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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

17.06.2022 um 14:57
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:und einen vermeintlich jungen, coolen, wohlerzogenen, jungen Mann (damals) mit Hundeblick und brüchiger stimme gab es auch nicht.
Ja, das stimmt. Und ich denke, es hat auch etwas damit zu tun, dass es ein gut gebildetes und vernetztes Umfeld gab, das einerseits juristisch beschlagen war und andererseits auch gut auftreten konnte.

Wenn das ein Freundeskreis oder eine Familie ohne bildungsbürgerlichen Hintergrund und irgendwo in der tiefsten Provinz auf die Beine stellen wollte, hätten sie es erheblich schwerer, genauso viel Gehör zu finden.

Da wäre dann mal ein Bericht auf RTL 2 oder Bild-TV drin, aber das würde dann schnell vom Bericht über die letzte Brust-OP von Z-Promi-Luder XY verdrängt werden.


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17.06.2022 um 15:33
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Es muss doch erlaubt sein, ein Urteil, dass TATSÄCHLICH von vielen, auch honorigen Fachleuten in Frage gestellt wird, noch mal auf den Prüfstand zu stellen, so wie die Unterstützerinnen und die vielen Unterzeichner, Freunde und Anwälte das fordern. Wenn dann tatsächlich heraus kommt, dass B.T. der Täter ist, bin ich der Letzte, der das dann bezweifelt. Aber, es sind zu viele Fragen offen, mir reicht das Urteil nicht, auch wenn es sich für Euch offensichtlich wie eine Bibel liest. Man kann den Rechtsstaat durchaus mal in Zweifel ziehen.
Ich habe hier einen älteren Beitrag von mir nochmal verlinkt. Ich habe darin versucht, die bekannten Fakten abzuwägen und das wahrscheinliche vom unwahrscheinlichen zu trennen. Vielleicht hilft das weiter bei Deiner Einordnung.


Beitrag von EdgarH (Seite 1.213)


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17.06.2022 um 17:13
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Ich habe hier einen älteren Beitrag von mir nochmal verlinkt. Ich habe darin versucht, die bekannten Fakten abzuwägen und das wahrscheinliche vom unwahrscheinlichen zu trennen. Vielleicht hilft das weiter bei Deiner Einordnung.
vielen Dank, das lese ich mir gerne durch.

@MisterEko
@emz
Ihr wollt von mir Quellenangaben haben. Ok, mache ich, ich müsste da jetzt erst mal meinen Kopf sortieren und gucken, wo ich was gelesen, gesehen, gehört habe.
Es wird nicht leichter dadurch, dass Ihr Leute wie Petermann, Brießmann, Darnstädt nicht gelten lasst. Aber ich versuch mein Bestes, wenn ich Zeit habe. Das Leben besteht für mich nicht nur aus Bence Toth.


