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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

713 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frankreich, Ehemann, Avignon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

03.10.2024 um 19:50
Zitat von BanjiBanji schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass sie schon etwas von den Übergriffen merkte. Das belegen ja auch die gesundheitlichen Probleme, die sie hatte. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass sie nur DP in Verdacht hatte, sie im Schlaf missbraucht zu haben. (Es gibt eine Aussage von ihr, dass er sie in früheren Jahren mal „im Schlaf überraschte“, sie dem Ganzen aber nicht soviel Bedeutung gab, da man ja lange verheiratet war usw).
Ich denke, genau das ist der Grund, warum sie dem Ganzen nicht so nachging, wie so einige es erwartet hätten.
Dazu kommen noch solche Dinge:
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:- Der Gynäkologe stellte zweimal eine erhebliche Entzündung des Gebährmutterhalses fest, Gisèle konnte es sich nicht erklären.
Sie hat sehr wohl etwas bemerkt, auch Ärzte aufgesucht, aber keiner konnte das erklären. Wie auch.
Ein absolut perfides Verbrechen, was an ihr begangen wurde.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

03.10.2024 um 19:52
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Zweimal konsultierte sie auch einen Arzt infolge Intimschmerzen: Es wurde eine starke Entzündung des Gebährmutterhalses festgestellt.
Also bei Entzündung des Gebärmutterhalses denke ich sofort an dieses HP-Virus, das sie offensichtlich hatte und ja wohl erstmal Entzündungen verursacht (allerdings weiß ich nicht, inwiefern das auch Symptome macht) und langfristig zu Krebs führen kann. Das wäre dann auch recht logisch, dass es vom Frauenarzt festgestellt wurde, weil diese Veränderungen ja im Rahmen der normalen Vorsorgeuntersuchng festgestellt werden können. Wobei ich da nicht weiß, wie es in Frankreich und in der Altersgruppe aussieht, in Deutschland bekommt man ja ab Mitte 30 nur noch alle paar Jahre die Abstrichuntersuchung, weil man wohl davon ausgeht, dann nicht mehr so viele verschiedene Sexualpartner zu haben wie mit Anfang Mitte 20. Das könnte man sich dann als Frau, die seit Jahrzehnten in einer festen, scheinbar monogamen Partnerschaft lebt, wohl echt nicht so gut erklären und wäre zumindest verwundert, aber bestimmt gibt es da auch theoretische medizinische Erklärungen zur Beruhigung (Virus hat lange im Körper geschlummert o.Ä ). Aber, was ich heftig finde und nicht verstehe: wenn eine Frau dauernd wegen Beschwerden zum Frauenarzt geht, müsste der dann nicht mal mehr machen als den Routine-Krebs-Abstrich? Z.B. test auf Chlamydien und anderes? Oder ist der Arzt dann auch total betriebsblind, da er ja weiß, dass die Frau seit zig Jahren verheiratet ist? Nunja, aber es gibt ja auch sehr viele untreue Ehemänner, also muss man das als Arzt doch einkalkulieren, dass es auch eine Geschlechtskrankheit sein könnte. Vielleicht hätte man so früher festgestellt, dass hier irgendwas nicht ganz stimmen kann.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

03.10.2024 um 20:22
Die Liste wird immer länger. Gestern und heute waren die Aussagen der Mitangeklagten an der Reihe.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Gestern ging es ja weiter mit den Persönlichkeitsuntersuchungen, dazu wurden auch die Lebenspartnerinnen befragt und die Angeklagten
jeandArc schrieb:
13. Angeklagter
Jérôme, 46 Jahre alt

Dieser Einwohner von L'Isle-sur-la-Sorgue besuchte das Haus des Ehepaars Pelicot zwischen dem ersten Lockdown und dem Frühjahr 2020 sechsmal. Der Vater von drei Kindern, Inhaber einer CAP in früher Jugend und freiwilliger Feuerwehrmann, gab die sechs schweren Vergewaltigungen "in ihrer Gesamtheit" zu.
Seine Partnerin beschreibt ihn als "einen untreuen Mann, der wegen einer Sexsucht verfolgt wird". Aber seit sie sich kennengelernt haben, hat sie Gedächtnisverlust oder Abwesenheiten.
Persönlichkeitsstudie
Er hätte eine schwere Kindheit hinter sich, Opfer von "psychischer und verbaler Gewalt" durch seine Eltern, erklärte die Persönlichkeitsermittlerin Elisa Scheidt.

