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Mordfall Charlotte Böhringer

28.934 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

28.05.2022 um 11:43
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:BT hatte nie vor einen Freund anzutreffen.
So wie ich das verstanden habe, ist er ja nicht mal komplett bis Augsburg gefahren.
Die ganze Story ist Unsinn.
Richtig, ich zitiere aus dem Urteil:
Nach diesen Ausführungen führte er aus, er müsse sich nun korrigieren, er sei nicht nach Hause gefahren, sondern mit seinem Auto Richtung Augsburg, um dort seinen bei einer Anwaltskanzlei arbeitenden Freund L. dem am Vortag von seinem Arbeitgeber gekündigt worden war, einen Überraschungsbesuch abzustatten. Gegen 11.00 Uhr sei er in Augsburg angekommen. Er habe aber dann ausgerechnet, dass es ihm zeitlich nicht mehr möglich sein würde, seinen Freund zu treffen. Er habe nämlich zu Beginn der Mittagspause des Parkausangestellten P. um 12.00 (S. 28) Uhr wieder in der Garage zurück sein wollen. Er habe deshalb wieder umgedreht und sei gegen 11.45 Uhr an der Garage angekommen.

Der Angeklagte wechselte am Auffindetag der Leiche, also einen Tag nach der Tat, an einer R-Tankstelle in Augsburg einen 500-€ Schein, obwohl eine Wechselvorgang nicht nötig gewesen wäre. Ausgehend von dem bei der Festnahme mitgeführten Bargeld hätte er zum Zeitpunkt des Wechselvorgangs noch über mindestens 350 € in kleineren Scheinen verfügt.

Er informiert niemanden von dieser Fahrt. Auch in der Vernehmung verschweigt er diese Fahrt nach Augsburg zunächst. Die Fahrt ist mit der gegebenen Begründung an sich und den besonderen Begleitumständen nicht plausibel. Die Fahrt liesse sich allerdings zwanglos erklären, wenn es für den Angeklagten einen Anlass gab, eine Überlandfahrt anzutreten, um auf dieser Tatmittel ohne realistische Chance der Auffindung durch die Ermittlungsbehörden zu beseitigen.

Der Angeklagte, der am 16.05.06 nach seinen Angaben den Geschäftsführer im Büro der Parkgarage vertreten sollte, erschien unangemessen gekleidet zur Arbeit. Der Zeuge S. gab glaubhaft an, der Angeklagte sei zur Arbeit normalerweise immer korrekt gekleidet erschienen. Am Tag nach der Tat sei der Angeklagte aber in kurzer Hose und Hawaii Hemd in der Parkgarage erschienen.
Es ging einzig und allein darum, im Notfall ein Alibi zu haben, warum er Richtung Augsburg unterwegs war. Denn diese Fahrt brauchte er, um Gegenstände zu entsorgen, die in Zusammenhang mit der Tat standen. Natürlich hätte er die Fahrt auch versuchen können generell zu verschweigen. Aber da war eben das Risiko gegeben - so würde ich es sehen - dass ihn jemand gesehen haben könnte. Er ging dann doch in die Offensive und erwähnte die Fahrt von sich aus. Schließlich hatte er sich mit der Bezahlung mit einem Fünfhunderter schon mal vorsorglich ein Alibi verschafft, da diese in Erinnerung bleiben würde. Dass man aber das geplante Treffen mit dem Freund an sich schon hinterfragen und in Zweifel ziehen würde, damit hatte er er wohl nicht gerechnet.

Mal davon abgesehen, dass man für ein WAV was Neues braucht und es nicht darum geht, Indizien des Urteils anzuzweifeln, ich kann nicht widerstehen aufzuzeigen, auf welch tönernen Füßen die Argumentation aufgebaut zu sein scheint, was die Augsburgfahrt anbelangt, dass man Hawaiihemd und kurze Hose als Arbeitskleidung als "Nicht den Üblichkeiten" widersprechend ansieht, lässt mich schmunzeln.
Wiederaufnahmeantrag Benedikt Toth vom 1.10.2012 (Abschrift)

(4)
Die Augsburg-Fahrt des Antragstellers ist angesichts der seinerzeit
bestehenden Umstände in jeder Hinsicht nachvollziehbar. 132-136
(5)
Das Erscheinungsbild des Antragstellers am 16.5.2006 widersprach
Nicht den Üblichkeiten bei Vertretung des Geschäftsführers. 136-138



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28.05.2022 um 15:36
Zitat von emzemz schrieb:Nicht nur ihm. Als Mutter des Verurteilten und Schwester der Ermordeten hätte ich dem Strate aber sowas von die Hammelbeine langgezogen. Da bezahlt die Familie einen sündteuren Anwalt, um dann in der Zeitung lesen zu dürfen, die DNA-Spur könne durchaus auch von der Mutter stammen.
Ich glaube, das war eher so gedacht, dass die Tatsache, dass die DNA auch von Mutter oder Bruder stammen könnte und die aber ein Alibi haben aufzeigen sollte, dass die DNA an dem Sakko nicht tatrelevant sein muss, nicht dass evtl. Bruder oder Mutter Täter waren. Ist halt viel könnte, müsste, sollte.


