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Der Yogtze-Fall

14.853 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

27.02.2023 um 23:49
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Es kann auch ein Unfall gewesen sein, weil jemand dem am Boden liegenden Stoll zu spät bemerkte.
Schreibe ich doch:
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Der herannahende Autofahrer hat Stoll einfach übersehen.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:In dem Sinne ist es auch völlig egal ob jetzt im stehen liegend, oder gehend.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Mit anderen Worten: Stoll kann sich auch ohne konkrete Suizidgedanken auf die Straße gelegt haben.
Nackt?? Einfach so auf die Strasse legen.


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28.02.2023 um 00:46
@schluesselbund

Es ust nicht ganz so egal, ob GS stehend, sitzend oder liegend durch das Fahrzeug erfasst wurde. Aus meiner eigenen Berufserfahrung heraus kenne ich die gängigen Verletzungsmuster, die bei Verkehrsunfällen PKW vs. Mensch vorliegen. Natürlich gibt es da auch seltene Ausnahmen, die durch besondere Umstände zustande kommen. Doch für gewöhnlich ist die Körperhaltung a
Durchaus entscheidend für das Verletzungsmuster.

GS hatte scheinbar kein SHT (Schädel-Hirn-Trauma), was sehr ungewöhnlich wäre, wenn er stehend oder sitzend etfasst worden wäre. Ohne es ausschließen zu können, scheint auch kein Beckentrauma vorgelegen zu haben. Dies ist oft eine sehr schwere Verletzung, die mit hohem inneren Blutverlust einhergeht und auch durchaus schonmal zum Tode führt. Auch diese Verletzung wäre -vor allem bei höheren Geschwindigkeiten wie auf einer Landstraße- durchaus erwartbar, sofern das Opfer stand oder saß.

Wir wissen von einer scheinbar schweren Armverletzung. Ggf. Auch Thorax/Abdomen. Die Beine schienen nicht betroffen zu sein. Der Körper wurde auch nicht mit hoher Energie verwirbelt oder fortgeschleudert. Für mich spricht das -anhand der bekannten Informationen- eben für ein langsames Überrollen in liegender Position.


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28.02.2023 um 03:08
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:GS hatte scheinbar kein SHT (Schädel-Hirn-Trauma), was sehr ungewöhnlich wäre, wenn er stehend oder sitzend etfasst worden wäre. Ohne es ausschließen zu können, scheint auch kein Beckentrauma vorgelegen zu haben. Dies ist oft eine sehr schwere Verletzung, die mit hohem inneren Blutverlust einhergeht und auch durchaus schonmal zum Tode führt. Auch diese Verletzung wäre -vor allem bei höheren Geschwindigkeiten wie auf einer Landstraße- durchaus erwartbar, sofern das Opfer stand oder saß.

Wir wissen von einer scheinbar schweren Armverletzung. Ggf. Auch Thorax/Abdomen. Die Beine schienen nicht betroffen zu sein. Der Körper wurde auch nicht mit hoher Energie verwirbelt oder fortgeschleudert. Für mich spricht das -anhand der bekannten Informationen- eben für ein langsames Überrollen in liegender Position
Der Obduktionsbericht wurde nie veröffentlicht, insofern muss offen bleiben, welche Verletzungen er genau hatte und woran er genau gestorben ist. Mitgeteilt wurde nur der fast abgerissene arm, dass er nackt war und dass er zeitnah verstarb, wobei er noch kurz Aussagen machen konnte. Jede andere Verletzung oder Nichtverletzung bleibt Spekulation.


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28.02.2023 um 03:25
Zitat von AberacadaberaAberacadabera schrieb:Der Obduktionsbericht wurde nie veröffentlicht, insofern muss offen bleiben, welche Verletzungen er genau hatte und woran er genau gestorben ist. Mitgeteilt wurde nur der fast abgerissene arm, dass er nackt war und dass er zeitnah verstarb, wobei er noch kurz Aussagen machen konnte. Jede andere Verletzung oder Nichtverletzung bleibt Spekulation.
Nicht wirklich. Hätte er die von mir bezeichneten Verletzungen gehabt, hätte er nicht mehr mit den LKW-Fahrern sprechen können. Bei einer schwerwiegenden Beckenverletzung plus Armverletzung wäre er in kurzer Zeit schlicht verblutet. Bei einem SHT wäre etwas sichtbar gewesen, und bei einer Hirnblutung wäre er nocht mehr ansprechbar bzw. orientiert gewesen.