Dieser Enthusiast von "Wandern und außerehelichen Affären", der als "pragmatisch und utilitaristisch" beschrieben wurde, hatte eine "frustrierte Sexualität, die ihn dazu veranlasste, anderswo Befriedigung zu suchen". Als Vater von drei Kindern, von denen eines unehelich war, hatte er sich als freiwilliger Feuerwehrmann gemeldet. "Eine gute Ausrede, um Frauen anzusprechen", erklärte er dem Ermittler und wunderte sich selbst über eine mögliche "Sucht nach Sex".
"In Bezug auf die menschlichen Beziehungen war er etwas Besonderes", aber "er hatte keinen Grund, woanders hinzugehen", bezeugte seine derzeitige Lebensgefährtin im Zeugenstand unter Tränen, die ihn weiterhin im Besuchszimmer besucht. "Ich verstehe nicht, warum er mir nicht von Frau Gisèle erzählt hat", fügte sie hinzu, indem sie sie ansah und "ihr ihre ganze Unterstützung gab". Diese reagierte nicht.
Der Angeklagte sagt, er sehe in diesem Prozess "einen Beweis für die Vorteile der Möglichkeit, die Zivilkläger zu vermenschlichen", eine Frau, die er zu seinem Vergnügen objektiviert habe. "Nachdem ich das Zeugnis von Gisèle Pelicot gehört hatte, war ich sehr berührt von ihrem Zeugnis, von der kleinen Frau, die sie ist. Ich fühlte mich noch schlimmer, weil ich jemanden reinen verletzt hatte." Die Betroffene verdreht die Augen.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Simon, 42 Jahre alt 14. Angeklagter
Er stammt ursprünglich aus Neukaledonien, ist Vater von 5 Kindern, arbeitete auf dem Bau und war ein Nachbar der Pelicots in Mazan. Simon sagte, er bereue die Fakten und verdiene es, "gehängt" zu werden. Bei der Eröffnung der Anhörung antwortete er jedoch mit "Nein", als der Präsident ihn fragte, ob er die Fakten zugebe, so unsere Kollegen.
Persönlichkeitsstudie
Das Gericht sprach auch von Simone M., 42, einem Bauarbeiter. Dargestellt als "jemand, der beeinflussbar und naiv ist", er wäre "im Alkohol versunken", sein Eheleben wurde von seinen Mitmenschen als "unausgeglichen und disharmonisch" beurteilt .
Quelle:
Gleich bei ihrer Ankunft im Gericht, ganz am Anfang der Anhörung, erklärte die 28-jährige Kosmetikerin sofort, dass sie vollstes Vertrauen in ihre Lebensgefährtin Simone M. habe, der im April 2021, kurz nach Beginn ihrer Beziehung, verhaftet wurde.
Er erzählte mir die Fakten und ich wurde danach schwanger. Trotzdem wollte ich dieses Kind", sagt die Frau, die im Juni 2023 Mutter eines kleinen Mädchens wurde. "Er ist ein sehr freundlicher, sehr geselliger, sehr einfühlsamer Mensch", verkündet sie mit lauter Stimme und gibt an, dass ihr Mann "sehr oft kocht, putzt"
Auf Nachfrage des Vorsitzenden, was genau er ihr erzählte antwortete sie:
"Er erklärte mir, dass eine Frau leider vergewaltigt wurde, aber dass er nicht zu den Tätern gehörte."
Sie fuhr fort: "Er ging zu ihr, er versuchte es, weil er zu der Zeit verwirrt war und merkte, dass es überhaupt nicht das war, was er erwartet hatte. Er ist sofort gegangen.
Der 43-jährige Mann, der ursprünglich aus Neukaledonien stammt, wird jedoch tatsächlich wegen "schwerer Vergewaltigung" von Gisèle Pelicot strafrechtlich verfolgt. Bei der Durchsicht der Videos über ihn stellten die Ermittler fest, dass er "vaginale und anale Penetrationen, digitale Penetrationen und mit seinen Genitalien sowie einen Versuch, Fellatio an dem bewusstlosen Opfer durchzuführen", begangen hatte.
Stéphane Babonneau, der Anwalt von Gisèle Pelicot, befragte sie zu diesem Punkt: "Sie sagen, dass er sofort kam und ging, was bedeutet das?" "Simone ist eine Person des Vertrauens... Glauben Sie, daß er Mrs. Pelicot berührt hat, oder sogar noch mehr? Worauf genau wollen sie damit hinaus?", entgegnet Alexandra R. scharf. Ein Gefühl des Unbehagens geht durch den Raum.
Nach ihrer Aussage setzt sie sich demonstrativ neben den Angeklagten auf die Anklagebank. Ich frage mich, lesen diese Frauen keine Zeitungen? Bei ihr funktioniert der Verdrängungsmechanismus besonder gut.


Die unten Stehenden gab es ja auch noch. Von denen hatte man bisher nicht viel gehört.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb am 30.09.2024:10. Angeklagter
Redouan, 55 Jahre alt

Mit seinen 55 Jahren ist der gebürtige Marokkaner im Vaucluse gut etabliert. Er arbeitet als Krankenpfleger, er versichert, dass er nichts von der chemischen Unterwerfung des Opfers wusste, weil er dachte, er nehme an freizügigen Spielen teil, bei denen der Ehemann ihm seine Frau "angeboten" hatte.
Laut der Journalistin Marion Dubreuil, der Persönlichkeitsermittlerin, die ihn getroffen hat, glaubt der Angeklagte: "Seine Frau hat wenig Bedürfnisse, keine sexuellen Beziehungen außerhalb des Rahmens der Suche nach Fortpflanzung, während er sagt, dass er wichtige Bedürfnisse und eine Anziehungskraft für Libertinismus hat"
Zu Beginn des Prozesses wurde er wütend, als der Präsident ihn fragte, ob er die Fakten zugebe. "Ich habe niemanden genötigt, ich habe niemanden überrascht, ich bin eher das Opfer einer eklatanten List", sagte er
Für Redouan E. stellt sich die Frage des Einverständnisses nicht, der Ehemann ist dessen Inhaber. Dieser Krankenpfleger, ausgebildeter Anästhesist, praktizierte als Paar fast täglich Masturbation. "Deshalb hat mich diese Geschichte verrückt gemacht", sagt er. Für ihn ist Dominique Pelicot der einzige Verantwortliche dafür. "Wenn man sich die Akte ansieht, hat er angefangen, seine Frau zu missbrauchen, lange bevor er uns kennengelernt hat", fleht er.
Unsere Anwesenheit oder Abwesenheit hätte nichts an der Tragödie von Mrs. Pelicot geändert, wenn er nicht gewesen wäre, gäbe es diesen Fall, wenn wir es nicht wären, gäbe es immer noch diesen Fall."
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb am 30.09.2024:11. Angekklagter
Thierry, 54 Jahre alt