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28.05.2022 um 16:08
Zitat von laikaaaaalaikaaaaa schrieb:Ich glaube, das war eher so gedacht, ...
Wie das gedacht war, das ist mir schon klar. Aber man muss auch daran denken, wie das nach außen hin wirkt. Und da könnte das die Bäckereifachverkäuferung, der Briefträger, irgendein Nachbar anders interpretieren. Hätte ich jetzt nicht so gerne, andere würden in Erwägung ziehen, gegen mich würde ein Verdacht bestehen.


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28.05.2022 um 17:42
Zitat von emzemz schrieb:Hätte ich jetzt nicht so gerne, andere würden in Erwägung ziehen, gegen mich würde ein Verdacht bestehen.
Ah, verstehe. Dann hatte ich deinen Post falsch verstanden.


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Mordfall Charlotte Böhringer

29.05.2022 um 09:10
Das ist mein erster Post hier.......

Auf den Fall B. T. bin ich vor Jahren durch die Doku (ich benenne es jetzt mal so) der Freunde von B gestoßen. Mittlerweile bin ich nach vielen Dokus, podcast und Artikeln ebenfalls überzeugt, dass B die Tat begangen hat. Für mich persönlich, war vor allem der Umstand, dass bei B "versteckt" in der Brieftasche, die Summe Bargeld gefunden wurde, über die CB am Tattag noch verfügt haben soll, ausschlaggebend . Und das natürlich verbunden mit den gesamten Verhalten nach der Tat.

Genug der Vorrede....drei Sachen beschäftigen mich dennoch trotzdem.

Zum einen, warum BT immer wieder so viele Fürsprecher findet???? Der damalige Freundeskreis hat sich über Jahre eingesetzt. Auch FS hielt noch Jahre nach Festnahme an der Beziehung fest, obwohl sie nach Strich und Faden belogen wurde und BT mifinanzierte.

Zum anderen frage ich mich — weiß nicht, ob das je Thema war — was der Auslöser für die Tat war. Der Streit lag über eine Woche zurück und die Tat wirkt m E nicht geplant. Als intelligenter Mensch, der BT auf jeden Fall ist, hätte er sich doch klüger bei einer Planung "klüger" verhalten "müssen", Unfall etc. vortäuschen. Auch hätte er eine Urkunde /Zeugnis über das zweite Staatsexamen fälschen könne. Da er bislang das gesamte Umfeld erfolgreich getäuscht hat, wäre das wahrscheinlich nicht angezweifelt worden. Und die Urkunde selbst wäre auch nur für CB relevant....ich mein, nach Abschluss des Studiums reicht man sonst Urkunde im Freundeskreis nicht rum. Trotzdem entschied sich BT ihr den Schädel einzuschlagen.

Und als letztes, ich halte die Argumentation, dass der Spur Spur Treffer nicht tastrelevant ist, nachvollziehbat. Aber nachweislich wurde die DNA Spur auch im Fall UH gefunden. Weiß jemand, ob unter diesen Gesichtspunkt, der Bekannten/Freundeskreis/ Umfeld von DB überprüft wurde? Klar der Fall UH ist juristisch abgeschlossen, aber als Polizei würde ich versuchen, diesen Umstand aufzuklären???? Den gerade dieser Spur Spur Treffer "lädt" in beiden Fällen immer wieder zur Spekulation ein.


