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Mordfall Tristan

24.431 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

07.09.2021 um 23:17
@LillyLego
Du meinst diesen Text?
Der Fall Nelli Graf (Seite 686) (Beitrag von Uhlenspiegel)
Was vorherige Auffälligkeiten des Täters im Tristan Fall angeht, stimm ich Dir insofern zu, dass ich sie für denkbar halte. So eine Tat kommt nicht aus dem Nichts, dafür wurden die Schnitte zu professionell gesetzt und es ging zügig. Ich denke bei anderen Auffälligkeiten aber weniger an Tötungsdelikte, eher an kleinere Delikte, evtl an Tieren, Stalking, Internet-Aktivitäten... sowas halt. Woher bekam man vor Internetzeiten Brutalo Sex Mangas, Extrem Pornos etc? Irgendwer wird diesen Typen kennen, wenn der Zopfmann der Täter ist. Kannte er evtl MS?


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Mordfall Tristan

07.09.2021 um 23:35
@abberline
Ja, danke für's Verlinken. Genau den Text des Youtube-Kommentars meinte ich. Da geilt sich doch jemand an der Tat auf und mMn könnte es sich um Flashbacks oder Erinnerungen an bereits begangene Taten handeln, zB Tristan. Muss nicht sein, kann...

Und ich glaube auch, dass vorher an Tieren "geübt" wurde.


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Mordfall Tristan

08.09.2021 um 07:35
@LillyLego
Ich denke, es gibt so viele kranke Typen, mehr als man sich vorstellen kann. Einige werden sicher auch bekannt sein, aber man muss halt auch nachweisen können, dass sie real gegen das Gesetz verstoßen haben. Wenn Du ein paar Seiten zurückschaust zu dem Meiwes Interview, wo vorkommt, dass es im Internet ein Kannibalen Forum gibt, unvorstellbar. Der Punkt ist aber, was ist Fantasie und wer setzt sowas in die Tat um bzw wird erwischt.


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Mordfall Tristan

08.09.2021 um 12:44
@FritzPhantom
@LillyLego

Solche Typen mit Kannibalismus-Fantasien und die entsprechenden Foren gibt es scheinbar häufiger als man denkt. Und 1998 war das alles noch ganz öffentlich im Internet.
Der Öffentliche Rundfunk hat bei Funk mal eine Doku mit Interviews gemacht

Wenn der Täter im Tristan Fall aus irgendeinem Grund nicht mehr zuschlagen kann, halte ich es für denkbar, dass er sich aber durch solche Seiten einen Ersatz Kick holt.


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Mordfall Tristan

08.09.2021 um 13:18
@abberline
Das glaube ich auch, dass man das nicht einfach so abstellen kann. Wenn er nicht tot ist, dann wird er sich im Internet rumtreiben, aber ob das auf Dauer reicht?


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Mordfall Tristan

08.09.2021 um 13:33
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Wenn er nicht tot ist, dann wird er sich im Internet rumtreiben, aber ob das auf Dauer reicht?
Ich vermute, dass es eben nicht reicht, im Gegenteil!
Es werden sehr viele Menschen vermisst, wer weiß ob er nach Tristan - wohlmöglich - seine Opfer besser versteckt hat.


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Mordfall Tristan

08.09.2021 um 15:26
@Nabelschnur
Ja, ich finde es auch seltsam, dass es immer heißt, es gibt keinen vergleichbaren Fall. Woher will man das wissen ? So viele Vermißte, die seit Jahren verschwunden sind. Mittlerweile sieht er sicher auch ganz anders aus.