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17.06.2022 um 17:23
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:naja, aber wenn doch angeblich die Schicksale von beiden Verurteilten, so sehr miteinander verwoben sind, dann macht es schon Sinn, die Millionen im Hintergrund auch "für" Werner Mazurek einzusetzen.
Du träumst wohl. Was interessieren denn andere vermeintlich unschuldige, die können doch gefälligst selbst...Nene, dafür sind die Millionen nicht da.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Dem möchte ich eine weitere Frage hinzufügen.
Warum haben die Unterstützer in 16 Jahren und mit Millionen-Budget nicht selbst diese, doch angeblich so elementar wichtigen Fragen, geklärt?
Meine ganz persönliche Meinung. Sowohl BT als auch Familie/Freundeskreis haben sich gut in ihrer Rolle eingelebt. Der eine als unschuldig verurteilter, die anderen als treue Anhängerschaft, fast schon religiöse Züge hat das. Ich glaube die gefahr, dass bei eigenen Ermittlungen am Ende etwas herauskommt, dass BT nur weiter belastet als entlastet ist viel zu groß, als dass man dort ein Risiko eingehen würde, außerdem will man ja auch nicht das sauer erarbeitete (ermordete) Geld verplempern, das kann gefälligst der Staat machen, wenn überhaupt. Ich glaube man hofft auf eine Art Begnadigung, sowohl von staatlicher als auch gesellschaftlicher Seite.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wenn das ein Freundeskreis oder eine Familie ohne bildungsbürgerlichen Hintergrund und irgendwo in der tiefsten Provinz auf die Beine stellen wollte, hätten sie es erheblich schwerer, genauso viel Gehör zu finden.
Man sieht das ja auch in anderen Fällen, wo es sehr engagierte Familien oder Kreise gibt zb darsow. Sobald der Täter halbwegs jung, gutaussehend, intelligent, sympathisch und gesellschaftlich gut verankert ist, gerne noch Mutter oder Vater von süssen kleinen Kindern oder eine bevorstehende karriere, stehen die Chancen gut, dass sich ein Unterstützerkreis findet, der über viele Jahre kämpft und wobei die eigentliche tat ganz aus dem Blick gerät. Weil der ottonormalo in der Regel gar nicht so genau die Details und Hintergründe kennt, es reduziert sich alles auf ein "dieser nette junge Mann/Frau soll sowas getan haben... Niemals, das kann doch gar nicht und außerdem gibt es ja auch diesen Unterstützerkreis, die würden doch niemals...da muss doch was nicht stimmen, das kann doch gar nicht anders"

Ein älterer ungepflegte nicht gut vernetzter Straftäter hat da schon Mal per se schlechtere Karten, gerade auch wenn der Lebenswandel vorher schon nicht sauber war und andere Straftaten anstanden. Mit so jemanden hat kaum jemand Mitleid, selbst wenn er unschuldig verurteilt worden sein sollte. Irgendwie scheint er es dann doch verdient zu haben, wenn nicht für diese tat, dann für sein Leben generell oder etwas anderes.

Ich denke das ist psychologisch vorbestimmt.


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18.06.2022 um 07:31
Mir ist noch eine weitere Sache aufgefallen.
Weil ja immer behauptet wird, dass in den sog. Indizienring Punkte aufgenommen worden sind, die BT entlasten.

Zunächst mal etwas ganz Grundsätzliches.
Woher stammt dieser "Indizienring" eigentlich?
Hab hier gerade mal im Themenwiki mit Hilfe der Tastenkombination "Strg F" gesucht.
Das Wort "Indizienring" taucht im Urteil überhaupt nicht auf!
Das hat mich dann schon verwundert.

Die Unterstützer schreiben dazu folgendes:
Der sogenannte Indizienring und dessen Widerlegung



Ein Ring aus vierzehn Indizien soll laut Gericht für Benedikt Toth als Täter sprechen. In der Urteilsbegründung heißt es, dass zwar keines der Indizien für sich alleine gesehen ausreiche, um den vollen Beweis für Benedikt Toths Täterschaft zu erbringen, allerdings schlössen sich die zahlreichen Indizien in ihrer Gesamtschau wie ein Ring um den Geschehensablauf.

Dass in diese Gesamtschau mindestens sieben, Benedikt Toth eigentlich entlastende Aspekte, als weitere Indizien gegen ihn aufgenommen wurden, mutet dabei nicht nur die Verteidigung, sondern auch die Verfasserinnen übelwollend an. Diese Entlastungsaspekte hätten den sogenannten Indizienring, der als Grundlage für das Urteil galt, also nicht nur in Frage stellen, sondern ihn völlig zersprengen müssen.
Quelle: https://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php

Man behauptet hier, dass.

a)entlastende Aspekte als weitere Indizien "gegen" ihn aufgenommen worden sind
b)diese entlastenden Aspekte den sog Indizienring "völlig zersprengen müssen".

Dies werde ich nun widerlegen.

