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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

1.185 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankreich, Ehemann, Avignon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

26.11.2024 um 16:52
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das alles sind Themen, die innerhalb der gesetzlichen Regelung eine Rolle spielen, und ja, hier fordert die Staatsanwaltschaft eine deutliche Klarstellung, die allen in Zukunft signalisieren soll, wie das Gesetz zu verstehen ist und dass Handlungen, wie die angeklagten, keinesfalls geduldet werden.
Vielen Dank für deine Erklärung. und die deutliche Klarstellung ging heute in die Endphase. Wie sich gestern schon angedeutet hatte, wurde mit den niedrigsten Forderungen begonnen. Gestern waren es bei 21 Angeklagten 4 mal 12 Jahre, 1 mal 13 Jahre und ansonsten wurden 10 Jahre gefordert.

Heute morgen ging es fast im Minutentakt mit 12 Jahre Strafforderung weiter. bis wir in der Pause um 12 Uhr dann bei 14 Jahren waren.
Heute Mittag werden noch für 15 Männer die geforderten Strafen bekannt gegeben.
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Für DP wird außerdem eine "sozialgerichtliche Überwachung" für zehn Jahre beantragt.
Diese "sozialgerichtliche Überwachung" erfolgt nach der Strafverbüßung. Werde das nochmals gesondert einstellen., da es diese "Soz.gerichtliche Überwachung" en Gros verteilt wurden. Es sind grob gesagt Auflagen, die sehr stark in die Persönlichkeitsrechte eingreifen.

