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Mordfall Tristan

24.431 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

09.03.2022 um 19:16
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:. Und ein Jugendlicher mit solchen wäre doch auffällig gewesen.
Vielleicht ist dieser Jugendliche ja schon vor der Tat oder später in seinem Leben in irgendeiner Art und Weise auch aufgefallen.
Nur die Gefährlichkeit dieser Person wurde halt nicht erkannt.
Oder Oder Oder.

Alles möglich.
Wir erinnern uns.
Es hieß ja zunächst sinngemäß, dass die Verletzungen an Tristans Körper bzw. Tatbild weltweit "einzigartig" sind.
Dabei wurde übersehen, dass es selbst alleine im Frankfurter Raum etliche ungeklärte Frauenmorde gibt, die dann nach der "Entdeckung" Seels auf einmal vergleichbare Spuren aufgewiesen haben.

Wenn schon solche, in meinen Augen wirklich heftige, "Gemeinsamkeiten" so lange Zeit, zumindest offiziell, nicht erkannt wurden, dann frage ich mich schon was da los ist.

Vielleicht ist dieser Täter von dem ich spreche, danach nicht mehr in dieser Form straffällig geworden und/oder weggezogen und/oder verstorben etc. hierbei ist vieles möglich.

Das Beispiel MS zeigt uns ja durchaus, das es möglich ist, dass solche Menschen (im Falle Seels sogar ein ganzes Menschenleben lang) völlig unentdeckt "agieren" können.
Absolut erschreckend diese Vorstellung.
Der Mörder von Tristan kann nach wie vor, ein völlig unbehelligtes Leben, mitten unter uns allen Leben.
Das kann der freundliche Arbeitskollege, der nette Automechaniker oder gefeierte Kreisliga-Fußball-Trainer sein mittlerweile.



Es gibt viele Gründe warum ich auf einen eher jüngeren Täter tippe.
Natürlich alles nur Spekulation.

-der Täter war sich sicher, Tristan "in Schach" halten zu können, ihm vielleicht sogar hinterher laufen zu können, falls dieser versucht wegzulaufen.

-ein jüngerer Täter könnte vielleicht im Zuge der Ermittlungen einfach komplett durchs Raster gefallen sein.

-auch ein jüngerer Täter kann Erfahrungen im Schlachten von z.B. Tieren haben. Vielleicht eine Lehre als Metzger. In der Verwandtschaft oder Familie schonmal bei Schlachtungen von Schweinen mitgewirkt etc.
Aber auch hierzu ist eine gewisse körperliche Kraft notwendig, vor allem wenn es "schnell" gehen soll.

-ein jüngerer Täter könnte leichter Zugang zu Tristan gefunden haben.

-ein jüngerer Täter könnte stark durch Filme, Musik, Drogen etc. beeinflusst gewesen sein, eben weil die Persönlichkeit noch nicht so gefestigt war.

-ein jüngerer Täter, der vielleicht sogar aus dem Umfeld von Tristan stammt, hätte vielleicht einige von Tristans "Abläufen" grob gekannt.

-ein jüngerer Täter, hätte vielleicht leichter einen Zugang zu Tristan gefunden, um diesen zum mitkommen zu bewegen.
etc.

Einfach mal meine Gedanken dazu.


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09.03.2022 um 20:46
Ich persönlich vermute den Täter im Frankfurter Drogenmileu. Weiterhin denke ich auch, dass er zum damaligen Zeitpunkt definitiv ortsansässig und auch der Anrufer gewesen ist. Es gibt einen Beitrag des „Maintowers“ auf Youtube, der einen Ausschnitt des Anrufs zeigt. In diesem Beitrag klingt der Täter komplett anders, hört euch das ggf mal an. Den Herrn Seel schließe ich komplett aus , da andere Beuteschema. Ich denke schon , dass die Ermittlungsbehörden mit dem Phantombild den richtigen suchen. Auch glaube ich , dass man Personen mit ähnlichem Erscheinungsbild im Visier hatte bzw vernommen hatte , es aber schlussendlich nicht gereicht hat. Anders kann ich es mir nicht erklären. Eine Person mit solchen auffälligen Merkmalen muss jemanden aufgefallen sein.