-a)entlastende Aspekte als weitere Indizien "gegen" ihn aufgenommen worden sind

Schauen wir uns zunächst beispielhaft an, welche "entlastenden" Indizien überhaupt vorliegen.
"Kein Motiv anderer" - hier geht das Problem schon los, ich kann die Logik sogar noch nachvollziehen, dass es ein eher schwaches Indiz für die Schuld von Bence ist, dass kein anderer ein Motiv hat.
ABER. Inwiefern soll das denn BT bitte entlasten? Warum entlastet es Bence, wenn kein anderer ein Motiv hat?
Wie kann man diesen Gedankengang in irgendeiner Form logisch begründen?
Hier mit also bereits entkräftet.

"Kein Alibi" - machen wir es kurz. Inwiefern entlastet es BT denn bitte, dass er KEIN Alibi hat?
Stehe ich hier völlig auf dem Schlauch, oder warum ergibt das keinen Sinn.
Hiermit also bereits entkräftet, da völlig absurd.

"Schockzustand,Erkältung" - zunächst mal ganz blöd gefragt.. Warum ist das überhaupt 1 Punkt? und nicht 2? Was hat der Schockzustand mit der Erkältung zu tun?
Und dann weiter gefragt, kann man einen Schockzustand nicht auch spielen? Kann man eine Erkältung nicht vortäuschen?
Was genau, soll hier Bence entlasten?
Wie lange hat die sog. Erkältung von Bence nochmal gedauert? 24 Stunden?
Dieses Argument kann Bence überhaupt gar nicht entlasten.
Unmöglich.
Also auch bereits widerlegt.

Wie genau sollen diese Punkte nun eigentlich irgendwas "zersprengen"?
Bence hat kein Alibi, also ist das ein Beleg für seine Unschuld? Lasst ihn sofort frei und hebt das Urteil auf?
What?



Hier sagt man bei Minute 0:18 "
Das Absurde daran ist..dass man in diese Gesamtschau, 7 entlastende Aspekte mit eingebaut hat und die letztendlich zu belastenden Aspekten macht"
https://www.br.de/mediathek/video/mord-an-parkhausmillionaerin-unterstuetzerkreis-will-fall-neu-aufrollen-av:621e461d5752b1000840699b

Sorry, aber was redet diese Frau da eigentlich?
Das stimmt so einfach nicht.
Erstens entlasten diese Punkte BT überhaupt nicht (wie ich oben beispielhaft gezeigt habe), zweitens machen doch genau die Unterstützer das, was sie dem Gericht/Urteil vorwerfen.
Sie wollen belastende Aspekte (Kein Alibi) so hindrehen, als ob diese BT entlasten.
Was soll das denn?
Da hockt man am Küchentisch und spricht selbstbewusst, von entlastenden Aspekten, die es in der Form überhaupt nicht gibt.

Die einzigen Indizien dieses Rings, aus denen alleine sich keine Schuld von Bence ableiten lassen, sind folgende:

-Spur-Spur Treffer
-Kein Motiv anderer

Die belasten ihn halt nicht direkt, aber sie sind keineswegs entlastend für ihn.

Diese ganze Argumentationskette ist ein kompletter Schuss in den Ofen.
Wenn man nach 16 Jahren nicht mehr als das zu bieten hat, dann sollte mans vielleicht einfach komplett sein lassen.
Da hilft es auch nicht auf irgendwelche "AbsuRditäten" hinzuweisen, mit einem energisch gerolltem "r", wenn man nicht mal im Ansatz auch nur annähernd logisch seinen Standpunkt darlegen kann.


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.06.2022 um 07:59
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:nwiefern soll das denn BT bitte entlasten? Warum entlastet es Bence, wenn kein anderer ein Motiv hat?
Diesen Quatsch hab ich auch nicht verstanden.

Und der Ude meckert da irgendwelches Zeug zusammen, womit 100 % aller Inhaftierten eine WA rechtfertigen könnten.