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29.05.2022 um 09:54
@JeanLucc
Erstmal willkommen hier im Forum. Deine Fragen wurden hier zwar alle schon häufig diskutiert und beantworten sich auch bei der Lektüre des Urteils, aber dennoch will ich dir hier jetzt nicht zumuten, dass du über 1200 Seiten des Thread liest und 300 Seiten des Urteils. Daher gebe ich dir gern eine kurze Zusammenfassung auf deine Fragen.
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Zum einen, warum BT immer wieder so viele Fürsprecher findet???? Der damalige Freundeskreis hat sich über Jahre eingesetzt. Auch FS hielt noch Jahre nach Festnahme an der Beziehung fest, obwohl sie nach Strich und Faden belogen wurde und BT mifinanzierte.
Das ist ein Phänomen, das wir hier schon häufiger diskutiert haben. Ich persönlich denke, dass die Freunde tatsächlich sehr loyale Menschen sind, die für sich verdrängen müssen, dass der Mensch, dem sie so nahe stehen ein Mörder ist. Ich denke, wenn sie das nicht verdrängen würden, könnten sie mit der Tatsache nicht umgehen. Über die Jahre hat sich da allerdings auch einiges gewandelt. Man weiß z.B. dass seine damalige Verlobte mittlerweile mit einem aus dem Freundeskreis verheiratet ist und Kinder hat.
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Zum anderen frage ich mich — weiß nicht, ob das je Thema war — was der Auslöser für die Tat war
Der Streit an sich mag kein direkter Auslöser für die Tat gewesen sein. Vielmehr subsummierte sich seine Situation. Er musste damit rechnen, dass seine Lüge unaufhaltsam aufgedeckt wird. Auch mit einem gefälschten Zeugnis hätte er da nicht mehr viel machen können, denn spätestens bei der erneuten Überprüfung der sozialversicherungstechnischen Einordnung durch den Steuerberater der CB wäre auch dad aufgeflogen ( der Steuerberater hatte bereits schon einmal die Frage gestellt, als BT vorgab nicht mehr zu studieren und sein 1. Staatsexamen bestanden hat.). Laut BT wusste seine Tante ab dem Zeitpunkt Bescheid. Aber auch wenn sie Bescheid gewusst haben sollte ( was nicht bewiesen ist), besteht immernoch ein starkes Motivkomplex: Er war finanziell abhängig von der Tante. Sie ließ ihn das auch spüren. Der letzte Streit lag zwar einige Tage zurück, aber BT konnte davon ausgehen, dass seine Tante es diesmal ernst meinte. Die Gelegenheit die Tat zu begehen hatte er vielleicht nicht direkt nach dem Streit.
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Und als letztes, ich halte die Argumentation, dass der Spur Spur Treffer nicht tastrelevant ist, nachvollziehbat. Aber nachweislich wurde die DNA Spur auch im Fall UH gefunden. Weiß jemand, ob unter diesen Gesichtspunkt, der Bekannten/Freundeskreis/ Umfeld von DB überprüft wurde?
Der Spur-Spur-Treffer wurde in beiden Fällen sehr ausführlich geprüft. Es ist davon auszugehen, dass auch die Umfelder beider Opfer überprüft wurden. Ich meine im Urteil gelesen zu haben, dass im Fall CB über 200 Personen aus ihrem Umfeld mit der DNA abgeglichen wurden. Da waren sicherlich auch die Bekannten und Freunde dabei, die hätten in Frage kommen können.

Wenn du noch mehr darüber wissen willst: Hier im ThemenWiki findest du das Gerichtsurteil.


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Mordfall Charlotte Böhringer

29.05.2022 um 09:55
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Weiß jemand, ob unter diesen Gesichtspunkt, der Bekannten/Freundeskreis/ Umfeld von DB überprüft wurde? Klar der Fall UH ist juristisch abgeschlossen, aber als Polizei würde ich versuchen, diesen Umstand aufzuklären???? Den gerade dieser Spur Spur Treffer "lädt" in beiden Fällen immer wieder zur Spekulation ein.
Im Urteil steht, dass die Probe mit rund 550 Personen (über 250 aus dem Verfahren UH und fast 300 aus dem Verfahren CB) verglichen wurde.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb am 04.07.2019:(3.)
Die humanbiologische Sachverständige PD Dr. A. führte überzeugend aus, dass die vom Glas aus dem Geschirrspüler Böhringer und die von der Kommode aus dem Wohnzimmer Böhringer sowie die von der Sechskantschraube von der Kiste Herrmann gesicherten DNA-Muster ohne vernünftigen Zweifel von einer einzigen Person stammten, die mit keiner der in beiden Verfahren, also Herrmann und Böhringer, untersuchten Vergleichspersonen übereinstimme. Die Polizeibeamten KHK’in B. bzw. KK F. führten glaubhaft aus, dass aus dem Verfahren Herrmann von über 250 Personen bzw. aus dem hiesigen Vergleichsspurenentnahmen von fast 300 Personen Vergleichsspuren vorlägen.



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29.05.2022 um 09:57
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Im Urteil steht, dass die Probe mit rund 550 Personen (über 250 aus dem Verfahren UH und fast 300 aus dem Verfahren CB) verglichen wurde
Danke für die Ergänzung. Hatte die Zahl nicht mehr im Kopf.


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29.05.2022 um 12:46
Hi @JeanLucc !
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Zum einen, warum BT immer wieder so viele Fürsprecher findet???? Der damalige Freundeskreis hat sich über Jahre eingesetzt. Auch FS hielt noch Jahre nach Festnahme an der Beziehung fest, obwohl sie nach Strich und Faden belogen wurde und BT mifinanzierte.
Hierzu auch mal mein Senf.
Ich denke, dass der Fall u.a. auch massiv davon profitiert, dass in den letzten Jahren der gesamte Themenkomplex "True Crime" immer mehr Aufwind bekommt.
Nun gäbe es sicherlich x-beliebige andere Morde, über die man berichten könnte und über die man z.B. Bücher schreiben, Dokus drehen und Podcast produzieren könnte.
Nur sind die meistens eher "unstrittig" bzw. "unspektakulär" und bringen vor allem einfach weniger Klicks.
Der Fall Böhringer hat ja schon eine gewisse Bekanntheit und vor allem ist der dahingehend "spannend", weil hier auch viel "Potential" für kontroverse Diskussionen drinnen steckt.
Sehen wir ja auch hier im Forum.
Es gibt ja einen Grund, warum wir hier mittlerweile über 1000 Seiten stehen haben.