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28.02.2023 um 07:38
Um Unfallbericht steht zumindest drin, dass GS überrollt wurde. Mehr Informationen gibt es leider nicht.


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28.02.2023 um 08:10
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Da ist kein belastbares Indiz für eine Psychose dabei.
Ich sehe eher nicht ausreichend Belastbares für eine vorsätzliche Tat. Fahrlässigkeit ja, aber kein Vorsatz. Meiner Meinung nach ist G. Stoll in der Nacht auf eine oder mehrere ihm nicht bekannte Person(en) getroffen.

Zur Verwirrtheit: Die Frau Hellfritz hielt ihn für betrunken (= verwirrt). Zwischen Kneipenbesuch und düsterer Prophezeiung liegen zwei Stunden mit unbekanntem Aufenthalt. Er kehrte in dieser Zeit nicht nach Hause zurück, weitere Bekannte meldeten sich nicht, er blieb also offensichtlich allein. Er fuhr bekanntlich zu der 76jährigen Frau Hellfritz, die nicht verstand, was er von ihr wollte. Auch nach seiner pessimistischen Prophezeiung gegenüber Frau Hellfritz kehrte er immer noch nicht nach Hause zurück. Es scheint doch ziemlich klar zu sein, dass der Mann an dem Abend unruhig und etwas durch den Wind war. Eine Bedrohung ist aber nicht erkennbar, sie scheint eingebildet zu sein. Diese Einbildung könnte Ausfluss von übermäßigem Alkoholkonsum sein. Er war aber nicht alkoholisiert. Dann war es wohl etwas anderes, was seine Sinne vernebelte.
Seine Frau bestätigt zusätzlich, dass ihr bei ihm Angst und Panik bereits im Vorfeld aufgefallen sind.

"Alle sind gegen mich."

"Ich hatte einen Blackout."

"Heute Nacht passiert etwas Fürchterliches."

Eine langsam anwachsende Psychose passt schon ins Bild. Klar, wir können keine Diagnose stellen, aber im Zusammenhang mit dem seltsam agierenden "Mörder", der sich scheut, sein "Opfer" endgültig umzubringen, ist irrationales Denken und Handeln des Herrn Stoll eine Erklärung, wie es zu der skurrilen Situation kam, dass ein Fremder mit dem nackten, schwer verletzten Mann auf dem runtergekurbelten Beifahrersitz in dessen Auto auf der Autobahn fährt.

Gebt mal "Auto" und "überrollt" in Google ein. Das passiert gar nicht so selten und meistens versehentlich oder weil Alkohol oder Demenz oder eine Verwirrtheit oder Suizidabsicht im Spiel sind. Ein ungesichertes Fahrzeug setzt sich in Bewegung und eine in der Nähe befindliche Person bemerkt es zu spät oder versucht sogar, das Auto zu stoppen. Jemand irrt oder liegt oder sitzt auf der Fahrbahn oder in einer Einfahrt und wird überrollt. Das sind alles keine Mord-/Totschlagsfälle, allenfalls Totschlag durch Unterlassen.

Ganz aktuell - ein auf der Bundesstraße liegender Mann wird überrollt:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.toedlicher-unfall-bei-emmendingen-auf-b3-liegender-mann-von-auto-ueberrollt.a901fb08-bfed-4417-b5b6-261c86b1e5c2.html

Ein Mann wird versehentlich vom eigenen Auto überrollt, weil der Rückwärtsgang eingelegt war:
https://www.suedkurier.de/region/schwarzwald/loeffingen/den-rueckwaertsgang-vergessen-mann-wird-vom-eigenen-auto-ueberrollt;art372525,11453654

Eine Frau wird gleich dreimal überrollt (nein, ihr Ehemann saß nicht am Steuer!):
https://www.spiegel.de/panorama/schweiz-frau-wird-drei-mal-von-eigenem-auto-ueberrollt-a-203cc0ec-40f6-4e09-9694-8e744ca32a0a

