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Mordfall Charlotte Böhringer

28.687 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

25.05.2022 um 08:07
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Und, was ganz Wichtiges, was in diesem podcast auch gesagt wurde: Man hatte ja gar keine Zeit nach Motiven von anderen zu suchen, wenn man schon nach 1-2 Tagen Benedikt Toth als Täter präsentiert hat.
Natürlich hatte man Zeit, und es ist ja auch in andere Richtungen ermittelt worden.

Das Gegenteil zu behaupten ist reine Polemik.

Im Übrigen wurde T. auch nicht nach zwei Tagen als Täter präsentiert, sondern lediglich als dringend tatverdächtig festgenommen.

Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied...und seine Gründe hatte die Festnahme auch.
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Dass es da niemanden gab im Freundes- und Bekanntenkreis, mit dem sie Ärger hatte, glaub ich fast nicht. Sie war angeblich sehr stimmungslabil und war oft ziemlich gemein, um nicht zu sagen ordinär.
Wer sagt das denn?

Es wird sicher noch andere Leute mit Motiv gegeben haben, aber die wurden dann anscheinend aus anderen Gründen (z.B. Alibi) als Täter ausgeschlossen.

Und welches Motiv könnte stärker sein, als in Aussicht stehendes Millionenerbe?


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25.05.2022 um 08:17
Für mich gibt es bei der ganzen Tat, auch noch so einen Aspekt der mir immer viel zu kurz kommt in der Diskussion.

War BT eigentlich nicht klar, welches "Ei" er unter Umständen mit dieser Tat seinem Bruder legt?
MT war ja am Tatabend in der Parkgarage anwesend.
MT steht auch im Testament.
Man stelle sich vor, es wäre der Staatsanwaltschaft gelungen gegenüber MT irgendeine Form der Mittäterschaft zu konstruieren (auch wenn dieser tatsächlich völlig unschuldig ist)
Er war in der Nähe des Tatortes, stand im Testament, war sehr "eng" mit seinem Bruder etc.
MT hatte hier echt unfassbares Glück in meinen Augen.
Ob er als potentieller Mittäter ebenfalls zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit besonderer Schuldschwere verurteilt worden wäre, weiß ich nicht.
Aber ein paar Jahre Knast wären da sicherlich auch im Rahmen des Möglichen gewesen.

Ich möchte damit nicht sagen das MT mit drinhängt.
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass BT mit dieser Tat nicht nur sein eigenes Leben "aufs Spiel" gesetzt hat, sondern auch seinen Bruder unter Umständen, massiv hätte Schaden können.

Ob BT das überhaupt auf dem Schirm hatte?
Oder war der Tunnelblick so krass, das nur noch das "Ich" gezählt hat?
Unfassbar krass, wenn man da mal drüber nachdenkt.
Da hätten wir dann tatsächlich unseren Justizskandal, der dann aber zu 100% auf das Konto von BT gehen würde.


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25.05.2022 um 08:21
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Man stelle sich vor, es wäre der Staatsanwaltschaft gelungen gegenüber MT irgendeine Form der Mittäterschaft zu konstruieren (auch wenn dieser tatsächlich völlig unschuldig ist)
Er war in der Nähe des Tatortes, stand im Testament, war sehr "eng" mit seinem Bruder etc.
MT hatte hier echt unfassbares Glück in meinen Augen.
Das finde ich jetzt doch sehr weit hergeholt...und es spielt den Leuten in die Hände, die die Täterschaft Bences für ebenfalls konstruiert halten.


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25.05.2022 um 08:24
Zitat von Cassandra71Cassandra71 schrieb:Das finde ich jetzt doch sehr weit hergeholt...und es spielt den Leuten in die Hände, die die Täterschaft Bences für ebenfalls konstruiert halten.
finde ich eigentlich nicht.
Ich habe ja die Gründe aufgezählt, aus denen man eine Mittäterschaft von MT hätte "ableiten" können.
Das Wort "konstruieren" war unter Umständen tatsächlich falsch gewählt.

Ich will unter keinen Umständen andeuten das MT involviert war.
Aber aus BTs Sicht konnte er doch gar nicht abschätzen, ob nicht auch sein Bruder ins Fadenkreuz der Ermittlungen gerät.