Mindestens genauso wichtig in dem Zusammenhang ist natürlich auch, dass der Verurteilte bzw. dessen Familie über soviel "Kaptial" verfügen, dass man immer wieder neue "Medienoffensiven" lostreten kann.
Vergleiche das mal mit dem "Moshammer"-Mörder.
Die Tat war nur viel „bekannter“ damals.
Danach kräht heute kein Hahn mehr.
Weil der hier Verurteilte, einfach gar nicht so einen prozessualen und medialen Zirkus veranstalten könnte wie Bence, ihm ein solider Unterstützerkreis fehlt und hier auch nie versucht wurde, großartige Verschwörungen in die Welt zu setzen.
Die Tat fand ja ebenfalls in München statt, im selben Jahr und der Täter sitzt sogar im gleichen Knast wie Bence.

Bences Tat ist nämlich im Grunde erstmal gar nicht so dermaßen "außergewöhnlich"- ein Mord aus Habgier.
Kommt wahrscheinlich jährlich alleine in München relativ häufig vor.
Nur davon hört man großartig in der Presse nicht viel.
Wozu auch?
Bences Fall ist dahingehend außergewöhnlich, dass hier von Anfang an massiv die Öffentlichkeit involviert war.
Zitat von LaBaLiLaDyLaBaLiLaDy schrieb:Der Streit an sich mag kein direkter Auslöser für die Tat gewesen sein. Vielmehr subsummierte sich seine Situation. Er musste damit rechnen, dass seine Lüge unaufhaltsam aufgedeckt wird. Auch mit einem gefälschten Zeugnis hätte er da nicht mehr viel machen können, denn spätestens bei der erneuten Überprüfung der sozialversicherungstechnischen Einordnung durch den Steuerberater der CB wäre auch dad aufgeflogen ( der Steuerberater hatte bereits schon einmal die Frage gestellt, als BT vorgab nicht mehr zu studieren und sein 1. Staatsexamen bestanden hat.). Laut BT wusste seine Tante ab dem Zeitpunkt Bescheid. Aber auch wenn sie Bescheid gewusst haben sollte ( was nicht bewiesen ist), besteht immernoch ein starkes Motivkomplex: Er war finanziell abhängig von der Tante. Sie ließ ihn das auch spüren. Der letzte Streit lag zwar einige Tage zurück, aber BT konnte davon ausgehen, dass seine Tante es diesmal ernst meinte. Die Gelegenheit die Tat zu begehen hatte er vielleicht nicht direkt nach dem Streit.
Dem kann ich nur zustimmen.
Bence war einfach an einem Punkt angekommen, an dem er letztendlich kein Vor und kein Zurück mehr gesehen hat.
Er hat sich über Jahre erfolgreich durchs Leben gelogen.
Nun war das nicht mehr möglich.
Selbst wenn er irgendwelche Unterlagen gefälscht hätte usw.
Er hätte ja kaum das Gehalt eines Juristen "fälschen" können.
Egal was er dem Umfeld erzählt, deswegen hat er dennoch keine müde Mark mehr im Geldbeutel.


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Mordfall Charlotte Böhringer

29.05.2022 um 13:34
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Zum einen, warum BT immer wieder so viele Fürsprecher findet???? Der damalige Freundeskreis hat sich über Jahre eingesetzt. Auch FS hielt noch Jahre nach Festnahme an der Beziehung fest, obwohl sie nach Strich und Faden belogen wurde und BT mifinanzierte.
Ganz so scheint es nicht gewesen zu sein. Alexander Stevens, seinerzeit als Referendar bei der Münchner Staatsanwaltschaft tätig und mit dem Fall befasst, deutet hier https://justament.de/archives/7498 an:
Die Beziehung zu der jungen Frau war, anders als es die auf Lovestory gepolten Medien darstellten, in Wirklichkeit höchst fragil und, laut Ermittlungsakte, von mehreren Trennungsabsichten begleitet. Richtig „Schluss“ war dann, als Benedict Toth hinter Schloss und Riegeln saß.
Ein jahrelanges Einsetzen des Freundeskreises meine ich nicht festgestellt zu haben. Man stellte sich zwar nicht gegen BT, was aber sicherlich auch daran lag, dass BTs Bruder diesem Freundeskreis angehörte.
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Zum anderen frage ich mich — weiß nicht, ob das je Thema war — was der Auslöser für die Tat war. Der Streit lag über eine Woche zurück und die Tat wirkt m E nicht geplant. Als intelligenter Mensch, der BT auf jeden Fall ist, hätte er sich doch klüger bei einer Planung "klüger" verhalten "müssen", Unfall etc. vortäuschen.
Das sehe ich anders. Die Tat war durchaus von BT geplant worden. Job weg, Hausverbot, Schlüssel abgenommen, da blieb ihm eigentlich nur dieser eine Tag in der Woche, wo er gesichert der Tante begegnen würde und dabei eine Begegnung mit Anderen vermeiden konnte, nämlich wenn sie die Wohnung verlassen würde, um ihren Stammtisch zu besuchen.
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Auch hätte er eine Urkunde /Zeugnis über das zweite Staatsexamen fälschen könne. Da er bislang das gesamte Umfeld erfolgreich getäuscht hat, wäre das wahrscheinlich nicht angezweifelt worden. Und die Urkunde selbst wäre auch nur für CB relevant....
Es hätte ihm rein gar nichts gebracht, gefälschte Unterlagen vorzulegen. Denn es war nicht damit getan, die Tante zu überzeugen. Daran, dass seine Lügereien spätestens bei der Anmeldung zur Krankenkasse auffliegen würden, das hatte er nicht auf dem Schirm.
„Der Zeuge B. der Steuerberater des Opfers, führte in der Hauptverhandlung aus, im Hinblick auf die sozialversicherungsrechtliche Eingruppierung des Angeklagten sei von Bedeutung gewesen, ob der Angeklagte noch studiere oder nicht.



