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Mordfall Charlotte Böhringer

28.934 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

26.05.2022 um 07:54
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob sein Leben so dermaßen zerstört war oder worden wäre durch das Aufdecken seiner Lügerei, wie hier gesagt wird.
Vermutlich nicht, aber was hat das mit der Tat zu tun?

Er lief auf jeden Fall Gefahr, dass seine Tante ihn wegen der Diebstähle und des abgebrochenen Studiums enterbt, und wer lässt sich schon gerne ein Millionenerbe entgehen?

Ich wundere mich wirklich, wie gering das von einigen als Tatmotiv eingeschätzt wird. Es haben schon Leute wegen wesentlich weniger Geld gemordet.


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Mordfall Charlotte Böhringer

26.05.2022 um 08:23
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Er lief auf jeden Fall Gefahr, dass seine Tante ihn wegen der Diebstähle und des abgebrochenen Studiums enterbt, und wer lässt sich schon gerne ein Millionenerbe entgehen?
Diesen Satz finde ich bemerkenswert.

Das hieße also, alle, die zwar Abitur haben, ihr Studium jedoch abgebrochen, sich aufgrund gesellschaftlichen Druckes in einer Art Lebenslüge eingerichtet hätten und die von einem Erbe aus betuchter Verwandtschaft profitieren könnten, wären potentielle Mörder.

So einfach ist die Welt,
sofern man nicht selbst auf der Anklagebank sitzt.


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26.05.2022 um 08:28
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Das hieße also, alle, die zwar Abitur haben, ihr Studium jedoch abgebrochen, sich aufgrund gesellschaftlichen Druckes in einer Art Lebenslüge eingerichtet hätten und die von einem Erbe aus betuchter Verwandtschaft profitieren könnten, wären potentielle Mörder.
Nein, das heißt es nicht...aber du kannst das für dich gerne so interpretieren, wenn es dich weiterbringt.


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26.05.2022 um 08:34
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Noch schlimmer ist dieses Theater ja beim Thema Spur-Spur-Treffer. "Ob man ihm nun auch noch den Mord an Ursula Herrmann vorwerfen wolle, obwohl er damals erst 6 Jahre alt war." What???
Hat mich auch sehr stutzig gemacht. Es kommt einem ein bisschen wie das grds. bei Verschwörungstheorien angewendete Muster vor: man säht einfach grundsätzliche Zweifel. Nachdem Motto: man stellt eine angebliche These auf, die so absurd klingt, dass man alleine durch das Formulieren der These die Antwort schon vorgibt, gleichzeitig schürt man Emotionen und auf diese lässt man dann weitere Argumente einwirken. Also, kurz gesprochen: natürlich käme niemand auf die Idee einem 6 jährigen die Tat an UH zuzutrauen und ihn derer zu beschuldigen. Aber eben genau die Absurdität dieser von niemand erhobenen Anschuldigungen ermöglicht dann den oben gezeigten Mechanismus. Man „widerlegt“ damit also einen nie erhobenen Vorwurf gleich selbst im Moment der Formulierung und kann somit den Eindruck erwecken, wenn schon solche absurden Vorwürfe gegen mich erhoben werden, dann muss doch klar werden, dass alle anderen erhobenen Vorwürfe gegen mich mindestens genauso absurd sind.

Naheliegend wäre in der Tat ja die andere Reaktion: eine fremde DNA Spur, die bereits an einem anderen Tatort gesichert wurde, weist ggf. auf einen Dritttäter hin.


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26.05.2022 um 08:46
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Naheliegend wäre in der Tat ja die andere Reaktion: eine fremde DNA Spur, die bereits an einem anderen Tatort gesichert wurde, weist ggf. auf einen Dritttäter hin.
Ja, aber ich gestehe einem wegen Mordes unter Anklage stehenden Menschen zu, sich unter psychischer Belastung und in gefühlt aussichtsloser Situation auch mal in absurde Äußerungen zu flüchten.
Da würde ich nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

Warum werden jemandem, der unter Anklage steht, alle selbstschützenden Reflexe abgesprochen?