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18.06.2022 um 08:17
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Diesen Quatsch hab ich auch nicht verstanden.

Und der Ude meckert da irgendwelches Zeug zusammen, womit 100 % aller Inhaftierten eine WA rechtfertigen könnten.
Also ich persönlich, habe bis zum heutigen Tage noch keinen einzigen Aspekt gehört, der wirklich dazu taugt, Bence zu entlasten.
Und selbst wenn es dann einen einzigen Aspekt gäbe, stehen dem dann dennoch viele belastende Aspekte gegenüber.

Die Unterstützer wollen ja aber sogar 7 entlastende Aspekte identifiziert haben.
Ich sehe davon aber nichts.
Versteht mich nicht falsch.
Das Layout usw dieser neuen Website sieht ja wirklich cool aus usw.
Nur inhaltlich ist halt überhaupt nichts anderes geboten als das, was die BI schon jahrelang vorher behauptet hat.
Durch ein neues Design usw. werden die Argumente aber halt auch nicht besser.


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18.06.2022 um 09:23
@MisterEko
Danke für Deine Ausarbeitung. Ich verstand das bisher auch nicht, also wo genau die Entlastung liegt und weshalb damit alle anderen Indizien entwertet würden sozusagen. Das einzige Indiz, dass sofort alles umkrempeln würde, wäre ein Alibi, dass objektiv überprüfbar wäre. Alles andere wäre, selbst wenn andere Indizien entkräftet würden, kein für mich zumindest erkennbarer Grund, dass damit der Indizien“Ring“ gesprengt würde. Ich möchte darauf hinweisen, dass beim Verurteilten Gegenstände aus dem Besitz des Opfers gefunden wurden, u.a. mit Blutanhaftungen, die demnach offenbar nach der Tat entwendet wurden, und für deren alternative Inbesitznahme der Verurteilte keine schlüssige, teilweise sogar widerlegte Aussagen tätigte. Für das Inbesitznehmen der Geldscheine muss der Verurteilte am Tatort gewesen sein, für das Wegnehmen der Zeitungen zumindest am Nachtattag vor der Wohnung. Für erstes sprechen die Blutspuren an den Scheinen, zweites ist nachgewiesen: der Verurteilte war am Tag nach der Tat in der Garage- übrigens ohne erkennbaren Grund. Also hier liegen schon Indizien vor, die den Verurteilten in einen engeren Zusammenhang mit der Tag bringen, als das gelegentlich berichtet wird- so nach dem Motto „nur weil er eine halbe Stunde im Erkältungsbad lag hat er jetzt das Pech verurteilt zu werden.“ so ist es ja nicht. Davon darf man sich nicht wegführen lassen. Wenn zu den o.g. Belastungsindizien glaubhafte, nachvollziehbare Alternativen von der Verteidigung vorgelegt würden, dann könnte man über den Rest mal nachdenken. Aber so wird in meinen Augen immer nur an den Indizien rumgekrittelt, bei denen man ohne Vorlage von Gegenbeweisen Verunsicherung schüren kann. Das sähe bei den stark belastenden Indizien „Zeitungen“ und „Geldscheine“, zu denen die Polizei jeweils sehr aufwändig die vom Verurteilten angebotenen Alternativen ermittelt hat und diese damit zumindest im Kontext der Aussagen des Verurteilten wiederlegen konnte, ganz anders aus. Hier werden weiterhin keine in meinen Augen nachvollziehbaren Gegenthesen aufgezeigt.


