SmithCornfeld schrieb am 21.12.2022:- Der Mann am Kiosk läuft etwa parallel mit Tristan und scheint ihn auch anzuschauen, das Tempo ist in etwa identisch, was vermuten lässt, dass die beiden Kontakt hatten. Auch sein späteres Verhalten ist auffällig. Dieser Mann scheint sich nie gemeldet zu haben. Hier könnte man aufgrund der schlechten Bildqualität spekulieren, ob er einen (dunkle Haare) Zopf trägt. Er ist aber eher fein angezogen.
Ich habe Mal versucht, diese verschwommene Szene mit ein paar Strichen etwas einzufangen. Hilft natürlich nicht weiter, aber ich hatte dies einmal für mich gemacht, weil ich zuvor stets Probleme hatte, auf diesen bewegten Bildern überhaupt irgendetwas zu erkennen. Vielleicht ging es anderen auch so. Der Kunde wurde laut XY erinnerungsgemäß identifiziert und hat nichts mit der Sache zu tun.
Der andere Mann muss mit ihm auch nichts zu tun gehabt haben. Vielleicht ist er wirklich nur vorbeigegangen. Wer weiß das schon ...
Ich persönlich befürchte mittlerweile, dass es sein könnte, dass mit dieser ganzen "Zopf-Mann-Nummer" der Fall von Beginn an - aus welchem Grund auch immer - tragischerweise vielleicht eine völlig falsche Richtung bekam. Es wurde auf die Beschreibung jedenfalls sehr (vielleicht auch zu) stark fokussiert, was vielleicht dem wahren Täter zu Gute kam.
Dateianhang: Tristan Bahnhof.pdf (1257 KB)SmithCornfeld schrieb am 21.12.2022:Was in der Theorie etwas schwierig zusammenpasst ist: 1) möglicherweise aus der Drogen- und/oder Obdachlosenszene und 2) besitzt (vermutlich) anatomische Kenntnisse.
Genau diesen Widerspruch sehe ich auch:
Zeugen - hier vor allem Kinder - beschreiben einen Mann. Soweit so gut, aber man weiß, dass gerade Zeugenbeweise nicht immer verlässlich sind. Danach ging es aber weitestgehend nur noch um den/einen "Zopf-Mann" (mit Hasenscharte). Der später aber nie irgendwo gesehen wurde. Der Fall war sehr populär. Es wundert mich, dass niemand auf einen Mann mit Zopf (und Hasenscharte) einen Hinweis gab, denn so viele dürfte es in der nahen und weiteren Umgebung auch nicht gegeben haben zu dieser Zeit.
Daher erscheint mir die Art der Tatbegehung sehr viel bemerkenswerter.
Und auch aus meiner Sicht lässt diese sich nicht mit einem beliebigen "Drogentypen" vereinen. Aus meiner Sicht, wollte sich hier jemand auf bestimmte Weise ausleben und verfügte auch über gewisse Fähigkeiten/Kenntnisse dies sehr schnell auch noch mit zwei Messern zu tun.
Ich habe den Tatort besucht. Es war unangenehm dort. Wir setzen uns auf eine Bank auf der Nicht-Tatort-Seite des Tunnels, um inne zu halten und es schlichen minutenlang Menschen um einen komisch herum; als erwarteten sie, dass man nach Drogen fragt. Es war so eine Stimmung, dass ich nicht Mal wollte, dass mein Hund sich ins Gras setzt, falls da irgendeine Spritze liegt.
Dennoch glaube ich nicht, dass der Täter aus diesem Milieu stammt.
Ich kann das nicht belegen. Das ist nur mein persönliches Bauchgefühl. Vielleicht war nur der Tatort zur Verabredung "genehm", da auf der nicht Tatortseite "so ein Ort für Leute, die so rumlungern" war; übrigens trotzdem voll einsehbar von den Wohnblocks aus.
Wobei der Tatort an sich insgesamt unfassbar ist. Wer dort war, weiß, wie wirklich nah auf beiden Seiten Menschen vorbei laufen. Es ist sehr (!) belebt dort, insbesondere auf der Tatortseite. Hier musste der Täter aus meiner Sicht wirklich schnell mit den Messern gewesen sein und irgendwie wissen, was er tut.
Insofern wurde ja "nicht nur" bestialisch gemordet, sondern es wurden konkrete Schnitte mit zwei unterschiedlichen Messern und mit Entnahmen vorgenommen, Schuhe, Ausbluten etc.. Das klingt für mich nicht nach einem Totschlag/Mord im Streit über irgendetwas oder im Drogenrausch spontan. Für mich klingt das nach einer Verabredung gerade an einem bekanntermaßen einschlägigen Ort/Milieu, an dem man den Täter ggf. (standesgemäß) gerade niemals verorten würde, und zwar mit einem Opfer, das aufgrund seines Alters und Lebensumstände von einem Erwachsenen manipulierbar war und das man vorher eher kannte. Eine geplante Tat, in deren Rahmen innere, sehr spezielle Wünsche ausgelebt wurden.
Dies alles mit irgendeiner geplanten /erhofften Gewissheit, dass man zügig - sei es per nahgelegener Bahn, Fahrzeug oder sonst wie - unauffällig wieder nach Hause gelangt.
Wie gesagt, ich kann komplett falsch liegen, aber das sind meine Gedanken dazu ...