Der 54-jährige Thierry wurde in die Psychiatrie eingeliefert, als er von den Ermittlern identifiziert wurde. Nach dem Unfalltod seines Sohnes durchlebte er eine tiefe Depression. Als er mit den Videos konfrontiert wurde, leugnete er die Fakten und versicherte, dass er sich nicht daran erinnern könne.
Thierry P., ein Maurer, sorgte für einen guten Lebensstandard des Paares, das schnell zu Eigentümern eines Hauses wurde. "Wir vier haben uns sehr, sehr gefreut", erinnert sich Corinne M. mit ruhiger Stimme. "Bis zur Tragödie am 1. Januar 2016. Alles hat sich verändert", flüstert sie und kämpft darum, weiterzumachen. In dieser Nacht starb ihr Sohn bei einem Verkehrsunfall. Er war 18 Jahre alt.
"Er konnte nicht essen, konnte nicht arbeiten, er war verzweifelt", beschreibt sie. Der Mann, der damals 45 Jahre alt war, wandte sich nach und nach dem Alkohol zu. Das Paar ließ sich schließlich scheiden. Im Januar 2021 unternahm Thierry P. einen Selbstmordversuch. Er wurde einige Wochen später verhaftet. Heute ist der Mann, der frei zu sein scheint, aus der Depression herausgekommen und hat fast aufgehört zu trinken. Das Paar ist dabei, wieder zusammenzukommen.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb am 30.09.2024:12. Angeklagter
Jean, 52 Jahre alt

Unter den Angeklagten ist der 52-jährige Jean, der ursprünglich von La Réunion stammt und im Alter von 39 Jahren auf dem französischen Festland ankam. Dieser "Stammgast" des Libertinismus soll die Pelikots nur einmal besucht haben. Nach Informationen von France Bleu Vaucluse erklärte er während der Ermittlungen: "Er hatte bei seiner Ankunft eine Cola genommen, Dominique Pelicot beim Sex mit seiner Frau gesehen und sich dann an nichts erinnert, bis er in seinem Auto aufwachte". Er vermutet, dass er unter Drogen stand, was Dominique Pelicot bestreitet.
"Herr Pelicot hat mich unter Drogen gesetzt, weil er mir einen Drink angeboten hat", beharrte der 52-jährige ehemalige Dachdecker. "Bill", sein Pseudonym auf der Coco.fr-Website, auf der er Dominique Pelicot kennenlernte, ist einer der wenigen unter den 50 Mitangeklagten im Vergewaltigungsprozess von Mazan, die tagsüber in das eheliche Haus der Pelicots im Vaucluse gegangen sind.
Auf jeden Fall "hat er mir nie gesagt, dass seine Frau schläft, unter Drogen steht und dass ich komme, um seine Frau zu vergewaltigen", sagte er am Donnerstag in Avignon. "Sie wussten es alle", widerspricht Dominique Pelicot sofort,
In den knapp zehn Szenen, die der Ehemann am 21. September 2018 gedreht hat, ist Gisèle Pelicots Schnarchen wahrnehmbar. Auf einem von ihnen streckt Jean T. zufrieden den Daumen nach oben in die Kamera. Bei der Anhörung sagte er jedoch, er habe nicht gewusst, dass die Taten gefilmt wurden.
Nachdem er jedes Video beschrieben hatte, befragte der Präsident des Gerichts, Roger Arata, den Angeklagten, um herauszufinden, ob er sich an seine Taten erinnern könne. Jedes Mal unermüdlich die gleiche Antwort: "Nein". Erst als er sich die Videos nach seiner Festnahme ansah, behauptete der Angeklagte, ihm bewusst geworden zu sein, was passiert war. "Ich fand mich im Auto wieder, ich weiß nicht, wie ich dorthin gekommen bin. Dann fahre ich nach Hause", in Richtung Lyon, zweieinhalb Autostunden entfernt, sagt er
Auf die Frage, ob er Gisèle Pelicot nicht um Zustimmung gebeten habe, antwortete er, dass "in freizügigen Beziehungen im Allgemeinen die Männer sprechen, weil sie eine beschützende Rolle spielen.
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb am 30.09.2024:16. Angeklagter
Thierry, 61 Jahre alt

Ein völlig anderes Profil, das auch wegen des Besitzes von kinderpornografischen Bildern versucht wird. Thierry ist Handwerker und Vater von drei Kindern aus der Region Bouches-du-Rhône. Er bereut die Tatsachen, aber für ihn war es ein einvernehmliches Spiel. Nach mehreren Durchsuchungen entdeckten die Ermittler jedoch eine große Anzahl von kinderpornografischen Fotos und Videos: 656 Fotos und 419 Videos wurden auf einem USB-Stick gefunden, dazu auch zoophile Videos.
Er gibt lediglich den Besitz von kinderpornografischen Bildern zu.
Thierry Po., ein weiterer Angeklagter, sagt, er wolle einen Verein gründen, damit "Männer wie ich verstehen, dass man eine Zustimmung haben muss".
Eine Haltung, die in radikalem Kontrast zu seinen bisherigen Erfahrungen steht. Der 61-jährige Vater von drei Kindern ist ein Fan des Libertinismus. Er praktizierte "Dreier, Austausch mit 2 Paaren, 3 Paare, Verflechtung mit Seilen". Bisher nichts Illegales. Aber bei ihm zu Hause wurden kinderpornografische Bilder gefunden. Im Strafgericht entdeckte er auch den Begriff "Somnophilie". Sein Besuch bei den Pelicots war jedoch nicht seine erste Erfahrung.
"Ich hatte Treffen mit Paaren, für die die Ehemänner nicht da waren, die Dame schläft, sie will mich nicht sehen", beschreibt er. Von den drei wichtigsten Erfahrungen, die ich gemacht habe, bin ich jedes Mal, wenn Menschen schlafen oder so tun, als würden sie schlafen, nicht in der Lage, es zu wissen. Als die Frau aufwachte, endeten wir in einem Dreier. Die anderen Male bin ich gegangen, ohne das Gesicht der Dame gesehen zu haben." Raunen erhebt sich im Gerichtssaal.
https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/affaire-des-viols-de-mazan/il-n-a-pas-les-codes-sociaux-au-proces-des-viols-de-mazan-l-indefectible-soutien-des-compagnes-de-trois-accuses_6811615.html
https://www.bfmtv.com/police-justice/proces/au-proces-des-viols-de-mazan-la-difficile-prise-en-compte-par-les-coaccuses-de-la-notion-de-consentement_AN-202410020962.html



