Es spielt keine Rolle welcher Advokat wen vertritt oder wieviele. Sie kannten alle die Geschichte(n) ihrer Klienten. Wichtig ist wofür sie plädieren.
Ich beobachte seit 8 Tagen diese Plädoyes. Das große Problem ist, die Presse hält sich sehr zurück. Meine Vermutung ist, die Anwälte haben vor 10 Tagen, bevor die Plädoyes angefangen haben, der Presse Einseitigkeit vorgeworfen. Und seit her hat sich die Berichtserstattung über den Prozess stark verändert.
Die seriöse Presse die darüber noch detailiert berichtet, sind größtenteils hinter einer Bezahlschranke. Oder heute, wenn ich sie lese und sie morgen einstellen möchte, sind nicht mehr frei zugänglich.
Was man erkennt, ist der Strategiewechsel der Verteidigung nach den Plädoyes der Staatsanwaltschaft. Die Höhe der geforderten Strafen hat doch einige sehr überrascht.
Was ich gefunden habe, ist eine kurze Zusammenfassung der letzten Tage mit Begründungen der reduzierung der Strafen. Sie gehen von Freispruch bis sofortige Bewährung.
Am vergangenen Mitwoch fanden die Plädoyes für die Männer statt, die 6 mal nach Mazan kamen.
Mäitre Emile-Henri Biscarrat hob den Mut, die Intelligenz und die Würde von Gisele P. hervor, gleichzeit erinnerte er daran:
dass man eine Nachricht nicht als gesellschaftliche Tatsache zu beurteilen" und auch kein "vorbildliches Urteil" erwarten dürfte.
Er hat doch im Zeugenstand zugegeben. Er wurden keine Kinderpornographischen Bilder bei ihm gefunden. Er versteht das hohe Strafmaß von 17 Jahren nicht, bittet das Gericht aber um eine Milderung der Strafe.
"Weit davon entfernt, die Besserung und Wiedereingliederung der Angeklagten zu fördern, haben Sie versucht, ein Exempel zu statuieren"
Das wirft Mäitre Gaële Guenoun der Staatsanwaltschaft vor, die 16 Jahre Haft gegen Jerôme V., 46, einen Angestellten eines Lebensmittelgeschäfts, der ebenfalls sechsmal kam, um sexuelle Handlungen an der bewusstlosen Gisèle zu begehen, gefordert hat.[/quote]
Um den Werdegang ihres Mandanten Fabien S. zu erklären, der während seiner Jugend von Gewalt, insbesondere sexueller Gewalt, geprägt war, dann von Kriminalität und daher von einem bereits langen Vorstrafenregister, verteidigte sich die Anwältin Céline Attard nüchtern: "Bei der Anhörung entschuldigte er sich mit Weinen, er kam nicht, um die Leute zum Weinen zu bringen, Es war schwer, seine Rüstung zu knacken", sagt sie und bezieht sich auf seine "Reise" zur Abwechslung. Nachdem er gesagt hatte, er halte Mrs. Pelicot für eine "Komplizin", verstand dieser Mann, dessen Pflegevater wegen Vergewaltigung verurteilt worden war, dass "sie zerstört worden war. Er weiß, wie es ist, ein Opfer zu sein, das nicht gehört wird." "Ich wage es, das Gericht zu bitten, ihm mit einer fairen und verhältnismäßigen Strafe die Hand zu reichen",
Das war nur ein kurzer Einblick in die Begründungen der Plädoyes. Sie gehen von Freispruch, Bewährung bis zur bitte um eine verhältnismässige Strafe. Die, die den Fall verfolgt haben, wissen auch, dass die meisten Männer die 6 mal nach Mazan kamen, auch ein langes Vorstrafenregister haben oder durch besondere Brutalität auffielen.
https://www.lefigaro.fr/actualite-france/proces-des-viols-de-mazan-debut-des-plaidoiries-pour-des-accuses-venus-a-six-reprises-chez-les-pelicot-20241204Es wird auch von den Rechtsanwälten angeklagt, dass wenn dieser Prozess nicht so in die Öffentichkeit gerückt worden wäre, die geforderten Strafen viel niedriger ausgefallen wären. Und ich glaube, da haben sie auch recht.
Nur, vielleicht war es auch mal endlich Zeit, zu sagen, dass dieser Paragraph 222-23 nicht aus Spass im Gesetzt festgelegt wurde.
Es kamen noch einige schräge Aussagen in den Plädoyes. Ich werde morgen mehr darüber berichten.