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Mordfall Tristan

09.03.2022 um 20:53
@MisterEko
Diese Aussage, es gibt keine vergleichbaren Verletzungsmuster gibt, finde ich auch sehr gewagt. Ich weiß aber auch nicht wie die Aussage zustande kam, vielleicht ist sie aus dem Zusammenhang gerissen worden. Obwohl ich nicht an Seel als Täter im Tristanfall glaube, ist er doch ein vergleichbares Beispiel, wie der Tristan Täter drauf sein könnte.

Ich denke auch, dass der Täter aus dem Bekanntenkreis Tristans kam. Tristan hat auf ihn gewartet im Park, weil sie gemeinsame Pläne hatten. Deshalb wird es gar keine große Überredungskunst gebraucht haben, dass Tristan ihm zum Tunnel folgte. Der Angriff kam völlig überraschend, aber trotzdem wehrte sich der Junge mit allen Kräften. Tristan war nicht sehr groß, in der Todesangst wird er trotzdem Kräfte entwickelt haben, aber der Täter war ihm körperlich überlegen. Also ja, ein junger, sportlicher Täter.

Obwohl ich nach wie vor an den Zopfmann glaube, es könnte natürlich auch jemand anders gewesen sein. Tristan war den meisten Tag über unbeaufsichtigt, streunte in schlechter Gegend herum. Er wird viele Leute gekannt haben. Der Schlüssel zur Auklärung wird darin liegen, dass einer seiner Freunde mehr weiß und damit rausrückt.


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Mordfall Tristan

09.03.2022 um 21:03
Zitat von Marcolinho1992Marcolinho1992 schrieb:Eine Person mit solchen auffälligen Merkmalen muss jemanden aufgefallen sein.
Ja genau das ist ja dieses Mysterium in dem Fall.
Das ist ja schon fast ein Verdächtiger wie aus einem schlechten Krimi.
Lange Haare, Narbe im Gesicht etc.
Das so jemand einfach so "abtaucht" ist erstaunlich.

Das kann man auch nicht mit einem Umzug oder so dieser Person erklären.
Der Fall war ja durchaus Deutschlandweit bekannt.
Da hätte doch irgendjemand diese Person erkennen müssen.
Zitat von Marcolinho1992Marcolinho1992 schrieb:Den Herrn Seel schließe ich komplett aus , da andere Beuteschema.
Sehe ich auch so.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Obwohl ich nach wie vor an den Zopfmann glaube, es könnte natürlich auch jemand anders gewesen sein. Tristan war den meisten Tag über unbeaufsichtigt, streunte in schlechter Gegend herum. Er wird viele Leute gekannt haben. Der Schlüssel zur Auklärung wird darin liegen, dass einer seiner Freunde mehr weiß und damit rausrückt.
-Entweder existierte dieser Zopfmann tatsächlich, dann war er aber meiner Meinung nach, nicht aus der Gegend, vielleicht sogar nicht mal aus Deutschland. Anders kann ich mir dieses "spurlose" abtauchen, nach der Tat nicht erklären.
-Oder dieser Zopfmann hat in dieser Form nie existiert und es wurde vielleicht, vom wahren Täter, diese Legende bewusst erzeugt. Da man sich nicht besser zu helfen wusste, hat man halt einfach eine fast schon klischeehafte "Mörderfigur" erschaffen. Lange Haare, Narbe im Gesicht. etc.


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Mordfall Tristan

09.03.2022 um 21:08
@MisterEko
In dem Ausschnitt des Anrufes hört man eine Person mit hessischer sprachlichen Einfärbung (So mein Empfinden)
Irgendwie denke ich , dass es sich dabei um keinen Trittbrettfahrer handelte. Wahrscheinlich weiss man, wer der Zopfmann ist bzw. man vermutet da jemanden, scheitert jedoch an den hier geltenden, sehr strengen Datenschutz. Es sind hier auch Beiträge zu lesen, wo erwähnt wurde , dass Jva Mitarbeiter eine Person mit diesem Erscheinungsbild identifiziert haben. Weiterhin lassen sich auch einige Sichtungen einer Person , die dem Phantombild entspricht finden. Ob man die jetzt verifizieren kann, weiss ich leider nicht.