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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

03.10.2024 um 20:24
Ich weiß nicht, ob man diese Unterleibsgeschichten und Infektionen hier so genau diskutieren muss. Mir ist das too much. Es geht ja um eine konkrete Person. Für den Ausgang des Prozesses ist es zudem nicht relevant.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

03.10.2024 um 20:25
@augustine

Im Fall von Infektionen, Geschlechtskrankheiten, bei Verdacht "untreuer Ehemann" , würde doch der Frauenarzt darauf hinweisen, den Ehemann mitzubehandeln, um weitere Infektionen zu verhindern und nochmal auf die Benutzung eines Kondoms hinweisen.

Und als Partnerin möchte ich, dass der Partner "außerhäusig" ein Kondom benutzt. - Gleichzeitig war Gisèle vielleicht durch die Medikamente, den Aussetzern, der Müdigkeit in ihrer Energie geschwächt, um solche Gespräche konsequent zu führen. Ein perfider Mix. Ich glaube, ich wäre sehr verzweifelt geworden, irgendwann.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

03.10.2024 um 20:28
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Zweimal konsultierte sie auch einen Arzt infolge Intimschmerzen: Es wurde eine starke Entzündung des Gebährmutterhalses festgestellt. Eines Tages, als Gisèle über diese Schmerzen klagte, witzelte ihr Ehemann: "Aber wie verbringst du denn deine Tage?" so erzählte sie den Ermittlern.
Danke für die Erklärungen zu dem Fall. Wenn man so eine Diagnose erhält, kann man natürlich nicht wissen, woher das kommt. Sehr pervers wie sich der Mann noch darüber lustig gemacht hat. Dafür gibt es keine Worte. Einfach schrecklich.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

03.10.2024 um 20:29
Zitat von MisetraMisetra schrieb:Ich weiß nicht, ob man diese Unterleibsgeschichten und Infektionen hier so genau diskutieren muss. Mir ist das too much. Es geht ja um eine konkrete Person. Für den Ausgang des Prozesses ist es zudem nicht relevant.
Danke, das sehe ich ähnlich.
Das ist etwas sehr Intimes und Privates, das muss eigentlich nicht öffentlich diskutiert werden.
Schlimm genug, wenn es im Gericht diese Diskussionen geben muss.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

03.10.2024 um 20:37
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Misetra schrieb:
Ich weiß nicht, ob man diese Unterleibsgeschichten und Infektionen hier so genau diskutieren muss. Mir ist das too much. Es geht ja um eine konkrete Person. Für den Ausgang des Prozesses ist es zudem nicht relevant.
Danke, das sehe ich ähnlich.
Das ist etwas sehr Intimes und Privates, das muss eigentlich nicht öffentlich diskutiert werden.
Schlimm genug, wenn es im Gericht diese Diskussionen geben muss.
Danke für eure Beiträge. Sollte sich jeder hier mal überlegen. Auch immer wieder dieses "hätte sie doch merken müssen". Wen es wirklich interessiert, sollte sich wenigstens die Mühe machen 20 Seiten zu lesen. Das Tema wurde bereits ausführlich diskutiert und erklärt.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

03.10.2024 um 20:47
Tut mir leid, falls mein Beitrag da zu viel ins Intime abgedriftet ist. Mir ging es ja auch gar nicht um Gisele und irgendeine vermeintliche Mitwisserschaft, denn sie hatte ja die Symptome und war völlig ratlos! Ich versuche nur zu verstehen, warum Ärzte in so einer Situation eigentlich in gewisser Weise versagen und der Problematik nicht auf den Grund gehen (eben durch verschiedene Untersuchungen) und die Frau dann vielleicht eher das Gefühl bekommt, sie würde sich das meiste einbilden, und dann zweifelt sie an ihrem Verstand. Schon klar: ein Frauenarzt kann natürlich auch nicht drauf kommen, dass da so ein Verbrechen stattfindet, aber ich denke halt, wenn einfach früher schon verschiedene Untersuchungen gemacht worden wären und damals schon die verschiedenen Krankheiten rausgekommen wären, dann hätte man zumindest schwarz auf weiß gehabt, dass der Mann sie zumindest belügt und betrügt und G. hätte vielleicht eine größere Chance gehabt, ihm auf die Schliche zu kommen, ihn direkt zur Rede zu stellen...


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03.10.2024 um 21:12
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Danke, das sehe ich ähnlich.
Das ist etwas sehr Intimes und Privates, das muss eigentlich nicht öffentlich diskutiert werden.
Schlimm genug, wenn es im Gericht diese Diskussionen geben muss.
Das waren nicht die intimen Folgen des selbstbestimmten Privatlebens des Opfers. Das wurde ihr eingetragen, nicht über zwei Jahre, nicht über fünf Jahre, sondern über neun Jahre. Immer wieder.