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Mordfall Tristan

08.09.2021 um 19:28
Ermittlern zufolge plant ein Mörder beim ersten Mal entweder seine Tat dezidiert und kann dann umso leichter zur Tagesordnung übergehen, oder aber er muss - falls er relativ spontan gehandelt hat - die Tat zunächst verarbeiten. "Hat der Täter diese gedankliche Vorbereitung nicht absolviert, muss er sie nachholen", sagt Andreas Borchert, Kriminaldirektor und Dozent an der Polizeiakademie Niedersachsen.
Quelle:
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/doppelmord-von-bodenfelde-es-tun-sich-seelische-abgruende-auf-a-756255.html

Die Aussage des Kriminaldirektoren fand ich sehr interessant. Man kann davon ausgehen, dass T's Mörder sehr gut vorbereitet war und auch wusste was er wollte. Er hatte ja anscheinend auch das passende "Werkzeug" dabei.

Die Tat in Bodenfelde finde ich genau so heftig und wie man sehen kann, gab es hierzu auch eine Vorgeschichte und Auffälligkeiten. Ich stelle mir manchmal die Frage, ob man den Täterkreis nicht einschränken könnte, in dem man versucht zu ergründen, welche Einflussfaktoren auf einen Menschen wirken müssen, damit er zu sowas fähig wird.


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Mordfall Tristan

08.09.2021 um 22:42
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Ja, ich finde es auch seltsam, dass es immer heißt, es gibt keinen vergleichbaren Fall. Woher will man das wissen ?
Naja, also rein logisch betrachtet kann man aber doch nur von dem ausgehen, was man kennt. Sonst würde man ja gar nichts als einzigartig bezeichnen dürfen. Da kann ich auch behaupten, dass die Mona Lisa kein einzigartiges Kunstwerk ist, weil Leonardo da Vinci bestimmt noch eine zweite gemalt hat. Die ist nur eben schon kurz nach Fertigstellung zerstört worden und daher kennt man sie nicht....


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Mordfall Tristan

09.09.2021 um 12:28
Der Mord ist ja von 1998. Damit war es mit der digitalen Vernetzung von Strafvervolgungsbehörden nicht weit her. Und selbst bei dem heutigen Stand der digitalen Vernetzung kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass selbst eine Behörde, die eine andere eigentlich kontrollieren soll, diesem Auftrag oft gar nicht nachkommen kann, weil auf dem Übertragungsweg einfach Informationen verloren gehen.
Natürlich wird man mittlerweile einen großen Teil an Taten digitalisiert haben, aber die sind dann unter Schlagwörtern katalogisiert, z.B. "Mord männlicher Jugendlicher" "Stadtgebiet", etc... Wenn da ein paar Schlagworte anders codiertt sind, dann sieht es schon ganz anders aus, bspw. wenn in Bayern "jugendlich" bei 10 anfängt, in Hessen aber vielleicht erst mit 14.
Ich will jetzt nicht sagen, dass es einen ähnlichen Fall in Berlin oder München gegeben hat, dass wäre sicher schon aufgefallen, aber alleine wenn wir ins östliche Europa gehen, da sind mir zumindest überhaupt keine Kriminalfälle präsent, obwohl ich mich recht ausfürlich mit dem Thema True Crime beschäftige. Bei unseren westlichen und nördlichen sowie den südlichen Nachbarn ist es ähnlich.
Zusammenfassend können wir wohl sagen, dass kein anderer Fall bekannt ist, bei dem ein so zugerichteter Junge/Jugendlicher gefunden wurde, aber dass kann auch nur deshalb so sein, weil der Tätet in anderen Fällen die Leichen im Wald entsorgt hat und man die erst Monate oder Jahre später gefunden hat, sodass man die Verletzungen nicht mehr erkennen konnte. An diesem Punkt könnte man ja noch einmal auf die Lauben verweisen, die ein paar Seiten weiter vorne erwähnt wurden, also dass Tristan vielleicht einfach aus einer Laube an diese Unterführung flüchten konnte und der Täter die Tat einfach nicht am geplanten Ort durchführen konnte.