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18.06.2022 um 09:37
Und man muss auch neben all dem mal die Wahrscheinlichkeit abwägen: wie wahrscheinlich ist es, dass soviel Zufälle eintreten? Am Tattag erkältet, daher im Erkältungsbad als das Telefon zur vermuteten Tatzeit daheim klingelt, Zeitungen aus der Parkgarage fehlen, es werden ausgerechnet diese drei Zeitungen beim Verurteilten gefunden, dem Opfer fehlen vier 500 EUR Scheine, drei davon trägt der Angeklagte bei sich versteckt im Geldbeutel, mit einem 500 hatte er vorher an der Tankstelle in Augsburg bezahlt, ausgerechnet am Tag nach der Tat soll er den GF vertreten, davon weiß aber niemand außer ihm selbst, er erscheint in unangemessener Kleidung und verlässt dann die Parkgarage zu einer Fahrt nach Augsburg, deren Begründung nicht nachvollziehbar ist, das Ganze, obwohl er ja den GF vertreten soll, er versucht nicht Kontakt mit der Tante aufzunehmen, die ja da sein müsste, die Zeitungen hängen ja an der Tür, um zu fragen, wie er verfahren soll, er geht einfach und vernachlässigt somit seinen angeblichen Dienst, an den Geldscheinen sind Blutspuren der Tante, an der Auffindekleidung werden seine DNA Spuren gefunden (nicht an irgendwelcher anderer Kleidung- an der Kleidung des Mordtages), am Kuvert mit dem Testament werden seine Fingerspuren gefunden (nicht an einem anderen Kuvert, an genau diesem Kuvert), es fehlt nichts aus der Wohnung, ein anderes Motiv ist nicht erkennbar, er ist der Nutznießer im Todesfall des Opfers etc. Also man muss das sich nur mal so ansehen, mal ohne überall den finalen Beweis zu finden, das sind doch schon sehr viele Dinge die zusammenkommen, die ihn jetzt alle zufällig belasten müssten. Das ist nicht zu 100% auszuschließen, aber es sind schon so viele Zufälle, dass für mich das nahezu unmöglich erscheint. Wären nur die Zeitungen bei ihm gefunden worden- ok. Wären es nur die Fingerabdrücke am Kuvert- ok. Wäre es nur die DNA am Sakko- ok. Wäre es nur die Erkältung und das damit fehlende Alibi- ok. Wäre es nur die Augsburgfahrt- ok. Aber es sind die vielen Dinge.


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18.06.2022 um 11:00
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Für das Inbesitznehmen der Geldscheine muss der Verurteilte am Tatort gewesen sein, für das Wegnehmen der Zeitungen zumindest am Nachtattag vor der Wohnung. Für erstes sprechen die Blutspuren an den Scheinen, zweites ist nachgewiesen: der Verurteilte war am Tag nach der Tat in der Garage- übrigens ohne erkennbaren Grund. Also hier liegen schon Indizien vor, die den Verurteilten in einen engeren Zusammenhang mit der Tat bringen, als das gelegentlich berichtet wird
Faktisch absolut richtig und so nicht zu entkräften. Das sind Beweise und keine Indizien. Dann kommt verschärfend hinzu, dass man den damals Beschuldigten genau hierzu verhört hat. Er machte falsche Angaben zur Herkunft der Scheine und zu den Zeitungen. Beides sind eben sehr belastende Indizien zur Täterschaft. Warum hätte ein unschuldiger Bence bei solchen prägnanten Dingen die Unwahrheit sagen sollen? Es gab keinen Grund, wie beispielsweise bei der besuchenden Freundin von Charlotte B. Die hätte ein Motiv für eine mutmaßlich unwahre Aussage zur Frage: "Wieviel Alkohol haben Sie mit Frau B. getrunken, bevor Sie mit Ihrem KFZ als Fahrerin die Heimreise angetreten haben?". Da galt es abzuwägen inwieweit sie zur Klärung eines Mordfalles beitragen kann, aber gleichzeitig durch ihre Ehrlichkeit für längere Zeit zu Fuß gehen darf. Solche Hinderungsgründe zur wahrheitsgemäßen Aussage lagen bei Herrn Toth aber gar nicht vor. Deshalb frage ich hier mal provokant den Unterstützerkreis und den Münchner EX-OB, warum lügt Ihr Schützling bei solchen Themen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.06.2022 um 11:18
Warum schmeisst er die Zeitungen nicht sofort weg?
Warum muss er mit einem 500 Euroschein in einer Tankstelle zahlen?
Warum seine fadenscheinige Erklärung bezüglich der Augsburgfahrt?
Warum überhaupt die Augsburgfahrt?
Warum lässt er die restlichen 500 Euroscheine in seiner Geldbörse?