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26.05.2022 um 08:52
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Ja, aber ich gestehe einem wegen Mordes unter Anklage stehenden Menschen zu, sich unter psychischer Belastung und in gefühlt aussichtsloser Situation auch mal in absurde Äußerungen zu flüchten.
Tue ich nicht, da gebe ich Dir recht, hatte auch überlegt, dass noch zu schreiben. Aber hab es weggelassen, weil diese Aussage erst im Nachhinein von BT erfolgte. Er stand bei dieser Aussage nicht mehr unter der unmittelbaren Wucht des Urteils, sondern konnte das Geschehen reflektieren.


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26.05.2022 um 08:54
@Bundesferkel
M.E. wäre es aus seiner Sicht sogar vorteilhafter, das Thema Fremd-DNA & U.H. Spur-Spur-Treffer viel massiver zu stressen. Das ist ein ja nicht einfach wegzuwischendes Faktum, wenngleich es viele andere Belastungsindizien nicht schmälert.


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26.05.2022 um 09:42
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Das hieße also, alle, die zwar Abitur haben, ihr Studium jedoch abgebrochen, sich aufgrund gesellschaftlichen Druckes in einer Art Lebenslüge eingerichtet hätten und die von einem Erbe aus betuchter Verwandtschaft profitieren könnten, wären potentielle Mörder.
Da kann ich dir fast Recht geben, möchte es nur etwas anders formulieren.

Wer über ein größeres Vermögen verfügt und hat Erben, die außer Stande sind, vollumfänglich selbst für ihrenn Lebensunterhalt zu sorgen, der ist durchaus gefährdet, von einem vorgezogenen Erbfall ereilt zu werden. Meist sind es die Eltern, die dieses Schicksal trifft. Als allererstes denke ich da an den Fall Schemmer in Koblenz Horchheim.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Es kommt einem ein bisschen wie das grds. bei Verschwörungstheorien angewendete Muster vor: ...
Was du hervorragend herausgearbeitet hast.


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26.05.2022 um 13:09
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:M.E. wäre es aus seiner Sicht sogar vorteilhafter, das Thema Fremd-DNA & U.H. Spur-Spur-Treffer viel massiver zu stressen. Das ist ein ja nicht einfach wegzuwischendes Faktum, wenngleich es viele andere Belastungsindizien nicht schmälert.
Ich persönlich sehe den Sinn darin nicht wirklich.
Da wurde nun in einer immerhin 400 Quadratmeter großen Wohnung DNA gefunden, die sich nicht zuordnen lässt.
Na ja, das ist erstmal nicht ganz so "crazy" wie es sich anhört.

Ich bleibe dabei.
Erstens wissen wir nicht, ob nicht dieser DNA -Treffer, womöglich mittlerweile schon längst, aufgeklärt ist.
Wer sollte dies großartig an die große Glocke hängen?

Für BT ist das Thema viel heikler, als man auf den ersten Blick annehmen würde.
Es gibt nur eine Situation, in der BT einen Nutzen von der Aufklärung dieser DNA Spur hätte.
Und zwar, wenn die Spur auf jemanden hinweist, der KEIN Alibi hat, zur Tatzeit sich überhaupt im Großraum München aufgehalten hat, ein Motiv und Gelegenheit hatte usw.
Dann und nur dann, hätte BT einen Nutzen davon, dass die Spur aufgeklärt wird.