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Mordfall Tristan

09.09.2021 um 14:05
Zitat von ShuaiShuai schrieb:An diesem Punkt könnte man ja noch einmal auf die Lauben verweisen, die ein paar Seiten weiter vorne erwähnt wurden, also dass Tristan vielleicht einfach aus einer Laube an diese Unterführung flüchten konnte und der Täter die Tat einfach nicht am geplanten Ort durchführen konnte
Das wäre eine Frage für Ortskundige: Würde man als Opfer denn aus einer der Lauben ausgerechnet in Richtung Tunnel flüchten, wenn man denn entkommt?

Ich stelle mir das so vor: Wenn ich in ein Gartenhaus gelockt wurde, und mir dann plötzlich klar wird, dass der zunächst harmlose Laubenbesitzer etwas Unschönes vorhat und ich deshalb die Flucht ergreife, dann laufe ich doch möglichst in eine Gegend, wo viele andere Leute sind, damit mein Verfolger mir nichts tun kann.

Und da stelle ich mir eine Flucht ins Gebüsch vor dem Tunnel oder gar den Tunnel selbst eher als ungeeignet vor. Einerseits weil man dort nicht so gut vorankommt, wenn man rennt, und andererseits vor allem auch befürchten muss, dass niemand zu Hilfe kommt, wenn mich der Verfolger einholt.


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Mordfall Tristan

10.09.2021 um 12:05
@Shuai
@brigittsche

Deine Überlegungen zu einem eventuellen Fluchtweg sind natürlich richtig. Nur wenn der Weg in Richtung Adolf-Haeuser-Str., also zum Parkplatz gegenüber der Lauben, bzw. zum Bahnhofsvorplatz versperrt gewesen ist, wäre ein Fluchtweg runter zum Tunnel eine Option gewesen. Ich weiß leider nicht, wie diese Gartenlauben 1998 ausgesehen haben, ob es damals auch schon die hohen Bau-Zäune gegeben hat, wohl eher nicht, aber wer weiß.
Spätestens ab 2016 war diese Lauben-Zeile an den Gleisen schon völlig runtergekommen, total schrottig, da hätte man sich höchstens noch zum ungestörten Saufen o.ä. aufhalten wollen.
Interessant finde ich diesen steilen Trampelpfad direkt am Tunnel - nicht den, den man benutzt hat, um üblicherweise zum Tunnel runter zu gehen. Er führt jedenfalls nicht zu dem Weg vor den Gartenlauben, wo man entlang geht, wenn man zum südlichen Bahnhofseingang, zur Liederbacher Str., Leunastr., oder Hoechster-Farben-Str. will, von wo aus auch die Augenzeugin den Zopfmann aus dem Gebüsch herauskommen gesehen hatte.

Auf den Seiten 814 - 815 hatte ich schon mal ein paar Überlegungen zu den Gartenlauben formuliert, und auf den Bildern 137 u. 139 ist dieser merkwürdige, steile Trampelpfad zu sehen, auf einem Foto mit einem Brett improvisiert abgesperrt. Das sieht nicht nach einer Behörden-Maßnahme aus.

Beitrag von Banshee202 (Seite 814)

Wenn Tristan zunächst von dort oben, aus einer Laube geflüchtet sein sollte, und vielleicht diesen steilen Pfad runter gestürzt ist, dann wohl nur, weil der reguläre Eingang bzw. Ausgang von der Gartenlauben-Parzelle versperrt gewesen ist, entweder durch ein abgeschlossenes Tor, oder den, bzw. die Täter. Man würde instinktiv von der Gefahr weg laufen, den erstbesten Weg wählen, wenn man an der Bedrohung nicht vorbei kann. In so einer Situation hätte sich eventuell doch der Tunnel als einziger Fluchtweg angeboten, als naheliegendste Zuflucht aus der akuten Gefahr.


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Mordfall Tristan

10.09.2021 um 13:05
Zitat von Banshee202Banshee202 schrieb:In so einer Situation hätte sich eventuell doch der Tunnel als einziger Fluchtweg angeboten, als naheliegendste Zuflucht aus der akuten Gefahr.
Vielen Dank für die Hinweise! Ich bin noch nie dort gewesen, daher kann ich mir das nicht so recht vorstellen. Aber was Du schreibst klingt ja plausibel, so dass es zumindest nicht völlig ausgeschlossen ist, dass eine Flucht in diese Richtung gehen könnte.