Ein betrunkener Mann sitzt in einer Einfahrt und wird überrollt:
https://www.abendblatt.de/hamburg/article237373015/41-Jaehriger-von-Auto-ueberrollt-und-schwer-verletzt.html

Ein Mann lag auf Fahrbahn:
https://www.saechsische.de/pirna/unfall-pirna/toedlicher-verkehrsunfall-in-bad-gottleuba-berggiesshuebel-mann-von-pkw-ueberrollt-5823436.html

Ein 67jähriger Mann wird von eigenem Auto überrollt:
https://www.ruhrnachrichten.de/regionales/nrw-auto-ueberrollt-fahrer-nicht-erster-fall-w1794052-2000635479/

Bei Liegestützen vom Freund angefahren und überrolllt:
https://www.all-in.de/polizei/19-jaehriger-in-berg-vom-eigenen-auto-ueberfahren_arid-260760

Hier ein Fall mit dem Vorwurf fahrlässige Tötung, Unfallflucht und Totschlag durch Unterlassen:
https://www.merkur.de/lokales/freising/zollinger-auto-ueberrollt-tragischer-unfall-oder-totschlag-3129518.html

Eine verwirrte Frau irrt orientierungslos auf der Fahrbahn herum, ehe sie von zwei Pkw erfasst wird:
https://www.diepresse.com/598428/wien-frau-zum-aussteigen-gezwungen-auf-s2-ueberrollt

Hier ein Beispielsfall aus dem Thread mit Entkleiden:
Zitat von ayahuaskaayahuaska schrieb am 26.03.2020:Hier der link zum Bericht
to be continued

Meiner Meinung nach reiht sich auch der Fall des Herrn Stoll da mit ein paar individuell abweichenden Details ein. Wegen des Zettels, des Entkleidens und des zweiten Unfalls beim Transport auf der Autobahn bekommt er eine besonders bizarre Note.


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28.02.2023 um 08:17
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich sehe eher nicht ausreichend Belastbares für eine vorsätzliche Tat. Fahrlässigkeit ja, aber kein Vorsatz.
Um nur einen Punkt zu nennen: Die Ermittlungsakte ist weiterhin offen. Das einzige Delikt, was noch nicht verjährt wäre, ist Mord. Die Ermittlungen, auch im Yogtze Fall, wurden kürzlich im Rahmen einer Initiative der Kriminalpolizei (aufrollen verschiedener Cold Cases) wieder aufgenommen.
Fahrlässigen Mord gibt es nicht.

Wie ich aber vorher schon geschrieben habe, schließt eine Psychose ein Mordermittlungsverfahren nicht aus. Nämlich dann, wenn jemand GS überfährt und ihn anschließend, ohne Hilfe zu holen, sterben lässt, um den eigenen Unfall zu vertuschen. Die niederen Beweggründe (Vertuschen einer Straftat) wären hier eindeutig zu erkennen.

Leider kenne ich niemanden, der GS wirklich gut kannte. Aber von denen, die ihn oberflächlich als Stammgast aus der Kneipe kannten, wusste keiner von einer auffälligen psychischen Störung zu berichten.


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28.02.2023 um 08:41
Zitat von petersipetersi schrieb:Die Ermittlungsakte ist weiterhin offen. Das einzige Delikt, was noch nicht verjährt wäre, ist Mord.
Ich habe meine persönliche Interpretation der bekannten Fakten dargestellt.
Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass das alles unter Zwang geschah. Man kennt die Umstände des Überrollens nicht, weil Herr Stoll abtransportiert wurde. Es gibt definitiv mindestens einen Unbekannten, der den Verletzten bewegt hat, aber in welcher Absicht, ist nicht klar. Die Fakten sind in mehrere Richtungen interpretierbar. Aus kriminalistischer Sicht kann es sich auch um einen Mord gehandelt haben.
Das veranlasst mich aber nicht dazu, das auch anzunehmen, jedenfalls nicht ohne weitere Hinweise.