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25.05.2022 um 08:41
@MisterEko
Ich verstehe da schon deinen Gedankengang. Wenn MT unerwartet noch etwas in der Tiefgarage zu erledigen gehabt hätte, hätte er unter Umständen auch in Verdacht geraten können. Zumindest wenn man BT's eigenes Narrativ weiterspinnt. Er selber ist ja augenscheinlich davon ausgegangen, dass die Ermittler regelrecht nach Gründen gesucht haben um ihn zu "verknacken". Nach seiner Logik hätte er dann auch davon ausgehen müssen, dass die Ermittler auch bei seinem Bruder nach solchen Gründen suchen würden. Jetzt kann man daraus zwei verschiedene Aspekte ableiten: Entweder er hätte es, aus seiner Sicht, billigend in Kauf genommen, dass sein Bruder zu Unrecht verdächtigt wird. Oder, und das halte ich für wahrscheinlich, genau dieser Umstand, dass MT nicht dort sein würde, war ihm bekannt. Da hätten wir dann tatsächlich einen ganz klaren Hinweis für eine geplante Tat. An irgendeinem anderen Tag wäre die Gefahr, dass MT Vorort ist, wahrscheinlich höher gewesen.


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25.05.2022 um 08:52
Zitat von LaBaLiLaDyLaBaLiLaDy schrieb:Oder, und das halte ich für wahrscheinlich, genau dieser Umstand, dass MT nicht dort sein würde, war ihm bekannt. Da hätten wir dann tatsächlich einen ganz klaren Hinweis für eine geplante Tat. An irgendeinem anderen Tag wäre die Gefahr, dass MT Vorort ist, wahrscheinlich höher gewesen.
Aber MT war ja vor Ort.
Er hatte ja die Spätschicht an diesem Abend.
Oder beziehst du dich jetzt exklusiv auf den Bereich in dem die Autos geparkt werden?

Ich will eher auf folgende Dinge hinaus.
BT führt an, dass ihn ja niemand gesehen hat.
Da könnte man dann das Gegenargument anführen, dass der Bruder ihn eventuell schon gesehen hat aber, weil er Mittäter ist, dies nicht erzählt. Alles rein fiktiv.

MT könnte auch eine Gelegenheit geschaffen haben, die es BT erlaubt unauffällig ins Parkhaus zu kommen.
Wieder alles rein fiktiv.

Vielleicht wurde von BT gerade dieser Tag gewählt, eben weil der Bruder da im Parkhaus Schicht hatte etc.
Wieder alles rein fiktiv.

Da hätte es schon Punkte gegeben, die für MT hätten ganz heikel werden können, auch wenn er völlig unschuldig ist.
Ich kann das natürlich nicht beweisen, aber ich halte es für ausgeschlossen, dass nicht auch in diese Richtung ermittelt worden ist.

Außerdem.
Die Tatsache das MT niemals öffentlich oder dergleichen beschuldigt wurde, zeigt ja , dass die Staatsanwaltschaft und Ermittlungsbehörden eben doch sehr differenziert agiert haben und nicht einfach willkürlich irgendetwas "konstruiert" haben.
Gegen MT konnte nichts Belastendes ermittelt werden. Also ist er "raus".
Bei BT sieht der Fall halt eben anders aus.
Man hat definitiv den Richtigen verurteilt.


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25.05.2022 um 08:52
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Da hätten wir dann tatsächlich unseren Justizskandal, der dann aber zu 100% auf das Konto von BT gehen würde.
Allerdings denke ich nicht, dass es zu einem solchen Justizskandal gekommen wäre. Wir sehen ja am Fall von BT, dass da einiges mehr zusammenkommen muss, um einen Verdacht zu erhärten. Wenn MT Vorort gewesen wäre, hätte sich vielleicht ein Anfangsverdacht ergeben, der sich dann nach weiteren Ermittlungen aber nicht bestätigen ließ. Aber BT hätte seinen Bruder dann einen solchen Anfangsverdacht ausgesetzt.


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25.05.2022 um 08:55
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Aber MT war ja vor Ort.
Er hatte ja die Spätschicht an diesem Abend.
Oder beziehst du dich jetzt exklusiv auf den Bereich in dem die Autos geparkt werden?
Ach so. Das hatte ich garnicht mehr auf dem Schirm. Aber, da sind wir uns einig, die Ermittler haben mit Sicherheit triftige Gründe ermittelt, die MT als Täter ausschließen.