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Mordfall Tristan

12.09.2021 um 14:40
Zitat von stauffistauffi schrieb am 08.09.2021:Man kann davon ausgehen, dass T's Mörder sehr gut vorbereitet war und auch wusste was er wollte. Er hatte ja anscheinend auch das passende "Werkzeug" dabei.
Dazu stellen sich 2 Fragen für mich :

1. War der Täter möglicherweise gut vorbereitet aufgrund dessen, das er diese, und/oder ähnliche "Fantasien" schon eine geraume Zeit, gedanklich immer und immer wieder "durchspielte", verbesserte ?

2. Nicht seine erste Tat war ?

Oder möglicherweise eine Kombination von beiden ?

Spielte die Opferauswahl eine primäre Rolle oder handelte es sich um ein Zufallsopfer ? War dem Täter nur die Tatausführung somit die Umsetzung seiner möglicherweise Fantasien primär wichtig, und sich dadurch ein Zufallsopfer, T, ergab ? Spielte das Geschlecht des Opfers eine Rolle?

Viele Fragen, wichtige Fragen mMn.


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Mordfall Tristan

12.09.2021 um 19:16
Liebe Mitinteressenten,
Hab mich mit dem Fall längere Zeit beschäftigt.
Was mir dabei massiv aufgefallen ist: öffentliche Reportagen oder Dokumentationen über diesen Fall sind
lediglich sehr oberflächlich oder beinhalten wenig Informationen zu Hintergründen bzw.
kriminalistisch gesehen relevanten Tataspekten. Bin daher etwas tiefer in die Materie eingetaucht und
habe sehr intensiv recherchiert und hab alles was ich nur irgendwie finden konnte zusammen getragen.
Dabei erschlossen sich neue Informationen, welche den gesamten Tathergang in einem neuen Licht erscheinen lassen könnten.

Fakten/Indizien:

Tristan hat wohl viel Zeit im Park (am Bahnhof) verbracht und war dort einigen bekannt.
Kurz vor der Tat wurde er auf einer Bank sitzend gesehen - 2 junge Männer haben sich daraufhin neben ihn gesetzt.
Zeugen hatten das Gefühl er hätte dort sichtlich gewartet und die Männer schienen ihm vertraut.
Vom zeitlichen Ablauf her ist an zu nehmen, dass die Unterhaltung nicht lange gedauert hat und er sich danach
prompt zum Tunnel begeben hat. Dort traf er freiwillig oder aber unfreiwillig auf seinen Mörder.
Ob er nun mit Gewalt in den Tunnel gezerrt oder selbst dort hinein ging bleibt ein Rätsel.
Nun zum kriminalistisch wichtigen Teil: der modus operandi ->
Schläge ins Gesicht und Würgen (das Opfer unter Kontrolle bringen)
Kehlenschnitt - die Tötung (eindeutig nicht sadistisch, keine Folter, rasch, gezielt)
Exsanguination im Wasser (und das mit völliger Ruhe des Täters)
Aufbahren der Leiche (wie eine Art Ehrerbietung, ein Zeichen von Wertschätzung?)
Gewebe/Muskelpartien entfernt - in etwa 2 kg (fachliche Kenntnis davon? wohl mitgenommen,
denn am Tatort nicht zurückgelassen, Transportmittel Tristans Rucksack? - fragliche Absicht des Kannibalismus ?)
Entfernung des Skrotums (sexueller Hintergrund eventuell sogar in Kombination mit Kannibalismus?)
Wunden verdecken (Scham, ungeschehen machen, Reue -> Undoing)
CAVE: Der Täter hat sich sehr viel Zeit gelassen!

Rucksackfund 1 Jahr später, ca. 20 km entfernt, Waldstück: Inhalt (variierend nach diversen Berichten):
Straßenkarte von Deutschland in Tschechisch, Kampfmesser (Tatwerkzeug?), Gaskocher (Aufsatzring dessen in der Nähe).

