muscaria schrieb:Zeitlebens wird BT also derjenige bleiben, dem man Geldscheine zusteckt, für die er so gut wie nichts leisten musste.
Ich denke allerdings, dass er tatsächlich die Wahrheit sagt (ausnahmsweise), wenn er beschreibt, wie viel er damals im Parkhaus schuften musste. Aus seiner Sicht hat er tatsächlich für ein weit unterdurchschnittliches Gehalt weit überdurchschnittlich gebuckelt.
Es gab halt eine ständige Vermischung zwischen seinem Job als Angestellter im Parkhaus, für den er eine vereinbarte Summe bekommen hat, für die er wiederum eine vereinbarte Anzahl an Stunden ableisten musste, und der privaten, persönlichen, familiären Verpflichtung der Tante, wo es wahrscheinlich immer hieß: "Du wirst einmal Millionen erben und hier pingelst Du wegen ein paar Stunden Gefälligkeiten rum! Sei nicht undankbar!"
Ob das tatsächlich offen so kommuniziert wurde, oder nur sein Gefühl war, ist für uns außenstehende und nachträglich nicht mehr feststellbar.
Auf jeden Fall hat er sich in einer starken Abhängigkeit von der Güte und der Willkür der Tante gesehen. So ist das eben, wenn man nicht in der Lage (oder willens) ist, seinen Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu bestreiten und sich selbst ein eigenes Leben aufzubauen. Man ist dann abhängig von anderen und diese Abhängigkeit macht unzufrieden, frisst am Selbstbewusstsein und lässt einen täglich erfahgren, was für ein Versager man doch ist.
Ich sehe ihn tatsächlich jetzt genau in einer sehr ähnlichen Situation. Er hat ja im Interview schon rumpaliert, er wolle jetzt seinem Bruder im Parkhaus helfen, der über die Jahre die ganze Bürde der unternehmerischen Entscheidungen habe allein tragen müssen, was schwer auf seinen Schultern gelastet habe. Jetzt wolle BT, der im Gefängnis ja eine kaufmännische Lehre absolviert hat, seine dabei erworbenen Fachkenntnisse in das Familienunternehmen einbringen um den Bruder zu entlasten.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Bruder all die Jahre nur darauf gewartet hat, dass BT ihn endlich beraten und entlasten kann.
Tatsächlich wird BT wieder irgendeinen Pro-Forma-Job im Parkhaus übernehmen, dafür eine offizielle Summe X bekommen und ansonsten auf die Allmosen seiner Familie angewiesen sein, die im ab und zu und gerne auch großzügig etwas zustecken.
Meiner Meinung nach ist der Ärger hier vorprogrammiert, denn es wird genau wie damals sehr schnell zu Diskrepanzen zwischen dem, was die eine Seite meint, was ihr rechtmäßig zustehe, was sie für die Leistung die sie angeblich bringt, verdiene und dem was die andere Seite denkt, dass diese "Beratung" und Nicht-Leistung ihr wert ist und wie viel sie sich von einem Dilettanten ohne Lebens- und Berufserfahrung reinreden lassen will.
Gerade auch wenn immer wieder Ratschläge nicht umgesetzt werden, kommt schnell das Gefühl der fehlenden Wertschätzung auf und schon steckt man wieder im selbern Teufelskreis wie damals bei Tante Charlotte....