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25.05.2022 um 10:39
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Man stelle sich vor, es wäre der Staatsanwaltschaft gelungen gegenüber MT irgendeine Form der Mittäterschaft zu konstruieren (auch wenn dieser tatsächlich völlig unschuldig ist)
Er war in der Nähe des Tatortes, stand im Testament, war sehr "eng" mit seinem Bruder etc.
MT hatte hier echt unfassbares Glück in meinen Augen.
Gut, dass du diesen Aspekt ansprichst, darüber habe ich nämlich auch schon nachgedacht. MT, der nichts von der geplanten Tat ahnte, hätte sich so verhalten, dass er eben kein Alibi vorweisen konnte, weil er möglicherweise kurz in der Stadt etwas einkaufen war und ihn da niemand gesehen hat, nur mal so als Beispiel. Das hätte wirklich sowas von schiefgehen können.

Um es vorweg klarzustellen, MT hat mit dieser Tat nichts zu tun. Offensichtlich hat er ein Alibi, das ihn von jedem Verdacht frei spricht. Wir kennen es nicht, es geht uns nichts an und wir zweifeln nicht an der Richtigkeit. Da vertrauen alle hier auf der korrekten Arbeitsweise der Ermittler, ohne Wenn und Aber und ohne die Hintergründe zu kennen.

Umgekehrt will man uns aber nun einreden, bei den Ermittlungen gegen BT, da sei aber urplötzlich alles schief gelaufen, da hätten die Ermittler einen Fehler nach dem anderen gemacht.


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25.05.2022 um 11:01
Zitat von emzemz schrieb:Da vertrauen alle hier auf der korrekten Arbeitsweise der Ermittler, ohne Wenn und Aber und ohne die Hintergründe zu kennen.
Da vertrauen nicht nur alle hier drauf, auch das gesamte "Toth-Umfeld", glaubt ja in dieser Hinsicht den Ermittlungsbehörden ohne jedes Wenn und Aber.
Ist auch legitim.
Hinsichtlich BT driftet man dann aber hart in Richtung Verschwörung ab.
"Man hat sich auf ihn eingeschossen"
"Es gab einen großen Unbekannten"
etc.

Bleiben wir mal bei der Familie Toth.
Wenn die Ermittlungsbehörden nun so einen "Murks" veranstaltet haben, warum bezieht sich dann dieser "Murks" nur auf BT?
Wenn ich wirklich daran glaube, dass BT zu unrecht verurteilt wurde, dann kann ich grundsätzlich keinem Ermittlungsergebnis im Zusammenhang mit der Tat trauen.
Nur mal so am Rande bemerkt.

Auch immer dieses immer wieder vorgebrachte Argument, dass ihn ja niemand gesehen hat.
Nach der Logik wurde CB überhaupt nicht ermordet, weil man hat ja schließlich keinen Täter gesehen.
Komplett absurd.


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25.05.2022 um 11:24
Ich stelle mir auch grundsätzlich die Frage, wie BT sich das alles eigentlich vorgestellt hat.

Da wird die steinreiche Erbtante offensichtlich ermordet.
Man hat ja nicht mal versucht das ganze wie einen Unfall oder dergleichen wirken zu lassen.
24 mal der Schädel eingeschlagen.
Eindeutig Mord.

In der fraglichen Zeit, ist der Neffe (Erbe) alleine zuhause.
Im Zuge der Ermittlungen kommt raus, dass es Streit mit der Tante gab, dass der Neffe sein ganzes Umfeld hinsichtlich seines Studiums belügt, finanziell bereits total von der Tante abhängig ist usw.
Und dann ist man am Folgetag plötzlich wieder topfit, leistet sich die irrwitzige Augsburgfahrt und ist schließlich auch noch selbst Auffindungszeuge und man muss dabei natürlich direkt mit den eigenen Händen, vor einem Zeugen, den leblosen Körper der Tante berühren.
Come on.

BT dachte wirklich dass er damit durchkommt?
Alles irgendwie schon sehr seltsam in meinen Augen.