Der Diskurs ist zur Entlastung des Opfers.

Analogie zum Ausschluss der Öffentlichkeit unübersehbar.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

03.10.2024 um 21:32
Das offene Reden bzw. Schreiben darüber ist auch Aufklärung – und genau das, was das Opfer möchte: Öffentlichkeit, Offenlegung. Keine Scham – die geht an den Verursacher zurück.

Niemand hier will sie damit demütigen. Man kann überhaupt und allgemein versuchen, sich bei solchen Themen behutsam auszudrücken, aber solche Fragen stellen sich doch automatisch, auch für sich selbst: Würde ich es merken? Inwieweit sollte ich wachsam bleibend? Sie wird aber auch kaum bei Allmy mitlesen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

04.10.2024 um 11:18
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Sogar nach seiner ersten Kurzhaft (garde à vue) im September 2020 machte DP weiter. Gisèle kam im Oktober 2020 zurück von den Wochen bei den Enkelkindern in der Pariser Region und wurde von ihm noch am gleichen Nachmittag sediert,
Vor ein paar Tagen geriet ich beim Zappen in einen Beitrag über ein Gefängnis, das speziell auf die Bedürfnisse von älteren Inhaftierten ausgerichtet war. Dort ging es natürlich nicht so rau zu, wie das normalerweise in Gefängnissen der Fall ist. Stattdessen wirkte es eher wie eine Krankenstation, täglich wurden die Medikamente ausgeteilt, es gab Gymnastikgruppen etc.
Einer der Insassen, ein Mann so um die 70, der eine alte Frau in ihrer Wohnung beraubt und getötet hatte, sagte, dass es ihm hier sehr gut gehe. Er müsse sich um nichts kümmern, Heizung, Wasser, Essen, für alles werde gesorgt. Im Grunde genommen sei es ein Paradies, das einzige was ihm fehlt wäre "zwei- bis dreimal pro Woche eine Frau". :note:
Wohlgemerkt, nicht eine Lebensgefährtin oder Vertrauensperson vermisste er, seine Formulierung war ja recht eindeutig. Für solche Männer hat eine Frau wohl tagsüber für Kinder, Kochen, Putzen, Waschen, und abends dann für Sex da zu sein.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

04.10.2024 um 11:28
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Einer der Insassen, ein Mann so um die 70, der eine alte Frau in ihrer Wohnung beraubt und getötet hatte, sagte, dass es ihm hier sehr gut gehe. Er müsse sich um nichts kümmern, Heizung, Wasser, Essen, für alles werde gesorgt. Im Grunde genommen sei es ein Paradies, das einzige was ihm fehlt wäre "zwei- bis dreimal pro Woche eine Frau".
So eine Doku habe ich auch mal gesehen. Einer von denen war sogar noch ziemlich fit und hatte eine Lebensgefährtin. Er sollte wohl entlassen werden und hat sich dann froh gezeigt, dass er dort bleiben kann. Muss dann ja wahrscheinlich sogar ein „Lebenslänglicher“ gewesen sein. Der ist dann zum Telefon (die durften das ständig benutzen) und hat gesagt „Schatz, ich darf hier bleiben!“ Aber weil es ihm so gut dort geht, nicht weil er sich für gefährlich hält oder sich unbedingt länger therapieren lassen wollte. Und noch nicht mal in erster Linie, weil er so Haftgeschädigt war und Angst hatte, er hat direkt gesagt, dass er hier so viele Annehmlichkeiten hat.

Ich glaube, der hatte aber Freigänge. Wäre er ganz entlassen worden, hätte er vllt in ein Altersheim oder so gemusst. Da fragt man sich schon, ob das noch genug Strafe ist. Dass man die Leute resozialisiert und nicht nur bei Wasser und Brot wegsperrt, ist ja ok. Aber wenn es denen sogar noch Spaß macht, interessieren mich auch irgendwelche skandinavischen Statistiken über Rückfallgeschwindigkeit nicht. Die kommen eben vllt eh nicht mehr raus, haben aber eher das Gefühlt sie belohnt werden.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

04.10.2024 um 13:51
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Er sollte wohl entlassen werden und hat sich dann froh gezeigt, dass er dort bleiben kann. Muss dann ja wahrscheinlich sogar ein „Lebenslänglicher“ gewesen sein. Der ist dann zum Telefon (die durften das ständig benutzen) und hat gesagt „Schatz, ich darf hier bleiben!“
In Frankreich gibt es einige Gefängnisse für Langzeitgefangene. Eines der bekanntesten ist das Zentralgefängnis in Ensisheim/Elsass.

Hier gibt es auch "besondere Wohnungen" in denen sich die Gefanenen 1-2 Tage im Monat mit ihren Ehefrauen oder Lebensgefährtinnen ungestört treffen können. Bei guter Führung. Ich nenne es mal vorsichtig "Vorzeigegefängnis".
Dieses Gefängnis, das auf die Aufnahme von Langzeitgefangenen spezialisiert ist, ist oder war bekanntermaßen der Ort der Buße für Serienmörder wie Guy Georges, Francis Heaulme, Émile Louis oder Michel Fourniret, der im vergangenen Mai im Alter von 79 Jahren starb.
Mittlerweile gesellen sich auch Jonathan Daval (Strafe 25 Jahre) und Nordahl L. (20 Jahre) dazu.

https://actu.fr/grand-est/ensisheim_68082/haut-rhin-voici-pourquoi-jonathann-daval-pourrait-rejoindre-la-prison-des-tueurs-en-serie_42092480.html


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

04.10.2024 um 14:10
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb am 27.09.2024:"Gisèle Pelicot ist heute zu einer Ikone geworden, sie wird von der Presse bevorzugt, sie wird verherrlicht. Es ist also sehr schwierig, es zu lösen oder anzugehen", sagt Patrick Gontard.
Gisèle Pélicot, eine Ikone und nun ein Graffiti.