12 Jahre gefordert für den freizügigen Lkw-Fahrer
Cyril B., 47 Jahre alt
, fuhr am 3. November 2018 nach Mazan. "Videos zeigten eine Person, die digitale und Penispenetration praktizierte, Dominique Pelicot filmte mit seinem Handy, während es gleichzeitig in den Mund seiner Frau eindrang."
"Cyril B. praktiziert seit Jahren Libertinismus und sagt, dass Pelicot ihm einen Dreier angeboten hat. Er schwankte während seiner Aussagen sehr und sagte, Pelicot habe ihm gesagt, dass er ihr Schlaftabletten gegeben habe."
"Am Ende sagte er, dass sie so tat, als würde sie schlafen, und dass sie Schnarchen vorgetäuscht hatte. Er machte keinen Gebrauch von seiner Erfahrung des Libertinismus. Er wußte sehr wohl, daß Mrs. Pelicot nicht geweckt werden sollte.«
12 Jahre erforderlich für den Angeklagten, der behauptet, von Pelicot unter Drogen gesetzt worden zu sein
Thierry P., 54,
fuhr am 3. Juli 2020 nach Mazan. "Auf den Videos macht ein Mann namens Jean Luc eine vaginale, orale und anale Penetration, gleichzeitig mit Dominique Pelicot."
Jean-Luc war sein Deckname
"Nachdem er die Fakten bestritten hat, gibt er sie zu, indem er sich die Videos ansieht, beruft sich aber auf Amnesie, nachdem er ein Getränk getrunken hat, das Dominique Pelicot bei seiner Ankunft angeboten hat, was dieser bestreitet."
"Im Zeugenstand behauptet er, er habe nicht gewusst, dass sie chemisch oder natürlich schlafen würde. Um seine mangelnde Reaktion zu erklären, führt er seine latente Depression und die Tatsache an, dass er sehr oft betrunken ist."
12 Jahre gefordert mit 5 Jahren sozialgerichtlicher Überwachung, gegen den Libertiné mit Amnesie
Jean T., 54 Jahre alt
, fuhr am 21. September 2018 nach Mazan. "In den Videos führt ein Mann namens Bill vaginale und orale Penetration durch, in Gegenwart von Dominique Pelicot, der den Kopf seiner Frau hielt, um die Penetration in ihren Mund zu fördern."
"Er sagt, er sei ein Wüstling, er hat ein Glas Cola getrunken und erinnert sich, dass er den Mann beim Sex mit seiner Frau gesehen hat, und dann erklärt er, dass er sich an nichts erinnern kann, bis er wieder in sein Auto steigt." "Die Videos zeigen zwei aktive Männer, die um Mrs. Pelicot herum arbeiten.
"Die Videos bestätigen einen aktiven Mann, der Anweisungen hört und seine Zufriedenheit mit einem Daumen nach oben zeigt. Nachdem er die Videos gesehen hatte, gab er in der Anhörung zu, dass sie keine Zustimmung gegeben hatte. Er scheint vollkommen klar zu sein, ohne den Einfluss von Drogen, aktiv und reaktiv im Gegensatz zu Mrs. Pelicot."
12 Jahre für einen Mann gefordert, der sagt, er sei von Dominique Pelicot verleumdet worden
Mahdi D., 36 Jahre alt
, geboren in Algerien, kam in der Nacht des 5. Oktober 2018 nach Mazan, die Videos zeigen digitale und Penispenetrationen der Vagina und des Mundes von Frau Pelicot und in Anwesenheit von Dominique Pelicot, der filmte.
"Er leugnet jede Penetration aufgrund mangelnder Erektion, bis die Videos angesehen werden." "Er sagt, er habe nicht bemerkt, dass Mrs. Pelicot schlief, und sagt, er sei gefangen und manipuliert worden, was die Fakten anbelangt."
Zwei Vergewaltigungen, aber psychiatrische Störungen: zwölf Jahre gefordert
Laure Chabaud am Schreibtisch der Staatsanwaltschaft prüft nun
den Fall von Lionel R., 43,
der am 2. Dezember 2018 wegen schwerer Vergewaltigung angeklagt wurde. "Die Akte zeigt uns eine Person, die Penetrationen übt, diese Szenen werden in Anwesenheit von Dominique Pelicot begangen, der filmt und von der anwesenden Person gefilmt wird. Wir konnten auch einen Austausch von Bildern zwischen dem Tag vor den Ereignissen und fast zwei Jahren des Austauschs feststellen, insbesondere Bilder von Lionel R.s Frau, die an Dominique Pelicot geschickt werden."
Es gab auch ein Treffen an seinem Arbeitsplatz im Leclerc-Geschäft in Carpentras, um Gisèle Pelicot aus der Ferne als eine Ware zu "zeigen", die präsentiert wird, bevor sie ausgewählt und konsumiert wird. Er räumte die Wesentlichkeit des Sachverhalts erst ein, nachdem ihm die Videos in Polizeigewahrsam gezeigt worden waren. Er war in der Lage, alles und sein Gegenteil zu erklären, aber er blieb bei einem Punkt, dass sie auf jeden Fall einverstanden war und dass es Teil der Fantasie eines Paares war.
Dreizehn Jahre gegen den Angeklagten mit langem Vorstrafenregister gefordert
Florian R., 32,
war am 13. Dezember 2019 in Mazan. In der Datei befinden sich 4 Videodateien und 16 Fotodateien, die einen Mann zeigen, der nur mit seinen Socken bekleidet ist und eine Penetration ausführt. Er wurde dank einer Gesichtserkennungssoftware und seines Telefons identifiziert, neun Mal am Abend und dann einige Tage später.
" Er änderte seine Version mehrmals, es fiel ihm schwer zuzugeben, dass er zum Haus des Paares gegangen war. Er befand sich in einer Zeit des Zölibats, die von einem erheblichen Konsum von Alkohol und Cannabis geprägt war. Er gibt zu, dass er von Dominique Pelicot spezielle Anweisungen erhalten hat. Ich bin der Ansicht, dass das schwere Verbrechen charakterisiert ist."
Sein Vorstrafenregister ist relativ umfangreich, mit neun Erwähnungen für Fakten, die vor den Fakten liegen, die uns heute betreffen. Ihre Zahl muß in Betracht gezogen werden, ich werde Sie bitten, ihn zu dreizehn Jahren Gefängnis zu verurteilen.«
13 Jahre für einen der letzten identifizierten Angeklagten Gregory S., 31 Jahre alt. Plus eine sozialgerichtliche Überwachung. von 13 Jahren.
"Dominique Pelicot hat keine Diskussion initiiert, er gibt ihm keine Anweisungen. Gregory S. drückt aus, dass er sich des veränderten Zustands von Gisèle Pelicot bewusst war, aber dass er zehn bis fünfzehn Minuten lang weitermachte. Weißt du noch, was diese zwei- oder dreiminütigen Videos sind?"
"Er hörte auf, aber um zu masturbieren, bevor er ging. Sie war nicht in der Lage, einzuwilligen."
"Er wurde sechs Monate lang inhaftiert. Er hat acht Erwähnungen in seinem Strafregister, ich werde darum bitten, ihn zu dreizehn Jahren und einer sozialgerichtlichen Überwachug von dreizehn Jahren zu verurteilen. "
13 ans pour l'un des derniers accusés identifié Gregory S., 31 ans
Vielleicht kann das jemand besser übersetzen.
Er sagte, er habe seinen Doppelgänger auf den Videos gesehen: 13 Jahre gegen Abdellahi D. erforderlich.
Abdellahi D., 57,
fuhr zweimal nach Mazan, in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar 2018 und dann in der Nacht des 7. März. "Mehrere Akten zu Handlungen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten begangen wurden, und eine dritte Akte zu einem anderen Zeitpunkt ohne neue Bilder."
"Er fing an zu sagen, dass er sich auf den Videos nicht wiedererkannt habe und dass es ein Doppelgänger sein müsse. Dann erzählt er, daß er mit Dominique Pelicot in das Haus eines freizügigen Paares gegangen sei, und daß dieses ihm dann einen Antrag gemacht habe, mit seiner schlafenden Frau zu verkehren. Er gibt zu, verstanden zu haben, dass er ihr Schlaftabletten gab und deshalb eine Vergewaltigung begangen hatte. Er weiß nicht, warum er ein zweites Mal dort war. Er wurde von seiner Freundin zum Tatort gebracht, die im Auto auf ihn wartete.
13 Jahre für den Angeklagten, der bereits wegen Vergewaltigung in der Ehe verurteilt wurde zusätzlich noch eine 8 jährige sozialgerichtliche Überwachung.
Adrien L., 34 Jahre alt,
ging am 14. März 2014 nach Mazan, wo er "Handlungen an Frau Pelicot bewusstlos vornahm, er beging digitale und Penispenetrationen der Vagina und des Mundes, mit der Ermutigung von Dominique Pelicot".
"Er behauptete bei der Anhörung, dass Frau Pelicot keine Zustimmung gegeben habe, aber gleichzeitig habe sie ihm nicht nein gesagt, da es sich aufgrund der Anwesenheit des Ehemannes nicht um eine Vergewaltigung gehandelt haben könne.
"Im Rahmen des vorliegenden Falles verbüßte er eine Untersuchungshaft von 18 Monaten. Er ist derzeit aus einem anderen Grund inhaftiert. Er wurde wegen Drohungen gegen einen anderen Partner verurteilt und dann vom Ardèche-Schwurgericht im Jahr 2024 zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt, wegen Vergewaltigung durch Ehepartner, an einer schutzbedürftigen Person und Belästigung."
"In Anbetracht der Schwere des Sachverhalts und der Lage des Betroffenen, die sich anscheinend kaum verändert hat, unter Berücksichtigung der Persönlichkeit, die Fragen aufwirft. In Bezug auf diesen 34-jährigen Angeklagten fordere ich eine Haftstrafe von 13 Jahren und eine achtjährige sozialgerichtliche Nachverfolgung."
Cyprien C., 44 Jahre alt, wurde dabei identifiziert, wie er mit Hilfe von Dominique Pelicot, der auch seine Frau penetrierte, digitale und Penispenetrationen in die Vagina und den Mund beging, während Cyprien C. die Szene filmte
13 Monate Untersuchungshaft, teilweise Zahlung der Kaution. Neun Erwähnungen im Strafregister, hauptsächlich wegen Diebstahls und Verkehrsdelikten mit festen Strafen. In Anbetracht der Tatsachen und unter Berücksichtigung des Strafregisters handelt es sich um eine Strafe von dreizehn Jahren und fünf Jahren sozialgerichtlicher Überwachung
Schwere Vergewaltigung und Kinderpornografie: 14 Jahre gegen Karim S. gefordert
Karim S., 40,
ist in zwei Fällen angeklagt: schwere Vergewaltigung am 27. Juni 2020 und Besitz von kinderpornografischen Bildern von 2015 bis 2020.
"Die Videos und Bilder zeigen Akte der Penispenetration in den Mund und die Vagina und digital. Er ist einer der wenigen Angeklagten, bei denen Skype-Gespräche entdeckt wurden, was die Aussagen von Dominique Pelicot über die erteilten Anweisungen bestätigt. Sie zeigen, dass Karim S. darüber informiert wurde, dass Gisèle P ohne sein Wissen eingeschläfert werden würde."
"Er hat einen Darknet-X-Ordner erstellt, dort wurde ein Unterordner namens 14 Jahre gefunden, der kinderpornografische Fotos und Videos enthält. Wir haben auch Spuren vom Surfen auf einer kriminellen Kinderpornografie-Website. Es gibt auch die Spuren der Installation von Reinigungssoftware."
"Es gibt eine Spaltung des Ichs in seinem Werk auf der Ebene der Sexualität. Er strebt danach, Macht über ein passives Sexualobjekt auszuüben, das er beherrschen kann. Er ist auf der Suche nach seinem persönlichen Vergnügen, indem er sich wenig um die Person kümmert, vor der er steht, und um die Konsequenzen seiner Handlungen.
Sexualität ist im Leben von Karim S. sehr präsent, er gibt den Frauen die Schuld dafür, ohne sich selbst zu hinterfragen.
"In Anbetracht der Art der Taten, seiner Position und der Tatsache, dass er des Verbrechens der Vergewaltigung beschuldigt wird und einer Straftat, die Fragen über die Persönlichkeit des Täters aufwirft, werde ich Sie bitten, ihn zu 14 Jahren Gefängnis mit sechs Jahren sozialgerichtlicher Überwachung zu verurteilen


Die Anhörung wird nun auf 14 Uhr vertagt. Die Generalstaatsanwälte beantragten drei Stunden gegen fünfzehn Angeklagte. Nach den 21 Fällen, deren Fälle gestern erörtert wurden, bleibt heute nachmittag noch übrig, das Schicksal der letzten fünfzehn Angeklagten zu untersuchen, gegen die angesichts der Logik der von der Anklage gewählten zunehmenden Requisitionen immer höhere Strafen gefordert werden müssten

