oneeightseven schrieb:Ich frage mich wirklich warum er den Jungen erst halb tot prügelt und Ihm dann erst die Kehle durschneidet.
Wenn wir zum einen davon ausgehen, dass die Tat rein kannibalistische Hintergründe hat und zum anderen in Betracht ziehen, dass sich der Täter mindestens theoretisch (ggf. auch praktisch) mit dem Schlachten auskannte, dann sind die starken Schläge vor dem Kehlschnitt tatsächlich immens fragwürdig.
Während die Schläge vom Täter vollzogen wurden, muss Tristan nämlich enorm unter Adrenalin gestanden haben. Adrenalin ist wiederum ein Hormon, welches in Angst bzw. Stresssituationen vom Gehirn freigesetzt wird. Geht man nun von einem Tier aus, so wird bei der Freisetzung von Adrenalin Glukose in den Muskelzellen gespeichert und dadurch zu Energie umgewandelt. Die Energie wird jedoch ohne weitere Bewegung des Tieres nicht mehr verbraucht, was bedeutet, dass es zu einer „Übersäuerung des Fleisches“ kommt. Die Qualität des Fleisches wird somit schlecht für den Verzehr.
Abgelesen unter folgender Quelle:
https://www.schlachtung-mit-achtung.de/home/themen/fleischqualität/Sofern das ebenfalls auf das Fleisch von Menschen übertragbar ist, dann sind die Schläge bezogen auf einen informierten Kannibalen noch merkwürdiger. Entweder wusste er nichts über diese Tatsache oder es war nicht direkt ein Kannibale am Werk, sondern ggf. doch nur einer, der eine bestimmte Anweisung für einen Auftraggeber ausgeführt hat. Oder aber die anfängliche Wut des Täters war so immens groß, dass genau dies zum vermeintlichen Tod des Jungen geführt haben könnte, ohne dass der Täter genau an diesem Tag und zu dieser Uhrzeit die kannibalistisch veranlagte Tat umsetzen wollte. Ob hier etwas aus dem Ruder gelaufen ist?
Weiterhin stellt sich daher die Frage: Warum dieser enorme Hass auf den Jungen? Die Schläge wurden laut Aussagen immerhin bis zur Unkenntlichkeit Tristans vollzogen. Und dann noch die nach Undoing wirkenden Aspekte nach der Tat. Erst enormer Hass und dann plötzlich ein Hauch von Mitgefühl, wo der Täter zumindest „die Persönlichkeit des Jungen wiederherstellen“ wollte?
Und wieder stellt sich die Frage: Zufallsopfer oder Beziehungstat? Im Hinblick auf die heftigen Schläge und den nicht zu übersehenden Hass des Täters, kommt eine Zufallstat doch etwas weniger in Frage. Doch egal welche Option von beidem - was muss Tristan getan haben, um den Täter derartig in Rage zu bringen? Ihn mit seinem eigenen Messer angegriffen? Den Täter herabwürdigend beleidigt? Oder etwas nicht akzeptiert, was der Täter vor Ort im Tunnel von Tristan wollte, womit dessen Gefühle verletzt wurden?
Dass der Täter mindestens im Unterbewusstsein den Tatablauf plante, ist nicht von der Hand zu weisen, denn zu präzise und durchdacht scheint das Vorgehen (erst ab dem Kehlschnitt) zu sein. Und wer solche Dinge im Unterbewusstsein hat, muss sich wiederum für kannibalistische Aspekte interessiert und eine Umsetzung in Betracht gezogen haben. Es erscheint also weiterhin so, als ob der Täter den Tatablauf und ggf. auch den Tatort im Kopf hatte. Beim Tatzeitpunkt und auch bei der Opferwahl bin ich mir jedoch weiterhin sehr unschlüssig.
Falls keine Zufallstat, frage ich mich ebenfalls, ob sich Täter und Opfer ggf. schon vorher einige Male im Tunnel getroffen haben könnten? Und ob hier ggf. etwas passiert ist, was Tristan etwas unsicher gegenüber dem Täter gemacht haben könnte? War der Täter im Rahmen eines möglichen, vorletzten Treffens schon grob zu ihm? War Tristan an diesem Donnerstag vllt. gezwungen sich erneut mit dem Täter im Tunnel zu treffen, weswegen er in der Schule als nervös beschrieben wurde und Schmerzen vorgetäuscht hat, um zum Arzt zu können und damit der Situation bzw. dem später geplanten Treffen im Tunnel zu entfliehen? Und gab es nach der Schule eine weitere Anweisung, dass Tristan nicht zum Arzt gehen darf, sondern sich im Hinblick auf die Schmerzen zusammenreißen soll und um jeden Preis zum Treffen in den Tunnel muss? Hatte er aus diesem Grund ein Messer dabei? Hat er deswegen die Zeit bis ca. 15:30 Uhr ohne einen Arztbesuch draußen verbracht? Hat der Täter deshalb kein Transportmittel dabei gehabt, weil er die Tat nicht wirklich an diesem Tag geplant hat, es jedoch ungeplant plötzlich dazu kam, weil Tristan z.B. seinem Willen nicht entgegengekommen ist? Und deshalb die harten Schläge, obwohl diese dazu führen, dass die Fleischqualität enorm unter dieser Vorgehensweise leiden, was für einen Kannibalen gar nicht gut wäre? Haben wir deshalb geplant und auch ungeplant bzw. spontan wirkende Aspekte?