SGarcia schrieb:Dann dieser ominöse Anruf bei der Polizei, der veröffentlicht wurde, aber niemand darauf reagierte und die Stimme oder Sprechmelodie wiedererkannte.
Reagiert wurde darauf schon. Es gab sich als "Dirk Meier" aus. In einer Doku werden Ausschnitte aus den Akten (etwas undeutlich und sehr kurz) gezeigt. Es gab einige Hinweise auf den Anrufer, aber diese führten zu nichts. Man hat laut Herrn Fey auch Stimmvergleiche gemacht und es konnte niemand ermittelt werden. Jetzt wird es sowieso schwieriger, da mit dem Altern auch die Stimme sich verändert. Die meisten hier und auch Fey gehen davon aus, dass der Anrufer mit der Tat nichts zu tun hat. Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass sich ein Mörder direkt zuerst als "Mörder" meldet. Ich kritisiere an dieser Stelle, dass eine verzerrte Version bei Aktenzeichen xy abgespielt wurde und auch in fast allen Dokus zu hören ist. Mir ist nur eine einzige Quelle (siehe Youtube-Link unten) bekannt, wo man den Originalmitschnitt hört.
SGarcia schrieb:Es ergibt irgendwie alles keinen richtigen Sinn. Einfach einen Jugendlichen zu ermorden, war nicht das Ziel, Sadismus offenbar auch nicht
Ich glaube nicht, dass Tristan getötet wurde, um eine sexuelle Belästigung o. Ä. zu vertuschen. Dafür ist der Tötungshergang viel zu krass und erfordert einen Plan. Nach einer spontanen Tat wirkt es nicht. Auch das längere Warten von Tristan spricht mehr dafür, dass die beiden sich getroffen/verabredet haben. Die sexuelle Handlung geschah auch nicht direkt während der Tat, es sind wohl die grauenvollen Trophäen.
Hier sind noch einige weitere Unterlagen aus den Originalakten zu sehen. Das ist auch die einzig öffentlich verfügbare Quelle, wo man den Mitschnitt des Anrufs im Original ohne Verzerrungen hört. Meines Erachtens deutlicher Unterschied in der Tonlage im Gegensatz zur anderen Version.
Original anzeigen (0,4 MB)Quelle: Im Visier der Fahnder - Der Fall Tristan Brübach | SPIEGEL TV | 2007
17. Minute 33. Sekunde
Im Visier der Fahnder - Der Fall Tristan Brübach | SPIEGEL TV | 2007
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vonCarstein schrieb:da kommt dann sowas wie: Ja da hat man dann überlegt ob es sich um einen Metzger oder Schächter handeln könnte.
Die Vermutung bezieht sich aufgrund der Schnittführung, man geht davon aus, dass derjenige entsprechende Kenntnisse hatte. So ganz falsch ist Feys Ansatz nicht. Manchmal reicht ein einziges Wort aus, um den Täter zu finden, so z. B.: Jemand kennt einen, der zur Personenbeschreibung passt, ist sich aber nicht ganz sicher. So wie ich es von außen sehe, haben die Ermittler viel Zeit verstrichen (Stichwort Phantombild, zu späte Fingerabdruckentnahme usw.), aber Fey hat sich auch sehr viel Mühe gegeben, so hat er nach eigenen Aussagen jeden Fingerabdruckverweigerer persönlich angesprochen. Hat zwar nicht zum Erfolg geführt, aber wenigstens hat er es versucht. Manche schweigen dann. Wenn diese verdächtige Person Metzger ist, ist der Verdacht noch härter. Es kann so sein, muss aber nicht. Das trifft auch auf Fälle zu, wo Automarken und Modelle genannt werden. Bei einem anderen Kindermord (Rick J.) hat die Nennung eines VW Jetta unter anderem auch zum Täter geführt.
Seine Dienstzeit geht nach einigen Quelle zu Folge bis November 2021. Es gibt immer wieder eine "Soko Altfälle". Der Computer kann hier ziemlich gut helfen, wenn man die Akten digitalisiert und die Software nach bestimmten Wiederholungen usw. suchen lässt.
vonCarstein schrieb:Ich gehe davon aus dass der Täter noch lebt, aber die Zeit läuft nun mal wie wir alle wissen.
Ich hoffe es, aber hoffe auch, dass er nimmer lang in Freiheit lebt, sondern noch lange Jahre im Knast.