen Auffliegens der Lügen musste er damit rechnen, dass der nächste große Konflikt schon seine Schatten vorauswarf. Nur der Tod von CB konnte die verfahrene Situation für ihn dauerhaft lösen.

An deiner Version finde ich auch nicht plausibel, warum er hätte versuchen sollen, heimlich ins Testament zu schauen. CB war gerade mal 59 und hatte damit voraussichtlich noch sehr viele Lebensjahre vor sich. Ob er aktuell im Testament stand, war da wohl bei weitem nicht nicht sein drängendstes Problem. CB würde wahrscheinlich heute noch leben, wenn alles normal gelaufen wäre, das Testament hätte also immer noch nicht gegriffen. Sein Lügengebäude dagegen wäre schon vor vielen Jahren eingestürzt und davor hatte er Angst und für den Fall hatte er auch nicht den Hauch eines Plans.

Außerdem hätte er in der Affektsituation eine geeignete Tatwaffe finden müssen. Wäre schon ein Zufall, wenn dort gerade ein Werkzeug herumlag. Ausschließen kann man es aber natürlich nicht.

Was ich mir eher vorstellen könnte ist, dass er mit Mordabsicht zu CB gefahren ist, aber sich vergewissern musste, dass sie wirklich allein zu Hause war. Vielleicht hat er dazu auch erst geklingelt, um Einlass gebeten und dann auf sie eingeschlagen.

Aber das würde im Ergebnis nichts ändern. Und auch bei einer Affekttat, so wie du sie beschreibst, wäre es wohl Mord gewesen.
Zitat von jaskajaska schrieb:Natürlich muss im deutschen Rechtssystem der Staat dem Angeklagten die Schuld beweisen. Aber diese Passivität, mit der vermeintlich Unschuldige völlig fatalistisch die Prozesse über sich ergehen lassen und nicht mal danach vollständig ihre Version erzählen - das hat mittlerweile Tradition. Die Öffentlichkeit wird gezielt gesucht aber eben nur sehr selektiv informiert. Siehe Darsow, Schwemmer, Kulac oder eben Toth. Das ist nichts anderes als Manipulation.
Und genau der Augenblick, ab dem (sobald einem das auffällt) die Skepsis erwacht.
Laut schreien ist halt nicht immer gleichbedeutend mit recht haben.
Sehr schön beschrieben, das sehe ich genauso.
Zitat von Stachelbeere13Stachelbeere13 schrieb:Hieß es nicht, er hätte das Parkhaus mit dem Fahrrad aufgesucht, weil er dieses am Folgetag besonders gründlich gereinigt hatte? Ich denke, das Auto wurde von der Polizei doch sicher untersucht und auch minimale Blutspuren wären gefunden worden.
Er wird mit dem Rad gekommen sein, aber sein Auto hatte er auf einem der Dauerstellplätze stehen. Mir erscheint es sehr wahrscheinlich, dass er etwaig blutige Kleidung dort über Nacht zwischengelagert hat. Dass man im Auto Blutspuren hätte finden müssen, sehe ich nicht so. Wir wissen nicht, wie viel Blut seine Kleidung überhaupt abbekommen hat. Jedenfalls wird das aber auch bald getrocknet sein und wenn er seine Klamotten z.B. in eine Plastiktüte gepackt hat, bleiben da auch keine Blutspuren im Auto.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.05.2023 um 12:10
Zitat von KölnerKölner schrieb:naja, da gibt es theoretisch viele Möglichkeiten. CB hatte ja scheinbar viel Nippes und Tinnef rumstehen.....
Hierzu möchte ich der Ordnung halber noch anführen, was die BT zugeneigte SZ schreibt:
Mutmaßungen, dass Charlotte Böhringer mit einer ihrer Bronzestatuen, die sich am Eingang befinden, getötet worden sei, widersprach Chef-Ermittler Wilfling: "Es gibt dort nur eine große Skulptur - und die ist noch immer da."

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/tod-der-parkhaus-besitzerin-kripo-glaubt-nicht-an-raubmord-1.931526



Ein Gedanke zum Umschlag mit den Testamenten

Wie wir wissen, hat CB, wenn sie ein neues Testament verfasste, die bisherigen Testamente nicht vernichtet, sondern diese in besagtem Briefumschlag aufbewahrt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie diese aufbewahrte, um im Falle einer erneuten Änderung auf Vorlagen zurückgreifen zu können.