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09.03.2022 um 21:12
Zitat von Marcolinho1992Marcolinho1992 schrieb:In dem Ausschnitt des Anrufes hört man eine Person mit hessischer sprachlichen Einfärbung (So mein Empfinden)
Irgendwie denke ich , dass es sich dabei um keinen Trittbrettfahrer handelte. Wahrscheinlich weiss man, wer der Zopfmann ist bzw. man vermutet da jemanden, scheitert jedoch an den hier geltenden, sehr strengen Datenschutz. Es sind hier auch Beiträge zu lesen, wo erwähnt wurde , dass Jva Mitarbeiter eine Person mit diesem Erscheinungsbild identifiziert haben. Weiterhin lassen sich auch einige Sichtungen einer Person , die dem Phantombild entspricht finden. Ob man die jetzt verifizieren kann, weiss ich leider nicht.
Ich habe mir das schon mehrfach angehört.
Auf mich wirkt das eher so, als wäre diese Person verwirrt oder betrunken. Vielleicht auch beides.
Ich glaube entweder hat es sich um einen Wichtigtuer gehandelt oder um jemanden der einen makabren Telefonstreich abgezogen hat.

Ja den hessischen Dialekt höre ich da auch raus, definitiv.
Ob es nun aber tatsächlich der Täter war?
Ich weiß es nicht.
Ich denke aber eher nicht.


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Mordfall Tristan

09.03.2022 um 21:20
@MisterEko
Ich weiss leider nicht , ob man mit den damaligen technischen Mitteln den Standort des Anrufers ermitteln konnte. Wäre interessant zu wissen. Wahrscheinlich eher nicht. Der Zopfmann wurde ja noch Jahre nach der Tat gesehen, daher wird es ihn definitiv gegeben haben. Warum auch immer schweigen die Leute, die den gesehen haben. Es muss definitiv ein Name gefallen sein. Die Polizei weiss sicherlich weitaus mehr als wir …


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Mordfall Tristan

09.03.2022 um 21:36
Zitat von Marcolinho1992Marcolinho1992 schrieb:Der Zopfmann wurde ja noch Jahre nach der Tat gesehen, daher wird es ihn definitiv gegeben haben. Warum auch immer schweigen die Leute, die den gesehen haben.
ok, er wurde also immer wieder, ausgerechnet in Höchst gesehen?
Und trotzdem will niemand wissen wer er ist?
Niemand kennt Leute die ihn kennen?
Er wird dabei niemals zufällig von der Polizei beobachtet?
Niemals rufen Leute ganz aufgeregt die 110 an und berichten, dass sie die besagte Person, gerade an dieser oder jener Straße gesehen haben?

Meines Wissens nach, wurde ja das Phantombild erst 10 Jahre nach der Tat oder so veröffentlicht.
Vielleicht konnte sich also der Zopfmann zunächst durchaus noch dort bewegen, ohne direkt aufzufliegen.
10 Jahre später war er halt nicht mehr da.
Weggezogen, verstorben oder irgendetwas anders.


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Mordfall Tristan

09.03.2022 um 21:49
@MisterEko
Ja , schon seltsam alles. Genau, das Phantombild wurde 2008 veröffentlicht und ist stand heute immernoch der gesuchte Mann.


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Mordfall Tristan

09.03.2022 um 22:49
@Marcolinho1992
es kam ja meines Wissens nach auch zu einer Grabschändung/öffnung von Tristans Grab.
Auch dies ist so etwas, das für mich irgendwie auf Satanisten, Okkultisten oder Sekten hindeutet.
Aus welchen Grund soll ein sexueller Sadist ein Grab öffnen?
Sofern dies denn der Täter war.
Steht ja nicht fest.

Mir tauchen in diesem Fall auch irgendwie zu viele langhaarige Männer auf.
Tristans Vater hatte ja auch lange Haare.
Kann es sich beim Täter um eine Person handeln, die irgendeinen Bezug zu Tristans Vater hatte?
Ein flüchtiger Kontakt aus irgendeiner Kneipe? Ein Arbeitskollege? Irgendwas in dieser Richtung?