BT musste doch damit rechnen, dass er sofort als Hauptverdächtiger gilt in dem Fall.
Alles andere wäre absolut weltfremd.
Für mich deutet das eindeutig daraufhin, dass BT einfach das Wasser so sehr bis zum Halse stand, dass er einfach überhaupt nicht mehr rational überlegt hat.
Ihm lief einfach die Zeit davon und er musste "handeln".
Volles Risiko.
Alles auf eine Karte setzen und irgendwie hoffen, dass man mehr Glück als Verstand hat und damit durchkommt.
Die ganze Aktion war von Anfang an ein komplettes Himmelfahrtskommando.
Vielleicht war ihm auch mittlerweile einfach "alles egal".
Sein "Leben" war (gefühlt) ohnehin "ruiniert" (Studium usw.).


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25.05.2022 um 13:26
Ihr habt doch sicher alle die Ermittlungen von A.Petermann gelesen, oder? Ich habe heute Nacht sein neuestes Buch gelesen, 200 Seiten widmet er dem Parkhausmord. Ich finde darin einige Punkte, die mich doch nachdenklich machen. Ich halte diesen Profiler für durchaus seriös. Er hat ja auch eine beachtliche Karriere hinter sich bei der Bremer Mordkommission. Also, ich bin immer verunsicherter - zugunsten B.Todt. Sehr überzeugt hat mich die Blutspurenanalyse. Außerdem frage ich mich nun, wie er die Treppe NACh dem Mord hinaufgegangen sein will, OHNE Blutspuren zu hinterlassen. Außerdem sind die angeblichen Handschuhspuren, Spuren vom Muster des Sakkos. Der Täter hat also offensichtlich gar keine Handschuhe getragen, wie vom Gericht angenommen. Vielleicht war Benedikt Todt ja bereits in der Wohnung, also kann er der Mörder gewesen sein, aber dann war es vielleicht eine spontane Tat aus Wut oder so. Dann entfiele ja schon mal der Zusatz mit der Schwere der Schuld, weil er sie ja nicht heimtückisch an der Wohnungstür abgepasst hat. Und die Berechnung des Todeszeitpunkts finde ich schon sehr fragwürdig. Wieso hat man nicht gleich in der Wohnung die Körpertemperatur und die Umgebungstemperatur gemessen, sondern erst in der Gerichtsmedizin bei einer Umgebungstemperatur von 18 Grad? Das ist doch in jedem banalen Fernsehkrimi das Erste, was man vom Sofa aus sehen kann. Der Todeszeitpunkt kann auch viel später gewesen sein. Von 17 bis 23 Uhr lt. Gerichtsmediziner. Warum hat man zur Berechnung des T-Zeitpunktes nicht in dem Lokal gefragt, wie viel sie gegessen hat, sondern einfach die übliche Menge von 400g Rigatoni angenommen und auf dieser falschen Basis gerechnet?. C.B. hat aber sehr auf ihre Linie geachtet und immer nur halbe Portionen, also 200g gegessen. Das ist doch voll der Pfusch, oder etwa nicht? Kann immer noch gut sein, dass B.T. der Mörder ist, aber solche Fehler dürfen nicht passieren. Das macht die Justiz und die Ermittlungsbehörden angreifbar. Und dann ist es doch klar, dass jeder diese Strohhalme nutzt, um ein Wiederaufnahmeverfahren anzustrengen.
Ich will jetzt nicht Diskussionen anfachen, die Ihr schon auf über 1.200 Seiten geführt habt. Ich bin nur leider sehr spät auf diesen Fall gestoßen und stelle mir nun die eine oder andere Frage. Ich erwarte jetzt nicht von Euch, dass Ihr das wegen mir alles wieder aufrollt. Keine Sorge! Nur wer Zeit und Lust hat, kann ja irgendwann mal was dazu sagen. Ich zieh mir derweil noch weiteren Stoff über den Fall rein. Es gibt ja wahrlich viel zu lesen und zu sehen.


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25.05.2022 um 13:41
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Ihr habt doch sicher alle die Ermittlungen von A.Petermann gelesen, oder?
Und da geht das Problem schon los.
Petermanns "Thesen" sind, meiner Meinung nach, mehr als fragwürdig.