Hätte er diese "Fehler" nicht begangen, wären dann die Ermittler überhaupt auf ihn als Täter gekommen?

Es wirkt ja schon fast als wollte er erwischt werden.


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18.06.2022 um 11:36
Ich denke eher, es war eine Mischung aus
Sich seiner zu sicher sein
und
Macht der gewohnheit


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18.06.2022 um 11:37
Warum ist eigentlich diese Doku
"Ein Freund vor Gericht"
nicht mehr auf YouTube oder anderswo verfügbar?


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18.06.2022 um 12:42
Zitat von MarinopayMarinopay schrieb:Hätte er diese "Fehler" nicht begangen, wären dann die Ermittler überhaupt auf ihn als Täter gekommen?
Exakt das ist es was ich meine, wenn ich sage, neben den Sachindizien hat er sich durch eigene Handlungen und deren Erklärungen dazu, seinen eigenen Erklärungen, zusätzlich verdächtig gemacht.

Die Gründe dafür können jeweils sehr unterschiedlich sein. Bei den Zeitungen könnte ich mir vorstellen (Spekulation), dass er erstmal überhaupt nicht davon ausging, dass diese bei ihm gefunden würden und wenn doch, dass nicht nachweisbar wäre aus welchem Stadtteil sie stammen (Stichwort Stadtteil- Beilage) und wenn doch, dass zumindest nicht exakt nachvollziehbar wäre, ob diese nun aus dem Kiosk stammen oder aus dem Sack von der Haustüre. Ich denke auch, dass für ihn im Rahmen von ausführlichen Befragungen bei der Polizei nicht immer ersichtlich war, was führte letztens zu was, also z.B. dass das Zugeben der Augsburgfahrt zum Ermitteln des Verbleib des vierten 500.- Schein führen würde etc. Ohne den Hinweis „Augsburg“ wären bestimmte Tankstellen für die Polizei ja gar nicht eingrenzbar für die Befragung und Auswertung der Kassenjournale gewesen. Erst der Hinweis führte ja sozusagen als Nebenbefund dazu, dass ermittelt wurde, dass just zum Zeitpunkt seiner Anwesenheit eine Kleinbetrag mit einem 500.- Schein bezahlt wurde. Das ist einer jener „Zufälle“, die es geben kann, die Frage ist eben wie wahrscheinlich.


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18.06.2022 um 14:50
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Woher stammt dieser "Indizienring" eigentlich?
Hab hier gerade mal im Themenwiki mit Hilfe der Tastenkombination "Strg F" gesucht.
Das Wort "Indizienring" taucht im Urteil überhaupt nicht auf!
Im Urteil selbst nicht, allerdings in den vielfältigen Eingaben, die man im Themenwiki findet, da wird er gerne bemüht.

Die Wortschöpfung Indizienring scheint einzig aus der Feder der Verteidigung zu stammen. Zumindest habe ich noch keinen Fall gefunden, wo ein solcher Indizienring bedeutsam gewesen wäre.

Habe mal ein Rechtslexikon hierzu bemüht, aber auch hier sucht man vergeblich:
http://www.rechtslexikon.net/d/indizienbeweis/indizienbeweis.htm
Vielleicht möchte sich ja jemand intensiver damit beschäftigen, was es so alles zum Begriff Indizien gibt.