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Mordfall Charlotte Böhringer

29.05.2022 um 17:08
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Zum anderen frage ich mich — weiß nicht, ob das je Thema war — was der Auslöser für die Tat war. Der Streit lag über eine Woche zurück und die Tat wirkt m E nicht geplant.
Ich glaube, dass sich bei BT die Situation einfach immer weiter zugespitzt hat und er nur noch diese Möglichkeit sah. Manches schien durchaus geplant gewesen zu sein:
- er hat ein ausgeliehenes Fahrrad verwendet
- sein Auto war im relevanten Zeitraum in unmittelbarer Nähe zur Wohnung von CB geparkt; das halte ich persönlich für keinen Zufall, denn dort hätte er frische Kleidung platzieren und sich umziehen können, wenn seine Kleidung mit Blut befleckt war. Diese Möglichkeit wird auch im Urteil erwähnt.

Weniger schlau war aber in der Tat, dass er
- die Geldscheine geklaut und auch noch mit zur Polizei gebracht hat
- die geklauten Zeitungen nicht ebenfalls vernichtet hat

Das waren beides Indizien, die mich sehr von seiner Täterschaft überzeugt haben.
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Als intelligenter Mensch, der BT auf jeden Fall ist, hätte er sich doch klüger bei einer Planung "klüger" verhalten "müssen", Unfall etc. vortäuschen.
Wie intelligent BT ist, wissen wir nicht, da im Urteil kein IQ erwähnt wurde. Wir wissen nur, dass er das Abitur erreicht hat, das Vordiplom in Theaterwissenschaften mit "ausreichend" bestanden hat und bis zur Zwangsexmatrikulation ohne Erfolg Jura studiert hat. Außerdem stelle ich mir eine Vortäuschung eines Unfalls extrem schwierig vor, da ja der Tod von CB sicher eintreten muss, ohne dass sie sich wehren kann.

Er hätte allenfalls den Verdacht auf eine andere Person lenken können.

Ich glaube eher, dass er mit Ermittlungen gegen ihn gerechnet und diese in Kauf genommen hat, aber gehofft hat, dass die Indizien für eine Anklageerhebung oder Verurteilung nicht ausreichen. Wir können hier leider nur spekulieren.
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:uch hätte er eine Urkunde /Zeugnis über das zweite Staatsexamen fälschen könne. Da er bislang das gesamte Umfeld erfolgreich getäuscht hat, wäre das wahrscheinlich nicht angezweifelt worden. Und die Urkunde selbst wäre auch nur für CB relevant....ich mein, nach Abschluss des Studiums reicht man sonst Urkunde im Freundeskreis nicht rum.
Ich sehe nicht, was ihm das gebracht hätte. Solange CB gelebt hätte, hätte BT die Geschäftsführung der Parkgarage nicht antreten können, da es hierfür zwei Geschäftsführer gab. CB war überhaupt nicht von BT abhängig. Er musste also damit rechnen, dass er einen anderen Job bräuchte, bis eben ein Erbfall eintritt.

Mit einer gefälschten Urkunde hätte BT vielleicht einen gute Job bekommen können, aber ohne juristische Fachkenntnisse wäre er in dem Job tatsächlich aufgeschmissen gewesen. Gerade dann könnte vielleicht der Arbeitgeber Verdacht schöpfen... Die Möglichkeit, einen Job nur vorzutäuschen, wäre auf Dauer eher schwierig gewesen. Denn wenn er kein gutes Gehalt mit nach Hause bringt, aber die Ansprüche steigen (größere Wohnung, Kinder, Urlaube,...), dann fällt das irgendwann auf.