Das Problem ist, dass all diese Dinge die du nun aufgezählt hast, die Indizien die BT belasten nicht entkräften.

Ein Beispiel:
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Der Todeszeitpunkt kann auch viel später gewesen sein. Von 17 bis 23 Uhr lt. Gerichtsmediziner.
BT hat für den Großteil des von dir genannten Zeitraums kein Alibi.
Das mag ja inhaltlich vielleicht sogar stimmen, dass der Todeszeitpunkt bzw. der Zeitraum etwas größer ist, nur hilft das BT nichts.
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Das ist doch voll der Pfusch, oder etwa nicht?
"Pfusch" ist es, so zu tun, als ob all diese Dinge geeignet sind BT zu entlasten.
Was wäre wenn CB nun nicht 200g sondern 245g oder nur 175g Rigatoni gegessen hätte?
Was genau heißt "halbe Portion" denn exakt?
Diese Detailfragen sind völlig irrelevant.
Anhand von Telefongesprächen die CB geführt hat, lässt sich ziemlich gut eingrenzen wann sie gestorben ist.
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Das macht die Justiz und die Ermittlungsbehörden angreifbar. Und dann ist es doch klar, dass jeder diese Strohhalme nutzt, um ein Wiederaufnahmeverfahren anzustrengen.
und gebracht hat es BT alles nichts.
Er sitzt nach wie vor in Haft.
Wirklich "angegriffen" wurde die "Justiz" ja nicht.
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Sehr überzeugt hat mich die Blutspurenanalyse.
ich halte Petermanns Thesen zu den Blutspuren für irrelevant.
Bzw. ist es auch nur eine Meinung die er äußert.
Fakten hat Petermann nicht geschaffen.
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Vielleicht war Benedikt Todt ja bereits in der Wohnung, also kann er der Mörder gewesen sein, aber dann war es vielleicht eine spontane Tat aus Wut oder so. Dann entfiele ja schon mal der Zusatz mit der Schwere der Schuld, weil er sie ja nicht heimtückisch an der Wohnungstür abgepasst hat.
Sorry das verstehe ich nicht.
Man kann auch jemanden "heimtückisch" ermorden, wenn man sich innerhalb der Wohnung befindet.
Das eine schließt das andere doch nicht aus.
Heimtücke ist ein sogenanntes Mordmerkmal. Heimtückisch handelt der Täter, wenn er die zum Zeitpunkt seines Angriffs beim Opfer bestehende Arg- und Wehrlosigkeit bewusst zur Begehung der Tat ausnutzt (BGHSt 50, 16, 28).
Quelle: https://www.etl-rechtsanwaelte.de/stichworte/strafrecht-strafprozessrecht/heimtuecke#:~:text=Heimt%C3%BCcke%20ist%20ein%20sogenanntes%20Mordmerkmal,50%2C%2016%2C%2028).

BT war ein 100 Kilo schweres Mannsbild und hat höchstwahrscheinlich, egal ob hinter einer Tür lauernd oder nicht, ohne jede Vorwarnung usw. CB attackiert.
CB war also in dem Sinne arg- und wehrlos.
Tür hin oder her.


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25.05.2022 um 15:13
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Wieso hat man nicht gleich in der Wohnung die Körpertemperatur und die Umgebungstemperatur gemessen, sondern erst in der Gerichtsmedizin bei einer Umgebungstemperatur von 18 Grad? Das ist doch in jedem banalen Fernsehkrimi das Erste, was man vom Sofa aus sehen kann.
Also ich habe das noch nie in einem Krimi gesehen, wie die Körpertemteratur bei einer Leiche gemessen wird. Fände ich auch etwas befremdlich, so eine rektale Untersuchung gezeigt zu bekommen. :D
Ansonsten könnte es sein, dass du deine Frage hier: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/2139/1/Eckl_Monika_M.pdf beantwortet findest. Im Forum wird dir kaum jemand weiterhelfen können.

Die Unschuld von BT wird das aber auch nicht beweisen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

25.05.2022 um 15:29
Bences gespielte Empörung in breitem Bayrisch während solcher Knastinterviews ist dermaßen lächerlich, glaubt er allen Ernstes, dass da jemand drauf reinfällt?

