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Mordfall Tristan

24.431 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

23.05.2024 um 12:53
Meine persönlichen Ansichten über den Täter:

1.Kommt aus der Region FFM /Taunus oder lebte und arbeitete dort beruflich, oder hielt sich dort auf ohne dort angemeldet gewesen zu sein.
2.Kennt die Gegebenheiten am Liederbachtunnel sehr genau, durch regelmäßige Beobachtungen, oder weil er den Tunnel vielleicht früher vor Jahrzehnten als z.b. Schüler selbst genutzt hatte.
3. Der Täter kennt die Gegend um Niedernhausen (Wanderwege etc.) oder hat einen regionalen Bezug dort hin.
4. Eine weitere Besonderheit :
Die flächenartigen Blutergüsse im Gesicht des 13-jährigen Jungen lassen die Gewalt, mit der der Täter vorging, nur erahnen. Tristan wurde bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und gewürgt, bevor sein Mörder ihn mit einem bis zur Wirbelsäule reichenden Schnitt durch die Kehle tötete.
Quelle: https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekanntePersonen/Br%C3%BCbach_Tristan/Sachverhalt_Br%C3%BCbach_Tristan.html?nn=26874#weitereInformationen58912

Der Täter hatte hier wahrscheinlich die Absicht Tristan im bewusstlosen Zustand zu töten.
Primäres Tatmotiv und Ziel war das Erlangen der Körperteile.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 12:57
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Kann, muss aber nicht.
Aber sicherlich wahrscheinlicher als deine Vermutung. Ich habe jedenfalls noch nie von einem Täter gehört, der alles hübsch macht, während er entdeckt wird. Aber vielleicht war er ja so eiskalt und abgebrüht.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Wieso sollte er die Kinder mit einem Angriff extra auf sich aufmerksam machen, wenn sie sich ja nicht reintrauen zu ihm?
Du widersprichst dir selber. Zuerst deckt er die Wunden mit den Schuhen ab, damit sich die Kinder nicht erschrecken (also muss er ja davon ausgehen das sie kommen oder es bereits wissen) und dann haben sie mit einmal nichts mitbekommen? Er kann da doch nicht ahnen was sie sahen oder nicht?

@Dr.Edelfrosch

Möglich wäre es schon. Er könnte auch die Mülltüte dabei gehabt haben, die im Rucksack gefunden wurde, dann aber eben den Rucksack genommen haben. Tüte zu klein? Zu auffällig? Oder es war ein eher zufälliges aufeinandertreffen, keine geplante, aber eben eine planvolle Tat. Und er behalf sich dann mit Tristans Rucksack als Transportmittel. Wie gesagt eine Vermutung, eine Möglichkeit.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 12:58
Zitat von bura007bura007 schrieb:Auf Grund der starken Öffentlichkeit war es selbst nach Monaten noch möglich, Erinnerungen an diesen Rucksack bei einem Energiearbeiter hervorzurufen. Das Gleiche wäre sehr wahrscheinlich passiert, wenn es Zwischennutzer des Rucksacks gegeben hätte.
Also entweder der oder die direkten Träger, oder auch Personen die diesen Rucksack bei anderen Personen gesehen hätten.
Nicht unbedingt, wenn es wirklich um den Kreis der osteuropäischen, speziell tschechischen (Bahn-) Arbeiter gegangen wäre. Die waren sehr wahrscheinlich zum Zeitpunkt der Fahndung entweder bereits in ihrer Heimat oder haben von der deutschen Berichterstattung nichts mitbekommen, weil deutsche Fernsehsendungen und Zeitungen für sie aufgrund der Sprachbarriere nicht wirklich von Interesse sind.

Und wenn Du schon so gerne mit der reinen Wahrscheinlichkeit der einfachsten Lösung argumentieren möchtest, dann liegt es auch relativ nahe, dass die Karte in dem Rucksack eben doch von einem tschechischen Arbeiter stammt und nicht vom Täter, der sie als als falsche Spur dort platziert hat.