Hier im Thread sind die meisten der Angeklagten schon näher beschrieben. Über den Namen in der Suchfunktion wird man einige finden.
https://www.midilibre.fr/2024/11/26/direct-proces-des-viols-de-mazan-30-accuses-vont-etre-fixes-rassemblement-devant-le-tribunal-suivez-la-deuxieme-journee-de-requisition-12347527.php
PAUSE


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

26.11.2024 um 17:25
2 Quellen wurden angemahnt: Beitrag @jeandArc um 23:54 Uhr
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Diese Forderung ist und war immer unstrittig.
"Wir wussten immer, dass die Beschlagnahmungen die Höchstgrenze der verhängten Strafe erreichen würden", sagte er.
https://www.bfmtv.com/police-justice/proces/il-est-abattu-l-avocate-de-dominique-pelicot-reagit-aux-20-ans-de-prison-requis-contre-son-client_AV-202411250494.html

Beitrag von @jeandArc gestern um 23.54

https://www.bfmtv.com/police-justice/proces/direct-proces-des-viols-de-mazan-les-requisitoires-commencent-ce-lundi-avec-dominique-pelicot_LN-202411250322.html


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

26.11.2024 um 17:53
Oh man, bei diesen Details könnte man sich am Liebsten direkt übergeben. 😞
Arme Frau.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 00:24
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Diese "sozialgerichtliche Überwachung" erfolgt nach der Strafverbüßung. Werde das nochmals gesondert einstellen., da es diese "Soz.gerichtliche Überwachung" en Gros verteilt wurden. Es sind grob gesagt Auflagen, die sehr stark in die Persönlichkeitsrechte eingreifen.
Genau. Die Sozial-gerichtliche Überwachung wurde in Frankreich 1998 zur Bekämpfung der Wiederholungskriminalität bei Sexualstraftaten eingeführt und entspricht vom Wesen her der deutschen Führungsaufsicht.

Der Verurteilte untersteht der Überwachung des Strafvollstreckungsrichters, der umfangreiche Anordnungen setzen kann, von einer Kontrolle der Arbeit, des Arbeitsplatzes, einer Wohnortbeschränkung usw. bis zur Anordnung medizinischer Massnahmen, Therapie usw.

Geregelt ist das in den Artikeln 131-36-1 bis 131-36-8 des Strafgesetzes (Code Penal) und 763-1 bis 763-9 des Strafprozessgesetzes (Code de Procedure Penal). Bei einigen der hier angeklagten Punkte in diesem Verfahren sieht das Gesetz eine automatische Verhängung dieser Führungsaufsicht im Schuldfall vor.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 01:08
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Geregelt ist das in den Artikeln 131-36-1 bis 131-36-8 des Strafgesetzes (Code Penal) und 763-1 bis 763-9 des Strafprozessgesetzes (Code de Procedure Penal). Bei einigen der hier angeklagten Punkte in diesem Verfahren sieht das Gesetz eine automatische Verhängung dieser Führungsaufsicht im Schuldfall vor.
Super, dass du antwortest. Hätte mich sowieso bei dir versichern müssen. Den Artikel hatte ich gefunden
Nur bei den Überwachungsmaßnahmen war ich mir nicht sicher. Treffen beide hier zu oder kann das von Fall zu Fall variieren?
Die Überwachungsmaßnahmen für eine Person, die zu einer sozialgerichtlichen Überwachung verurteilt wurde, sind die in den Artikeln 132 bis 44 vorgesehenen Maßnahmen.

Der Verurteilte kann auch durch die Strafzumessung oder durch den für die Strafvollstreckung zuständigen Richter den in den Artikeln 132-45 vorgesehenen Verpflichtungen unterworfen werden.
Und ist es richtig, dass die sozialrechtliche Überwachung erst nach Verbüßung der Strafe in Kraft tritt. So habe ich es verstanden?


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 01:27
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Und ist es richtig, dass die sozialrechtliche Überwachung erst nach Verbüßung der Strafe in Kraft tritt. So habe ich es verstanden?
Die meisten der Auflagen, ja, denn sie sollen ja den "Wiedereintritt in die Gesellschaft" ermöglichen, daher beginnt die Frist mit der Entlassung aus der Haft (Art. 131-36-5 CP). Aber bestimmte Dinge, vor allem eben die verordnete Therapie, können während der Haft beginnen (Art. 131-36-4 CP)
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Super, dass du antwortest. Hätte mich sowieso bei dir versichern müssen. Den Artikel hatte ich gefunden
Nur bei den Überwachungsmaßnahmen war ich mir nicht sicher. Treffen beide hier zu oder kann das von Fall zu Fall variieren?
Es liegt im Ermessen des Richters, was angeordnet wird.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 11:33
Am diesjährigen Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen, dem 25. November, kündigte der französische Premierminister Michel Barnier vier Veränderungen an, auch in Bezug zu der "chemischen Unterwerfung":

■ Jedes französische Département wird vor Ende 2025 mit einem Frauenhaus ausgestattet sein, als Schutz für Frauen, zum Wohnen, zum Zuhören, zum Pflegen, zum Gesunden.

■ Bis Ende 2025 wird es für die Frauen möglich sein, direkt in jedem Krankenhaus in Frankreich Anzeige zu erstatten, in der Notaufnahme oder in der Gynäkologie.

■ Gratis Test-Kits. Die Kosten für Test-Kits werden von den Krankenkassen getragen, die Rechnung ist dort einzureichen. Mit diesem Test-Kit kann die Frau umgehend checken, ob ihr KO-Tropfen verabreicht wurden.

(Michel Barnier erwähnt namentlich und schaut sich u. a. um nach der davon betroffenen Politikerin Sandrine Josso, die gegen die chemische Unterwerfung kämpft.)

Hierzu berichtet im Thread:

Beitrag von CharliesEngel (Seite 54)

Beitrag von Füchschen (Seite 54)


■ Spätestens ab Ende 2025 werden sieben Millionen Euro mehr zur Verfügung gestellt als finanzielle Unterstützung für verheiratete Frauen als Opfer von Partnergewalt ("conjugale"), die ihr Heim verlassen, eine neue Wohnung finden müssen etc. Der Staat finanziert dies über neue Schulden. 33.000 solcher Unterstützungen erfolgten zwischen Dezember 2023 und Oktober 2024.