Noch schlimmer ist dieses Theater ja beim Thema Spur-Spur-Treffer. "Ob man ihm nun auch noch den Mord an Ursula Herrmann vorwerfen wolle, obwohl er damals erst 6 Jahre alt war." What??? Jede Wette, dass weder er noch die Kanzlei Witting auch nur für den Bruchteil einer Sekunde diesen absurden Gedanken gehabt haben. Aber man kam sich wohl besonders schlau vor, es trotzdem immer wieder so hinzudrehen, um damit unbedarfte Zuhörer zu manipulieren.

Schade, dass nicht mal ein Interview stattfindet, in dem es ausschließlich um seine damalige verfahrene Situation geht.
Wie die nächsten Wochen und Monate denn verlaufen wären, wenn die Tante nicht gestorben wäre. Was er vorhatte bzgl. des zweiten Staatsexamens. Ob und wann er Familie und Freunden gestehen wollte, dass er nicht mal das erste hatte. Welchen beruflichen Weg er einschlagen wollte, wenn seine Tante unversöhnlich geblieben wäre. Und wie er und seine Verlobte dann den finanziellen Engpass stemmen wollten.


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25.05.2022 um 15:58
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Noch schlimmer ist dieses Theater ja beim Thema Spur-Spur-Treffer. "Ob man ihm nun auch noch den Mord an Ursula Herrmann vorwerfen wolle, obwohl er damals erst 6 Jahre alt war." What??? Jede Wette, dass weder er noch die Kanzlei Witting auch nur für den Bruchteil einer Sekunde diesen absurden Gedanken gehabt haben. Aber man kam sich wohl besonders schlau vor, es trotzdem immer wieder so hinzudrehen, um damit unbedarfte Zuhörer zu manipulieren.
Ich glaube, dass ist so eine Story die man sich so im Knast zurecht gelegt hat.
Mit der Story kann man bestimmt auch unter Mithäftlingen gut "punkten".
Bezeichnend auch das, was sich danach abgespielt haben soll "Das könnte ja uns in die Karten spielen".
Auch eine befremdliche Wortwahl.
Zum einen ist es pietätlos gegenüber der Familie von UH.
Zum anderen passt dieses "taktieren" meiner Meinung nach, nicht zu dem Framing des "Justizopfers".
Zusätzlich zeigt es auch, dass man scheinbar gar nicht auf den Gedanken gekommen ist "Hey, vielleicht finden wir ja so die Person, die CB tatsächlich ermordet hat WEIL (Erinnerung Erinnerung Erinnerung!) ich Bence bin UNSCHULDIG".
Nichts dergleichen.
Sondern der Gedanke ist direkt "Das könnte ja uns in die Karten spielen".
Und noch was.
Witting traue ich so eine Aussage NICHT zu.
Ich denke, dass BT hier hart aus seiner Sicht der Dinge schildert.
Ein echter Tatsachenbericht wird das nicht sein.

Sagt er im gleichen Interview nicht auch "reicht des nicht, dass ich meine Tante umgelegt haben soll"?
Auch wieder so dermaßen daneben dieser Jargon.
Dürfte auch wieder so auf Knastgespräche zurückgehen.
Jemand der wirklich um seine Tante trauert und nichts mit ihrem Mord zu tun hat, würde niemals so eine Wortwahl an den Tag legen.
Vor allem nicht, wenn man gerade dafür das ca.14te Jahr einer Lebenslagen Haftstrafe absitzt und der Welt verklickern will, dass man doch angeblich unschuldig ist.
Für mich passt das alles nicht zusammen.
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Schade, dass nicht mal ein Interview stattfindet, in dem es ausschließlich um seine damalige verfahrene Situation geht.
Wie die nächsten Wochen und Monate denn verlaufen wären, wenn die Tante nicht gestorben wäre. Was er vorhatte bzgl. des zweiten Staatsexamens. Ob und wann er Familie und Freunden gestehen wollte, dass er nicht mal das erste hatte. Welchen beruflichen Weg er einschlagen wollte, wenn seine Tante unversöhnlich geblieben wäre. Und wie er und seine Verlobte dann den finanziellen Engpass stemmen wollten.
Das wären durchaus spannende Fragen.
Aber ich bin mir sicher, dass BT entweder nur Interviews führt, bei denen vorher schon vereinbart wird, dass solche Fragen nicht gestellt werden, oder er sich in seinen langen Knastnächten bereits Antworten zurecht gelegt hat.
Die Glaubwürdigkeit dieser Erklärungen dürfte dann auf einem ähnlichen Level, wie die der Augsburgfahrt liegen.