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23.05.2024 um 13:15
Die tschechischen Arbeiter waren zu dem Zeitpunkt dort in der Nähe noch untergebracht und sind doch überprüft worden.
Seit 1998 wurde an der ICE Strecke Niedernhausen und dem Tunnel Niedernhausen erst gebaut.
Auch haben sämtliche Ermittlungen in Osteuropa und dem tschechischen Fernsehen etc. ins Leere geführt.
Warum steht denn dort unter einem Strommast ein Rucksack gefüllt mit einer Karte und einem Müllbeutel. Genau weil ein tschechischer Arbeiter den dort abgelegt hat. Und wo hat er den dann her? Aus Frankfurt Hoechst?
Solche Arbeiter sind den ganzen Tag im Einsatz und gehen dann zurück in Ihre Unterkünfte, wie beim Trassenbau.

Nochmal zum Täter:

Ich empfehle mal die Broschüre Täterprofil und Fallanalyse vom BKA (gibt es online als pdf).
Dort werden die verschiedenen Formen des Sadismus wissenschaftlich betrachtet.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 13:24
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Aber sicherlich wahrscheinlicher als deine Vermutung. Ich habe jedenfalls noch nie von einem Täter gehört, der alles hübsch macht, während er entdeckt wird. Aber vielleicht war er ja so eiskalt und abgebrüht.
Ja, vielleicht war es das.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Du widersprichst dir selber. Zuerst deckt er die Wunden mit den Schuhen ab, damit sich die Kinder nicht erschrecken (also muss er ja davon ausgehen das sie kommen oder es bereits wissen) und dann haben sie mit einmal nichts mitbekommen? Er kann da doch nicht ahnen was sie sahen oder nicht?
Lest ihr die Texte komplett oder immer nur die Hälfte und seit dann damit beschäftigt eure vorbereitete Antwort in die Tasten zu hauen?
Ich habe nur eine Theorie wiedergegeben die dazu mal hier im Thread aufkam. Ob es so war: Keine Ahnung, woher soll ich das wissen? Woher könntest Du wissen, das es nicht so war?

Fakt ist, die Schuhe standen da bewusst im Sinne von "platziert". Welche Bedeutung dies hatte und wie groß diese überhaupt war, kann am Ende nur der Täter sagen - wenn er denn je gefasst wird.

Durch die Bilder der Presse wird der Anschein erweckt, die Schuhe standen super ordentlich nebeneinander - dies kann aber nicht der Fall gewesen sein, wenn er sie auf die Wunden stellte. Also für jemanden, der nicht weiß dass die Schuhe etwas verdecken sollen - müssten sie dann eher unordentlich/nicht parallel gestanden haben.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 13:26
@Foxie123, die Wunden wurden mit der Kleidung überdeckt. Nicht mit den Schuhen!


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 13:36
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Lest ihr die Texte komplett oder immer nur die Hälfte
Du hast zuerst Variante 1 geschrieben, dann Variante 2. Entschuldigung wenn ich dir das so sage. Aber ja, das erschließt sich einem erst, wenn der Text ganz gelesen wird.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Ob es so war: Keine Ahnung, woher soll ich das wissen? Woher könntest Du wissen, das es nicht so war?
Für dich nimmst du Ahnungslosigkeit in Anspruch, da ist es okay. Aber bei mir dann wieder nicht? Egal.

Und es ging um die Kinder, wegen denen er die Wunden abdeckte wie du zuerst geschrieben hattest, nicht um die Schuhe selber.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 13:42
Zitat von bura007bura007 schrieb:die Wunden wurden mit der Kleidung überdeckt. Nicht mit den Schuhen!
Statt sich nach dem Mord schnell vom Tatort zu entfernen, bahrte der Täter den Leichnam auf dem Betonsockel im Tunnelinneren auf. Die Jacke zog er über den Kopf, so dass Tristans Gesicht bedeckt war. Ferner zog der Täter die Hose wieder hoch und stellt die Schuhe auf Hüfte und Oberschenkel ab, um die Schnittverletzungen zu verdecken. Er lief zurück zum Tunneleingang, um einen von Tristans Schuhen zu holen, den dieser dort verloren hatte. Welche Absicht er damit verfolgte, ist unklar. Das sogenannte „un-doing“ („ungeschehen machen“) – ein kriminalwissenschaftlicher Begriff, der den Versuch einer „Wiedergutmachung“ darstellt – ist eine mögliche Theorie.
Quelle: https://mordfall-tristan.de/tathergang/

