Mordfall Tristan

@seneca22

Das Umfeld von Tristan ist abgeklärt. Man darf auch nicht davon ausgehen, dass die Polizei jedes Detail aus über 20.000 Spuren preisgibt.

Nur weil die Aussagen von Lehrern, Nachbarn, Freunden nicht im Detail veröffentlicht wurden, braucht man nicht irgendwelche Phantasien aufstellen, dass alle etwas wissen aber schweigen.

Wie Tristan seine Freizeit verbracht hatte und was seine "Hobbys" waren ist übrigens bekannt.

Baumann schrieb:Das Umfeld von Tristan ist abgeklärt.

@Baumann: Es ist ein Unterschied, ob die Polizei eine Einvernahme durchführt, und eine "Abklärung" durchführt (kommt derjenige als Verdächtiger, POI oder als Zeuge in Frage), oder ob einfach Interviews gemacht werden ohne Ermittlungshintergrund.

Können Sie das verstehen, das das einen Unterschied macht ? Und mir ging es um Interviews, nicht um E i n v e r n a h m e n.

Das unterschiedliche Format kann auch unterschiedliche Ergebnisse bringen. Und ich spreche hier sehr wohl aus Erfahrung, da ich beruflich zwei Arten von Verfahren im Verwaltungsbereich selbst führe. Ein meditativ, informelles als Ombudsmannverfahren und ein förmliches als Beschwerdeverfahren. Und ja, die Ergebnisse sind durchaus sehr unterschiedlich, wenn ich zum selben Gegenstand entweder das Ombudsmannverfahren oder das Beschwerdeverfahren führe. Ist so.

@seneca22

Na dann mach doch die Interviews. Wo ist das Problem?

Baumann schrieb:Na dann mach doch die Interviews. Wo ist das Problem?

Das ist an sich Aufgabe der JournalistInnen. Wieso das diesfalls - insbesondere bei einem doch recht einzigartigen Fall - unterblieben ist, war die Frage, die ich und andere in den Raum gestellt haben. Da ein sachlicher Grund (zB kein Interesse der Öffentlichkeit) ausscheidet, fragen wir uns halt, weshalb es unterblieben ist. Wobei bei Boris verstehe ich, dass die Eltern d a m a l s mögliche Interviewanfragen wegen des jungen Alters von Boris verweigert haben, aber nun, da er über 30 Jahre alt ist, wäre es wohl mal an der Zeit als Journalist ein interview zu versuchen. Ist halt meine Meinung, die nicht die Ihre sein muss.

@seneca22

Vielleicht möchten diese Personen nicht in die Öffentlichkeit? Ein paar wenige Menschen aus Tristans Umfeld haben sich allerdings geäußert. Und wenn dich die Wahrnehmungen von Boris interessieren, dann frag ihn, oder vermittele ein Interview mit der Presse wenn er es wünscht.

@AlteTante
Nein, ich würde keinen Kindesmörder decken, aber ich bin da auch kein Maßstab.

Dann sind wir uns ja einig, dass es auf jeden Fall einen oder mehrere Mitwisser gibt. Es könnte der Zopfmann sein, aber auch Familie/ Bekannte. Und nicht mal die Tat an sich, auch nicht die bis vor Kurzem ausgesetzten 100.000€ Belohnung konnten dazu führen, dass sich jemand der Polizei anvertraut.

Baumann schrieb:Vielleicht möchten diese Personen nicht in die Öffentlichkeit? Ein paar wenige Menschen aus Tristans Umfeld haben sich allerdings geäußert. Und wenn dich die Wahrnehmungen von Boris interessieren, dann frag ihn, oder vermittele ein Interview mit der Presse wenn er es wünscht.

Sie haben anscheinend eine gewisse Leidenschaft entwickelt, sich an mir zu reiben, mein lieber Baumann.

Zu Ihrer Antwort folgendes: Wenn sich alle Personen (beinahe) geschlossen weigern, in der Öffentlichkeit zu sprechen, dann würde mir das ebenfalls merkwürdig vorkommen. Das sind ja durchaus unterschiedliche Charaktere (Lehrer, Nachbarn, Freunde, Schulkollegen etc.), sodass es recht unwahrscheinlich ist, dass da beinahe ausschließlich Persönlichkeiten mit einer - nennen wir es - ausgeprägten Öffentlichkeitsscheu dabei sind. Das kann ich mir nicht ganz vorstellen. Also entweder stellten die Zeitungen keine Interviewanfragen oder diese wurden von seinem Umfeld beinahe samthaft abgelehnt.

Zur Vermittlung eines Interviews: Ich würde das Interview sofort vermitteln, allenfalls sogar selbst führen. Leider verfüge ich nicht über die Kontaktkoordinaten.

@Menetekel
Ich kenne die ganzen Zopfmann-Sichtungen und Aussagen. Es sind mir dennoch zu viele Zopfmänner, die da ihr Unwesen getrieben haben sollen. Es gab ja dann auch noch den Zopfmann, der mit dem Rad in Hausen unterwegs war.