Oktober 1999 Grabschändung - Erde fein säuberlich (!) auf Plastikfolien (wirkt wieder ehrerbietend/rituell)
Ziel vermutlich: Sarg ausgraben und Öffnung dessen
Täter wurde aber gestört und somit unterbrochen.

Meine Überlegungen dazu:
Gehen wir mal davon aus, der Täter hatte es schon längere Zeit auf Tristan abgesehen. Hat ihn gezielt
beobachtet, seinen Tagesablauf gekannt, wusste mit welchen Leuten er Kontakt hatte ODER hat sogar
selbst schon vorweg Kontakt mit ihm aufgenommen.(Es gibt Berichte eines Freundes von Tristen, dieser erzählte,
dass Tristan für einen Jungen seines Alters immer viel Geld besaß. Weil ihn das selbst wunderte, fragte er
T. eines Tages woher er all dieses Geld habe und T. erwiderte "von einem Freund". Dieser Freund gebe ihm
wohl Geld/Süßes/Zigaretten dafür, dass T. Zeit mit ihm verbringe. Der spätere Täter?) Der modus operandi würde dafür sprechen,
dass dem Täter persönlich etwas an T. lag bzw. er eine "emotionale Beziehung" zu oder "Gefühle" für ihn hatte.
Sprich T. war wahrscheinlich kein zufälliges Opfer. Dafür spräche die Zeit, die sich der Täter während der Tat
genommen hat, das Aufbahren, das Undoing. Um nun auf den schrecklichsten Punkt zu kommen - selbst das Entfernen/
Mitnehmen und eventuell sogar Verzehren des Gewebes (der gefundene Gaskocher könnte dies tatsächlich untermauern)
könnte ein Hinweis darauf sein. Es gibt Interviews von Kannibalen, die davon sprechen durch das Essen des Fleisches, das Opfer ewig an sich zu binden bzw. ewig in sich zu tragen und somit nicht mehr verlieren zu können. Eine Inbesitznahme.
Oder aber die Teile des Opfers sind eine Art "Trophäe" bzw. etwas mit dem die Täter die Erinnerungen an die Tat reaktivieren.
Auch die Grabschändung (Sehnsucht nach dem Opfer, Sehnsucht nach erneuter Nähe zu ihm) würde zusätzlich
zu diesen Überlegungen passen und könnte dafür sprechen. Reaktivieren von Gefühlen.

Es gibt zusätzlich noch einen Bericht des bereits erwähnten Freundes von T. - dieser traf 2015 nachts einen Mann im Park an,
welcher versuchte den nun verschlossenen Tunnel, in dem T. getötet wurde zu öffnen und ein zu steigen. Das Zusammentreffen
endete in einer verbalen Auseinandersetzung, Verfolgung des Mannes durch den Freund und schlussendlich dem dazu holen
der Polizei, jedoch ohne irgendwelche Folgen. Sollte dies der selbe Täter sein - zeigt es ein ähnliches Muster wie bei
der Grabschändung - Suchen von Nähe zum Opfer/zum Tatort.

Oft kommen die Fragen: wann kommt das nächste Opfer? So ein Täter hört doch nicht auf?
Nun es kommt immer auf die Art des Täters an, er muss ja nicht gleich ein Serienmörder sein.
Sollte es zutreffen, dass er eine Art "Besessenheit" bezüglich Tristan hatte kann es auch bei dem
einen Opfer tatsächlich bleiben.