Er nutzte, dem Text nach, Kleidung sowie Schuhe zur Verdeckung der Schnittverletzungen.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Für dich nimmst du Ahnungslosigkeit in Anspruch, da ist es okay. Aber bei mir dann wieder nicht? Egal.

Und es ging um die Kinder, wegen denen er die Wunden abdeckte wie du zuerst geschrieben hattest, nicht um die Schuhe selber.
Nein, tue ich nicht & so sollte es auch nicht bei dir ankommen.
Ja, es ging um die Kinder. Ich wollte mit der Positionierung der Schuhe nur darauf aufmerksam machen, dass sie eben nicht einfach "feinsäuberlich" zusammen auf den toten Körper von Tristan gelegt wurden, sondern schon sehr gezielt platziert wurden. Aber ich denke mal, dass kann man bereits als Fakt ansehen. Korrigiert mich gern.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 13:47
Sorry, da hast du Recht, in der Gesamtheit bleibt es aber eine Undoing Situation. Er zog ja zuerst auch die Hose drüber und stellte dann nochmals auf die Hose dann die Schuhe, wenn ich es richtig verstanden habe.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 13:48
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:so sollte es auch nicht bei dir ankommen.
Tut es aber leider.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Ja, es ging um die Kinder. Ich wollte mit der Positionierung der Schuhe nur darauf aufmerksam machen
Und mir ging es nicht um die Positionierung der Schuhe "wegen der Kinder" wie du geschrieben hast, sondern das ich vermute das er dies nicht wegen der Kinder tat, vielleicht noch nicht einmal mitbekam das er beobachtet wurde. Sondern darum, dass er im Falle einer (vermutlichen) Entdeckung auf frischer Tat nicht erst den Leichnam positioniert sondern schlichtweg flieht oder wenn ihm dies nicht möglich ist aufgrund der Location dann eben angreift mit der Absicht zu entkommen und sein Verbrechen zu verschleiern.

Vielleicht verstehst du mich jetzt etwas besser.

Ich habe nicht vor mit dir zu streiten oder so, aber scheinbar reden wir im Moment irgendwie aneinander vorbei. Was natürlich schade ist.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 13:52
Zitat von bura007bura007 schrieb:in der Gesamtheit bleibt es aber eine Undoing Situation. Er zog ja zuerst auch die Hose drüber und stellte dann nochmals auf die Hose dann die Schuhe, wenn ich es richtig verstanden habe.
Ist auf jedenfall eine Theorie und wurde auch seitens der Ermittler und Analytiker so an die Öffenlichkeit getragen.
Ein offizielles Bild vom Tatort mit Tristan gibt es mWn nicht. Die Presseberichte sind da sehr unspezifisch, mal hat der Täter versucht die Hose wieder hochzuziehen, mal hat er sie hochgezogen. Ist daher schwer zu sagen, ob die Schuhe auf der Hose standen oder dem nackten Körper des Tristans. Vielleicht auch einer so, der andere so.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Tut es aber leider.
Wenn das so ist, bitte ich Dich um Verzeihung. Gern werde ich zukünftig darauf acht geben.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Ich habe nicht vor mit dir zu streiten oder so, aber scheinbar reden wir im Moment irgendwie aneinander vorbei. Was natürlich schade ist.
Ich lese deine Texte aufmerksam und ich denke ich kann deinen Gedanken nun besser folgen.
Du meinst, wenn er die Kids bemerkt hätte - hätte er nicht darüber nachgedacht was sie denken/sehen wenn sie den Tunnel betreten - sondern er an sich gedacht hätte (Flucht oder Angriff). Aber, wenn ich das richtig lesen, gehst du davon aus dass er die Kids gar nicht unbedingt mitbekommen hat.