Was würde es BT nutzen, wenn die Spur aufgeklärt wird, diese Person dann aber ein wasserdichtes Alibi hat (z.B. ein Meeting mit 5 Kollegen 700 km von München entfernt etc.)
In dem Fall würde für BT nur eine weitere Nebelkerze wegfallen.
Der Spur-Spur-Treffer, würde sich in diesem Fall, also besser "vermarkten" lassen, wenn er weiterhin "offiziell" ungeklärt bleibt.
Ich persönlich glaube, und das ist ausschließlich meine Meinung, ohne jeden Beleg, dass diese DNA längst jemandem zugeordnet worden ist.
Das wirft natürlich die Frage auf, warum man sich die Staatsanwaltschaft nicht dazu äußert.
Aber warum sollte man das eigentlich tun?
Dies würde nur eventuell die Presse auf den Plan bringen und Morgen findet sich dann in der Bildzeitung ein verpixeltes Foto dieser Person.
Paar Wochen später ist dann (analog zu Christan B. im Falle Maddie) der Klarname in aller Munde.
Fakten interessieren dann vielleicht wieder nicht.
Da ist es besser, sich einfach nicht zu äußern.
BT und seine Unterstützer sollen einfach weiter an alternativen Fakten arbeiten.
Tut ja niemandem weh.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Das hieße also, alle, die zwar Abitur haben, ihr Studium jedoch abgebrochen, sich aufgrund gesellschaftlichen Druckes in einer Art Lebenslüge eingerichtet hätten und die von einem Erbe aus betuchter Verwandtschaft profitieren könnten, wären potentielle Mörder.
Nö.
Es heißt, dass jemand der mit 31 Jahren nichts im Leben gebacken bekommen hat, der sein komplettes Umfeld hinsichtlich seines Studiums belügt und dessen Lebenslüge unmittelbar vor der Aufdeckung steht und dann noch zusätzlich kurz vor der Tat Streit mit dem späteren Opfer hatte, KEIN Alibi hat, KEINEN Plan B in seinem Leben, sich als Lieblingsneffe der steinreichen Tante versteht und gerade dabei ist, auch noch die Aussicht aufs Erbe zu verlieren, jemand der gerade ein absolut akutes Problem hat (drohendes Staatsexamen) von dessen Lösung nicht nur seine langfristige wirtschaftliche Existenz (Erbe), sondern auch seine kurzfristige wirtschaftliche Existenz (Job in der Parkgarage, zur Erinnerung, CB war nicht nur die Tante, sondern gleichzeitig auch seine Chefin bzw. Arbeitgeberin) abhängt.
Jemand der mit immerhin 31 Jahren von ca. 1000€ in München (über)lebt und keinerlei Aussicht darauf hat, dass sich an seinem Finanzstatus in absehbarer Zeit bzw. jemals irgendetwas ändert.
Jemand der mit immerhin 31 Jahren springt, wenn die Tante ihm sagt, dass er zu springen hat.
Jemand der sich mit immerhin 31 Jahren noch, von der Tante sagen lässt, dass er zu dick ist und dafür Geld für ein Fahrrad in die Hand gedrückt bekommt.
Jemand der, obwohl er überhaupt keinen Bock drauf hat, 2 mal ein Studium antritt (Jura), nur weil die Tante gerne hätte, dass er Jura studiert.
Jemand der im Jahre 2006 wusste, dass all das eben aufgezählte noch Jahrzehnte so weiter gehen kann.
Und das wäre noch der Best Case gewesen für Bence.
Weiterhin das "Mädchen für alles" in der Parkgarage bleiben, während sein bester Kumpel als Anwalt von durchstartet.
Im Worst Case hätte er selbst das verloren, wenn die Tante ihn hätte "fallen lassen".

Aber hey du hast recht, so jemand ist bestimmt kein potentieller Mörder
Du hast sogar doppelt recht
BT ist kein potentieller Mörder, sondern ein tatsächlicher Mörder.