Youtube: Contre les violences faites aux femmes, Michel Barnier annonce quatre mesures pour 2025
Contre les violences faites aux femmes, Michel Barnier annonce quatre mesures pour 2025
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In Frankreich gibt es 101 Départements, 96 im Mutterland und 5 in Übersee.
Quelle: Google


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 11:49
Gestern Nachmittag wurden noch von der Generalstaatsanwaltschaft für 11 Angeklagte folgende Strafmaße beantragt:
14 Jahre Strafe für den Täter von zwei Vergewaltigungen im Abstand von einem Jahr
Die Anhörung wird mit der Generalstaatsanwältin Laure Chabaud im Fall von Jean-Luc L., 46,
fortgesetzt, der am 3. Februar 2018 und am 9. März 2019 wegen zweier Vergewaltigungsserien angeklagt wurde.
Er ist seit 42 Monaten inhaftiert. Er ist nicht vorbestraft. "Es gibt zwei Reihen von Tatsachen, ich werde Sie bitten, ihn zu 14 Jahren Gefängnis zu verurteilen, 6 Jahre sozialgerichtliche Überwachung."
Im Verfahren hat er stets zugegeben, dass er zuvor von Dominique Pelicot darüber informiert worden sei, dass er seiner Ehefrau ohne sein Wissen Schlaftabletten verabreiche. Er gab zu, beim Anblick dieser nackten und schlafenden Frau sexuell erregt gewesen zu sein.
Er hatte angeboten, das Gleiche mit seiner eigenen Frau zu tun. Er sagte, er habe gewusst, dass er zum Zeitpunkt der Tat wusste, dass er eine Vergewaltigung begangen hatte. Er wußte ganz genau, bevor er ging, daß sie schlafen würde.
14 Jahre erforderlich für "Chris the Fireman"
Christian L., 56
, bekannt als "Chris der Feuerwehrmann", wird wegen schwerer Vergewaltigung und des Besitzes von kinderpornografischen Bildern strafrechtlich verfolgt.
"Unter Berücksichtigung der noch notwendigen Arbeit, um der Situation Rechnung zu tragen, beantrage ich eine Verurteilung zu 14 Jahren Haft gegen ihn und acht Jahre sozialgerichtliche Überwachung und ein Verbot von zehn Jahren Tätigkeit im Kontakt mit Minderjährigen."
14 Haftstrafen gegen den ehemaligen Journalisten aus Avignon gefordert
Nicolas F., 43,
wird wegen schwerer Vergewaltigung am 14. Januar 2018 und des Besitzes von kinderpornografischen Bildern, die auf zwei USB-Sticks entdeckt wurden, die ihm gehörten, und auf seinem PC waren, angeklagt.
"Angesichts der Rückzugsposition in Bezug auf die Tatsachen, von denen einige unstrittig sind, beantrage ich eine Haftstrafe von 14 Jahren, begleitet von fünf Jahren sozialgerichtlicher Überwachung, und ein Verbot des Kontakts mit Minderjährigen von zehn Jahren",
14 Jahre Haft gegen Cendric V. wegen zweier Vergewaltigungen beantragt
Cendric V., 43, wird zweimal wegen Gruppenvergewaltigung angeklagt, am 20. Juli 2016 und am 17. Januar 2018.
Er befindet sich seit 2022 in Haft und hat sechs Einträge wegen Verkehrsdelikten mit Alkoholkonsum in seiner Akte.
"Unter Berücksichtigung der zweimal begangenen Taten und seiner Vorgeschichte ist es eine Strafe von 14 Jahren, die ich mit fünf Jahren sozialgerichtlicher Überwachung beantrage."
16 Jahre erforderlich gegen Fabien S., den BDSM-Fan
"In Anbetracht der Art der Tatsachen, seiner Position und seines Hintergrunds werde ich Sie bitten, eine Haftstrafe von 16 Jahren und eine sozialgerichtliche Nachverfolgung von zehn Jahren gegen ihn zu verhängen."
Fabien S. räumte ein, dass es keine Ähnlichkeit mit den anderen Erfahrungen des Libertinismus gab, die er gemacht hatte."
Nach seiner eigenen Schätzung hatten die Tatsachen etwa eine Viertelstunde gedauert, was ihm genügend Zeit gegeben hatte, sich über den Zustand von Gisèle Pelicot klar zu werden.
18 Erwähnungen befinden sich in seinem Strafregister, Gewalttaten, Drogendelikte, eine Verurteilung wegen sexueller Nötigung einer 15-jährigen Minderjährigen.
15 Jahre gegen den "Mann im rosa Höschen" gefordert und sozialgerichtliche Überwachung ohne Angabe der Dauer
Vincent C. hat einen Lebensweg, der von traumatischen Ereignissen geprägt ist. Er ist seit 2021 in Haft, seine Akte zeigt Spuren von drei Verurteilungen, wegen Verkehrsdelikten mit Alkohol und dann die letzte, die auf die Tatsachen folgt, wegen Gewalt am Ehepartner.
Er erklärte schließlich bei der Anhörung, dass er aus sexuellem Bedürfnis zurückgekehrt sei und "dass er eine Sexsession brauchte und nicht versuchte, es zu verstehen". Wir werden uns an seine Böswilligkeit erinnern, als er dem Publikum sagte, dass sein Vergnügen vor allem darin bestehe, einem Paar zu gefallen. Er gehorchte nur seinem sexuellen Bedürfnis und zog es vor, alle Signale, die ihm zur Verfügung standen, zu ignorieren.
15 Jahre gegen Hassan O. auf der Flucht gefordert
Hassan O., 30,
ist auf der Flucht und wird einer Tat im Jahr 2018 beschuldigt.
"Nachdem er vom Ermittlungsdienst identifiziert und kontaktiert worden war, gab der Betroffene an, dass er sich nicht mehr in Frankreich befinde und nicht zurückkehren werde. Die ausgestrahlten Bilder lassen keinen Zweifel daran, dass Mrs. Pelicot bewusstlos war."
16 Jahre Haft gegen Charly A. wegen sechs Vergewaltigungen in vier Jahren
Seine Prognose ist grundsätzlich günstig. Er befindet sich seit 2021 in Haft und hat 45 Monate in Untersuchungshaft verbracht. "In Anbetracht der Schwere der Tatsachen, ihrer Wiederholung seitens dieses Mannes, der zum Zeitpunkt der ersten Tatsachen 21 Jahre alt war, und seiner Persönlichkeit, die Fragen aufwirft, fordere ich eine Strafe von 16 Jahren, acht Jahren sozialrichterlichem Dienst und vier Jahren bei Nichtbefolgung."

16 Jahre gegen den Angeklagten mit einer störenden Persönlichkeit gefordert
Cédric G., 50,
reiste im Oktober 2017 nach Mazan und wird ebenfalls wegen des Besitzes von kinderpornografischen Bildern strafrechtlich verfolgt. Auf den Videos macht er in Gegenwart von Dominique Pelicot eine Penis-, Vaginal- und orale Penetration.
Er gab zu, über den Modus Operandi von Dominique Pelicot informiert worden zu sein, der ihm Temesta zur Verfügung gestellt hatte, um die Tat mit seiner eigenen Partnerin durchzuführen. Er gab zu, dass er keine Grenzen hatte, wenn es um Sexualität ging.
"In Anbetracht der Fakten und seiner komplexen und besorgniserregenden Persönlichkeit ist eine Strafe von 16 Jahren und acht Jahren sozialgerichtlicher Überwachung mit einer Betreuungsverfügung erforderlich, mit einem Verbot der Tätigkeit im Kontakt mit Minderjährigen für zehn Jahre."