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28.02.2023 um 08:53
Zitat von PalioPalio schrieb:Die Fakten sind in mehrere Richtungen interpretierbar. Aus kriminalistischer Sicht kann es sich auch um einen Mord gehandelt haben.
Das veranlasst mich aber nicht dazu, das auch anzunehmen, jedenfalls nicht ohne weitere Hinweise.
Du hast geschrieben, dass du nichts Belastbares für eine vorsätzliche Tat siehst.
Die Akte ist noch offen und es wird weiterhin ermittelt (DNA Auswertung, Aufrollen der alten Cold Cases). Damit zeigt sich eindeutig, dass die Ergebnisse der Ermittlungen auf einen Vorsatz hinweisen.
Da gibt es auch nichts zu interpretieren.


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28.02.2023 um 08:58
Zitat von petersipetersi schrieb:Du hast geschrieben, dass du nichts Belastbares für eine vorsätzliche Tat siehst.
Genau. Ich sehe nichts Belastbares, andere schon.
Die Diskussion hier zeigt ja sehr gut, dass die bekannten Fakten mehrdeutig sind. Solche Diskussionen können dann genau so auch bei der Polizei geführt worden sein und die Entscheidung, weiter zu ermitteln, ist ja nicht falsch. Das impliziert aber nicht, dass noch schwerwiegendere Hinweise auf ein Verbrechen vorliegen (zum Beispiel eine bisher verschwiegene Wunde durch ein Messer im Bauch). Allein die bekannte Faktenlage kann nun mal anders interpretiert werden. Ich interpretiere sie so, wie ichs geschrieben habe.


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28.02.2023 um 09:19
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich interpretiere sie so, wie ichs geschrieben habe.
Dabei darf man nur nicht vergessen, dass die Ermittler alle Fakten am Tisch haben, während wir hier nur einen kleinen Bruchteil kennen.


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28.02.2023 um 09:21
Zitat von petersipetersi schrieb am 21.02.2023:In Hagen werden derzeit sieben Cold Cases neu aufgerollt, darunter auch der "Yogtze Fall".
Hast du dafür eine Quelle? Mich würde interessieren, was man jetzt noch konkret ermittelt, außer hin und wieder in der DNA-Datenbank nach einem Treffer zu schauen.


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28.02.2023 um 09:28
Zitat von PalioPalio schrieb:Hast du dafür eine Quelle? Mich würde interessieren, was man jetzt noch konkret ermittelt, außer hin und wieder in der DNA-Datenbank nach einem Treffer zu schauen.
https://www.wp.de/staedte/hagen/hagen-cold-cases-sieben-verbrechen-werden-neu-aufgerollt-id234347453.html?service=amp


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28.02.2023 um 10:09
2016 hoffte man, ein DNA-Profil aus Asservaten gewinnen zu können:
Zitat von petersipetersi schrieb am 05.01.2023:Quelle: Siegener Zeitung, 1. Juni 2016
Zitat von petersipetersi schrieb am 05.01.2023:Wir hoffen, dass es Asservate gibt, aus denen wir DNA gewinnen können.“ Kriminalhauptkommissar Ulrich Kayser von der Mordkommission Hagen kennt den Fall Günter Stoll zwar nur aus den Akten – 1984 war er noch nicht im Dienst – aber sein Jagdinstinkt ist erwacht.
Zitat von petersipetersi schrieb am 05.01.2023:Die Kleidung des Opfers, Klebefolien, mit denen man Spuren am Körper gesichert hatte, und ein blutiges Stück Kunststoff aus dem Wagen sind noch vorhanden.
Das ist anscheinend geglückt, aber es gab keinen Treffer, wenn der Autor dieses Buches richtig recherchiert hat:

 20230228 094532

Quelle

Wenn die DNA aus dem blutigen Stück Kunststoff gewonnen wurde und das Blut von dem Unbekannten stammt, könnte dies, zusammen mit der Sichtung der LKW-Fahrers (der einen evtl. blutverschmierten Arm des Fremden bemerkte), als Hinweis auf einen Kampf gewertet werden. Es wäre dann sicher, dass der Unbekannte selbst auch verletzt war.

Die DNA könnte aber genauso gut aus den Klebefolien stammen und da der Unbekannte Herrn Stoll ins Auto setzte, wären die Spuren nicht weiter richtungsweisend.

Das wäre so eine Information, die über das hinausgeht, was wir wissen. Mit dem, was wir wissen, bleibe ich bei meiner favorisierten Auslegung.