Vielleicht auch weil der Täter zum Tatzeitpunkt selbst in einer Art "Tunnel" war und mit seiner Tat beschäftigt war!?


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 13:55
Da mein Beitrag gelöscht wurde wegen der nicht verlinkten Quelle

Hier die Quelle :

https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/BkaForschungsreihe/2_52_FallanalyseUndTaeterprofile.html
Emotionale Wiedergutmachung und Depersonalisierung
Versucht der Täter, das Verbrechen symbolisch ungeschehen zu machen, spricht
man von „Emotionaler Wiedergutmachung“ (undoing). Dies kann etwa darin
Ausdruck finden, dass der Mörder nach der Tat den Körper des Opfers in eine
schlafende Haltung legt und zudeckt oder den Tatort und den Leichnam reinigt.
Aber auch die Tötung des Opfers kann unter Umständen als eine Handlung
emotionaler Wiedergutmachung interpretiert werden, etwa wenn eine voraus-
gegangene Vergewaltigung auf diese Weise ungeschehen gemacht werden soll,
wie dies vor allem für junge Gewalttäter als ein typisches Muster gilt. Prinzipi-
ell geben Anzeichen von emotionaler Wiedergutmachung am Tatort den Hin-
weis, dass der Täter möglicherweise im persönlichen Umfeld des Opfers zu
suchen ist.
Im Gegensatz zur emotionalen Wiedergutmachung ist die Depersonalisierung
(depersonalization) als betont psychologisch feindlicher Akt gegenüber dem
Opfer zu werten. Eine Depersonalisierung tritt auf, wenn der Täter symbolisch
die Identität des Opfers für sich selbst verdrängt. Dies kann der Fall sein bei
aggressiven Schlägen oder Verstümmelungen im Gesichtsbereich des Opfers
vor oder nach dem Tod, in subtilerer Form auch beim Verdecken des Gesichtes
beispielsweise mit Kleidungsstücken oder bei der Positionierung des Opfers in
eine Bauchlage. Die psychologische Bedeutung der Depersonalisierung ist nicht
eindeutig. Sie kann einmal auf eine persönliche Beziehung zwischen Täter und
Opfer hinweisen, zum anderen auf einen eher nicht planend vorgehenden
Angreifer, der das Opfer durch die Depersonalisierung anonymisieren und zur
Projektionsfläche für seine sexuellen Fantasien machen wollte. Der Täter will
mit der Depersonalisierung häufig auch vermeiden, dass ein Mitgefühl für die
Opferperson in ihm entsteht, was ihn bei der weiteren Tatausführung eventuell
irritieren würde.
Quelle: https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/BkaForschungsreihe/2_52_FallanalyseUndTaeterprofile.html

Was hier auffällt ist die Tatsache, dass bei Undoing hier über einen möglichen Täter im persönlichen Umfeld gesprochen wird.
Also dass dieses Undoing wie auch eine Übertötung auf eine Art Vorbeziehung hindeuten kann.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 13:56
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Du meinst, wenn er die Kids bemerkt hätte - hätte er nicht darüber nachgedacht was sie denken/sehen wenn sie den Tunnel betreten - sondern er an sich gedacht hätte (Flucht oder Angriff). Aber, wenn ich das richtig lesen, gehst du davon aus dass er die Kids gar nicht unbedingt mitbekommen hat.
So ist es.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Vielleicht auch weil der Täter zum Tatzeitpunkt selbst in einer Art "Tunnel" war und mit seiner Tat beschäftigt war!?
Das kann natürlich auch sein, dann hätte/hat er sie ja auch nicht mitbekommen.

Hätte er mitbekommen das er beobachtet wird, hätte er doch auch vermuten müssen, das die Polizei bereits alarmiert ist oder ein möglicher 4ter auf dem Weg war die Polizei zu informieren. Ich vermute er hätte es nicht darauf ankommen lassen eventuell erwischt zu werden.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 14:09
Zitat von bura007bura007 schrieb:Was hier auffällt ist die Tatsache, dass bei Undoing hier über einen möglichen Täter im persönlichen Umfeld gesprochen wird.
Also dass dieses Undoing auf eine Art Vorbeziehung hindeuten kann.
In der Tat kommen die meisten Täter aus dem persönlichen Umfeld, aber hier konnte niemand ermittelt werden.