Der Generalstaatsanwalt Jean-François Mayet bat den Vorsitzenden die Sitzung zu unterbrechen und morgen früh ab 9 Uhr mit den letzten vier Angeklagten weiterzumachen. Der Grund war der komplett überhitzte und überfüllte Raum, in dem Sauerstoff knapp wurde
Präsident Roger Arata sagte zu Béatrice Zavarro, dass sie dann ab 14 Uhr mit dem Plädoyer beginnen könne, was sie akzeptierte.
Es kommt dann zu einem Zwischenfall in der Loge, bei dem offenbar Charly, der Feuerwehrmann, der von der Eskorte schreiend aus der Box getragen wird, betroffen ist.
So langsam wird den Betroffenen klar, wohin die Reise geht. Auch wenn das Gericht nicht komplett den Anträgen der Staatsanwaltschaft stattgeben sollte, werden die Strafen sehr hoch ausfallen.
https://www.midilibre.fr/2024/11/26/direct-proces-des-viols-de-mazan-30-accuses-vont-etre-fixes-rassemblement-devant-le-tribunal-suivez-la-deuxieme-journee-de-requisition-12347527.php


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 14:42
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Der Generalstaatsanwalt Jean-François Mayet bat den Vorsitzenden die Sitzung zu unterbrechen und morgen früh ab 9 Uhr mit den letzten vier Angeklagten weiterzumachen. Der Grund war der komplett überhitzte und überfüllte Raum, in dem Sauerstoff knapp wurde
In der Phase der Beweisaufnahme wurde die Anzahl der anwesendenden Angeklagten plus Strafverteidigenden ja reduziert auf die Betreffenden des Tages.
Nehmen in der Phase der Plädoyers wieder alle 51 Angeklagten plus Strafverteidigenden zugleich am Prozess teil? Dies ist anzunehmen, oder?

Deshalb die schlechte Luftqualität im Gerichtssaal.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb am 15.09.2024:15.09.2024 um 00:43
Diskussionsleiter

Dieser Prozess ist in meinen Augen, organisatorisch also vom Ablauf her eine komplette Katastrophe ist. Für mich war die ganze Justizverwaltung von Avignon mit der Organisation des Prozesses komplett von Anfang an überfordert. Zuerst wollte man die Festhalle für diesen Prozess einrichten. Davon wurde dann abgesehen. Wahrscheinlich war man immer noch der Meinung, der Prozess läuft im Stillen Kämmerchen ab. Dann hat man im Gerichtsgebäude den Gerichssaal und einen kleinen Nebenraum für die Presse hergerichtet.

Dadurch, dass der ganze Prozess öffentlch wurde, ist das ganze Gebäude zusammengefallen. Jetzt sitzen da 18 Angeklagte in ihren Boxen. 35 Angeklagte samt ihren Verteidigern teilen sich zusammen mit den Nebenklägern nebst ihren Verteidigern auf engstem Raum die Zuschauerplätze. Ich habe so etwas in Frankreich noch nie erlebt.

Jetzt macht man sich Gedanken, dass die 35 Angeklagten, die nicht in Untersuchungshaft sind, vielleicht auch nicht jeden Tag der Verhandlung folgen müssen. Ich habe das Gefühl, und dass seit dem Ersten Tag, dass Avignon mit der Organisation dieses großen Prozesses wirklich überfordert ist.



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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 16:23
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:In der Phase der Beweisaufnahme wurde die Anzahl der anwesendenden Angeklagten plus Strafverteidigenden ja reduziert auf die Betreffenden des Tages.
Sie wurden dann reduziert auf die Betreffenden der Woche. Also zwischen 6-10 Angeklagte plus Strafverteidiger.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Nehmen in der Phase der Plädoyers wieder alle 51 Angeklagten plus Strafverteidigenden zugleich am Prozess teil? Dies ist anzunehmen, oder?
Ja, seit letzter Woche, als die Plädoyes angefangen haben. Die Journalisten wurden wieder in einen seperaten Raum verbandt. Leider finde ich den Artikel im Moment nicht mehr. Vielleicht kann @Misetra helfen.
Ich kann das nur aus dem Gedächtnis wiedergeben. Hier stand auch, dass es ein großes Problem gab, mit der Akkreditiierung der Journalisten. Es gingen für diese letzten 4 Wochen national und international 100te Anfragen ein. Pro Tag wurden nur 30 Akkreditierungen vergeben (aus Platzgründen). Die Nationale Presse, die seit Anfang an den Prozess begleiteten, bekommen auch weiterhin täglich eine Akkreditierung. Die anderen nur noch tageweise. Es werden nur noch 30 Zuschauer pro Tag einen Platz finden.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 17:19
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Ja, seit letzter Woche, als die Plädoyes angefangen haben. Die Journalisten wurden wieder in einen seperaten Raum verbandt. Leider finde ich den Artikel im Moment nicht mehr. Vielleicht kann @Misetra helfen.
Da muss ich momentan leider passen. Mir liegt keine Quelle vor, wo das mit den Akkreditierungen und den derzeitigen Verhältnissen im Gerichtssaal erklärt wird. Vielleicht wurde das auch in irgendeinem Video erwähnt.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 17:41
Der Prozeß wurde heute morgen gegen die letzten vier Angeklagten fortgesetzt Doch zunächst gab der Präsident Roger Arata eine Erklärung ab.
"Ich wurde von der Verteidigung über gewisse Schwierigkeiten informiert, die mit den Plakaten vor dem Palast und einen Vorfall betrafen, der sich gestern in der Loge ereignete und sich in den Gefängnissen fortsetzte. Am Ende des Schlussplädoyers übergebe ich das Wort an die beiden Anwälte, die mit mir darüber gesprochen haben, Herrn Marmillot und den Präsidenten der Anwaltskammer, De Palma."
Ich greife hier mal vor:
Anwalt Roland Marmillot bat seinerseits um das Wort, um die Transparente zu verurteilen, die in den letzten Tagen rund um das Schloss aufgetaucht sind und "20 Jahre für alle" fordern, von denen ein sehr großes an den Wällen direkt vor dem Gerichtsgebäude hängt. "Der Generalstaatsanwalt weist darauf hin, dass das kollektive Gewissen uns zum Nachdenken ermutigen muss. Die Unschuldsvermutung wird außerhalb dieses Prozesses seit mehreren Wochen oder sogar seit Beginn dieses Prozesses weitgehend missachtet. Seit einigen Tagen steht auf diesen jahrhundertealten Wällen auf Blättern "20 Jahre für jeden".
Der Mann hat Probleme. Seit Wochen stehen auf den Wänden, Bürgersteigen etc. in halb Frankreich solche Sätze. Wo will er anfangen? Draußen vor dem Gerichtsgebäude stehen jeden Tag Zig Menschen mit Schildern in den Händen. Hier wird. ein Nebenkriegsschauplatz aufgemacht, um zu begründen, dass die Forderungen der Staatsanwaltschaft dem öffentlichen Interesse geschuldet sind. Was schon in manchen öffentlichen Äußerungen durchgeklungen hat.
Darauf antwortete im der Präsient Arata:
"Meine Autorität beschränkt sich auf die Tür dieses Gerichtssaals, und ich kann nicht das geringste Maß an dem nehmen, was draußen geschieht, und ich bin überzeugt, dass die Mitglieder dieses Gerichts in keiner Weise von dem beeinflusst werden, was draußen geschieht oder gesagt wird. Ich stehe zur Verfügung, um dies bei einem Treffen mit den Zuständigkeitsleitern zu besprechen, an dem ein Vertreter der Gemeinde und der Präfektur teilnehmen könnte."
"Anwalt Von Palma bemerkte, ich erlebte die unangenehme Überraschung, 200 m von diesem Gericht entfernt könnten Plakate, auf denen unsere Mandanten namentlich genannt wurden, als Aufrufe zum Hass gewertet werden. Die Namen von Nizar, Boris und einem weiteren Angeklagten sind seit etwa zehn Tagen deutlich zu sehen. ? Das Problem ist etwas breiter als das des Banners."
Präsident Roger Arata antwortete: "Ich habe die Autorität darüber, was in diesem Raum passiert, aber was die Sicherheit betrifft, so liegt das, was hinter der Box passiert, in der Verantwortung der Gefängnisbeamten, die ihre Arbeit bisher perfekt gemacht haben. Ich schlage vor, dass in den Pausen der Anhörung ein oder zwei Anwälte herunterkommen können, um mit ihrem Mandanten zu sprechen."
Man könnte annehmen, dass die Nerven der Verteidiger und der Angeklagten seit gestern Blank liegen. Das ist meine Meinung.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 18:10
Bearbeitungszeit war leider schon abgelaufen:
https://www.midilibre.fr/2024/11/27/direct-viols-de-mazan-les-requisitions-contre-les-quatre-accuses-attendues-ce-matin-suivez-le-proces-en-temps-reel-12350013.php