Aus seiner Sicht stellte es sich wohl so dar, dass CB sterben musste... So brutal es klingt.
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Und als letztes, ich halte die Argumentation, dass der Spur Spur Treffer nicht tastrelevant ist, nachvollziehbat. Aber nachweislich wurde die DNA Spur auch im Fall UH gefunden. Weiß jemand, ob unter diesen Gesichtspunkt, der Bekannten/Freundeskreis/ Umfeld von DB überprüft wurde? Klar der Fall UH ist juristisch abgeschlossen, aber als Polizei würde ich versuchen, diesen Umstand aufzuklären???? Den gerade dieser Spur Spur Treffer "lädt" in beiden Fällen immer wieder zur Spekulation ein.
Ich finde, dass man dabei immer erwähnen sollte, dass die DNA-Spur höchstwahrscheinlich keinen Bezug zur Tat an UH hat. Denn die Schraube, auf der die DNA-Spur sich befand, wurde über 25 Jahre lang gereinigt, herumgereicht, etc. Somit wurde die ominöse Spur wahrscheinlich sehr viel später erst gesetzt und hat daher wohl auch keinen Bezug zum Umfeld von CB oder UH. Dies wird übrigens im Urteil sehr ausführlich, und aus meiner Sicht plausibel, dargelegt. Ich fand das sehr interessant.


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.05.2022 um 09:39
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Ich finde, dass man dabei immer erwähnen sollte, dass die DNA-Spur höchstwahrscheinlich keinen Bezug zur Tat an UH hat. Denn die Schraube, auf der die DNA-Spur sich befand, wurde über 25 Jahre lang gereinigt, herumgereicht, etc.
Dem stimme ich zu, zumindest sollte man immer erwähnen, dass gem. Urteil 550 Personen aus dem unmittelbaren Umfeld der beiden (!) Opfer DNA-seitig überprüft wurden. Das ist erheblicher Aufwand, zumal der eine Kriminalfall ja historisch ist und 30 Jahre zurücklag. Das bedeutet nicht im Umkehrschluss zu 100%, dass damit der "große tatrelevante Unbekannte" völlig auszuschließen ist, aber es entkräftet den immer wieder mehr oder weniger latent erhobenen Verwurf, Polizei und Staatsanwaltschaft seien dieser Spur überhaupt nicht nachgegangen. Ich denke, man hat das menschenmögliche getan, um diese Spur mit den zu Verfügung stehenden Möglichkeiten aufzuklären.

Daher, ich hatte das ja schon früher hier geschrieben, würde ich der Verteidigung von BT raten, weniger auf diese etwas unklare Informationsstrategie in der Öffentlichkeit zu setzen, die diese Spur in ein diffuses Licht rückt so nach dem Motto, hier liegt eine nicht abgeklärte DNA-Spur vor, die sogar in einem anderen Mordfall eine Rolle spielte und die nur deswegen nicht beachtet wurde, weil das Glas in der Spülmaschine hinten stand. Das ist ja nicht der Fall. Geschickter wäre es vielleicht zu sagen, gerade weil das engste Umfeld der beiden Opfer keinen Abgleich brachte, ist ja die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass der große "Unbekannte" hier eine tatrelevante Rolle spielt.


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.05.2022 um 10:17
Hatte ich schon einmal geschrieben: hätte man bei beiden DNA das Alter des Individuums bestimmt, so hätte man abklären können ob die Proben gleichzeitig durch Verunreinigung entstanden sind oder nicht.


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30.05.2022 um 20:40
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Mindestens genauso wichtig in dem Zusammenhang ist natürlich auch, dass der Verurteilte bzw. dessen Familie über soviel "Kaptial" verfügen, dass man immer wieder neue "Medienoffensiven" lostreten kann.
Das verstehe ich nicht. Medienoffensiven kosten doch nichts, außer Du meinst Plakataktionen, Werbungen etc..Und das gab es ja wohl nicht, oder?
Dass immer wieder in diversen Medien über den Fall berichtet wird, liegt wohl eher daran, dass in true-crime -Zeiten Journalisten, bzw. Redaktionen den Fall aufwärmen in der Hoffnung, Zweifel entweder bestätigen oder ausräumen zu können. Die Medientauglichkeit von z.B. Axel Petermann ist auch nicht zu unterschätzen. Der will ja schließlich seine Bücher verkaufen und hat durchaus einen guten Ruf. Petermann ist, so glaube ich zumindest, der Einzige, der im Fall Böhringer bezahlt wurde. Dass die Familie diese Möglichkeit der anderen Ermittlungsarbeit wahrgenommen hat, finde ich verständlich und nicht verwerflich und ist auch keine Medienoffensive. Und warum soll Petermann für solide Arbeit nicht bezahlt werden? Die vielen Filme, die ich mittlerweile zum Fall B.T. gesehen haben, sind sicher nicht bezahlt, auch nicht die zig Zeitungsartikel machen den Eindruck, als seien sie für Geld zugunsten einer bestimmten Interessenslage gemacht worden.
Ok, die Familie hat viel Geld in die Verteidigung investiert. Aber, wenn man davon überzeugt ist, dass der Sohn, der Bruder unschuldig ist und man über die finanziellen Möglichkeiten verfügt, ist das doch absolut nachvollziehbar.
Wenn Du eine Medienoffensive, die von der Familie bezahlt worden ist, kennst, dann lasst es mich wissen. Ich dachte nämlich bisher immer, dass wir in einem Rechtssystem leben, in welchem man sich wohlmeinende Berichte nicht in Zeitungen oder Sendern kaufen kann. Noch ist unsere Medienlandschaft unabhängig. Sollte sie zumindest sein. Oder bin ich naiv?