Ich hatte damals spekuliert, dass der Täter möglicherweise traumatisiert aus einem der damaligen Kriegsgebiete kam, unter diesem Trauma die Tat beging. Daher gab es vielleicht keine weiteren Taten dieser Art, da er eine Art "Ziel" erreicht hatte, bewusst oder unbewusst. Dazu würde auch das Undoing passen, da ihm nach der Tat vielleicht durchaus deren Unrechtmäßigkeit klar wurde. Dazu könnte auch passen, dass der Täter früher einmal selber Opfer wurde oder eine ähnliche Tat hilflos miterleben musste.
Mit der Herkunft aus ehemaligen Kriegsgebieten, wo er selber vielleicht auch in Handlungen verwickelt war und ihm eventuell eine taktische militärische Ausbildung angedieh, könnte auch ein Teil der Tatbegehung erklärt werden, ebenso wie das Handeln danach.

Aber natürlich ist dies nur reine Spekulation meinerseits.

Jemand fremdes, der durch blanken Zufall auf jemand fremdes trifft und so eine Tat begeht, warum auch immer, dürfte schlicht durch die meisten Raster fallen. Da ist es umso schwieriger diesen Fall aufzuklären und ihn zu rekonstruieren. Allein das Nichtwissen um ein genaues Motiv erschwert die Sachlage ungemein.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 14:10
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Hätte er mitbekommen das er beobachtet wird, hätte er doch auch vermuten müssen, das die Polizei bereits alarmiert ist oder ein möglicher 4ter auf dem Weg war die Polizei zu informieren. Ich vermute er hätte es nicht darauf ankommen lassen eventuell erwischt zu werden.
An dem Punkt waren sich die Ermittler, verständlicher weise, unsicher. Also ob er die Kinder bemerkte. Fraglich war ob er seine geplante Tat vollständig umgesetzt hat oder diese wegen der Kinder abgebrochen/verkürzt hatte.
Denke mal wenn die Tat noch andere Merkmale aufgewiesen hätte - wären all diese Dinge hilfreich gewesen um die Motivlage zu entschlüsseln. Worum ging es dem Täter etc.
Macht sicherlich einen Unterschied ob Muskelfleisch sowie Hoden fehlen, oder auch noch gewisse andere Körperteile. Schlimm genug ist es so oder so. Möchte nicht sagen, dass man sich wünschte er hätte noch mehr Schlimme Dinge getan - sondern, dass die Ermittler sich nicht sicher zu sein scheinen, ob er Täter all seine kranken Pläne umgesetzt hatte.
Eine Theorie der Polizei lautet, dass es Tristans Mörder gewesen sein könnte. Da dieser im Liederbachtunnel für kurze Zeit von Kindern beobachtet wurde (und unklar ist, ob er dies bemerkt hat), könnte es sein, dass er seine Tat – die Verstümmelung von Tristans Leiche – nicht wie von ihm vorgesehen an Ort und Stelle vollenden konnte. So wäre es möglich, dass er auf den Friedhof zu Tristans Leiche zurückgekehrt ist. Dies bleibt jedoch, genau wie alle anderen Theorien über Satanisten, Schwarze Messen und Ähnliches, reine Spekulation.
Quelle: https://mordfall-tristan.de/grabschaendung/