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28.02.2023 um 10:15
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich sehe eher nicht ausreichend Belastbares für eine vorsätzliche Tat. Fahrlässigkeit ja, aber kein Vorsatz.
Ein Vorsatz kann durchaus hergeleitet werden.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Bei einer schwerwiegenden Beckenverletzung plus Armverletzung wäre er in kurzer Zeit schlicht verblutet. Bei einem SHT wäre etwas sichtbar gewesen, und bei einer Hirnblutung wäre er nicht mehr ansprechbar bzw. orientiert gewesen.
Da Stoll am Fundort noch ansprechbar war, berechtigt dann die Annahme, dass ein überrollen mit sehr geringer Geschwindigkeit des Thorax im nackten zustand erfolgte. Dass sich Stoll grundlos selbst entkleidete davon ist nicht auszugehen. Genau hier liegt auch der belastbare Teil.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 23.02.2023:Und tentiere stark zu einem bewusst im Kauf genommen Tötungsdelikt.



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28.02.2023 um 15:15
2010 schrieb ich mal in diesem Thread das es sich ggfs. um Fahrerflucht handelte.

Ich ging davon aus, das Stoll planlos ohne ohne wirkliches Ziel durch die Gegend streifte ( aus welchen genauen Gründen sei mal dahin gestellt ) und von einem Auto erfasst wurde.

Die Spekulation geht dann weiter in die Richtung das die Insassen des Autos etwas zu verbergen hatten ( betrunkene/bekiffte Studenten , Drgenhändler usw) Stoll aber trotzdem helfen wollten in dem sie ihn mit sein Auto ins nächstgelegene Krankenhaus bringen wollten.

Das scheiterte jedoch weil sie mit dem Auto selbst einen weiteren Unfall bauten. Dann haben sie die Nerven verloren und sind einfach abgehauen. Würde auch ein Stück weit zu dem passen , was Stoll angeblich gesagt hat.

Mir ist diese These bis Heute recht symphatisch, aber es gibt auch einen sehr ernstznehmenden Widerspruch.

Ein Polizist , der an den Mordermittlungen beteilligt war , sich jedoch nach eigene Aussage nicht mehr an alles erinnern kannte sprach vor einigen Jahren mal mit Journalisten des Stern Crime.

Hier führte er aus , das es definitiv Mord war und erklärte auch einige Sachverhalte zum Unfallhergang die der oben genannten These widersprechen ( ich kann mich aber nicht mehr genau daran erinnern). Weiterhin sagte er wohl uch das es bereits vor dem Delikt Vorfälle gab , das Stoll wohl beschattet wurde und zu häuslicher Gewalt neigte.

Ich fürchte mit dem XY Beitrag ( bei dem wir wahrscheinlich sowieso nur einen kleinen Teil gesehen haben den die Ermittler damals zeigen wollten) kommen wir nicht weiter. Auch das Sterncrime Interview selbst hat zwar einiges neues gebracht aber eben auch nichts absolut substanzielles.

Soweit ich mich erinnere ( ist inzwischen einige Jahre her) hat der Stern auch versucht mit VErwandten zu sprechen. Einige wollten wohl nicht reden und andere hatten kein Kontakt zu ihm und konnten dazu nichts sagen.

Ohne einen Journalisten der mal dezidiert Aktieneinsicht bekommt werden wir denke ich nicht wirklich was neues Erfahren. Habe den Eindruck das sich die Diskussion schon jahrelang im Kreis dreht , ohne das etwas neues hinzu kommt.


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28.02.2023 um 15:16
Zitat von PalioPalio schrieb:Klar, wir können keine Diagnose stellen, aber im Zusammenhang mit dem seltsam agierenden "Mörder", der sich scheut, sein "Opfer" endgültig umzubringen,
Woher wissen wir das denn? Wo steht geschrieben, dass man als Mörder Seine Tat an Ort und Stelle beenden muss?

Weist Du was das Ziel dieser zweiten ominösen Fahrt war? Wir wissen es jedenfalls nicht.

Niemand weis, wo der Tstort/"Unfallort" lag, wo Stoll zum ersten mal malträtiert wurde.