Oder um es mit deinen Worten zu sagen:
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:So einfach ist die Welt,



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26.05.2022 um 14:00
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Ich persönlich glaube, und das ist ausschließlich meine Meinung, ohne jeden Beleg, dass diese DNA längst jemandem zugeordnet worden ist.
Das schließe ich eigentlich aus. Wäre das der Fall wäre das sehr sicher bekannt.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Der Spur-Spur-Treffer, würde sich in diesem Fall, also besser "vermarkten" lassen, wenn er weiterhin "offiziell" ungeklärt bleibt.
Richtig, in dem Fall schon. Aber ich habe ja nicht von aus BT Sicht anzustrebender Aufklärung gesprochen, sondern nur davon, dass- wenn er zwischen den zwei Optionen wählen kann- besser diesen Umstand weiter „stressen“ solle, als sich als Opfer eines Vorwurfes zu stilisieren, dem ihm niemanden macht („UH als 6 jähriger umgebracht“). Eine Aufklärung, um in Deiner Logik zu bleiben, die ich nachvollziehen kann, müsste er n.E. nicht „fürchten“, denn dazu waren die bisher erfolglosen Versuche, die DNA zuzuordnen, zu umfangreich. Da kann m.E. nach nur noch der berühmte Zufallstreffer helfen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

27.05.2022 um 14:48
Weil wir gerade beim Thema DNA sind, da hätte ich noch was. Ist zwar schon mehr als drei Jahre her, aber die Euphorie, immer noch den ganz großen Durchbruch zu erzielen, die scheint nach wie vor ungebrochen.

https://www.tz.de/muenchen/stadt/muenchen-mordfall-vor-spektakulaerer-wende-wer-ist-moerder-parkhaus-millionaerin-zr-11776699.html
Erstellt: 18.02.2019
Münchner Mordfall vor spektakulärer Wende: Wer ist der Mörder der Parkhaus-Millionärin?

13 Jahre sind seit dem Mord an Parkhaus-Millionärin Charlotte Böhringer bereits vergangen, nun könnte der Fall erneut aufgerollt werden. Ist Benedikt Toth doch nicht der Mörder?

München - Insgesamt 13 Jahre sind seit dem Mord an Parkhaus-Millionärin Charlotte Böhringer in der Münchner Baaderstraße bereits vergangen, nun könnte der Fall erneut aufgerollt werden. Der 2008 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilte Neffe der Ermordeten, Benedikt „Bence Toth“, stellte nun mit seiner Verteidigung einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens. Toth, der bis heute die Tat bestreitet, holte sich hierfür prominente Hilfe.

Der Hamburger Anwalt Gerhard Strate verriet nun im Gespräch mit Bild (hinter einer Bezahlschranke), dass vor allem zwei für die damalige Verurteilung wichtige DNA-Spuren nicht mehr zweifelsfrei dem Neffen von Charlotte Böhringer zugewiesen werden könnten. Obwohl der Prozess 2008 die Schuld des Angeklagten feststellte und Toth zu lebenslanger Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt wurde, könnte demnach nun die Indizienkette wackeln. Vor allem die DNA-Spuren am Testament und am Sakko des Opfers* geben nun, 13 Jahre nach der Tat, Rätsel auf. Das Gericht ordnete die Spuren zur damaligen Zeit dem Verurteilten Toth zu. Wie Gerhard Strate nun jedoch berichtet, könnte die DNA auch von einem anderen Mitglied der Familie stammen.

„Der Kölner Molekulargenetiker Prof. Peter Schneider fand nun heraus, dass ebenso Benedikts Bruder und seine Mutter als Spurenverursacher infrage kommen", erklärt Strate in dem Interview.
Toth, der zur damaligen Zeit anhand von sieben Indizien verurteilt wurde, könnte mit den neu gewonnenen Erkenntnissen somit um zwei Indizien erleichtert werden.
Da hat man also eine DNA-Spur, die man drei Personen zuordnen könnte, von denen aber zwei Personen ein Alibi haben, da bleibt ja nur eine Person übrig, der man diese Spur noch zuordnen kann. Was da wackeln soll, da verstehe einer den Strate.