Es war also unerlässlich sicherzustellen, dass es kein neueres Testament gab, das, so wie von der Freundin angedeutete, womöglich den Tierschutz begünstigt. Das hätte er dann einfach nur entfernen müssen, um den ursprünglichen Zustand herzustellen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.05.2023 um 12:16
Also diese zweifelhafte Kampagne hat ja folgendes rausgebracht:
https://soundcloud.com/user-394599656/bence-iv/s-5OmdQJLJqTH
https://zweifelhaft.org/haftnotizen.php
Da lässt sich zwischen den Zeilen ein guter Eindruck gewinnen vom BT. Ich glaube bald, dass er selbst es glaubt, dass er zu unrecht einsaß, aber nicht weil er es nicht war, sondern weil es ja angeblich gar "keine Beweise oder Spuren" gab und seine Täterschaft nicht in sein Bild von sich selbst reinpasst.

Zu den Testamenten: ich denke einfach, dass er Handlungsbedarf hatte und eine Änderung der Testamente kurz bevor stand. Daher auch die vermutlich relativ kurzfristig geplante Tat.


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13.05.2023 um 13:12
Zitat von KölnerKölner schrieb:naja, da gibt es theoretisch viele Möglichkeiten. CB hatte ja scheinbar viel Nippes und Tinnef rumstehen.....
Und die Qualität der Wohnungseinrichtung einer Frau, die vor 18 Jahren auf bestialische Art und Weise in ihrer eigenen Wohnung durch ihren eigenen Neffen erschlagen wurde, ist in Deinen Augen ernsthaft etwas, was hier von völlig fremden Menschen öffentlich und in herablassendem Ton diskutiert werden sollte?!
Für mich ist das ein Übergriff in die Privatspähre des Opfers. Wie sie ihre Wohnung eingerichtet hatte, geht überhaupt niemanden etwas an und es muss auch nicht diskutiert werden, ob die Einrichtung Deinem Geschmack entspricht oder nicht.
Und es ist genau die Strategie von BT, Familie und Unterstützern: das Opfer herabwürdigen, nur damit BT in einem besseren Licht da steht...

In diesem Fall dichtet man CB an, in ihrer Wohnung haben "Nippes und Tinnef genug herumgestanden", damit BT spontan nach einem Tatwerkzeug greifen konnte und damit kein Mörder, sondern ein Affekttäter ist, der vorher auch noch von seiner Tante provoziert wurde.
Und wenn sie 1000 Hummelfiguren, Porzellantänzerinnen oder Schlümpfe aus Ü-Eiern hätte rumstehen gehabt: BT bleibt trotzdem ihr Mörder, so wie es das Gericht festgestellt hat!


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.05.2023 um 13:40
Zitat von emzemz schrieb:Ein Gedanke zum Umschlag mit den Testamenten

Wie wir wissen, hat CB, wenn sie ein neues Testament verfasste, die bisherigen Testamente nicht vernichtet, sondern diese in besagtem Briefumschlag aufbewahrt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie diese aufbewahrte, um im Falle einer erneuten Änderung auf Vorlagen zurückgreifen zu können.

Es war also unerlässlich sicherzustellen, dass es kein neueres Testament gab, das, so wie von der Freundin angedeutete, womöglich den Tierschutz begünstigt. Das hätte er dann einfach nur entfernen müssen, um den ursprünglichen Zustand herzustellen.
Genau. Entweder ist es so gelaufen oder es gab noch kein neueres Testament, das er hätte verschwinden lassen müssen.

Aber so oder so macht das Überprüfen des Testaments eigentlich nur in 2 Konstellationen Sinn:

Entweder unmittelbar nach dem Verüben des Mordes. Oder - wenn er es entsprechend der Version von @Kölner, an die ich nicht glaube - vorher geprüft haben sollte, dann nur, wenn er in dem Moment schon die Absicht hatte, CB zu töten. Denn ansonsten brauchte ihn nicht groß zu interessieren, was die erst 59-jährige CB gerade in ihrem Testament stehen hatte. Das hatte mit seinen damaligen Problemen nämlich nichts zu tun.

Ich finde die Frage, ob er sich vor der Tat (sei es unmittelbar oder in den Wochen zuvor) Gewissheit über den Inhalt des Testaments verschaffen konnte, aber trotzdem nicht uninteressant. Es hätte ja auch sein können, dass er CB vor der Haustür auflauert, sie tötet und dann im Büro feststellt, dass kein Testament mehr vorliegt, in dem er bedacht wird, sondern vielleicht wirklich der Tierschutz oder wer auch immer. In dem Fall hätte er den Mord sinnlos begangen und seine Probleme wären immer noch dieselben (bzw. jetzt sogar noch größer). Wenn er nicht sicher wusste, dass CB alte Testamente nicht vernichtete, sondern aufbewahrte, wäre das ein enormes Risiko gewesen. Möglicherweise hat er aber einfach darauf vertraut, dass er noch drinsteht, weil die heftige Eskalation des Konflikts mit CB ja noch sehr frisch war. Vielleicht spielte auch das bei der Entscheidung, sofort zu handeln, eine Rolle.