Gab es möglicherweise an Tristans Körper noch andere Verletzungen, die uns nicht bekannt sind?
Kann es sein das die Polizei sowas zurückhält, weil es Täterwissen darstellt?
Es wurde ja scheinbar Muskelfleisch entfernt.
Vielleicht wurde Muskelfleisch auf eine Art und Weise entfernt, dass so eine Art Symbol oder "Rune" kreiert wird, die aber als solche nicht erkannt worden ist, fertiggestellt oder eindeutig erkennbar war.

Möglicherweise diente eine Graböffnung dazu, in irgendeiner Art und Weise etwas (zum Beispiel das von mir erwähnte Symbol) fertig zu stellen bzw. zu vollenden.

Einfach mal so als Spekulation in den Raum geworfen.

Habe ich in der Form hier im Thread noch nicht gelesen, den Ansatz.
Vielleicht hab ich es auch übersehen.


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Mordfall Tristan

09.03.2022 um 23:18
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Aus welchen Grund soll ein sexueller Sadist ein Grab öffnen?
Guck mal bei Wiki unter "Nekrophilie" ;)
Kommt ganz oft zusammen mit kannibalistischen / sadistischen / gewalttätigen Vorstellungen in Kombination vor. Öfter jedenfalls als Satanismus.

Diese "satanischen Rituale" der 1990er sind so ein Schreckgespenst, das man gerne bemüht, aber nie wirklich zu fassen gekriegt hat. Ich war damals selbst am Rande dieser Szene unterwegs, und ich kann dazu sagen, dass zumindest die deutsche Satanisten"szene" eigentlich keine wirkliche war. Das waren grüppchenweise Jugendliche und Wichtigtuer, die allerhöchstens mal einen Hamster geschlachtet haben. (Ganz abgesehen davon, dass "richtiger" Satanismus so sowieso nicht funktioniert; das ist alles so aus Computerspielen und Filmen zusammengeklaubt und dieses Bild findet man leider genau so heute noch in schlechten Vorabendkrimis).

Ich will hier nichts verharmlosen, aber die einzigen satanischen Morde, die mir gerade so einfallen, waren Möbius - und da spielten ganz stark rechtsextreme Ansichten eine Rolle, was erstaunlicherweise im Zusammenhang mit Satanismus auch sehr oft vorkommt (aber, eigentlich wiederum nichts damit zu tun hat), und die Rudas - wobei das, meiner Meinung nach, auch nichts mit Satanismus zu tun hatte, sondern das waren halt Sonderlinge, die sich da in irgendwas verrannt hatten.

Jedenfalls, wenn Tristan das Opfer eines satanischen Rituals geworden wäre, hätte man ihn a) entweder komplett mitgenommen oder b) man hätte irgendwas am Tatort gefunden, was Rückschlüsse zulässt - immer hin haben solche Leute ja eine Botschaft. Da es aber kein blutiges auf den Kopf gestelltes Pentagramm an der Wand oder einen abgetrennten Ziegenkopf irgendwo bei der Leiche oder sonst irgendwelche Messages gegeben hat, schließe ich die Satanisten hier komplett aus (bitte im Übrigen nicht "Ökos", "Metaller", "Satanisten", "Okkultisten", "Germanen" = Neopagane, alle in einen Topf werfen ;) Man kann auch okkult interessiert und christlich sein, oder satanisch orientiert und komplett friedlich).

Für mich passt die Grabschändung mit ins Bild der Tat. Irgendwas wurde bei der Tat (aus Zeitmangel? durch Störung?) nicht fertig, und der Täter versuchte, es sich aus dem Grab zu holen. Dass er dabei auch vor...ja, pardon...einer verwesenden Leiche nicht zurückschreckt, deutet mir schon sehr in die Richtung sadistisch-gestörter Täter mit nekrophilen Zügen. So jemand braucht dann auch gar keinen Satan mehr....