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Mordfall Charlotte Böhringer

27.05.2022 um 15:26
Zitat von emzemz schrieb:Da hat man also eine DNA-Spur, die man drei Personen zuordnen könnte, von denen aber zwei Personen ein Alibi haben, da bleibt ja nur eine Person übrig, der man diese Spur noch zuordnen kann. Was da wackeln soll, da verstehe einer den Strate.
Zumal ich dieses ganze Argument nicht verstehe.
Zum einen hast du natürlich völlig recht, wie soll es Bence denn helfen, wenn da sein Bruder oder seine Mutter in Frage kommen würden?
Zum anderen.
BT hat die Tante doch (demonstrativ) beim Auffinden vor einem Zeugen angefasst.
Verstehe ich das richtig?
Einmal will man DNA-Spuren am Körper von CB damit erklären, dass Bence ja schließlich Auffindungszeuge war und in seinem tiefen Schockzustand die Tante angefasst hat.
Ein anderes mal dann, sollen genau diese Spuren "zweifelHAFT" sein, weil die Spuren ja auch von MT oder der Mutter stammen könnten?

Wie viele mentale Verrenkungen sind eigentlich notwendig um in dieser ganzen Story noch durchzublicken?
Wie man auf Teufel kommt raus, krampfhaft versucht, irgendwelche Pseudoargumente zu finden, mit denen sich die Indizien entkräften lassen.

Und ich sage es wieder.
Ich wäre generell vorsichtig mit dieser Art der Argumentation.
Vor allem wenn ich der Bruder von BT wäre.
Das die DNA auch von ihm stammen könnte, sollte MT doch eigentlich Bauchschmerzen bereiten.


Mal noch eine weitere Frage.
Nehmen wir mal an es gibt den großen Unbekannten Täter, der die Fremd-DNA hinterlassen hat.
Diese Person hat also an keinem einzigen Tatrelevanten Gegenstand DNA hinterlassen, genehmigt sich aber dann einen Schluck aus einem Glas, stellt dieses sogar noch in die Spülmaschine, macht diese aber nicht an?
Warum hat der Täter das Glas nicht mitgenommen?
Warum hat man nicht Wasser einfach aus der "Handfläche" getrunken?
Warum überhaupt am Tatort irgendetwas trinken?

Ich stelle mir hier noch weitere Fragen.
Man will die DNA von Bence am Testament ja immer damit erklären, dass BT ja der Tante "Büromaterial" gebracht hat.
Wie muss man sich das eigentlich praktisch vorstellen?
Wurden einzelne bzw. lose Blätter und Umschläge nach oben getragen?

Ich kenn das eher so:
Papier und Briefumschläge kauft man abgepackt, da kommt man im Prinzip beim Transport überhaupt nicht, direkt damit in Kontakt.
Die Dinger sind normalerweise weiss, und sollen dies auch bleiben, deswegen macht eine Schutzhülle ja schon Sinn.
Wie genau überträgt man hierbei eigentlich die eigene DNA?

Bence war ja nicht der einzige Mitarbeiter der "Büromaterial" gebracht hat.
D.h. es müsste dann ja auch die Wahrscheinlichkeit geben, das auch andere Menschen (wie auch immer das überhaupt passiert sein soll) ihre DNA auf den "Papieren" hinterlassen haben.

Nun hat Bence also das Pech, dass die Tante ausgerechnet für ihr Testament ein Blatt Papier bzw. einen Umschlag verwendet hat, an dem seine DNA dran hängt?
Ernsthaft?

Ach ja genau, das Argument ist ja, dass Briefumschläge wiederverwendet worden sind.
Ja aber müssten sich dann an so einem Briefumschlag nicht von allen möglichen Menschen DNA befinden?
Von CB? Von Parkgarage-Angestellten? Von Briefträgern? Von Mitarbeitern des Verteilzentrums der Post? Von der Person die den ursprünglichen Brief (mit frischen Umschlag) überhaupt erst in "Umlauf" gebracht hat etc.?
Oder fand man nur die DNA von Bence?

Wie läuft so eine Wiederverwendung eines Briefumschlages überhaupt ab?
Wird dann der ursprüngliche Brief ganz vorsichtig Stasi-like aufgedampft oder wie?
Wie geht das überhaupt Beschädigungsfrei?
Lohnt sich dieser Aufwand überhaupt für einen Cent-Artikel wie einen Briefumschlag?