Knifflig wird es nun bei den 2 "Tatverdächtigen".
1. das "Phantombild" (längere dunkelblonde Haare zu einem Zopf gebunden, sportlich, 1.75, vertikale markante Veränderung an der Oberlippe) -> dieser Mann wurde bereits von Zeugen vor der Tat mit Tristan gesehen, vor einem Jugendheim gesichtet und von Gehilfinnen einer Anwaltskanzlei beschrieben (dorthin wendete dieser sich hilfesuchend mit der Aussage, er wäre erst seit kurzem aus dem Gefängnis gekommen und hätte aber schon wieder Mist gebaut)
CAVE: danach jedoch so nie wieder von Zeugen wahr genommen worden!
2. der "Anrufer", welcher gestand Tristans Mörder zu sein (1.80, schwarze lange Haare laut eigener Beschreibung) - interessant ist, dass der Mann, den T. Freund 2015 im Park angetroffen hat auch längere schwarze Haare hatte.
Was, wenn dies ein und der selbe Mann ist - nur mit gefärbten Haaren bzw. beabsichtigter Veränderung?
Immerhin war das Phantombild damals überall in den Medien, da wird man wohl oder übel gezwungen sein
sein Äußeres zu ändern, wenn man nicht gleich auffallen möchte.
UND der Anruf, würde dann auch wieder für Reue bezüglich der Tat sprechen.


Was meint ihr dazu?


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Mordfall Tristan

12.09.2021 um 19:22
@abberline
übrigens, Täter, die einmal gemordet haben machen keinen Step mehr zurück und begnügen
sich dann mit irgendwelchen Seiten als Ersatz - dies kann und wird nämlich nie wieder ein ausreichender
Ersatz für die geschehene Tötung sein.


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Mordfall Tristan

12.09.2021 um 19:29
@Obscurus
Hast Du schön zusammengefasst,aber das ist ja, was wir auf vielen Seiten schon diskutieren. Was sind jetzt die neuen Erkenntnisse? Wahrscheinlich gibt es auch gar keine, der Fall ist ja leider seit Jahren in der Sackgasse.


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Mordfall Tristan

12.09.2021 um 19:35
@FritzPhantom
erstens, was weis ich was auf fast 1.100 Seiten schon alles diskutiert wurde.
Zweitens war das auf die spärlichen Dokus bezogen und nicht auf den Austausch hier.
Aber danke für die "freundlichen" Worte.


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Mordfall Tristan

12.09.2021 um 19:37
@Obscurus
Nein, das war eigentlich ganz neutral gemeint, Du musst Dich nicht angegriffen fühlen. Aber auch in den Dokus wird immer wieder das gleiche gesagt, weil es eben nichts Neues gibt.


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Mordfall Tristan

12.09.2021 um 20:24
@Obscurus
Erstmal herzlich willkommen.
Zitat von ObscurusObscurus schrieb:übrigens, Täter, die einmal gemordet haben machen keinen Step mehr zurück und begnügen
sich dann mit irgendwelchen Seiten als Ersatz - dies kann und wird nämlich nie wieder ein ausreichender
Ersatz für die geschehene Tötung sein.
Nicht zwangsläufig, wie auch in diesem Fall von Kriminalpsychologen und Ermittlern erklärt wurde.
Es kann diverse Gründe haben, dass es keine Folgetaten des gleichen Täters gab.
Verstorben, es war nicht wie erwartet, er bekam was er wollte, die Polizei hat ihn auf dem Schirm und kann nur bislang nichts nachweisen (hohes Risiko), er hat Familie und keine Möglichkeit mehr, verdrängt es gar uswuswusw.
Wir wissen es nicht.
Zitat von ObscurusObscurus schrieb:Wunden verdecken (Scham, ungeschehen machen, Reue -> Undoing)
Oder einfach verstecken, dass dort ein Mordopfer liegt. Das Tatortfoto, das hier auch verlinkt wurde, wirkt zumindest so.
Zitat von ObscurusObscurus schrieb:Rucksackfund 1 Jahr später, ca. 20 km entfernt, Waldstück: Inhalt (variierend nach diversen Berichten):
Straßenkarte von Deutschland in Tschechisch, Kampfmesser (Tatwerkzeug?), Gaskocher (Aufsatzring dessen in der Nähe).
Das Messer lag soweit ich weiss, nicht im Rucksack, sondern in der Nähe bei anderem Müll.


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