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Mordfall Tristan

09.03.2022 um 23:43
Zitat von IreneAdlerIreneAdler schrieb:Diese "satanischen Rituale" der 1990er sind so ein Schreckgespenst, das man gerne bemüht, aber nie wirklich zu fassen gekriegt hat.
Ob der Täter zwingend Teil einer Szene gewesen ist, oder irgendwelche "satanischen Rituale" im klassischen Sinne durchgeführt hat? Keine Ahnung.
Es gibt ja durchaus auch Einzelpersonen mit Wahnvorstellungen oder dergleichen in dieser Richtung.

Zumindest in Norwegen scheint es ja durchaus schon so eine gewisse Szene gegeben zu haben in den Neunzigern. Wobei hier die Bandbreite sicherlich sehr groß und da von Satanisten, Okkultisten, Heiden etc. vieles vertreten war.
Und ja, viele von denen stehen eher auf Metal als auf Celine Dion.
Einige dieser Leute tragen übrigens auch lange Haare:)

Aus der bloßen Abwesenheit von blutigen Ziegenköpfen oder Pentagrammen lässt sich ja nicht ableiten, dass in keiner Art und Weise irgendein wie auch immer geartetes "Ritual" stattgefunden haben kann.

Habe deinen Tipp bezüglich Wiki mal verfolgt.
Du gehst dann von einem Kategorie IX Nekrophilen aus?
Ist auf jeden Fall ein interessantes Thema.

Interessant ist auch, was weiter unten noch steht:
In einer vergleichenden Studie zu den Motivationen von Serienmördern, die ihre Taten im Zusammenhang mit Nekrophilie verübt hatten, konnte festgestellt werden, dass ein zusätzlicher Antrieb vieler Mörder der Verzehr des Fleisches ihrer Opfer im Sinne von Nekrophagie (sexuell motiviertem Kannibalismus) ist. Bei 80 Prozent der untersuchten nekrophilen Täter waren außerdem das Ausüben von Macht und Kontrolle über das Opfer sehr wichtig. Viele der Täter wiesen gleich mehrere Paraphilien auf, überdurchschnittlich oft krankhaften Sadismus, Voyeurismus, Exhibitionismus und/oder übersteigerten Feteschismus (wie beim sogenannten "Shoe Fetish Slayer"). Dabei treten gemeinsam mit Paraphilien auch Zwangspektrumstörungen überdurchschnittlich häufig auf.[
Quelle: Wikipedia: Nekrophilie

D.h. möglicherweise könnte der Täter vor oder nach der Tat bereits als Voyeur oder Exhibitionist aufgefallen sein.


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Mordfall Tristan

10.03.2022 um 00:03
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Es gibt ja durchaus auch Einzelpersonen mit Wahnvorstellungen oder dergleichen in dieser Richtung.
Gut, das mag möglich sein. Trotzdem halte ich eigentlich, wenn man mal alle anderen Möglichkeiten betrachtet, Satanismus für das am wenigsten wahrscheinliche Motiv.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Zumindest in Norwegen scheint es ja durchaus schon so eine gewisse Szene gegeben zu haben in den Neunzigern.
Das ist richtig, und auch tatsächlich viele Morde. Ich habe genau zu der Zeit in Norwegen sozusagen "mittendrin" gelebt, daher kann ich dir erzählen, dass auch hier die Motive vielfältig waren, Satanismus oft vorgeschoben wurde, um ein Image zu generieren (fast alle Satanisten spielten in irgendeiner Black Metal Band), aber eigentlich der Grund irgendwo anders lag: Politisch verschiedene Ansichten + persönliche Abneigung gegeneinander (Euronymous/ Øystein Aarseth-Mord und der "liebe" Varg Vikernes); Geld/Schulden, kriminelle Machenschaften und/oder Drogen (Gaahl), Homophobie (Bård 'Faust' Eithun), Publicity (wieder Gaahl), bzw. dermaßen im Hirn vernebelt, dass man hinterher selber nicht mehr weiß, warum man das eigentlich getan hat - Jon Nödtveidt von Dissection, tatsächlich der erste und einzige Mörder, den ich persönlich näher kennengelernt habe, aber auch der einzige, den ich hier wirklich als Satanist einstufen würde, denn er hat sich mit seinem letztlichen Selbstmord an die Grundprinzipien des Satanismus gehalten.