Die Straßenkünsterin Maca widmete sich ihr anlässlich einer Graffiti-Jam in Gentilly. Bis Ende Oktober zu sehen, dort in der Rue de Paix, der Straße des Friedens, bis es in der folgenden Jam übermalt wird.

Youtube: « Un besoin viscéral de soutenir Gisèle Pelicot », la street-artiste Maca expose sa fresque
« Un besoin viscéral de soutenir Gisèle Pelicot », la street-artiste Maca expose sa fresque
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Maca pointiert die Relevanz des Falles in Mazan über die Angeklagten, aus allen sozialen Schichten, Berufen und Lebensphasen von Anfang 20 bis Ende 60, dass Vergewaltigung also die gesamte Gesellschaft betreffen kann und daher angegangen werden sollte.

Persönlich sehe ich keinen repräsentativen Querschnitt der männlichen Gesellschaft, ich sehe unglückliche Männer, Männer mit Problemen, Männer, die sich mit Männern über den Sex mit einer "normalen", in Beziehung lebenden Frau verständigen und das so angemessen und in Ordnung finden.

#notallmen


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

04.10.2024 um 15:08
Ich möchte hier mal gerne den heutigen Verhandlungstag zur fachlichen und sachlichen Diskussion stellen.
Im Vergewaltigungsprozess von Mazan steht heute die Verbreitung von Videos im Mittelpunkt einer angespannten Debatte.

Hier erstmal die Entscheidung des Präsidenten des Gerichts, Roger Arata, am Anfang des Prozesses
Nachdem der Präsident des Gerichts, Roger Arata, die Entscheidung von Gisèle Pelicot und ihren Kindern, auf die geschlossene Sitzung zu verzichten, zur Kenntnis genommen hatte, hatte er gewarnt, dass diese Besichtigung nicht vollständig öffentlich sein werde. Die Übertragung im Nebengebäude war unterbrochen worden, während Minderjährige an den Debatten teilnahmen. Journalisten durften jedoch anwesend sein, um sie an die breite Öffentlichkeit weiterzugeben.
Die Staatsanwaltschaft forderte, dass bei jedem der Angeklagten die Videos und/oder Bilder gezeigt werden sollen. Die Rechtsanwälte von Gisele P. sowie die RAe von Dominique P. schlossen sich dieser Forderung an. Von den Anwälten der Angeklagten kam ein Aufschrei. Sie prangerten ein ekeleregendes Auspacken an.
Für die Staatsanwaltschaft und die Anwälte von Gisèle Pelicot basiert dieser Fall auf diesen Videos, die von Dominique Pelicot 10 Jahre lang aufgenommen wurden. Erst dank ihrer Entdeckung durch die Polizisten von Carpentras, die gerade den Ehemann verhaftet hatten, der unter den Röcken der Frauen filmte, fanden die Gräueltaten von Gisèle Pelicot ein Ende. So einer der Anwälte der Zivilparteien.
Denn seit dem ersten Tag dieses Prozesses bestreiten 35 der 50 Angeklagten, Gisèle Pelicot vergewaltigen zu wollen, und behaupten, von Dominique Pelicot "gefangen" worden zu sein. "Wir verstecken den Modus Operandi", bedauert Isabelle Steyer, eine Anwältin, die sich auf Fälle von Femiziden und Gewalt gegen Frauen spezialisiert hat. "Diese Videos sind das, was der Vergewaltiger von den Vergewaltigten verlangt. Warum sollten wir eine Vergewaltigungsszene verschweigen?
Frau Steyer interveniert in vielen Femizidfällen an der Seite der Angehörigen der Opfer. "Es ist mir passiert, dass ich im Schwurgericht ein Video von den Fakten gezeigt habe, Warum haben wir uns nicht die Frage nach dieser Sendung für einen Mord gestellt?", fragt der Anwalt. "Warum geht der Präsident bei Verbrechen, die rechtlich weniger schwerwiegend sind, hinter verschlossene Türen?"
"Das Strafrecht ist dazu da, die Störung der öffentlichen Ordnung wiedergutzumachen, wir haben das Gefühl, dass es Gisèle Pelicot ist, die die öffentliche Ordnung stört", klagt Anna Toumazoff.
Abgesehen von der Symbolik stellt diese Entscheidung des Präsidenten des Strafgerichts von Vaucluse für Isabelle Steyer "ein Problem der Gleichheit zwischen den Parteien" dar. Warum werden Videos von einigen Angeklagten ausgestrahlt, während sich das Gericht - dessen Richter mit Ausnahme des Präsidenten keinen Zugang zu diesen Inhalten hatten - bei anderen Angeklagten nur mit einer Schilderung des Sachverhalts und der Worte der Angeklagten begnügt?
Sollte dies tatsächlich zutreffen, dass die beisitzenden Richter keinen Zugang zu diesen Inhalten hatten? Ich muß noch recherchieren.

