emz schrieb:Passt aber doch irgendwie zu Wittings Statement:
So hätte er nie verurteilt werden dürfen.
Ich kann doch nicht sagen, er war nicht der Täter. Wie denn? Ich weiß es nicht.
Ich meine auch, dass das gut passt.
Bundesferkel schrieb:Diese Aussage habe ich völlig anders gelesen, als sie hier vielfach schon interpretiert wurde.
Mit Mord oder Totschlag macht sich jemand zweifellos juristisch schuldig; in diesem Sinne ist er unschuldig oder anders gesagt „im Sinne der Anklage“ ist er unschuldig. So hatte ich das verstanden.
Man könnte weiter ergänzen: Ich habe Vertrauen missbraucht, meine Liebsten und meine Freunde belogen, daran bin ich schuldig geworden.
Dann soll er das so sagen. Hat er aber nicht. Seine Aussage ist so, wie sie erfolgt ist, einfach merkwürdig.
Kölner schrieb:Da gebe ich Dir Recht Smoover, aber was hälst Du denn von meiner Theorie:
Bence hat gemerkt das es ernst wurde mit Tantchen. Er hatte Hausverbot, wurde immer weniger gebraucht im Parkhaus und Tantchen machte richtig Druck bzgl. der fehlenden Studienbescheinigung. Also ist er in seiner Verzweiflung zu ihr gefahren um sich (mal wieder) einzuschleimen.
Leider lief das Gespräch anders als er es erhofft hatte. Es gab Streit und zwischendurch machte sie sich parat für ihren Stammtischbesuch. Womöglich sagte sie ihm sogar: "ich werde Dich enterben" oder:" ich habe Dich bereits enterbt".
Als sie im Bad war ist er ins Büro um zu überprüfen ob er überhaupt noch im Testament steht. Hierbei erwischte sie ihn (das Stylen im Bad ging schneller als er dachte) und hat ihn achtkantig rausgeschmissen.
Sie ist hinter ihm her die Treppen runter mit den Worten "Hau ab Du böser Bub" -
Dann sah er das Mordwerkzeug und hat das Tantchen damit erschlagen.
Dies ist nur eine Theorie meinerseits - d.h. er war vor der Tantentötung im Büro und hat daher auch im Büro keinerlei Blutspuren hinterlassen.
Denke das dies auch ein durchaus plausibler Tathergang sein könnte, oder wie seht ihr das ?
Ich glaube nicht daran.
Es hätte ihm in der Situation, in der er sich befand, nicht wirklich geholfen, sich bei CB wieder anzubiedern, da die Jura-Lüge trotzdem kurz vor dem Auffliegen stand und er mittlerweile wusste, dass sie grundsätzlich bereit war, ihn rauszuwerfen. Sich kurzfristig zu vertragen hätte daran nichts geändert, er wäre trotzdem weiter von ihr abhängig gewesen und hätte nie gewusst, wie lange das gut geht. Angesichts des ohnehin unvermeidlichen Auffliegens der Lügen musste er damit rechnen, dass der nächste große Konflikt schon seine Schatten vorauswarf. Nur der Tod von CB konnte die verfahrene Situation für ihn dauerhaft lösen.
An deiner Version finde ich auch nicht plausibel, warum er hätte versuchen sollen, heimlich ins Testament zu schauen. CB war gerade mal 59 und hatte damit voraussichtlich noch sehr viele Lebensjahre vor sich. Ob er aktuell im Testament stand, war da wohl bei weitem nicht nicht sein drängendstes Problem. CB würde wahrscheinlich heute noch leben, wenn alles normal gelaufen wäre, das Testament hätte also immer noch nicht gegriffen. Sein Lügengebäude dagegen wäre schon vor vielen Jahren eingestürzt und davor hatte er Angst und für den Fall hatte er auch nicht den Hauch eines Plans.
Außerdem hätte er in der Affektsituation eine geeignete Tatwaffe finden müssen. Wäre schon ein Zufall, wenn dort gerade ein Werkzeug herumlag. Ausschließen kann man es aber natürlich nicht.
Was ich mir eher vorstellen könnte ist, dass er mit Mordabsicht zu CB gefahren ist, aber sich vergewissern musste, dass sie wirklich allein zu Hause war. Vielleicht hat er dazu auch erst geklingelt, um Einlass gebeten und dann auf sie eingeschlagen.
Aber das würde im Ergebnis nichts ändern. Und auch bei einer Affekttat, so wie du sie beschreibst, wäre es wohl Mord gewesen.
jaska schrieb:Natürlich muss im deutschen Rechtssystem der Staat dem Angeklagten die Schuld beweisen. Aber diese Passivität, mit der vermeintlich Unschuldige völlig fatalistisch die Prozesse über sich ergehen lassen und nicht mal danach vollständig ihre Version erzählen - das hat mittlerweile Tradition. Die Öffentlichkeit wird gezielt gesucht aber eben nur sehr selektiv informiert. Siehe Darsow, Schwemmer, Kulac oder eben Toth. Das ist nichts anderes als Manipulation.
Und genau der Augenblick, ab dem (sobald einem das auffällt) die Skepsis erwacht.
Laut schreien ist halt nicht immer gleichbedeutend mit recht haben.
Sehr schön beschrieben, das sehe ich genauso.
Stachelbeere13 schrieb:Hieß es nicht, er hätte das Parkhaus mit dem Fahrrad aufgesucht, weil er dieses am Folgetag besonders gründlich gereinigt hatte? Ich denke, das Auto wurde von der Polizei doch sicher untersucht und auch minimale Blutspuren wären gefunden worden.
Er wird mit dem Rad gekommen sein, aber sein Auto hatte er auf einem der Dauerstellplätze stehen. Mir erscheint es sehr wahrscheinlich, dass er etwaig blutige Kleidung dort über Nacht zwischengelagert hat. Dass man im Auto Blutspuren hätte finden müssen, sehe ich nicht so. Wir wissen nicht, wie viel Blut seine Kleidung überhaupt abbekommen hat. Jedenfalls wird das aber auch bald getrocknet sein und wenn er seine Klamotten z.B. in eine Plastiktüte gepackt hat, bleiben da auch keine Blutspuren im Auto.