Ich will aber hier jetzt keine philosophische Diskussion lostreten ;), nur darlegen, dass ich bei Tristan Satanismus wirklich für ausgeschlossen halte, auch wenn das
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Aus der bloßen Abwesenheit von blutigen Ziegenköpfen oder Pentagrammen lässt sich ja nicht ableiten, dass in keiner Art und Weise irgendein wie auch immer geartetes "Ritual" stattgefunden haben kann.
natürlich ebenfalls richtig ist, aber wie gesagt, solche Leute haben doch meistens irgendeine wenn auch wirre Message, die ich hier einfach nicht erkennen kann.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Du gehst dann von einem Kategorie IX Nekrophilen aus?
Irgendwas in dieser Richtung, ja. Sofern halt Täter und Grabräuber derselbe waren. Wenn man von 2 Tätern ausgeht, könnten sich hier auch...*wild umherspinn*...ein Kannibale und ein Nekrophiler zu einer "Zweckgemeinschaft" zusammengefunden haben. Who knows?
D.h. möglicherweise könnte der Täter vor oder nach der Tat bereits als Voyeur oder Exhibitionist aufgefallen sein.
Jupp, davon gehe ich auch ganz stark aus. Aber halt aufgefallen mit etwas, das nicht in Verbindung zu bringen ist mit dem Mord an Tristan. Vielleicht sollte man sich Diebstähle in Schuhgeschäften zu dieser Zeit mal genauer ansehen, oder so...


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Mordfall Tristan

10.03.2022 um 07:28
Nach so langer Zeit ist es halt schwierig, einen Zusammenhang zwischen damals auffälligen Typen und dem Mord herzustellen. Wenn man damals schon keinen gefunden hat, zumindest keinen belastbaren. Wäre interessant, was in den Akten steht. Wir wissen ja auch gar nicht, wer damals so im Visier war.
Ich glaube auch, dass dieser Zopfmann, der den Kindern Süßigkeiten gekauft hat, ausfindig gemacht wurde. Da gab es einfach zu viele Leute, die ihn kannten. Leider wissen wir nicht, ob er so aussieht wie das Phantombild. Es ist ein herumstochern im Trüben, weil uns so viel Information fehlt.
Fest steht, dass nichts davon, was die Polizei wußte, ausgereicht hat. Sie geht davon aus, dass der Grabschänder der Täter war, der Anrufer jedoch nicht. Warum wurde nie erklärt. Was mit dem Phantombild 8 Jahre später bezweckt wurde, ist auch so ein Rätsel.
Das ganze Verhalten der Polizei ist seltsam, aber vielleicht war das damals so üblich. Ich verstehe schon, dass man Täterwissen nicht preisgeben wollte, die Bevölkerung nicht verschrecken etc. Aber nach so langer Zeit sollte man die Bevölkerung noch mal miteinbeziehen, wenn man noch neue Hinweise will. Ich kann mir dieses Schweigen höchstens damit erklären, dass man weiß, wer der Täter ist, es aber nicht nachweisen kann. Und dass er sicher wegen einer anderen Sache im Gefängnis verwahrt ist.


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Mordfall Tristan

10.03.2022 um 07:52
@FritzPhantom
Ich finde es ohnehin irgendwie komisch, dass man dieses Phantombild erst nach so langer Zeit erstellt bzw. veröffentlicht hat.

Kann man überhaupt zuverlässig eine Person beschreiben, die man vor 10 Jahren mal flüchtig gesehen hat?
Also ich könnte das sicherlich nicht.
Jetzt kann man natürlich sagen, dass jemand der so auffällig aussieht, einem ja natürlich im Gedächtnis bleibt.
Leuchtet mir auch ein diese Logik, nur warum hat man sich dann nicht bereits viel früher an diese doch auffällige Person erinnert?
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Ich kann mir dieses Schweigen höchstens damit erklären, dass man weiß, wer der Täter ist, es aber nicht nachweisen kann. Und dass er sicher wegen einer anderen Sache im Gefängnis verwahrt ist.
Kann man nur hoffen, dass wenn es so ist, diese Person tatsächlich in Haft sitzt.
Noch viel erschreckender wäre es, wenn man einen Verdacht hat, diese Person aber nach wie vor völlig frei leben kann.