Nach der Forderung der Staatsanwaltschaft und nach dem Ausstrahlen des ersten Videos erklärte der Vorsitzende dann folgendes.
Während sich die Vorfälle innerhalb und außerhalb des Gerichtssaals vervielfacht haben, hat Roger Arata, der Präsident des Strafgerichts von Vaucluse, am Freitag, den 20. September, einseitig beschlossen, dass die Videos von "Sexszenen", wie er sie nannte und die von Dominique Pelicot gefilmt wurden, nicht mehr systematisch für jeden Angeklagten ausgestrahlt werden.
"In Anbetracht der Tatsache, dass diese Bilder unanständig und schockierend sind, wird dies in Anwesenheit der Prozessparteien und des Gerichts geschehen", fügte Roger Arata hinzu und schloss damit die Anwesenheit der Öffentlichkeit und der Journalisten aus.
Die Anwälte von Gisèle Pelicot und ihren Kindern versuchten vergeblich, ihn zwei Tage später dazu zu bringen, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. "Ich denke, ich habe mich zu diesem Thema sehr klar geäußert, als Teil der polizeilichen Maßnahmen der Anhörung habe ich darauf hingewiesen, dass Videos gezeigt werden, wenn es für die Offenbarung der Wahrheit notwendig ist, und dass zu diesem Zeitpunkt der Saal evakuiert, die Verbindung mit dem Sendesaal abgeschnitten und die Übertragungen den Parteien und dem Gericht vorbehalten bleiben." erwiderte der Präsident.
"Weder die Öffentlichkeit noch die Journalisten, es gibt keine Debatte, wir werden nicht darauf zurückkommen", fügte er hinzu.
Die Anwälte von Gisèle Pelicot reichten am Montag, den 30. September, Schlussfolgerungen ein, um eine Entscheidung anzufechten. Es soll an diesem Freitag, dem 4. Oktober, debattiert werden.
Der Ausschluß der Journalisten hat große Wellen geschlagen. Und man sollte sich bewußt sein, dass es in Frankreich ein Gesetz gibt, dass nur das Opfer bei einer Vergewaltigung das Recht hat, eine Verhandlung hinter verschlossenen Türen oder in der Öffentlichkeit zu fordern.

https://www.msn.com/fr-fr/actualite/france/pourquoi-taire-une-sc%C3%A8ne-de-viol-au-proc%C3%A8s-des-viols-de-mazan-la-diffusion-des-vid%C3%A9os-au-c%C5%93ur-d-un-d%C3%A9bat-tendu/ar-AA1rGdNs?ocid=BingNewsSerp


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

04.10.2024 um 15:43
Zitat von jeandArcjeandArc schrieb:Am 3. Tag der Verhandlung, als der Ermittler in seinen Aussagen so deutlich wurde, er hat anscheinend alles bis ins Kleinste beschrieben, hat die Presse, und da waren sie sich anscheindlich alle einig,
nur von entsetzlichen und menschenunwürdien Videos berichtet. Über diese Aussage findet man nur oberflächliche Beschreibungen. Und die französische Presse kann man nicht als Prüde bezeichnen.
Inhaltliche Kurzfassung des Zitats:
Letzte Woche, am Donnerstag, den 26. September 2024, zeigte sich die Presse allerdings doch sehr erstaunt, nicht nur ausgeschlossen worden zu sein von den Videos, sondern auch von der sich anschließenden, heftigen, hemdsärmeligen Debatte über zwei Stunden im Gerichtssaal zu diesen Videos.

Bereits ihren Ausschluss von der Ausstrahlung der Videos befürworteten die Journalisten nicht. Durch temporären Ausschluss der Journalisten zu den Debatten wird eine ausgewogene Prozessberichterstattung unmöglich.

Die Journalisten waren ungehalten, die Anwälte von Gisèle wütend.

Der Präsident der Strafkammer, Roger Arata, setzte sich per Polizeibefugnis über den Wunsch von Gisèle nach Öffentlichkeit hinweg. Me Stephane Babonneau, ihr junger Anwalt, will die Rechtsgültigkeit der Richterentscheidung abklären.
Comme annoncé, ce jeudi 26 septembre à la reprise des débats, à 14 h, les journalistes ont été priés de rester à l’extérieur de la salle d’audience du tribunal d'Avignon où devaient être diffusés les vidéos prises par Dominique Pelicot mettant en cause plusieurs accusés dont le cas était examiné cette semaine. Des images "qui présentent un caractère choquant et indécent", avait estimé le président, Roger Arata, manifestement soucieux de ne pas heurter la sensibilité des spectateurs dûment accrédités.

Mais lorsque les portes se sont rouvertes, un peu avant 16 h, les membres de la presse - qui contestent déjà cette mise à l’écart lors des diffusions - ont été stupéfaits en apprenant que la cour criminelle avait également débattu en leur absence du contenu de ces fichiers vidéo. Des échanges qui auraient été, selon nos informations, assez musclés.

Priver les journalistes d’assister au débat contradictoire sur ces pièces à conviction au cœur de l’accusation revient à instaurer une sorte de huis-clos temporaire qui rend impossible toute restitution équilibrée de l’affaire.

Indignation de la presse et colère des avocats de Gisèle Pelicot

(...)