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13.05.2023 um 14:45
Zitat von SmooverSmoover schrieb:Ich finde die Frage, ob er sich vor der Tat (sei es unmittelbar oder in den Wochen zuvor) Gewissheit über den Inhalt des Testaments verschaffen konnte, aber trotzdem nicht uninteressant. Es hätte ja auch sein können, dass er CB vor der Haustür auflauert, sie tötet und dann im Büro feststellt, dass kein Testament mehr vorliegt, in dem er bedacht wird, sondern vielleicht wirklich der Tierschutz oder wer auch immer. In dem Fall hätte er den Mord sinnlos begangen und seine Probleme wären immer noch dieselben (bzw. jetzt sogar noch größer). Wenn er nicht sicher wusste, dass CB alte Testamente nicht vernichtete, sondern aufbewahrte, wäre das ein enormes Risiko gewesen. Möglicherweise hat er aber einfach darauf vertraut, dass er noch drinsteht, weil die heftige Eskalation des Konflikts mit CB ja noch sehr frisch war. Vielleicht spielte auch das bei der Entscheidung, sofort zu handeln, eine Rolle.
Er hätte das Testament zugunsten eines Tierschutzvereins ja einfach nur verschwinden lassen müssen, denn wenn es gar kein Testament gegeben hätte, wäre automatisch die gesetzliche Erbfolge eingetreten, und CBs Eltern hätten ihr Vermögen geerbt.

Anstatt an den Tierschutz zu gehen, wäre das Geld dann in der Familie geblieben. CB war Ende 50, man kann also davon ausgehen, dass ihre Eltern entsprechend betragt waren. Früher oder später wäre das Vermögen durch Erben dann an BTs Mutter gegangen.
Da CBs Eltern soweit ich weiß noch in Ungarn lebten, wäre BT wohl auch in diesem Fall ein Job in der Geschäftsführung des Parkhauses sicher gewesen, für den er dann wohl kein erfolgreich abgeschlossenes Jurastudium mehr benötigt hätte.

Auf jeden Fall war sein erster Gang direkt nach der Tat direkt zum Testament, es scheint ihm also extrem wichtig gewesen zu sein. Ich weiß nicht, wie man sich fühlt, wenn man gerade einen Menschen mit 24 Schlägen zu Tode geprügelt hat. Ich denke, dass ist eine absolute Ausnahmesituation, bis zum Anschlag voll mit Adrenalin, körperlich ziemlich ausgepowert und mental (doch hoffentlich) vom eigenen Tun schockiert. Einen anderen Menschen zu töten ist emotional, moralisch und evolutionsbiologisch eine sehr mächtige Grenze, sie zu überschreiten dürfte kaum jemanden kalt lassen.
Aber selbst in diesem absoluten Ausnahmezustand ist das Testament offenbar derart Top of Mind gewesen, dass er gleich ins Büro ist und er hervorgewühlt hat. Mindestens um es zu kontrollieren, wahrscheinlich aber auch notfalls zu "korrigieren", in dem er die aktuelel Version verschwinden lässt.

Für mich spricht das dafür, dass es sich um eine geplante Tat handelt. Ein Täter, der im Affekt nach einem Streit die Tante erschlägt, ist von dem eigenen Ausbruch derart schockiert, dass er in dem Moment nicht daran denken würde, "jetzt wenigstens das beste aus der Situation zu machen" und schnell noch mal das Testament zu kontrollieren. Bei einer geplanten Tat, bei der das Testament eben wichtiger Bestandteil des Motivs ist, sieht das dann aber genau anders aus: dann ist die Kontrolle und ggfls. Korrektur des Testaments eben als Schritt 2 im Plan vorgesehen und wird dann trotz Aufgewühltheit durchgezogen.