Natürlich ist es nach so langer Zeit schwierig, deswegen hätte man vielleicht schon viel früher auch mal ganz anders an den Fall rangehen müssen.
Kann natürlich sein, dass all das geschehen ist und ich das halt einfach nur nicht weiß.

Vielleicht wäre so ein Ansatz gewesen, auch nach einem möglichen Täter zu suchen, der wesentlich jünger ist. Ich sag mal so grob zwischen 16 und 20 Jahren.

Vielleicht wäre ein weiterer solcher Ansatz gewesen, auch die Möglichkeit einzuräumen, dass es sich beim Täter auch um eine Frau handeln kann. Unter Umständen war der Zopfmann gar kein Mann, sondern eine eher maskulin bzw. "hart" aussehende Frau. Solche Person gibt es ja.

Unter Umständen hat der Zopfmann mit der Tat an sich überhaupt nichts zu tun. Diese Person hat zwar tatsächlich existiert, Kinder angesprochen etc., aber ist in keiner Art und Weise in diesen Mordfall involviert.

Wenn man damals schon die Taten von Seel bzw. seine Opfer (die ja sogar ebenfalls im Frankfurter Raum stattgefunden haben) nicht auf dem Schirm hatte, vielleicht wurden dann auch ähnlich gelagerte Taten irgendwo anders in Deutschland übersehen.
Vielleicht gab es auch vorher oder nachher ähnliche Taten im europäischen Ausland. Ob man das wirklich akribisch genug überprüft hat?
Vielleicht gibt es bisher noch "unerkannte" Opfer dieses Täters.


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Mordfall Tristan

10.03.2022 um 08:16
@MisterEko
Wenn er noch frei rumläuft, kann er ja auch seine Handschrift geändert haben oder er versteckt seine Opfer gut. Wenn der Zopfmann nichts mit dem Mord zu tun hätte, dann hat man vermutlich all die Jahre in die falsche Richtung ermittelt. (Soviel wir halt wissen) Ich meine, seltsam wäre es schon: Da macht sich ein seltsamer Typ an Kinder ran und dann hat er nichts damit zu tun? Aber letztendlich ist alles möglich. Ein 14jähriger schaut sicher auch zu einem coolen 20 jährigen auf und geht bedenkenlos mit ihm mit, überhaupt wenn er ihn kennt.


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Mordfall Tristan

10.03.2022 um 08:36
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Da macht sich ein seltsamer Typ an Kinder ran und dann hat er nichts damit zu tun? Aber letztendlich ist alles möglich.
Gut, das ist halt die retrospektive Einschätzung der Dinge.
Ob der Typ damals wirklich "seltsam" war oder sich tatsächlich an Kinder "rangemacht" hat, können wir ja gar nicht exakt wissen.
Es wird so interpretiert, aber ob das wirklich so war, keine Ahnung.

Wirklich gefährlich kann der Typ ja nicht gewirkt haben, sonst hätte ja mal schon vorab irgendjemand die Polizei gerufen, ein Kind sich den Eltern anvertraut oder ein aufmerksamer Erwachsener wäre dazwischen gegangen usw.

Das alles leuchtet mir nicht so wirklich ein.

Manchmal gibt es halt auch so "Zufälle".
Man kann den Zopfmann oder MS natürlich nicht komplett ausschließen, aber wirklich konkretisieren lassen sich diese Verdachtsmomente halt eben auch nicht.

Auch für Seel wird hier meiner Meinung nach, vieles einfach "passend gemacht".
Eine vielleicht drogenabhängige/geschwächte/AIDS-kranke Sexarbeiterin nachts bzw. abends in sein Auto einsteigen zu lassen, mit ihr an einen abgelegenen Ort fahren und ihr dort etwas anzutun, ist meiner Meinung nach, etwas völlig anders, als sich am helllichten Tag, einen 13 Jahre alten Jungen zu schnappen und diesen auf so bestialische Art und Weise zu töten.
Seel hatte sicherlich auch all die Jahre Glück nicht geschnappt zu werden, aber ich denke, dass er auch sehr vorsichtig agiert hat usw.
Bei der Tat an Tristan ist der Täter ja ein gewaltiges Risiko eingegangen. Mitten am Tag, an einem Ort (Tunnel) der nur 2 Fluchtmöglichkeiten zulässt, wo jederzeit Zeugen hereinlaufen können, wo man auf dem Weg von und zum Tatort jederzeit einem Zeugen in die Arme laufen kann etc.
Für mich passt das nicht zu MS.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung.