Alles völlig weltfremd.


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27.05.2022 um 16:11
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Das die DNA auch von ihm stammen könnte, sollte MT doch eigentlich Bauchschmerzen bereiten.
Nicht nur ihm. Als Mutter des Verurteilten und Schwester der Ermordeten hätte ich dem Strate aber sowas von die Hammelbeine langgezogen. Da bezahlt die Familie einen sündteuren Anwalt, um dann in der Zeitung lesen zu dürfen, die DNA-Spur könne durchaus auch von der Mutter stammen.


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27.05.2022 um 16:24
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Man will die DNA von Bence am Testament ja immer damit erklären, dass BT ja der Tante "Büromaterial" gebracht hat.
Sehr guter Punkt, denn bei der beim Verurteilten gefundenen Zeitungsausgaben zweifelt die Verteidigung an, dass dies jene Zeitungen seien, die der Angestellte der Tante an die Tür gehängt habe, da eben genau dessen DNA nicht auf der Zeitung zu finden sei. Mal so, mal so.


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27.05.2022 um 22:27
Was wäre eigentlich gewesen, wenn am Dienstag BT nach Augsburg gefahren wäre, seinen Freund angetroffen hätte, die hätten sich nett unterhalten und Kaffee getrunken, er nicht hätte arbeiten müsssen, da er ja Parkhausverbot hatte und wäre erst gegen Abend wieder gekommen und der Geschäftsführer und Mate hätten CB aufgefunden und Mate hätte CB angefast und umgedreht statt BT. Wie hätte dann BT sich damit rausgeredet, das seine Spuren gefunden wurden, obwohl er am Auffindetag gar nicht dabei war, sondern in Augsburg= Jetzt nur so als Beispiel.


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28.05.2022 um 06:39
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Diese Person hat also an keinem einzigen Tatrelevanten Gegenstand DNA hinterlassen, genehmigt sich aber dann einen Schluck aus einem Glas, stellt dieses sogar noch in die Spülmaschine, macht diese aber nicht an?
Diese DNA fand sich nicht nur am Glas, sondern auch am Griff einer Kommodenschublade, soweit mir das bekannt ist.


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28.05.2022 um 07:25
Zitat von curtcurt schrieb:Wie hätte dann BT sich damit rausgeredet, das seine Spuren gefunden wurden, obwohl er am Auffindetag gar nicht dabei war, sondern in Augsburg= Jetzt nur so als Beispiel.
Vermutlich genauso, wie jetzt auch: Die Spuren sind entstanden, weil er seine Tante bei der Begrüßung umarmte und ihr auch schon mal ins Sakko half.

Da er auf dieser Fahrt ja außerdem (so wurde es plausibel angenommen) nur Tatwerkzeug/Tatkleidung entsorgen wollte, stellt sich die Frage imho nicht.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Diese DNA fand sich nicht nur am Glas, sondern auch am Griff einer Kommodenschublade, soweit mir das bekannt ist.
Das ist richtig, sie befand sich aber z.B. nicht in dem augenscheinlich "durchwühlten" Büro Frau Böhringers.


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28.05.2022 um 07:55
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Das ist richtig, sie befand sich aber z.B. nicht in dem augenscheinlich "durchwühlten" Büro Frau Böhringers.
Auch nicht an der Leiche.

Komisch das sich an allen signifikanten bzw. Tatrelevanten Orten die DNA von BT befand.
Wobei das eigentlich nicht weiter verwunderlich ist.
Bence ist der Täter.
Da gibt es keine seriösen Zweifel.
Zitat von curtcurt schrieb:Was wäre eigentlich gewesen, wenn am Dienstag BT nach Augsburg gefahren wäre, seinen Freund angetroffen hätte, die hätten sich nett unterhalten und Kaffee getrunken, er nicht hätte arbeiten müsssen, da er ja Parkhausverbot hatte und wäre erst gegen Abend wieder gekommen und der Geschäftsführer und Mate hätten CB aufgefunden und Mate hätte CB angefast und umgedreht statt BT. Wie hätte dann BT sich damit rausgeredet, das seine Spuren gefunden wurden, obwohl er am Auffindetag gar nicht dabei war, sondern in Augsburg= Jetzt nur so als Beispiel.
BT hatte nie vor einen Freund anzutreffen.
So wie ich das verstanden habe, ist er ja nicht mal komplett bis Augsburg gefahren.
Die ganze Story ist Unsinn.