Auch der Unterstützerkreis von BT wischt diese Fragen, meiner Meinung nach, zu sehr beiseite.
BT wäre vor den Trümmern seiner (wirtschaftlichen) Existenz gestanden und hätte einen so gravierenden Gesichtsverlust hinnehmen müssen, dass mich diese Gewaltexplosion nicht überrascht.
Wie ich schon mal geschrieben habe.
BT hat lediglich die eine Lebenslüge, gegen eine neue getauscht.
Früher der Student und künftige millionenschwere Immobilienhai mit Doktortitel - Heute das Justizopfer.
Letztere Lebenslüge wird er niemals beenden.
Das zieht er durch bis zum bitteren Ende, da bin ich mir sicher.
Weil was bleibt ihm sonst noch?
Er hat nichts vorzuweisen im Leben.
-Keinerlei Ausbildung (es sei denn er im Knast eine Ausbildung zum Schreiner oder Koch absolviert)
-keine Kinder (BT geht ja auch schon stramm auf die 50 zu)
-keine Partnerin
-kein erfülltes Leben auf das er zurückschauen könnte
-keine echte Zukunftsperspektive (die Jahrzehnte in Haft werden Spuren hinterlassen haben)

BT hat nichts erreicht.
Nimmt man ihm jetzt noch den Justizopfer Status, was ist er dann?
Jemand der im Leben auf voller Linie gescheitert ist und oben drein noch zum Mörder geworden ist.
Im Grunde ein verpfuschtes Leben.


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25.05.2022 um 16:13
Zitat von emzemz schrieb:Also ich habe das noch nie in einem Krimi gesehen, wie die Körpertemteratur bei einer Leiche gemessen wird. Fände ich auch etwas befremdlich, so eine rektale Untersuchung gezeigt zu bekommen. :D
Ansonsten könnte es sein, dass du deine Frage hier: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/2139/1/Eckl_Monika_M.pdf beantwortet findest. Im Forum wird dir kaum jemand weiterhelfen können.
Naja, sehen tut man das natürlich nicht, aber es ist doch fast immer die erste Frage, die vom Kommissar an den Gerichtsmediziner, der meist neben der Leiche rumwerkelt, gestellt wird.
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Schade, dass nicht mal ein Interview stattfindet, in dem es ausschließlich um seine damalige verfahrene Situation geht.
Wie die nächsten Wochen und Monate denn verlaufen wären, wenn die Tante nicht gestorben wäre. Was er vorhatte bzgl. des zweiten Staatsexamens. Ob und wann er Familie und Freunden gestehen wollte, dass er nicht mal das erste hatte. Welchen beruflichen Weg er einschlagen wollte, wenn seine Tante unversöhnlich geblieben wäre. Und wie er und seine Verlobte dann den finanziellen Engpass stemmen wollten.
ja, das würde mich auch interessieren. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob sein Leben so dermaßen zerstört war oder worden wäre durch das Aufdecken seiner Lügerei, wie hier gesagt wird. Ich glaube ja, er war ein arrogantes Ars**l*** und er hatte so eine Hybris, dass er meinte, er könne alles, ihm könne man nix. Das scheint auch der Kripo und dem Richter sehr unangenehm aufgestoßen zu sein. Ich finde diese Lügerei auch absolut schlimm, aber mir reicht das nicht als Motiv. Dann wird die Lüge halt aufgedeckt und das ist dann zwar peinlich bis zum geht nicht mehr, aber so what, dann muss er halt woanders arbeiten gehen, wenn die Erbtante sauer ist. Die wird sich schon wieder beruhigen. Man braucht doch in dem Alter kein Millionenerbe! Wenn man nicht erbt, ist doch ein Leben nicht zerstört, wie hier des Öfteren gesagt wird. Aber, ich stimme vollumfänglich zu, er ist nicht nur ein Lügner, sondern auch ein Hochstapler gewesen. Aber ein Mörder?