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 14:15
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:An dem Punkt waren sich die Ermittler, verständlicher weise, unsicher. Also ob er die Kinder bemerkte. Fraglich war ob er seine geplante Tat vollständig umgesetzt hat oder diese wegen der Kinder abgebrochen/verkürzt hatte.
Ich weiß was du meinst und dieser Gedanke ist echt schlimm, da er dann tatsächlich extrem kaltblütig und menschenverachtend wäre, noch schlimmer als die Tat gegen Tristan an sich schon. Für gewöhnlich wollen solche Täter vor allem Macht ausleben, aber nicht unbedingt Gefahr laufen gefasst zu werden. Ein wehrloses Opfer dominieren ist eine ganz andere Liga als sich einem bewaffneten Polizisten zu stellen.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Worum ging es dem Täter etc.
Das letztendliche Motiv ist ja nach wie vor ein Rätsel. Leider. Wäre dieses bekannt, hätte der Täter vielleicht schon ermittelt werden können.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 14:18
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Ich hatte damals spekuliert, dass der Täter möglicherweise traumatisiert aus einem der damaligen Kriegsgebiete kam, unter diesem Trauma die Tat beging. Daher gab es vielleicht keine weiteren Taten dieser Art, da er eine Art "Ziel" erreicht hatte, bewusst oder unbewusst. Dazu würde auch das Undoing passen, da ihm nach der Tat vielleicht durchaus deren Unrechtmäßigkeit klar wurde. Dazu könnte auch passen, dass der Täter früher einmal selber Opfer wurde oder eine ähnliche Tat hilflos miterleben musste.
Mit der Herkunft aus ehemaligen Kriegsgebieten, wo er selber vielleicht auch in Handlungen verwickelt war und ihm eventuell eine taktische militärische Ausbildung angedieh, könnte auch ein Teil der Tatbegehung erklärt werden, ebenso wie das Handeln danach.
Wie schätzt du die Chance ein, dass sich so jemand irgendwann jemand anvertraut?
Zugegeben finde ich deine Theorie etwas abstrakt, aber nur weil es jetzt nicht unbedingt mein erster Gedanke zum Täter wäre.
Bei deiner Theorie würde ich aber zumindest den Hauch einer Chance sehen, dass sich der Täter irgendwann wem anvertraut oder um Vergebung bitten möchte. Was bei anderen Theorien zum Täter teilweise eher unwahrscheinlich erscheint.
Eine Offenbarung, Bitte um Vergebung etc. könnte zur Aufklärung beitragen - bzw. der entschiedene Hinweis sein.


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Mordfall Tristan

23.05.2024 um 14:22
@PrivateEye es handelt sich bei dieser Art von Sadismus um eine frühe Störung die schon im Kindealter beginnt, keine Posttraumatische Störung.

Hier noch etwas Interessantes zum Undoing. In einer Studie von 2017 wurden 975 Morde ohne Zusammenhang ausgewählt, in nur 11 von diesen Morden gab es eine Undoing Situation. Dazu waren 10 von den 12 Opfern Familien Mitglieder der Täter.
Also müsste man hier nochmal überlegen, ob Tristan und der Täter nicht doch eine Vorbeziehung hatten.
A closed case file review of a nonrandom national sample of 975 homicides disclosed 11 cases (1.13%) of undoing, wherein offenders engaged in crime scene behavior that has been considered an attempt to symbolically reverse the murder. The frequency of the various methods of undoing involved the use of blankets to cover the victim's body (55%), positioning the body (55%), use of a bed or couch (42%), washing the body (36%), using pillows (36%), as well as removing clothing and adding other types of adornments (27%). Ten of the 11 offenders were male, and one was female; all 12 victims were female. Ten of the 12 victims were family members or relationship intimates. These findings are consistent with prior reports which concluded that the motivation for undoing behavior is an attempt to compensate for guilt or remorse for having committed the homicide.
Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28597940/


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23.05.2024 um 14:38
Zitat von bura007bura007 schrieb:Also müsste man hier nochmal überlegen, ob Tristan und der Täter nicht doch eine Vorbeziehung hatten.
Das es eine Vorbeziehung gab ist möglich und denkbar. Meiner Meinung nach spricht einiges dafür, weniges dagegen.

Dafür spricht zum Beispiel die Zeugenaussage der Leherin, welche Tristan zuvor (vor dem Tattag) schon mal mit einem Mann gesehen hat - welcher wohl nich sein Vater war.

Ich weiß, dass gewisse Zeugenaussagen hier nicht gern gehört werden und das verstehe ich teilweise auch. Aber sie sind ja nun einmal da/gemacht worden und auch Teil der Ermittlungsarbeit.