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28.05.2022 um 09:36
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:M.E.
Zitat von curtcurt schrieb:Wie hätte dann BT sich damit rausgeredet, das seine Spuren gefunden wurden, obwohl er am Auffindetag gar nicht dabei war, sondern in Augsburg= Jetzt nur so als Beispiel.
Naja, ich denke das hätte, wie bereits von @Cassandra71 erläutert, wahrscheinlich nicht wirklich viel an BT's Argumentation geändert: Dann sind halt die DNA-Spuren zu einer anderen Zeit an das Sakko gekommen.
Zitat von curtcurt schrieb:curt
gestern um 22:27
Was wäre eigentlich gewesen, wenn am Dienstag BT nach Augsburg gefahren wäre, seinen Freund angetroffen hätte, die hätten sich nett unterhalten und Kaffee getrunken, er nicht hätte arbeiten müsssen, da er ja Parkhausverbot hatte und wäre erst gegen Abend wieder gekommen und der Geschäftsführer und Mate hätten CB aufgefunden und Mate hätte CB angefast und umgedreht statt BT
Ich denke, das fällt wieder in den Bereich, den @MisterEko ja neulich angesprochen hat.
BT hat, glaubt man seiner eigenen Darstellung, billigend in Kauf genommen, dass sein Bruder MT unschuldig verdächtigt wird.
Klar, wir wissen, dass die Augsburgfahrt nicht unternommen wurde um TATSÄCHLICH seinen Freund zu treffen. Wenn man aber dem Narrativ von BT glaubt und es noch weiterspinnnt, wie @curt vorgeschlagen hat, dann hätte es anfangs für MT echt mies ausgesehen.



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28.05.2022 um 11:35
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:So wie ich das verstanden habe, ist er ja nicht mal komplett bis Augsburg gefahren.
Laut Urteil ist er auf der Autobahn bei Augsburg abgefahren und die Tankstelle, bei der er mit einem 500-Euro-Schein den Tank bezahlte und gleich anschließend eine Apfelschorle kaufte, befand sich wohl in Augsburg. Was genau "in Augsburg" bedeutet, wird aus dem Urteil nicht ersichtlich. (Dass er praktisch schon am Ziel war, macht die Geschichte eigentlich noch schlimmer.)

Aber egal, denn wie du schon sagst:
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Die ganze Story ist Unsinn.
Sein Kumpel war zu diesem Zeitpunkt nicht mal in Augsburg, sondern in München für einen Termin beim Arbeitsamt. Auch sonst hatte der Freund lt. seiner Aussage vor Gericht immer wieder Auswärtstermine gehabt, sodass er ohnehin selten in seiner Kanzlei in Augsburg anzutreffen gewesen sei. BT hat ihn nicht mal angerufen und sich angekündigt. Außerdem dauert eine Fahrt nach Augsburg ca. 1h, d.h. insgesamt sind es 2h Autofahrt. Eine solche Fahrt ist absolut lebensfremd (so steht es auch treffend im Urteil), gerade wenn man angeblich bis Mittag wieder in der Parkgarage zu sein habe.

Spannend ist auch, dass sein Kumpel mit BT am gleichen Nachmittag telefoniert hat, wo BT nichts über die gescheiterte Augsburgfahrt berichtet hat.

Man muss schon sehr verzweifelt sein, um so eine hanebüchene Geschichte aufzutischen, oder man hält die Ermittlungsbehörden für extrem dumm.


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