P.S. die vielen Artikel und Sendungen, die ich mittlerweile gesehen habe, haben mich übrigens immer noch nicht zu einer eindeutigen Schlussfolgerung bzgl. Schuld oder Unschuld kommen lassen. Mir stoßen immer wieder die - angeblichen- Ermittlungsfehler auf. Und die Schnelligkeit, mit der Benedikt Toth als Täter beschuldigt wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mordkommission innerhalb zwei Tage alle Alibis und die Motivlage anderer gecheckt hat. Auch hinterher hat man nicht viel Energie darauf verwendet, einen anderen Täter zu finden. Die fette Studienlüge war halt schon eine krasse Motivlage. Da kann man B.T. nicht von freistellen. Aber m.E. gab es doch bestimmt auch noch andere Leute, die was geerbt haben, oder?


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.05.2022 um 21:09
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Wenn Du eine Medienoffensive, die von der Familie bezahlt worden ist, kennst, dann lasst es mich wissen.
Z. B.
https://www.probence.de/die-verfahren/

Oder

https://zweifelhaft.org/

Oder
Youtube: Free Benedikt Toth freebenedikt.com
Free Benedikt Toth freebenedikt.com
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Denkst du, das sowas ohne Kapital möglich wäre?
ProBence gibt sogar die Adresse des Parkhauses im Impressum an...
Wieviele Mörder fallen dir ein, bei denen ein ähnlicher Zirkus betrieben wird?
Vielleicht noch Darsow, aber der kommt an Bence nicht "ran".
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Mir stoßen immer wieder die - angeblichen- Ermittlungsfehler auf. Und die Schnelligkeit, mit der Benedikt Toth als Täter beschuldigt wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mordkommission innerhalb zwei Tage alle Alibis und die Motivlage anderer gecheckt hat
Hundertfach widerlegt mittlerweile.
Zunächst wird er ja wohl erstmal "Verdächtiger" gewesen sein, dann "Angeklagter" und dann nach über 90 Verhandlungstagen "Täter".
Deine Darstellung stimmt so einfach nicht.
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Da kann man B.T. nicht von freistellen. Aber m.E. gab es doch bestimmt auch noch andere Leute, die was geerbt haben, oder?
Dürfe ein überschaubarer Kreis sein, den man überprüft haben wird.


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.05.2022 um 21:21
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Denkst du, das sowas ohne Kapital möglich wäre?
ProBence gibt sogar die Adresse des Parkhauses im Impressum an...
Wieviele Mörder fallen dir ein, bei denen ein ähnlicher Zirkus betrieben wird?
Vielleicht noch Darsow, aber der kommt an Bence nicht "ran".
ok, aber diese pro Bence ist doch eher eine handgestrickte kleine Nummer. Ein bisschen tralala und eine grottenschlechte website. DAs kann man eher ein Medienoffensivchen nennen, das sicher nicht viel gekostet hat. Der Freund wird ja wohl hoffentlich umsonst gesungen haben.
Die zweifelhaft(e) Seite habe ich erst überflogen. Kann mir beim besten Willen aber nicht vorstellen, dass sich der ehem. OB Ude kaufen lässt. Das sieht mir nach einer privaten Initiative aus. Muss ich mir mal näher ansehen.

Um Mollath gab es ja auch einen riesigen Medienzirkus. Der war sicher auch nicht bezahlt.

mit Darsow und anderen Mördern habe ich mich noch nicht befasst. Wie eingangs erwähnt, ich bin ja noch ein Frischling in der true-crime-Szene.


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.05.2022 um 21:33
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Um Mollath gab es ja auch einen riesigen Medienzirkus. Der war sicher auch nicht bezahlt
Mollath ist kein Mörder soweit ich weiß.
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Kann mir beim besten Willen aber nicht vorstellen, dass sich der ehem. OB Ude kaufen lässt.
Hat auch niemand behauptet.

Fakt ist halt, dass das alles einen Preis haben wird.
Das heisst nicht, das jeder da Bares kassiert. Aber da entstehen bestimmt Ausgaben die irgendjemand bezahlen muss.
Auch eine Website kostet Geld.
Wieviele Verfahren gab es insgesamt? Heizt ja auch weiter die Berichterstattung an.

Gab es nicht sogar eine Doku die komplett von den Unterstützern produziert wurde?
https://www.youtube.com/watch?v=RgYCe2Apf94 (Video: Anklage Mord - Ein Freund vor Gericht - Doku)
Kann mich aber auch täuschen.
Irgendjemand hat dieses einseitige Machwerk ja produziert und auch bezahlt.
Über 90 Minuten Doku mit diversen Interviews usw.

OSITO Media.
Haben übriges auch diese Darsow-ist-unschuldig-Doku produziert...


