Hatte leider keine Chance am WE dem Thread zu folgen. Darum kann der Beitrag etwas länger werden. Aber mir ist es wichtig, auf manche Beiträge zu antworten
Grillage schrieb:"Ich erkenne (die Vergewaltigungsfakten) an. Ich hatte nie die Absicht, es zu tun, aber da ich nie die Zustimmung von Frau Pelicot hatte, kann ich nur feststellen, dass ich es getan habe", sagte der
kurzhaarige Mann den Richtern
klingt für mich ja fast gleich und wirkt irgendwie auswendig gelernt. "Ich gebe alles zu, aber seht her, ich habe zwar einen Fehler gemacht, aber ich bin kein Vergewaltiger!"
Waren da nicht einige, die gemeinsam den gleichen Anwalt genommen haben. Vielleicht hat der allen die gleiche Verteidigungsstrategie eingebleut.
Der Gedanke lieg Nahe. Es waren die Aussagen ders 2. und 3. Mitangeklagten. Die Entschuldigungen waren wirklich fas identisch. Aus den Beiträgen ging leider nicht hervor, wer die Anwälte waren. Aber es war schon sehr auffällig. Oder die Anwälte haben sich abgesprochen. Wir werden noch viele Entschuldigungen hören.
Grillage schrieb:Ich kann mir vorestellen, dass früher so war, vielleicht bis in die 1970er-Jahre, weil es da noch ein verbreiteter Konsens war, dass einem Mann mit der Heirat einen Anspruch auf regelmäßigen Geschlechtsverkehr zusteht, den er dann auch einfordern darf.
Heute geht es aber meiner Meinung nach vor allem um Machtdemonstration und ein sich durchsetzen.
Da gebe ich dir Recht. Ein persönliches Beispiel. Eine gute Freundin stand kurz davor sich von Ihrem Ehemann zu trennen. Am Abend als sie ihm die Trennung mitteilte hat er sie vergewaltigt. Sie hatte gar nicht die körperliche Kraft sich zu wehren und ergab sich. Am Morgen als sie gehen wollte, schloss er sie ein. Sie rief mich ab und ich fuhr sofort zu der Adressse, hab im Hausflur einen riesen Krach geschlagen und mit der Polizei gedroht. Dann sind wir beide gegangen. Das war vor über 30 Jahren. Heute würde ich sofort die Polizei rufen. Die Gefahr eines Femizid in so einer Situation ist heute viel größer als damals. Warum auch immer. Aber der Grund ist immer noch der Gleiche: Machtdemonstration.
Malli schrieb:Da akzeptiert jemand plötzlich kein Nein mehr und übertritt damit eine Grenze, die sonst über Jahre bestand: Sexuelle Handlungen beruhten auf Gegenseitigkeit, mit Respekt und eigentlich auch aus Liebe. Dieser Umstand ist bei fremden Personen nicht gegeben und kann somit nicht gebrochen werden. Das ist für mich ein entscheidender Unterschied!
Danke für deinen Beitrag. Diese Argumente hatte ich auch hier schon angemerkt.
jeandArc schrieb am 08.09.2024:Damit sagst du, schwere Vergewaltigung ist schwere Vergewaltigung. Egal von wem sie ausgeführt wird. Das mag für Dich so stimmig sein. Dem würde ich aber nicht zustimmen. Wenn eine schwere Vergewaltigung von einem Fremden ausgeht, sind zuerst einmal für eine Frau keine Gefühle im Spiel. Außer dass sie panische Angst hat, diese Tat nicht zu überleben. Aber man kann aufgefangen werden von Menschen, denen man vertraut
Bei einer schweren Vergewaltigung durch den eigenen Ehemann/Partner verlierst du alles, was in deinem Leben für dich wichtig war. Das Vertrauen durch eine solche Tat zu einem geliebten Menschen zu verlieren ist mit nichts zu vergleichen
CharliesEngel schrieb:wie ja auch den erwachsenen Kindern und deren Partnern befremdliche Äußerungen von DP, den Enkeln die am Tage schlafende Oma aufgefallen sind.