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 19:23
Und hier die Beantragung der Strafen für die letzten 4 Angeklagten, ich machs kurz:
Es beginnt mit dem Fall von Jerome V., 46, wegen sechs Vergewaltigungen, die im Jahr 2020 begangen wurden.
"Er befindet sich seit März 2021 in Untersuchungshaft. Seine Geschichte hat keine Geschichte. Wenn er alle Fakten zugibt, scheint er in Bezug auf seine Funktionsfähigkeit und seine Verantwortung kaum Fortschritte gemacht zu haben, fordere ich eine Strafe von 16 Jahren und eine sozialgerichtliche Nachverfolgung von acht Jahren, wobei im Falle der Nichteinhaltung vier Jahre anfallen."[/quote]
17Jahre für Dominique D, 45 Jahre alt, er wird wegen sechs schwerer Vergewaltigungen angeklagt, die zwischen 2015 und 2020 begangen wurden.
es ist eine 17-jährige Haftstrafe, die ich gegen ihn fordere, eine zehnjährige Haftstrafe sozial-gerichtlicher Überwachung."
17 Jahre gegen den Siebzigjährigen von der Ile de Ré gefordert
Mohamed R. 70 Jahre alt
"Er sieht sich als Opfer. Aber der Zustand der Bewusstlosigkeit war sichtbar und Dominique Pelicot sagte, dass er es eilig hatte und dass er ihn beruhigen musste. Er wurde für schuldig befunden, eine seiner Töchter vergewaltigt zu haben, und eine andere stürzte sich aus dem Fenster, zumindest nach der offiziellen Version
Für diesen 70-jährigen Mann fordere ich eine Haftstrafe von 17 Jahren, mit zehn Jahren sozialgerichtlicher Überwachung gegen ihn, mit zehn Jahren sozialgerichtlicher Überwachung."
18 Jahre beantragt gegen den letzten Angeklagten Romain V. 63 Jahre alt
Der letzte Angeklagte "Romain V., 63 Jahre alt, ging sechsmal nach Mazan, und die Videos und Fotos zeigen orale und anale vaginale Penetrationen unter Beteiligung von Dominique Pelicot und einmal in Gegenwart von Joseph C."
"Er gab auch an, dass er seit 2004 HIV-positiv sei und dass er behauptete, dass er keine Zeit gehabt habe, Dominique Pelicot zu informieren,
In Anbetracht der Schwere der Tatsachen, ihrer großen Anzahl, der teilweisen Anerkennung, über die der Diskurs verharmlost, und unter Berücksichtigung der ganz besonderen Persönlichkeit beantrage ich gegen ihn eine 18-jährige Haftstrafe mit zehn Jahren sozialgerichtlicher Überwachung."
So, dass sind jetzt alle Angeklagten mit den geforderten Strafen der Generalstaatsanwaltschaft.

Zum Thema "sozialgerichtliche Überwachung" hat hier dankenswerter Weise @Rick_Blaine Stellung genommen. Vielen Dank dafür nochmals. Hier die Quelle dazu.

https://www.legifrance.gouv.fr/codes/article_lc/LEGIARTI000006417315/2022-04-13
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Geregelt ist das in den Artikeln 131-36-1 bis 131-36-8 des Strafgesetzes (Code Penal) und 763-1 bis 763-9 des Strafprozessgesetzes (Code de Procedure Penal). Bei einigen der hier angeklagten Punkte in diesem Verfahren sieht das Gesetz eine automatische Verhängung dieser Führungsaufsicht im Schuldfall vor.
Da ich in nächster Zeit nicht dazu komme, wäre es nett, wenn jemand über das wirklich gute Plädoye der Anwältin von D.P. und der Anwälte der Angeklagten berichten würde .

https://www.midilibre.fr/2024/11/27/direct-viols-de-mazan-les-requisitions-contre-les-quatre-accuses-attendues-ce-matin-suivez-le-proces-en-temps-reel-12350013.php



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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

