Stefan1477 schrieb am 31.12.2020:Heute misst man der Deutschland-Karte in tschechischer Schrift scheinbar auch keine große Bedeutung mehr bei.
Damals war das anders.
Frage mich allerdings, aufgrund welcher Fakten man heute die Karte anders beurteilt als damals?
Weil die Ermittlungen in dieser Richtung nicht zielführend waren?
Weil davon ausgegangen wird, dass nicht der Täter/Tristans Mörder, sondern ein "zufälliger Finder" des Rucksacks diese Karte dort zurückließ?
Selbst wenn, dieser "zufällige Finder" wäre doch wohl ein interessanter und wichtiger Zeuge?!
Stefan1477 schrieb am 31.12.2020:Ich weiß nicht, aber ich sehe den Anruf als ganz wichtiges Indiz, bloß sollte man in der langen Fassung damit nochmal fahnden.
Nehme mal an, dass dies nicht getan wird, da die EB bzw Kommissar Fey davon ausgehen, dass es sich bei dem Anrufer um einen "Wichtigtuer" und nicht um den Mörder gehandelt hat.
Finde die lange Fassung allerdings auch sehr interessant, da der Eindruck, den der Anrufer dort auf mich macht, abweicht von dem Eindruck, den ich nach anhören der gekürzten Fassung hatte.
Evtl sollte vll wirklich der
komplette Anruf nochmals in einem Format wie "Aktenzeichen XY" veröffentlicht werden.
Iva schrieb am 01.01.2021:Und wann hätte er die Schutzbekleidung anziehen sollen?
Im Tunnel.
Der Täter/Mörder würgte Tristan bis zur Bewusstlosigkeit, bevor er die Schnitte bzw den Kehlschnitt setzte.
Sobald Tristan das Bewusstsein verloren hatte, hätte der Täter "Zeit gehabt", sich z B einen Schutzoverall über zu ziehen.
Bin auch nicht überzeugt davon, dass der Täter tatsächlich eine derartige Schutzbekleidung getragen hat - aber wie sonst ist zu erklären, dass er:
1.) nahezu überhaupt keine Spuren hinterlassen hat
2.) seine blutige Kleidung nach der Tat niemanden aufgefallen ist
stauffi schrieb am 01.01.2021:Das ein Täter bei einem Kampf, einer Tötung und dem herausschneiden von Fleisch keinerlei Spuren hinterlässt und dann auf einmal sein Messer, trotz Bachlauf vor der Nase, in einem Buch abwischt und dann noch einen Fingerabdruck hinterlässt, passt für mich irgendwie nicht zusammen. Das ist als ob ein Vollprofi sich zum Abschluss seiner Tat in einen Laien verwandelt.
In der gesamten Tatbegehung (und auch im Nachtatverhalten) gibt es m E sowohl Elemente, die geplant / strukturiert wirken als auch Elemente, die eher spontan / unstrukturiert, gar hektisch wirken.
Marla333 schrieb am 01.01.2021:wie sehr könnte man da noch über die ordentliche Handhabung von Messersäuberung nachdenken und damit eher Spuren im Heft hinterlassen, damit ein Risiko eingehen, anstatt das Messer im Bach abzupülen und damit in Kauf nehmen halt ein neues kaufen zu müssen.
Es gibt durchaus Menschen, die ein etwas "spezielles" Verhältnis zu Waffen, Messern o ä haben, sie hegen und pflegen diese teilweise übermäßig, "hängen" an ihnen, manch einer definiert gar sein Selbstbewusstsein über derlei Gegenstände, Messer / Waffen können auch zu einem Fetisch werden bzw (fester) Bestandteil (sexueller) Phantasien sein - wenn Tristans Mörder zu dieser Kategorie zählen sollte, wäre ein neues Messer kaufen wohl keine Option für ihn gewesen.
Stefan1477 schrieb am 01.01.2021:Vor- und Nachnamen gab es wohl nur in Bezug auf einen Mann, der immer wieder an der Nidda mit Fahrrad und Messer herumgefahren sein soll.
Außerdem soll er ausgerechnet mit den Kindern auch zum Bahnhof Höchst gefahren sein, wie es in einem Bericht hieß.
Besagter Mann soll sich von der Rückseite des Heimgeländes diesen genährt haben und laut Zeuge Sandner (Bericht "Neue Spuren im Fall Tristan von Spiegel TV) auch um sich geschaut haben, ob ihn jemand sieht. Dann sei er runter in den Wald verschwunden.
Auch die Fallanalytiker gehen scheinbar von ein- und demselben Mann aus.
Hervorhebung von mir eingefügt.
Hast Du eine Quelle für den ersten Teil?
brigittsche schrieb am 02.01.2021:Allerdings weiß ich nicht, wie ausgeprägt damals die Junkie-Szene in Frankfurt war.
Sehr ausgeprägt.
In den 80er-/90er-Jahren war FfM (nach Zürich) die zweitgrößte Drogenscene Europas, die Taunusanlage z B war in den 80ern und frühen 90ern ein "Hotspot" der Frankfurter Szene.