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.05.2022 um 21:45
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Kann mich aber auch täuschen.
Irgendjemand hat dieses einseitige Machwerk ja produziert und auch bezahlt.
Über 90 Minuten Doku mit diversen Interviews usw.
im Abspann ist zu sehen, dass das vom Bayerischen Rundfunk gemacht wurde. Der ist wohl über jeden Zweifel erhaben.

Wie gesagt, wenn die Familie der Überzeugung ist, dass B.T. unschuldig ist, haben sie doch jedes Recht, so viele Verfahren wie nur möglich sind, zu initiieren. Man muss das aus deren Perspektive sehen. Benedikt T. kann nicht über das Geld verfügen, also wird die Initiative schon von der Familie ausgehen. Ich finde das völlig ok, ich würde das auch allen anderen gönnen, die evtl. unschuldig in Haft sitzen. Dass sich teure Verfahren nur leisten kann, wer über die nötigen Mittel verfügt, ist leider ein großes Manko in unserem Rechtssystem.


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.05.2022 um 21:50
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:im Abspann ist zu sehen, dass das vom Bayerischen Rundfunk gemacht wurde. Der ist wohl über jeden Zweifel erhaben
Stimmt.
Danke für den Hinweis.

Ich vertraue aber lieber einem bayrischen Gericht als dem BR 👌
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Wie gesagt, wenn die Familie der Überzeugung ist, dass B.T. unschuldig ist, haben sie doch jedes Recht, so viele Verfahren wie nur möglich sind, zu initiieren. Man muss das aus deren Perspektive sehen. Benedikt T. kann nicht über das Geld verfügen, also wird die Initiative schon von der Familie ausgehen. Ich finde das völlig ok, ich würde das auch allen anderen gönnen, die evtl. unschuldig in Haft sitzen. Dass sich teure Verfahren nur leisten kann, wer über die nötigen Mittel verfügt, ist leider ein großes Manko in unserem Rechtssystem.
Klar
Aber irgendwann muss ja auch mal gut sein.
Der Drops ist halt schon lange gelutscht.
Bence ist leider schuldig.
Verständlich dass das die Familie nicht sehen will, nur ändert das halt nicht die Fakten.


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Mordfall Charlotte Böhringer

30.05.2022 um 21:52
Erstmal vielen Dank für die vielen Infos zu meinen Fragen an euch alle, insbesondere zum Spur Spur Treffer.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Dem stimme ich zu, zumindest sollte man immer erwähnen, dass gem. Urteil 550 Personen aus dem unmittelbaren Umfeld der beiden (!) Opfer DNA-seitig überprüft wurden. Das ist erheblicher Aufwand, zumal der eine Kriminalfall ja historisch ist und 30 Jahre zurücklag. Das bedeutet nicht im Umkehrschluss zu 100%, dass damit der "große tatrelevante Unbekannte" völlig auszuschließen ist, aber es entkräftet den immer wieder mehr oder weniger latent erhobenen Verwurf, Polizei und Staatsanwaltschaft seien dieser Spur überhaupt nicht nachgegangen. Ich denke, man hat das menschenmögliche getan, um diese Spur mit den zu Verfügung stehenden Möglichkeiten aufzuklären
Zitat von emzemz schrieb:Das sehe ich anders. Die Tat war durchaus von BT geplant worden. Job weg, Hausverbot, Schlüssel abgenommen, da blieb ihm eigentlich nur dieser eine Tag in der Woche, wo er gesichert der Tante begegnen würde und dabei eine Begegnung mit Anderen vermeiden konnte, nämlich wenn sie die Wohnung verlassen würde, um ihren Stammtisch zu besuchen.
Das stimmt auf jeden Fall, dass sich die persönliche Lage negativ für B zuspitze. Der brutale und archaisch wirkende Mord passt für mich eher zu einer relativ spontanen Tat als geplanter Mord. Das ist natürlich reine Spekulation.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Fakt ist halt, dass das alles einen Preis haben wird.
Das heisst nicht, das jeder da Bares kassiert. Aber da entstehen bestimmt Ausgaben die irgendjemand bezahlen muss.
Auch eine Website kostet Geld.
Der Einwurf mit den finanziellen Mitteln der Familie ist sehr berechtigt. So im Nachgang ist das sehr einleuchtend. Nicht nur die Verteidigung websites und Kampagnen kosten Geld, sondern wahrscheinlich auch PR Berater.
Zitat von emzemz schrieb:Ein jahrelanges Einsetzen des Freundeskreises meine ich nicht festgestellt zu haben. Man stellte sich zwar nicht gegen BT, was aber sicherlich auch daran lag, dass BTs Bruder diesem Freundeskreis angehörte.
Zumindest in den Jahren nach den Urteil war über die damalige Homepage und Dokus die Freunde vertreten. Mit der Zeit immer weniger. Mittlerweile nicht mehr, aber es gibt immer neue Unterstützung wie zweifelhaft. FS war noch bestimmt sieben Jahre nach der Tat mit B zusammen. Zumindest für die Öffentlichkeit und sie sprach immer von Zweifeln an den Urteil.


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