Me Babonneau s’interroge par ailleurs sur la légalité de cette décision arbitraire de Roger Arata qu'il dit avoir prise en vertu de son "pouvoir de police de l’audience".
Quelle: https://www.laprovence.com/article/faits-divers-justice/8213022089952914/proces-des-viols-de-mazan-bronca-au-tribunal-apres-la-mise-a-lecart-des-journalistes


@jeandArc Las gerade deinen spannenden Beitrag beim Schreiben und finde meinen ergänzend wichtig. Stichwort: verbale Debatten unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Avignon.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

04.10.2024 um 15:59
@CharliesEngel
Hab aus versehen deinen oben genannten Text ins deutsche Übersetzt. Sory war falsch markiert. Kann es nicht mehr Rückgängig machen.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

04.10.2024 um 16:05
https://www.zeit.de/gesundheit/2024-09/gewalt-frauen-frauenfeindlichkeit-vergewaltigung-missbrauch

Ein Artikel in der Zeit geht auch auf diesen Prozess hier ein.
Klar, Gewalt ist ein komplexes Phänomen. Sie entsteht nicht einfach so. Die Gewalttat ist oft nur das Ende eines langen Prozesses. Der beginnt schon in der Kindheit, viele Täter wurden als Kinder selbst missbraucht oder vernachlässigt (PDF). Auch Geldsorgen, verurteilte Eltern, eine zerrüttete Familie oder die eigene Unbeliebtheit begünstigen den Hang zur Gewalt. Einflüsse wie diese mögen der Nährboden sein, den entscheidenden Einfluss gibt dann oft die Situation selbst. Weil es heiß ist, laut, oder man sich in einer Menschenmasse eingepfercht fühlt, weil ein Messer herumliegt, während einen die Emotionen überkommen. Oft ist auch Alkohol im Spiel.
Wann wird aus Frauenhass Gewalt?
Bettina Rottweiler forscht zu diesem Thema und hat zwei "psychologische Pfade" ausgemacht, zum einen die Rachsucht, zum anderen die Hypermaskulinität
Damit meinen sie die Auffassung, Gewalt sei männlich, Sex habe nichts mit Gefühlen zu tun und Gefahr sei aufregend. Hypermaskuline Männer werten Frauen häufig ab und haben ihnen gegenüber Gewaltfantasien.
Interessant zu lesen, vor allem auch wieder der Hinweis, wie verbreitet Gewalt an Frauen ist.


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Prozess in Avignon über die Massenvergewaltigung in Mazan

04.10.2024 um 17:02
Nach einer 2 stündigen Debatte über die Ausstrahlung der Bilder/Videos wurde soeben vom Vorsitzenden des Gerichtes bekannt gegeben, dass die Ausstrahlung der Videos für den Rest der Verhandlung öffentlich sein werden. Diese Entscheidung wurde von den Anwälten von Gisèle Pelicot nach einer fast zweistündigen Debatte zu Beginn der Anhörung am Freitag und einer anschließenden 90-minütigen Beratung durch das Gericht als "Sieg" bezeichnet.
Der Ausstrahlung dieser Bilder wird jedoch eine "Durchsage vorausgehen, die es empfindlichen Personen und Minderjährigen erlaubt, den Raum zu verlassen", so der Richter.
Mehrere Anwälte der 50 Mitangeklagten in diesem außergewöhnlichen Prozess protestierten dagegen vehement gegen die Anwesenheit von Öffentlichkeit und Presse während der Ausstrahlung der Videos. "Die Justiz braucht das nicht, um durchzukommen, was ist der Sinn dieser ekelerregenden Projektionen? Wir bekamen eine Projektion auf einen ersten Fall zu sehen. Ein Film war nicht genug? Olivier Lantelme flehte vergeblich. Videos von den Fakten zu einigen der Angeklagten werden am Freitagnachmittag um 13.30 Uhr nach der Suspendierung gezeigt, teilte der Präsident des Gerichts mit.
https://www.lefigaro.fr/faits-divers/proces-des-viols-de-mazan-la-cour-autorise-la-diffusion-de-videos-devant-la-presse-et-le-public-20241004?msockid=3e96c66722bb63e63549d2e0237c6293
Denis Salas, ein ehemaliger Richter und Generalsekretär der französischen Vereinigung für die Geschichte der Justiz, sagte am Freitag, den 4. Oktober, auf franceinfo, dass "es wichtig war, diese Bilder zu senden",
Schließlich können Journalisten und die Öffentlichkeit die Bilder der Vergewaltigung während des Prozesses gegen Dominique Pelicot entdecken, der beschuldigt wird, seine Frau unter Drogen gesetzt zu haben, um sie Männern anzubieten, die im Internet rekrutiert wurden. "Wir hatten eine ähnliche Debatte während der Terrorismusprozesse, insbesondere im Bataclan, wo die Diskussion über die Zweckmäßigkeit der Ausstrahlung von Bildern sehr, sehr lebhaft war und am Ende akzeptiert wurde, insbesondere auf Antrag der Zivilparteien", erklärt Denis Salas.
Der Rückzieher des Strafgerichts von Vaucluse befriedigt den ehemaligen Richter: "Von dem Moment an, in dem die Herausforderung dieser gefilmten Bilder darin besteht, die Rolle zu bestimmen, die jede Person in diesem Fall gespielt hat, insbesondere den Grad der Zustimmung oder Nichteinwilligung des Opfers durch das Betrachten der Bilder, war es unerlässlich, diese Bilder an das Gericht zu senden" und "auch an die Öffentlichkeit".
"Die Würde der Debatte wird respektiert, gerade weil jeder seine Verantwortung in dem Maße übernommen hat, wie viel in diesem Prozess auf dem Spiel steht."

Der ehemalige Richter glaubt, dass die Verbreitung der Bilder die Enthüllung der Wahrheit ermöglichen wird: "Wenn wir die geschlossene Sitzung organisiert hätten, hätten wir keinen Zugang zur Realität der Wahrheit dieses kriminellen Aktes gehabt. Er wäre mit einem Schleier der Unwissenheit überzogen gewesen. Während wir hier dank der Journalisten, dank der Presse, genau wissen werden, wie diese Bilder tatsächlich konzipiert wurden und welche Reichweite sie haben", sagte er.
https://www.francetvinfo.fr/faits-divers/proces-des-viols-de-mazan-il-etait-indispensable-de-diffuser-ces-images-estime-un-ancien-magistrat_6818354.html
Quelle:


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