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Mordfall Tristan

10.03.2022 um 09:22
@MisterEko
Der Zopfmann hat ja die Heimkinder beobachtet, die werden das den Erwachsenen vielleicht erst später erzählt haben. Welche Kinder das noch waren, weiß man ja nicht, aber auch Tristan war kein wohlbehütetes Kind. Der wird zu Hause nicht erzählt haben, mit wem er sich so rumtreibt. Auch war man früher nicht so sensibel wie heute, Fremde hätten sich nicht so schnell eingemischt. Heutzutage hätte zum Beispiel die Nachhilfelehrerin wahrscheinlich nachgefragt, von wem Tristan da abgeholt wurde. Sowohl der Zopfmann als auch der Täter (wenn sie nicht die gleichen waren) haben sich nicht viel darum geschert, ob sie gesehen wurden. Vielleicht hat der Täter die Zeugen auch nicht bemerkt. Schwer zu sagen, ob er einfach ein Kaputtnick war, dem alles egal war oder ob er total kaltblütig oder einfach dumm war, jedenfalls ist er damit durchgekommen.


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Mordfall Tristan

10.03.2022 um 09:23
Wurden die zwei Männer, die sich links und rechts von Tristan auf die Bank setzten, eigentlich jemals ermittelt?

Tristan wurde doch nur wenige Minuten danach ermordet. Sie müssen doch also an der Tat beteiligt gewesen sein oder wenigstens wichtige Beobachtungen gemacht haben.


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Mordfall Tristan

10.03.2022 um 09:34
@FritzPhantom
Ich halte deine Ansätze für absolut plausibel.
Ob Tristan jetzt ein "wohlbehütetes Kind" war, darüber kann ich keine Aussage treffen und maße mir da auch kein Urteil drüber an.
(Damit möchte ich nicht andeuten, dass du dies getan hast, oder dergleichen, ich beziehe mich nur auf mich persönlich)

Ja der Vater war alleinerziehend und hatte, soweit ich gehört habe auch ein Alkoholproblem.
Ob die beiden aber deswegen nicht offen miteinander gesprochen haben, weiß ich nicht.

Mein Großvater war z.B. Alkoholiker, aber der hat sich dennoch gut um seine Kinder gekümmert und ist auch nie gewaltig geworden oder sowas.
Seine Kinder konnten mit ihm über alles reden.


Du hast aber natürlich absolut recht, dass das früher auch einfach noch alles bisschen anders abgelaufen ist, als heute.
Ich war selbst in den Neunzigern ein Kind und kenne das selbst noch sehr gut.
Da rennt man Samstagvormittag aus dem Haus und springt den ganzen Tag draußen irgendwo rum. Man kommt nur mal kurz Mittags zum Essen nach Hause.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Schwer zu sagen, ob er einfach ein Kaputtnick war, dem alles egal war oder ob er total kaltblütig oder einfach dumm war, jedenfalls ist er damit durchgekommen.
Sehr gut formuliert!
Genauso ist es.
Zitat von fionaxxfionaxx schrieb:Tristan wurde doch nur wenige Minuten danach ermordet. Sie müssen doch also an der Tat beteiligt gewesen sein oder wenigstens wichtige Beobachtungen gemacht haben.
Das muss nicht der Fall sein, dass die etwas mit der Tat zu tun hatten oder etwas mitbekommen haben.
Aber die haben auf jeden Fall einen großen Wert als Zeugen.

Ist aber halt auch wieder so ein seltsamer "Zufall" oder?
Für meinen Geschmack fast schon bisschen zuviel "Zufall", aber wer weiß.


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