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13.05.2023 um 15:06
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und die Qualität der Wohnungseinrichtung einer Frau, die vor 18 Jahren auf bestialische Art und Weise in ihrer eigenen Wohnung durch ihren eigenen Neffen erschlagen wurde, ist in Deinen Augen ernsthaft etwas, was hier von völlig fremden Menschen öffentlich und in herablassendem Ton diskutiert werden sollte?
Wie kommst Du denn zu dieser Aussage ? - ich habe einen, in meinen Augen, möglichen Tatablauf zur Diskussion gestellt und nicht mehr und nicht weniger ! Ich habe niemanden dazu aufgefordert über die Qualität der Wohnungseinrichtung zu diskutieren !
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Insofern wird sie kaum "Nippes und Tinnef" in ihrer Wohnung gehabt haben.
Diese Aussage scheinst Du auch (bewusst oder unbewusst) vollkommen falsch zu verstehen. Es geht mir nicht darum wie teuer oder wertvoll die Dekoteile der Frau Böhringer waren. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, das überall etwas rumstand. Demzufolge halte ich es zumindest für möglich, das BT u.U. im Streit nach einem herumstehenden Teil (Nippes und Tinnef) griff und damit Frau Böhringer erschlug.

Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden das er bei ihr geklingelt hat und sofort wie ein Irrer auf sie eingeschlagen hat. Alles war voller Blut und er ist ins Büro hoch, überprüft die Testamente und hinterlässt dort nirgens Blutspuren. - seltsam !

Nur damit wir uns hier richtig verstehen - ich bin absolut davon überzeugt das BT seine Tante erschlagen hat. Was mich jedoch nicht überzeugt, ist der vom Gericht angenommene Tatablauf.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.05.2023 um 15:25
Zitat von KölnerKölner schrieb:Wie kommst Du denn zu dieser Aussage ? - ich habe einen, in meinen Augen, möglichen Tatablauf zur Diskussion gestellt und nicht mehr und nicht weniger ! Ich habe niemanden dazu aufgefordert über die Qualität der Wohnungseinrichtung zu diskutieren !
Nein, du hast niemanden dazu aufgefordert die Qualität der Wohnungseinrichtung zu diskutieren, sondern sie gleich selbst einmal als "Nippes und Tinnef" bezeichnet.

Nippes (laut Wikipedia):
"Unter dem Begriff Nippes (franz. für Kleidungsstücke, im Singular steht das franz. nippe für Beiwerk, Zierrat),[1] auch Nippsachen, werden kleine dekorative Kunstgegenstände von oft minderer Qualität subsumiert [...]."
(Quelle: Wikipedia: Nippes (Kunsthandwerk))

Tinnef laut Duden:
Gebrauch: umgangssprachlich abwertend
Bedeutung: wertloses Zeug, Kram, Plunder

(Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Tinnef

Und das eben genau, um "einen möglichen Tatablauf zur Diskussion" zu stellen, nachdem BT kein Mörder, sondern "nur" ein Totschläger ist, der vorher von seiner Tante derart aufs Blut gereizt wurde, dass er nicht anders konnte, als sie im Affekt (mit 24 Schlägen ! ) zu erschlagen.
Ich finde es schon ziemlich daneben, ohne konkrete Anhaltspunkte dem Opfer anzudichten, es haben seinen Mörder provoziert, gereizt, gedemütigt, nur um aus dem Mörder einen Totschläger zu machen.

Aber selbst wenn man dieses Vorgehen als ernst zu nehmenden möglichen Tatablauf schildern möchte, ist es völlig unnötig, dabei auch noch die Wohnungseinrichtung des Opfers zu diffamieren. Man hätte das auch neutral ausdrücken können, dass "BT spontan einen der vielen herumstehenden Dekogegenstände gegriffen hat".


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.05.2023 um 15:39
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Er hätte das Testament zugunsten eines Tierschutzvereins ja einfach nur verschwinden lassen müssen, denn wenn es gar kein Testament gegeben hätte, wäre automatisch die gesetzliche Erbfolge eingetreten, und CBs Eltern hätten ihr Vermögen geerbt.

Anstatt an den Tierschutz zu gehen, wäre das Geld dann in der Familie geblieben. CB war Ende 50, man kann also davon ausgehen, dass ihre Eltern entsprechend betragt waren. Früher oder später wäre das Vermögen durch Erben dann an BTs Mutter gegangen.
Da CBs Eltern soweit ich weiß noch in Ungarn lebten, wäre BT wohl auch in diesem Fall ein Job in der Geschäftsführung des Parkhauses sicher gewesen, für den er dann wohl kein erfolgreich abgeschlossenes Jurastudium mehr benötigt hätte.
Ok, da ist was dran. Wahrscheinlich war die Gefahr, dass das Vermögen von CB verloren geht, wenn es zunächst ihre Eltern erben, dann wirklich überschaubar. Theoretisch hätten ihre Eltern das Parkhaus natürlich auch verkaufen können, aber vielleicht war er sich wirklich recht sicher, dass man ihnen das notfalls ausreden könnte. Oder er war sich recht sicher, dass schon noch ein Testament vorhanden sein werde, in dem er bedacht wird. Er wusste ja offenbar auch sehr genau, wo er suchen musste. Vielleicht hatte er bei anderer Gelegenheit schonmal einen Blick drauf geworfen. Ist letztlich Spekulation.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber selbst in diesem absoluten Ausnahmezustand ist das Testament offenbar derart Top of Mind gewesen, dass er gleich ins Büro ist und er hervorgewühlt hat. Mindestens um es zu kontrollieren, wahrscheinlich aber auch notfalls zu "korrigieren", in dem er die aktuelel Version verschwinden lässt.