Gut möglich, dass die Täter, es werden ja offenbar vier Beteiligte, Ihn mit ganz Seinem Auto dort verschwinden lassen wollten.

Das wohin, das warum wissen wir nicht. Gut möglich, dass man glaubte er wäre bereits tot, da er eventuell "nur" bewusstlos war.

Gut denkbar dass man nun als Teil 2 der Tat Ihn mit samt Auto irgendwo hin schaffen wollte, wo man Ihn (zumindest nach Ansicht der Täter) nicht mehr, oder nicht all zu schnell mehr findet.

Wer weis denn, ob einer dieser 4 Personen nicht die Möglichkeit hatte irgendwo im Raum Hagen, Dortmund, Hohrnlimburg oder auch in Richtung Wuppertal eine Möglichkeit kannte, wo ein solches verschwinden lassen "einfach" möglich gewesen wäre?

Dass dann der zweite Unfall auf der A 45 das verhinderte, war eben Ihr Pech.

Ich verweise hier nur als Beispiel auf den Fall
"Urlaubsfahrt in den Tod", wo ein Wohnmobil mit zwei erschossenen holländischen Urlaubern vom Chiemsee bis nach Nürnberg gefahren wurde, bevor man es dort anzündete.

Dazu an den Fall "Vermisst im Mühlviertel" wo ein Auto mit zwei jungen Männern an Bord seit Jahren spurlos verschwunden ist. Auch hier ging es die Vermutung, dass Beide einer Straftat zum Opfer fielen und nun mit samt Auto irgendwo entsorgt wurden.


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28.02.2023 um 15:58
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Gut möglich, dass man glaubte er wäre bereits tot, da er eventuell "nur" bewusstlos war.
Das halte ich für eher unwahrscheinlich. Einfach weil es ein ziemliches Risiko ist, mit einem nackten "Toten" auf dem Beifahrersitz in der Gegend herumzufahren. Den packt man doch besser in den Kofferraum wenn man ihn transportiert. Falls man dann etwas inszenieren will das wie ein von Stoll selbst verursachter Unfall aussieht (z. B. "Auto rollt eine Böschung runter und brennt aus") muss man ihn ja sowieso wieder auf den Fahrersitz packen und sollte ihn vorher auch wieder schön anziehen.
(Und ja, mir ist klar, dass eine solche Inszenierung immer entdeckt werden kann. Aber das müssen die Täter ja nicht gewusst haben)

Und wenn man vorhat, das Auto auf Nimmerwiedersehen im Baggersee oder wo auch immer verschwinden zu lassen, dann ist es sogar egal ob der im Kofferraum liegt.

Dass man Stoll im Auto transportiert und sogar den Sitz noch runtergekurbelt hat, spricht für mich eher dafür, dass man wusste, dass er noch lebt.

Damit will ich mich übrigens gar nicht für oder gegen Deine These aussprechen dass die Täter Stoll und sein Auto irgendwo verschwinden lassen wollten.


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28.02.2023 um 16:23
@brigittsche
Das ist nicht falsch, was,Du zu Stoll und meinem Kommentar geschrieben hast.

Ich dachte mir diese Annahme dass er tot sei, aber nur bewusstlos war, deshalb, weil das den Unfall erklären könnte.

Für mich gut denkbar, dass der Täter, der fuhr, zu fast zu tote erschreckte, als die "Leiche" neben Ihm plötzlich anfing zu reden oder Sich gar zu bewegen und er deshalb das Lenkrad verriss, den Abflug in die Böschung baute......

Dies nur mal als zusätzliche Info für Dich.


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28.02.2023 um 16:27
Zitat von OdinAndyOdinAndy schrieb:Für mich gut denkbar, dass der Täter, der fuhr, zu fast zu tote erschreckte, als die "Leiche" neben Ihm plötzlich anfing zu reden oder Sich gar zu bewegen und er deshalb das Lenkrad verriss, den Abflug in die Böschung baute......
Ja, das setzt aber eben voraus, dass man vorher dachte "Mensch, der ist tot!" und dann hätte man ihn eben eher in den Kofferraum gepackt. Wenn ich mich erschrecke, weil ein "Toter" plötzlich redet, dann muss ich ja erst einmal denken, dass er tot wäre, sonst ist das ja nix Ungewöhnliches.


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