anonymous91 schrieb:Wer so eine Tat beginnt und auch noch vollendet, kann aus meiner Sicht nie und nimmer unerfahren gewesen sein. Ohne nochmal auf die Details der Verletzungen einzugehen, würde ich nochmals gerne anmerken, dass es ein enormer Unterschied sein dürfte, ein derartiges Vorgehen theoretisch nachzulesen und dann auch noch praktisch in die Tat umzusetzen. Diese Handfertigkeit muss gängige Praxis für den Täter gewesen sein, ansonsten ist für mich das nicht zu übersehende Selbstvertrauen und die Entschlossenheit (unter derartigen Tataspekten) nahezu unvorstellbar. Ähnlich, wie die Kripo mal in einem der älteren Artikel gesagt hat: der Typ hat sein Handwerk verstanden und wohl gemacht, was er konnte.
Das sehe ich genauso und wie die Polizei ja auch sagte, auffällig an der Tat war nicht, dass Tristan gewürgt, geschlagen und ihm die Kehle durchgeschnitten wurde, auffällig und ungewöhnlich war das, was der Täter danach tat. Man sollte auch bedenken wievielt Zeitdruck der Täter hatte und wie schlecht die Lichtverhältnisse, das fehlende Equipment war. Das, was er hinterlassen hat, war trotzdem aussergewöhnlich. Welche "Leistung" hätte er abgeliefert unter optimalen Bedingungen? Das müsste doch dann identisch sein, mit dem, was man von einem erfahrenen Chirurgen im Krankenhaus erwarten würde.
anonymous91 schrieb:So nicht aber der Täter, welcher neben seinen Handfertigkeiten auch noch den Nahkampf gesucht hat (ob Tristan erst 13 Jahre alt war oder nicht).
Ich kann mir das tatsächlich nur mit dem absoluten Willen oder enormen Druck erklären, das gewünschte zu bekommen, dass er dafür quasi jede Hemmschwelle über Bord geworfen hat.
anonymous91 schrieb:Gerade aber die Auswahl der Tatzeit und des Tatorts zeigt auf, dass der Täter wohl enorm Vertrauen in sich selbst hatte
Glaube ich nicht Mal. Der Erhalt des gewünschten war ihm wichtiger, als seine eigene Sicherheit. Die Frage ist nur warum. Aus welchem Grund entscheidet man sich für die Präparation von Hoden und vollständigem Muskel und gegen die eigene Sicherheit, das eigene Leben, die eigene Freiheit und das Leben anderer?
anonymous91 schrieb:- ein erfahrener oder angehender Arzt
- ein Mitarbeiter in Tierzuchtanlagen
- ein Metzger / eine tätige Personen im Schlachtbetrieb
- ein erfahrener Auftragsmörder
(- ein temporär in DE Anwesender aus dem Ausland)
Das sehe ich genauso, wobei ein Auftragsmörder in der Regel keine Erfahrung im Sezieren hat und nicht jeder Arzt erfahren im operieren ist. Insofern würde ich eher zu
Chirurg/Pathologe
Metzger/Schlachter
tendieren
anonymous91 schrieb:Im Gegenteil, denn dazu hattest du ja auch betont, dass wir zunächst kannibalistische bzw. sexuelle Aspekte für die Betrachtung dieses Ansatzes außen vor lassen sollten.
Aussen vor würde ich nicht sagen, ich würde es erweitern um medizinisches Interesse. Natürlich kann auch eine Kombination möglich sein. Über zwanzig Jahre wurde sich jetzt quasi nur auf sexuelles und/ oder kanibalisches Interesse konzentriert ohne dass es eine Lösung gab oder ein Täter gefunden werden konnte. Es gibt aber auch noch andere Motivationen.
MisterEko schrieb:Diese massive Gewaltanwendung bei der Tat ist schon auffällig.
Ich kann mir das nur mit dem absoluten Willen erklären, das gewünschte zu bekommen und das nicht irgendwie, sondern so wie es geschehen ist. Welche Motivation wäre möglich? Angst, Druck, Verzweiflung, Wahn...
MisterEko schrieb:So auffällig bzw. außergewöhnlich, dass die für mich schon darauf hindeutet, dass der Täter vielleicht schon vorher massive Gewaltausbrüche an den Tag gelegt hat oder zumindest miterlebt hat.
Nun stellt sich die Frage, warum das nicht aufgefallen ist.
Weil es nicht in Deutschland war zb oder weil er vorher nie in eine Situation kam, die es notwendig gemacht hätte zb.
anonymous91 schrieb:Wie hoch war also dessen Drang, sein Ziel zu erreichen?
Der Drang muss immens hoch gewesen sein. So hoch, dass es über der eigenen Sicherheit stand.
anonymous91 schrieb:Über das Internet wird man in der Hinsicht leider kaum fündig
Aber auch vor dem darknet wird es Möglichkeiten gegeben haben sich auszutauschen.
Niederbayern23 schrieb:Meiner Meinung sollte man zwischen Chirurgen und allen anderen Gruppen unterscheiden können, entsprechend des Ergebnisses der Obduktion.
Der Arzt, der die Obduktion durchgeführt hat, muss doch die fachliche Qualität beurteilen können.
Warum wurde nie offiziell nach Chirurgen gesucht? Vermutlich weil sich die Schnittführung nicht zum Chirurgen passt, oder täusche ich mich?
Man sollte aber auch bedenken, dass Zeitdruck, Dunkelheit und fehlendes Equipment eine Rolle gespielt haben müssen. Der Täter konnte sein volles Potential gar nicht zur Schau stellen, um das von anderen adäquat beurteilen zu lassen. Fertig geworden ist er ja allem Anschein nach auch nicht. Es muss also offen bleiben, wie das Ergebnis ausgesehen hätte, hätte der Täter genug Zeit und bessere bedingungen gehabt. Wäre mit Oberschenkelmuskel und Hoden das Ergebnis beendet gewesen oder wären noch weitere Organe gefolgt, wenn ja welche und warum diese?