Für mich spricht das dafür, dass es sich um eine geplante Tat handelt. Ein Täter, der im Affekt nach einem Streit die Tante erschlägt, ist von dem eigenen Ausbruch derart schockiert, dass er in dem Moment nicht daran denken würde, "jetzt wenigstens das beste aus der Situation zu machen" und schnell noch mal das Testament zu kontrollieren. Bei einer geplanten Tat, bei der das Testament eben wichtiger Bestandteil des Motivs ist, sieht das dann aber genau anders aus: dann ist die Kontrolle und ggfls. Korrektur des Testaments eben als Schritt 2 im Plan vorgesehen und wird dann trotz Aufgewühltheit durchgezogen.
Das sehe ich genauso.
Zitat von KölnerKölner schrieb:Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden das er bei ihr geklingelt hat und sofort wie ein Irrer auf sie eingeschlagen hat. Alles war voller Blut und er ist ins Büro hoch, überprüft die Testamente und hinterlässt dort nirgens Blutspuren. - seltsam !

Nur damit wir uns hier richtig verstehen - ich bin absolut davon überzeugt das BT seine Tante erschlagen hat. Was mich jedoch nicht überzeugt, ist der vom Gericht angenommene Tatablauf.
Was ich mir vorstellen könnte ist, dass er zunächst unter einem Vorwand - aber schon mit Tötungsabsicht - Einlass begehrt hat. Um sicherzugehen, dass sie auch wirklich alleine ist. Frage mich tatsächlich, wie er das sonst hätte sicherstellen können. Vielleicht hat er auch unten gewartet und in dem Moment, als sie die Tür aufgemacht hat (er wusste ja, dass sie zum Stammtisch gehen würde), so getan, als ob er zufällig gerade klingeln wollte. Und sie gefragt, ob sie gerade 2 Minuten für ihn hat. Als die Tür dann wieder geschlossen war, hat er zugeschlagen.

Zu 100 % kann man den Ablauf eben nicht aufklären (das ist aber in den meisten Fällen so) und das ist auch nicht nötig. Selbst wenn Nuancen anders gewesen sein sollten, bestehen hier keine vernünftigen Zweifel an einem Morddelikt. Und zwar einem, das er schon vorab geplant hatte.


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Mordfall Charlotte Böhringer

13.05.2023 um 15:40
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und das eben genau, um "einen möglichen Tatablauf zur Diskussion" zu stellen, nachdem BT kein Mörder, sondern "nur" ein Totschläger ist, der vorher von seiner Tante derart aufs Blut gereizt wurde, dass er nicht anders konnte, als sie im Affekt (mit 24 Schlägen ! ) zu erschlagen.
Ich finde es schon ziemlich daneben, ohne konkrete Anhaltspunkte dem Opfer anzudichten, es haben seinen Mörder provoziert, gereizt, gedemütigt, nur um aus dem Mörder einen Totschläger zu machen.
Mein lieber Codo, vielleicht solltest Du Dir meinen Post von gestern Abend 20:18 Uhr nochmals genau durchlesen und mir dann erklären, in welcher Passage etwas von provozieren, reizen und demütigen steht !

Mir geht es auch überhaupt nicht drum aus dem Mörder einen Totschläger zu machen, ich bezweifle lediglich den vom Gericht angenommenen Tatablauf.

Zum wiederholten Male schon monierst Du die Begriffe "Nippes und Tinnef" - scheinst also bei anderen, deren Wortwahl sehr genau zu betrachten.
Achte besser etwas genauer auf Deine eigenen Formulierungen, denn ich habe niemanden aufgefordert über die Wohnungseinrichtung der getöteten CB zu diskutieren und ich habe auch nicht geschrieben das Frau Böhringer ihren Neffen provoziert, gereizt und gedemütigt hat !


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