Mir ging es darum, dass die authentischste Aussage/ Sichtung am Tattag nur von dem Mädchen auf der Brücke gewesen sein kann. Die, aufgrund der Distanz, jedoch keine genau Gesichtsbeschreibung angeben konnte. Auch die Mütze, die er trug, wird das Ganze nicht erleichtert haben. Der Zopf ist also das auffälligste Merkmal und davon gehe ich auch auf jeden Fall aus, dass ein jüngerer Kerl mit Zopf irgendwie in die Tat involviert war. Ob er dann tatsächlich so wie auf dem Phantombild aussah, sei mal dahingestellt.

Menetekel schrieb am 15.10.2017:Also war der Fingerabdruck nicht ganz so unbrauchbar!

Brauchbar war er aber auch nicht...sonst wäre man ja wohl weiter,oder?

Der Fingerabdruck ist definitiv "brauchbar". Man benötigt halt nur die entsprechende Person.

Baumann schrieb:Der Fingerabdruck ist definitiv "brauchbar". Man benötigt halt nur die entsprechende Person.

Dann besteht ja durchaus noch ein paar Jahrzehnte Hoffnung.

War das nicht nur eine Wischspur, die technisch aufgearbeitet werden musste?
Ein Daumenabdruck den man nicht durch den Computer laufen lassen kann, sondern, der von einen Spezialisten abgeglichen werden muss?
Naja, vielleicht hält auch hier das digitale Zeitalter Einzug und wir können noch auf einen Durchbruch hoffen...

@Menetekel

Laut der damaligen Staatsanwältin Frau von Schmiedeberg hat man den Fingerabdruck schon damals durch die Datenbanken von 72 Ländern durchlaufen lassen. Klingt also schon so, dass er automatisch abgeglichen werden kann.

Baumann schrieb:Laut der damaligen Staatsanwältin Frau von Schmiedeberg wurde der Fingerabdruck schon damals durch die Datenbanken von 72 Ländern durchlaufen lassen. Klingt also schon so, dass er automatisch abgeglichen werden kann.

Klingt vielleicht so,muß aber nicht unbedingt so sein. Auf jeden Fall kam man durch den blutberschmierten u.verwischten Abdruck nicht weiter,sonst wüßte man ja mehr...warum noch weiter darüber diskutieren?

Also bis vor Kurzem stand auf Wikipedia noch, dass man mit dem Fingerabdruck die Täterschaft von MS nicht eindeutig nachweisen konnte.
Klingt für mich so, dass der Fingerabdruck so schlecht ist, dass man anhand von ihm den Täter möglicherweise gar nicht eindeutig bestimmen kann.

Weiß eigentlich jemand, warum MS so sicher ausgeschlossen werden kann? Ich habe bis jetzt nur gelesen, dass er definitiv ausgeschlossen wird, aber nicht warum.

Subway schrieb:Weiß eigentlich jemand, warum MS so sicher ausgeschlossen werden kann? Ich habe bis jetzt nur gelesen, dass er definitiv ausgeschlossen wird, aber nicht warum.

M.S.wurde exhumiert,u,es hieß,daß aufgrund des Verwesungsgrades keine Fingerabdrücke mehr gemacht werden konnten. Da stellt sich die Frage: Konnten denn in der Wohnung oder im häuslichen Umfeld keine Fingerabdrücke mehr sichergestellt werden???

@Dreamcatcher66

Oh je...
Wenn man ihn durch die Datenbanken durchlaufen lässt kann er automatisch abgeglichen werden. Man kam nicht weiter weil der Täter wohl noch nie erkennungsdienstlich erfasst wurde.

@Subway @Dreamcatcher66

Selbstverständlich hat man überall im Haus und in der Garage sowie an allen möglichen Gegenständen Fingerabdrücke gefunden. Alles andere wäre unvorstellbar. Man hat den Fingerabdruck der auf Tristans Schulbuch nirgendwo bei Herrn Seel gefunden. Auch ist nicht bewiesen, dass er ein Serienmörder ist und selbst wenn er für die mutmaßliche (!) Serie verantwortlich ist: Der Fall Tristan passt nicht in diese Serie.

@Dreamcatcher66
Man hat doch Fingerabdrücke von seiner Klarinette genommen. Aber keine Ahnung wie qualitativ hochwertig die waren.

@Baumann
Der Fall Tristan passt aber weltweit in keine Serie.

Wie gesagt, ich habe mich ja nur gewundert, warum er so sicher ausgeschlossen werden kann, wenn da steht, dass der Fingerabdruck ihm nicht eindeutig zugeordnet werden konnte.
Wenn ich nur an den TV im Fall Johanna Bohnacker denke, dem konnte der Fingerabdruck damals immerhin auch nicht eindeutig zugeordnet werden, obwohl er es war.