Ja im nachhinein, nach bekannt werden des Vorwurfes, werden einem natürlich gewisse Dinge, Aussagen und Verhaltensweisen erst richtig bewußt. Aber die Aussage der Enkel über die schlafende Oma, haben die Eltern erst im nachhinein von ihren Kindern erfahren.
CharliesEngel schrieb:- Gisèle wird Exhibitionismus vorgehalten, da sie die Öffentlichkeit der Gerichtsverhandlung beantragte und damit das Zeigen der Videos und Fotos.
(Hierzu hat der Richter ja zuletzt entschieden, beim Zeigen der Videos und Fotos, die Öffentlichkeit und Journalisten auszuschließen.)
- Der Bürgermeister von Mazan relativiert, es sei ja kein Totschlag oder Mord geschehen.
Wie war das nochmals, mit dem moralischen Zeigefinger zu heben und der Verhamlosung? Diese falsche Moral zeigt die Widerwärtigkeit in diesem Prozess.
Grillage schrieb:Ich hoffe sehr, dass nicht die Taten und die Täter den Zustand der Gesellschaft wieder geben, sondern dass der Prozess zeigen wird, dass die französisches Gesellschaft, oder besser vielleicht die europäische Gesellschaft so ein Handeln nicht dulden wird und die Täter hart dafür bestraft werden. Eben weil die Gesellschaft nicht will, dass Menschen auf diese Art, wie sie es getan haben, mit anderen Menschen umgehen.
Das hoffe ich auch. Und auch, dass die Gesetze, die im französischen Strafrecht für Vergewaltigung oder schwere Vergewaltigung stehen, im vollen Umfang ausgeschöpft werden.
CharliesEngel schrieb:Die Umsetzung einer Fantasie wird zur Aktion, und die benötigt die freiwillige Zustimmung des Partners. Das wissen doch auch alle.
Diese Fantasie träumen sicher auch Frauen, Stichwort: Halbschlaf. Manche Frauen faken einen schlafähnlichen Zustand, um keine Verantwortung für ihre Sexualität übernehmen zu müssen oder um vor dem Partner "reiner" oder "passiv" zu erscheinen.
So irgendwo mal gelesen. Henry Miller beschreibt in Sexus oder Plexus, weiß nicht mehr welches Buch, da gelesen vor 30 Jahren, eine ähnliche Situation mit seiner Partnerin, die sich manchmal dösend stellte, wenn er sich ihr näherte. Das war aber beiden bewusst und beide akzeptierten diesen modus operandi.
CharliesEngel schrieb:Es gibt einen Klassiker der Weltliteratur, der dies zum Thema hat, in einer anderen Variante, mit anderem Ausgang. Die Marquise von O, von Heinrich von Kleist.
Ich weiss im Moment nicht, auf was du hinaus willst. könntest du das mal näher erklären?
Weil ich finde, ein H. Miller oder der Marquise von O. haben mit diesem Fall überhaupt nichts zu tun. In dieser Fall geht um die chemische Unterwerfung einer Person.
Chemische Unterwerfung ist der Akt der Betäubung einer Person ohne ihr Wissen, um sie zu missbrauchen, ohne dass sie reagieren kann oder sich dessen manchmal sogar bewusst ist."
https://mendorspas.org/Malli schrieb:Ich würde bei der Gelegenheit gerne wissen, ob das Paar im "normalen Leben" (mir fällt leider keine treffendere Redewendung ein) noch sexuell aktiv war, oder ob sich das "verflüchtigt" hatte. Gibt es da irgendwelche Infos?
Ja die gibt es. Es ist schon zu spät. Ich suche dir morgen die Quellen heraus. Bilder vom "normalen Leben" , hat der Hauptangeklagte bei coco eingestellt. Ohne ihr wissen. Und diese ausgelebte Sexualiät mit ihrem Mann wird ihr jetzt auch noch von den Anwältigen vorgeworden. Sie war kein verklemmtes Hausmütterchen die keinen Spass mehr hatte. Aber eben nur mit ihrem Mann