27.11.2024 um 20:42
Ich stelle hier eine Berichterstattung von rtl.de über das Plädoyer der Verteidigerin von DP, Béatrice Zavarro, ein. Als Einstieg sagte sie: "Ich bin die Anwältin des Teufels", und nahm hiermit Bezug auf diverse Presseveröffentlichungen, in der DP als Teufel bezeichnet wurde. Zudem ging sie auf seine traumatische Kindheit ein.
Zavarro betont, dass sie die Aufgabe seiner Verteidigung „voll und ganz“ angenommen habe. Zugleich betont sie, „enormen Respekt vor Madame Pelicot und ihrer Würde“ zu haben. Anschließend beschreibt sie dem Gericht die „chaotischen Familienverhältnisse“, in denen ihr Mandant groß geworden sei. Seine Kindheit und Jugend seien geprägt von einem tyrannischen Vater, vom Missbrauch seiner Adoptivschwester. Dominique habe sich Zeit seines Lebens für den Vater geschämt, diesem auf keinen Fall ähnlich sein wollen.
Sie unterstrich, dass DP seine Frau und seine Kinder geliebt habe.
Doch vorher spricht die Anwältin darüber, wie glücklich ihr Mandant anfangs mit Gisèle gewesen sei, mit den gemeinsamen Kindern. Sie zeichnet das Bild eines liebevollen und hilfsbereiten Vaters und Ehemannes, der seine Frau und seine Kinder geliebt habe. Er habe ihr gesagt, „Ich war nichts ohne sie und heute bin ich wieder nichts“, so Zavarro.
Ihrer Meinung nach wurde DP nicht pervers geboren. Als Beleg zitierte sie u. a. aus dem Gutachten eines Psychiaters.
Sie zitiert aus dem psychiatrischen Gutachten über ihren Mandanten. Der sei von einer „gewissen Perversion befallen“, aber laut Gutachter „nicht pervers geboren worden.“ Unter anderen Umständen wäre es nicht zur Eskalation gekommen, hätte es die Gruppenvergewaltigungen nicht gegeben, glaubt die Anwältin. Sie frage sich, „ob er nicht selbst sein schlimmster Feind ist.“
Ihrer Argumentation nach hat er auch niemanden eingeschüchtert oder gezwungen, und sie verwies auf die Schuld der jeweiligen Mittäter.
Als es um seine Taten geht, erwähnt die Anwältin, wie er die anderen Vergewaltiger aufgefordert habe, sich die Hände zu wärmen, keine Gewalt – welch Widersinn bei einer Vergewaltigung! – anzuwenden. Zavarro behauptet, dass es ihm wichtig gewesen sei, Gisèle zu betäuben, „damit sie nicht die gleichen Schmerzen wie seine Mutter oder das Opfer der Baustellen-Gruppenvergewaltigung erleiden musste.“
Pelicots Bild als großer Manipulator wies die Verteidigerin zurück. „Alle stehen unter seinem Einfluss?“, fragte sie mit Blick auf die 50 Mitangeklagten. „War Pelicot bedrohlich? Nein. Gewaltvoll? Nein. Beleidigend? Nein. War die Tür abgeschlossen? Nein.“ Sie verwies auf die Schuld der jeweiligen Mittäter, die gewusst hätten, was sie tun. „Natürlich war er etwas autoritär, aber er hat niemanden eingeschüchtert oder gar gezwungen“, sagt sie.
DP bereue seine Tat und habe es darauf angelegt, verhaftet zu werden, so ihre Argumentation.
Noch einmal verweist sie darauf, wie sehr Dominique selbst seine Taten bedauere. Er habe ihr geschrieben: „Ich bin traurig, was aus mir geworden ist. Wie mein Vater, meine Kinder werden niemals an mein Grab kommen.“ Sie bittet darum, ihrem Mandanten beim Urteil zugute zu halten, dass er bereits seit vier Jahren in Untersuchungshaft sitze, ohne jemals darum gebeten zu haben, entlassen zu werden.
Ihrer Darstellung nach habe Pelicot es förmlich darauf angelegt, verhaftet zu werden. Diese Verhaftung im September 2020 erfolgte, als er in einem Supermarkt Frauen unter dem Rock fotografierte. Dabei habe er sich absichtlich auffällig verhalten, legt seine Anwältin nahe. Er habe sich bei den Polizisten bedankt, dass sie ihm „diese Last abgenommen haben“, habe er gesagt. Es sei Zeit, „dass das aufhörte.“
Sie las auch ein Gedicht von DP vor, das an seine Familie gerichtet war, und Gisèle war sichtlich gerührt.
Zum Ende ihres Plädoyers wendet sich Béatrice Zavarro an die gesamte Familie, die beiden Söhne, an seine ehemalige Frau und an seine Tochter Caroline, die ebenfalls schwere Vorwürfe gegen ihren Vater erhoben hat. Es ist ein Gedicht, das der Angeklagte an seine Familie geschrieben hat. Die Anwältin spricht die beiden Frauen an und sagt: „Denken sie an den, der sie tief geliebt hat. Und nehmen sie sich derer an, die er geliebt hat.“ Gisèle Pelicot ist anzumerken, dass die Worte sie rühren.
Quelle: https://www.rtl.de/news/prozess-um-die-vergewaltigungen-von-gisele-pelicot-dominiques-verteidigung-ich-bin-die-anwaeltin-des-teufels-id1958060.html

Ich habe hier nur Auszüge zitiert, die ich ganz bewusst unkommentiert lasse. Es lohnt sich sicher, den kompletten Artikel zu lesen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

29.11.2024 um 10:26
In diesem Artikel werden andere Aspekte des Plädoyers der Anwältin von DP herausgehoben.

Ich möchte nur einen Aspekt davon genauer betrachten:

Der Satz "Ohne das Netz, existiert Dominique Pélicot nicht" ist plädierend gut gewählt, der Satz ist vieldeutig.

Seine Anwältin Me Béatrice Zavarro verweist so
- auf das Beziehungsgeflecht mit Gisèle Pélicot, die frühe glückliche Ehe, in die DP aus seiner unguten Herkunftsfamilie "flüchten" konnte.
- auf die mit Gisèle gegründete Familie, die Zeit als Vater dreier Kinder, die auch von Gisèle als positiv beschrieben wurde.
- auf das unregulierte Internet, die unmoderierte Plattform coco, ohne die das Rekrutieren von Komplizen zu seinen speziellen Zwecken, in großer Zahl und über lange Zeit wohl nicht so leicht möglich gewesen wäre.
- und auf die 50 Angeklagten selbst, die durch ihre schrecklichen Aktivitäten, die Phantasien von DP umsetzten und von denen einige mehrmals und noch nach Jahren vergewaltigend aktiv wurden im Haus der Pélicots.

Der Mensch DP als soziales Wesen, als Gegenbild zum "Monster DP", der Mensch in nicht immer guten sozialen Gefügen. Me Zavarro darf uns daran erinnern, es ist jedoch nur ein Teil der Wahrheit.

Ein weiterer Teil der Wahrheit ist, dass nur DP als Beziehungspartner in der Lage war, durch Ausnutzen des Vertrauens seiner Ehefrau, diese mindestens 200 mal in neun Jahren zu sedieren. Punkt.

Ein weiterer Teil der Wahrheit ist, es fehlt die Wahrnehmung der eigenen Verantwortung des DP (vor den Taten), die zur Selbstfürsorge, die der fehlenden psychologischen Aufarbeitung seiner Trauma als junger erwachsener Mann, bevor man als Vater eine wichtige Funktion für andere junge Menschen übernimmt. Und es fehlt die Empathie für seine Ehefrau, die er glaubt zu lieben, deren Leiden ihn jahrelang nicht anrührte. Und es fehlt der Versuch der Erklärung, warum mindestens 100 Vergewaltigungen allein durch DP vollzogen wurden, ohne 'soziales Netz'. Das muss eine Anwältin nicht anmerken, ich kann es nur nicht unerwähnt lassen.

Im Artikel wird der Wortlaut seiner Annonce auf coco wiedergeben:

"Ich suche perverse Komplizen, um meine schlafende Frau zu missbrauchen"

Wie ist dies misszuverstehen?
"Sans le réseau, Dominique Pelicot n’existe pas"

L'avocate a alors expliqué qu'elle plaidait pour l’autre Dominique Pelicot, "cet autre Dominique est doté d’une certaine perversité. Il n’y a pas de résilience chez monsieur Pelicot parce qu’il n’y a pas de bonne évolution." Elle a évoqué le salon "coco" sur Internet, dont elle a assuré l'existence avant Dominique Pelicot. Il a fait une annonce très claire "je cherche complice pervers pour abuser de ma femme endormie".
Quelle: https://www.francebleu.fr/infos/faits-divers-justice/proces-des-viols-de-mazan-sans-le-reseau-dominique-pelicot-n-existe-pas-a-plaide-l-avocate-de-dominique-pelicot-9219759

@jeandArc empfindet Me Zavarro ja als unsympathisch. Die Unsympathie teile ich nicht. Ich finde, sie ist ihrem Mandanten ein guter Rechtsbeistand in einem guten Sinn. Sie ist eher Rechtsbeistand denn Strafverteidigerin. Sie muss manchmal wohl eher Beistand sein denn Rechtsbeistand. So mein Eindruck.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

29.11.2024 um 11:59
Na ja, es muss in dem Pläydoyer ja das Beste herausgeholt werden für den Mandanten.