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25.05.2022 um 17:54
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Naja, sehen tut man das natürlich nicht, aber es ist doch fast immer die erste Frage, die vom Kommissar an den Gerichtsmediziner, der meist neben der Leiche rumwerkelt, gestellt wird.
Welche Frage? Die nach der Temperatur der Leiche? Aber bestimmt nicht ;)
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Ich finde diese Lügerei auch absolut schlimm, aber mir reicht das nicht als Motiv. Dann wird die Lüge halt aufgedeckt und das ist dann zwar peinlich bis zum geht nicht mehr, aber so what, dann muss er halt woanders arbeiten gehen, wenn die Erbtante sauer ist. Die wird sich schon wieder beruhigen. Man braucht doch in dem Alter kein Millionenerbe! Wenn man nicht erbt, ist doch ein Leben nicht zerstört, wie hier des Öfteren gesagt wird.
Aber er kann doch nix, hat keinen Beruf. Als was hätte er denn arbeiten sollen? Er hat die letzte Zeit eh schon vom Geld seiner Verlobten gelebt.
Lies vielleicht auch mal, was Alexander Stevens dazu sagt: https://justament.de/archives/7498


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25.05.2022 um 21:15
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb:Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob sein Leben so dermaßen zerstört war oder worden wäre durch das Aufdecken seiner Lügerei, wie hier gesagt wird.
Wie emz schon gesagt hat: er wäre mit 30 Jahren ohne Berufsausbildung gewesen und vermutlich hätte er sogar seinen Aushilfsjob bei der Tante verloren. Er hätte dann im Prinzip zwei Optionen gehabt:
1) ein neues Studium aufnehmen (welches Fach auch immer)
2) eine Berufsausbildung starten können
Im Fall 1) hätte er weitere 5 Jahre im Wesentlichen nichts verdienen können, im Fall 2) für 2-3 Jahre ein bisschen was, aber nicht viel. Seine damalige Verlobte hingegen hatte das Referendariat erfolgreich absolviert, hatte als verbeamtete Lehrerin ein gutes Einkommen. Ab 30 steht tendenziell Familienplanung auf dem Programm, aber beruflich hatte BT nicht mehr vorzuweisen als ein frisch gebackener Abiturient. In den nächsten 3-5 Jahren wäre kein nennenswertes Einkommen zu erwarten gewesen. Seine anderen Freunde waren beruflich auch erfolgreich. Nur er nicht. Und: was hätte seine Ex-Verlobe denken müssen, wenn BT sie jahrelang belogen und heimlich von ihrem Geld gelebt hat?

Man darf nicht vergessen, dass er weit über das "nötige" Maß hinaus alle nach Strich und Faden belogen hat. Die Lügen zum bestandenen Staatsexamen sind das eine. Dass er allen vorgespiegelt hat, er hätte einen Job in einer Beratung und einen Doktorvater für eine Promotion in Aussicht, war völlig unnötig. Offensichtlich hat es ihm nicht gereicht, ein Jurastudium vorzuspiegeln, es musste mehr sein. Man kann nur spekulieren, warum er das getan hat. Im schlimmsten Fall hat er sein Ego auf diesen Lügen und auf dem, was andere von ihm halten, aufgebaut.

Noch dazu kommt, dass CB von BT schlicht erwartet hat, Volljurist zu sein. Aufgrund dieser Anforderung, die CB ja immer wieder verdeutlicht hat, musste er schlicht mit einer Enterbung rechnen, wenn seine Lügen aufgedeckt worden wären.

BT hatte also viel zu verlieren:
- seinen Ruf
- seine Ehre
- einige seiner Freunde
- seine Beziehung
- sein Erbe (ein Parkhaus im Herzen Münchens, viele Immobilien, Bargeld,...!!!)

Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, dass er angeblich kein Motiv gehabt hätte.


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25.05.2022 um 21:20
Ich glaub was in seiner Situation halt auch noch sehr verstärkend dazu kam, ist die Tatsache dass nicht nur er nicht erfolgreich war sondern gleichzeitig auch sein Freundeskreis es schon war.

Selber ein scharlatanierender Niemand zu sein, während die engsten Freunde ihre Diploma bekommen, und erste lukrative Jobs annehmen muss sicher noch ungemein frustrierender sein.


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