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23.05.2024 um 14:41
@Foxie123

Lass dir einfach noch einmal in Ruhe die Möglichkeit des traumatisierten Kriegsheimkehrers- oder Flüchtlings durch den Kopf gehen. Dessen Taten vielleicht durch einen inneren Zwang ausgelöst werden, den er nicht oder nur schwer kontrollieren kann. Die ihn, während der Tat, vielleicht wie auf Autopilot laufen lassen. Der dabei aber gut und instinktiv reagiert auf seine Umwelt und die Gegebenheiten vor Ort entsprechend nutzt.

Nur mal so als Gedankengang.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Wie schätzt du die Chance ein, dass sich so jemand irgendwann jemand anvertraut?
Sehr gering. Viele die an PTSD (still) leiden, wenden sich auch oft Suchtmitteln und anderen selbstzerstörerischen Dinge zu, wenn es nicht zu einer Therapie kommt. Auch die muss aber nicht immer helfen. Oft kommen auch suizidale Tendenzen dazu, da wir später von keinen weiteren Taten erfuhren, könnte der Täter tatsächlich bereits lange tot sein.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Zugegeben finde ich deine Theorie etwas abstrakt, aber nur weil es jetzt nicht unbedingt mein erster Gedanke zum Täter wäre.
Ich war damals, schon einige Jahre her, wohl mit der erste der so eine These bei @M11 geäußert hatte. Abstrakt ja, aber nicht ganz aus der Welt gegriffen.
Zitat von Foxie123Foxie123 schrieb:Eine Offenbarung, Bitte um Vergebung etc. könnte zur Aufklärung beitragen - bzw. der entschiedene Hinweis sein.
Möglich wäre es. Aber sind Geistliche da nicht an ihren Eid/Schweigegelübde gebunden, nichts sagen zu dürfen? Sorry, ich bin nicht kirchlich und kenne mich daher nicht aus.
Zitat von bura007bura007 schrieb:es handelt sich bei dieser Art von Sadismus um eine frühe Störung die schon im Kindealter beginnt, keine Posttraumatische Störung.
Ich meinte die PTSD als Begünstiger oder auch Auslöser der Tat in Verbindung mit anderen Sachen. In diesem Falle wäre der Täter womöglich auch selber mal Opfer gewesen, was dann in einer gewaltsamen Umkehr der Rollen hätte führen können. Eine Spekulation nur.

Bei der von dir erwähnten Störung zieht sich eine Gewaltspirale durch das ganze Leben des Täters, meist ist dieser dann auch aktenkundig wegen diverse Taten. Im Normalfall beginnt das mit Quälen und Töten von Tieren bereits im Kindesalter und setzt sich später immer stärker fort. Die se Gewaltspirale ist auch ein Hauptmerkmal von Serientätern. Diese fangen "klein" an und steigern sich von Tat zu Tat. Deshalb können sie auch für gewöhnlich nicht aufhören, längere Pausen zwischen Taten zählen nicht dazu.
Zitat von bura007bura007 schrieb:Also müsste man hier nochmal überlegen, ob Tristan und der Täter nicht doch eine Vorbeziehung hatten.
Oder ob der Täter einmal ähnliches erleben musste (bei sich oder einem Freund/Angehörigen). Auch hier ist das Kriegsflüchtlingsthema wieder interessiert, kommt es doch bei kriegerischen Handlungen leider zu oft zu Übergriffen und gezielter sexueller Gewalt. Dies wurde leider jüngst wieder bestätigt in dem Überfall der HAMAS auf Israel. Und ist bis heute auch immer noch ein Tabuthema. :( Und ebenso Hauptursache für PTSD, nicht nur bei Militärangehörigen sondern auch Zivilisten.



@Foxie123
@bura007

Ich bin erst einmal offline bis nächste Woche, dann schreibe ich gerne wieder. Bis dahin wünsche ich euch allen eine freundliche, faire und fruchtbare Diskussion.

LG
Eye


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