Ich habe mir jeden Punkt angesehen, den @Misetra anführte und zu jedem finde ich ziemlich schnell ein treffendes und passendes Gegenargument bzw. etwas, was all das widerlegt. Das wird hier den meisten so gehen, nehme ich an.
Die Anwältin hat damit zwar das Beste getan für ihren Mandanten, aber überzeugen tut das nicht.
Me Zavarro tut ihren Job und macht ihn nicht schlecht. Ich finde sie deshalb weder sympathisch noch unsympathisch. Es ist ihre Aufgabe.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

29.11.2024 um 15:20
Zitat von MalliMalli schrieb:Na ja, es muss in dem Pläydoyer ja das Beste herausgeholt werden für den Mandanten.

Ich habe mir jeden Punkt angesehen, den @Misetra anführte und zu jedem finde ich ziemlich schnell ein treffendes und passendes Gegenargument bzw. etwas, was all das widerlegt. Das wird hier den meisten so gehen, nehme ich an.
Die Anwältin hat damit zwar das Beste getan für ihren Mandanten, aber überzeugen tut das nicht.
Me Zavarro tut ihren Job und macht ihn nicht schlecht. Ich finde sie deshalb weder sympathisch noch unsympathisch. Es ist ihre Aufgabe.
Wie es eben so ist, die interessanten Artikel über Me Béatrice Zavarro sind nicht frei verfügbar. Eine Homepage zu ihrer Kanzlei ist nicht zu finden. Bleiben eigene Überlegungen, Gedanken, Vermutungen, Eindrücke.
Es ist ihre Aufgabe.
[Zitat aus dem obigen Beitrag]

Diese Aufgabe muss aber auch von jemandem angenommen werden bzw. kann abgelehnt werden. Entstand ihr Mandat aus Pflicht? Meine Vermutung. Me Zavarro vertritt die Interessen seit 2021, also seit fast vier Jahren, am 2. November 2020 kam DP in U-Haft. Das kann auch das Leben des Anwalts beeinträchtigen und Me Zavarro bestätigte es, sie spürt Einsamkeit.

Wie gut wird diese Aufgabe wahrgenommen? Irgendwo ist zu lesen, sie besuchte DP rund 100 mal im Gefängnis, sie brachte ihn zum Sprechen, akzeptierte seinen Wunsch auf ein exclusives Mandat, als sich der Umfang des Prozesses abzeichnete und einen zweiten Anwalt erforderte. Mehrarbeit, die sie wie abrechnen kann, die zumindest ein größeres back-office erfordert.

Meine Vermutung ist, die Anwältin brachte ihn nicht nur zum Sprechen, zum Weitersprechen, sie hielt sein Sprechen am Leben, in vier Jahren U-Haft mit der Aussicht auf 20 Jahre Strafhaft kann viel passieren.

Als Anwältin des Hauptangeklagten in einem Prozess diesen Umfanges, die weltweite Aufmerksamkeit unerwartet on top, wird ihre prozessuale Verantwortung nicht zu unterschätzen sein.

Ein Plädoyer kann dazu genutzt werden, nochmal bestens fürsprechend für den Angeklagten einzutreten. Schlecht-verteidigend oder fast-nicht-verteidigend ist auch möglich, meist ohne Folgen für den Anwalt. Me Béatrice Zavarro lieferte dem Gericht ein vollumfängliches Geständnis ihres Mandanten sowie seine Zeugenaussagen zu den einzelnen Taten seiner Mit-Angeklagten, der Hauptangeklagte als Zeuge der 50 anderen Anklagen. Als Kronzeuge der Anklagen?

Ein gutes Plädoyer - wie zu diesem "aussichtslosen" Fall - muss argumentativ nicht mehr überzeugen, diese Absicht möchte ich hier auch hinterfragen. Mein Eindruck ist eher, Me Zavarro versucht, ihren Mandanten dem "Gericht" seiner Familie, die ihn verlassen hat, "zu erklären", den Enkeln, die vielleicht im Erwachsenenalter mehr erfahren wollen und die Akten, die Prozessberichterstattung nachlesen.

Und natürlich kann dies Plädoyer eine solide Visitenkarte für die Anwältin sein. Ihre angeführten Argumente sind schwach und schnell auszuhebeln, als "Normalbürger" möchte man DP wohl auch nicht verstehen, sehr verständlich. Ihr Pluspunkt: Die Anwältin hat ihren Mandanten nicht allein gelassen, sie war an seiner Seite, fast schon etwas zu menschlich engagiert, so mein Eindruck. Ihr nächster Mandant schätzt dies vielleicht ebenso. Ich vermute und hoffe, dieses sehr spürbare Engagement von ihr ist nicht persönlich begründet, sondern professionell, prozessual. Sie spürte wohl, wie sie mit DP umgehen muss, um ihn durch den Prozess zu bringen, als Vergewaltiger in Serie und Gruppe an seiner Ehefrau, geständig und jetzt einsichtig sowie als Hauptzeuge der Taten der anderen. Keine schöne Aufgabe, aber solide ausgeführt.

Nicht der Mandant diskreditiert einen Anwalt, sondern seine Art der Ausübung des Mandats, manchmal auch seine Motivation. Im Fall "DP" ist nichts ungutes und dergleichen bekannt soweit.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

29.11.2024 um 16:38
Zitat von wobelwobel schrieb am 26.10.2024:Und auch wenn Ihr das jetzt sicher wieder in den falschen Hals kriegt, GEDACHT haben das sicherlich etliche, dieses "was war ausgerechnet an Gisèle so attraktiv?".
Das Gesicht von Gisèle Pélicot ist auf dem aktuellen Cover der deutschen Vogue, vom November 2024 ... Smile. Siehe ca. Minute 3:05

Youtube: Procès Mazan : faut-il inscrire le consentement dans la loi sur le viol ? | 28 minutes | ARTE
Procès Mazan : faut-il inscrire le consentement dans la loi sur le viol ? | 28 minutes | ARTE
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Ein weiterer Grund für dieses Video, vor 19 Stunden gepostet, bei ca. Minute 1:10 hört man das wörtliche Statement eines der Strafverteidiger der 50 Angeklagten, das dann medial zu "Viol n'est pas viol" verkürzt wurde.

Der Anwalt, so geschätzt Mitte 40, meint doch tatsächlich,

wenn der Mann sich bewusst ist,
er vergewaltigt, ist es eine Vergewaltigung,
wenn er sich darüber nicht bewusst ist,
ist es keine.


Schafft man es damit noch in die Satiresendung?

Stichwort: Androzentrismus


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

29.11.2024 um 17:24
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:wenn der Mann sich bewusst ist,
er vergewaltigt, ist es eine Vergewaltigung,
wenn er sich darüber nicht bewusst ist,
ist es keine.
Und wenn ein Mann einen Vergewaltiger mit Rechtsmitteln verteidigt ist er ein Verteidiger, wenn er sich nicht darüber bewusst ist, dass er mit solchen Aussagen...
- die begangene Vergewaltigung herunterspielt
- das Leiden der Opfer missachtet
- die Verantwortung vom Vergewaltiger abzieht
- die negativen Folgen für Frauen bzw vergewaltigte Menschen in Kauf nimmt
...dann ist er ein Androzentrist!


Ich reg mich grad so auf!!! Das ist nicht nur eine Verteidigungsstrategie gewesen von machen Verteidigern, sondern deren Überzeugung.


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