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18.06.2022 um 14:54
Zitat von emzemz schrieb:Die Wortschöpfung Indizienring scheint einzig aus der Feder der Verteidigung zu stammen. Zumindest habe ich noch keinen Fall gefunden, wo ein solcher Indizienring bedeutsam gewesen wäre.
Meine Vermutung geht dahin, dass man unter „Indizienring“ schlicht eine schlüssige Beweiskette versteht, die nichts offen lässt, also sich quasi zum Kreis schließt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

18.06.2022 um 15:06
Der Begriff suggeriert tatsächlich etwas Falsches. Er suggeriert, dass die Widerlegung eines einzelnen Indiz oder zumindest Infragestellung, automatisch das Urteil aufhebt, weil ein Ring nur geschlossen funktioniert. Dies ist aber mitnichten hier der Fall, die Indizien stehen für sich, ihre Vielzahl und Gesamtheit begründen das Urteil.


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18.06.2022 um 15:16
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Meine Vermutung geht dahin, dass man unter „Indizienring“ schlicht eine schlüssige Beweiskette versteht, die nichts offen lässt, also sich quasi zum Kreis schließt.
Wie das gemeint ist, da stimme ich dir zu. Aber ich frage mich schon, warum muss man umhimmelswillen neue juristische Begriffe schaffen und bedient sich nicht der Fachtermini?

Und jetzt darf ich mal klugscheißern, sorry ;) , das, was im Urteil steht, das müsste man als Indizienreihe bezeichnen.
Auch voneinander unabhängige Indizien, die für sich genommen nicht zum Beweis der Täterschaft ausreichen, können dem Tatrichter in ihrer Gesamtheit die Überzeugung von der Täterschaft vermitteln (sog. Indizienreihe).
Hiervon abzugrenzen ist die Indizienkette, bei der von einem Indiz auf das jeweils nächste und abschließend auf die beweiserhebliche Tatsache geschlossen wird.
http://www.rechtslexikon.net/d/indizienbeweis/indizienbeweis.htm
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Der Begriff suggeriert tatsächlich etwas Falsches.
Und das ist genau die Absicht, die m.E. dahintersteht.


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18.06.2022 um 18:47
Zitat von emzemz schrieb:Zumindest habe ich noch keinen Fall gefunden, wo ein solcher Indizienring bedeutsam gewesen wäre.
Und auch noch keinen, wo so ein Aufhebens um die "Händigkeit" des Täters gemacht wurde.
Obwohl Mörder doch schon von jeher beim Erschlagen das Werkzeug in der rechten oder linken Hand hatten. :P:


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18.06.2022 um 19:49
Zitat von emzemz schrieb:warum muss man umhimmelswillen neue juristische Begriffe schaffen
Erfunden haben sie's nicht.

Z. B.:
Das Gericht sah jedoch einen geschlossenen „Indizienring“. Die beiden Angeklagten seien „kleine Zahnräder in einem Riesenbetrugskomplex“ gewesen seien, meinte Richter Ehsan Kangarani. Mit dem Hauptkomplex wird sich demnächst das Landgericht Göttingen beschäftigen.
https://www.hna.de/lokales/goettingen/goettingen-ort28741/betrugsserie-getuerkten-unfaellen-amtsgericht-goettingen-verurteilte-helfer-6437732.html (2016)

oder
„Der enge Indizienring hat sich geschlossen“, ist der Richter überzeugt. Eindeutige Beweise kamen bei dem Mammut-Prozess nicht auf den Tisch, wohl aber zahllose Hinweise, die sich schließlich so verdichteten, dass es für das Gericht keinen Zweifel mehr gab, dass (...)
https://www.wn.de/muenster/herrscher-uber-die-angst-1851824 (2014)

oder
Indizienring um mutmaßlichen Mörder wird eng
https://www.nd-aktuell.de/artikel/642266.jeder-mensch-hinterlaesst-nachweisbare-spuren.html (1997)


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