CorvusCorax schrieb:Die K9 waren im März 2021 hier, das zweite mal im September 2021, also einmal 6 Monate nach dem Verschwinden im September 2020 und dann 12 Monate nach dem Verschwinden.
Und die Hunde sollen allen Ernstes nach 6 und 12 Monaten noch eine Spur der verschwundenen Scarlett in freiem Gelände aufgenommen haben bis zu einem bestimmten Punkt, wo dann der Spurabbruch war und das alles nach vielen Monaten mit Sonne, Regen, Wind, Schnee.
Ein Ding der Unmöglichkeit. Das schafft kein Hund auf dieser Welt und es gibt auch nichts Belegbares, dass Hunde in freiem Gelände nach so langer Zeit noch irgendwelche Geruchsspuren oder Hautschuppen auftun können.
Ich habe nie daran geglaubt.
Nein, ich habe da auch nie dran geglaubt. Und den Personen, die eine solche Suche in Auftrag geben wollen, einen möglichen Erfolg in Aussicht zu stellen, ist absolut unseriös.
Aber ich weiß nicht, wer da was kommuniziert hat. Eigentlich wäre es die Aufgabe der Hundeführer die Auftraggeber aufzuklären, wo die Grenzen der Methode liegen, zum einen was den rein biologischen Erhalt einer Spur im Gelände angeht und zum anderen aber auch was die Frage angeht, ob es möglich ist, nach so einer Zeit überhaupt noch eine zuverlässige Geruchsprobe der Vermissten zu beschaffen.
Ich weiß nicht, ob die Hundeführer den Auftraggebern diese Einschränkungen mitgeteilt haben, sowohl vor der Suche als auch nachdem angeblich eine Spur gefunden wurde.
Ich kann mir eben auch vorstellen, dass gerade diese Suchcommunity, die sich da gebildet hat, sich an jeden Strohhalm klammert, die "abers" nicht so gerne hört und sich denkt, "besser als nichts ist diese Spur allemal".
Und dann sind diese Fälle auch einfach schon aus dem Grund nicht vergleichbar, weil wir im Fall von Scarlet von einer sehr langen Zeitspanne seit dem Verschwinden und zudem noch von einem riesigen Suchgebiet sprechen. Im Fall von Emile waren dagegen nur 2 tage verstrichen und die Spur wurde praktisch direkt vor dem Haus gefunden.
Man kann für die Fährtensuche mit Hunden nicht einfach eine Zahl für Sensitivität und Spezifität des Verfahrens angeben, aus der man dann eine Zahl berechnen kann, die angibt, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Ergebnis richtig ist. Die Sicherheit des Verfahrens im Einzelfall hängt von vielen Faktoren ab, z.B. Witterung, vergangene Zeit, geografische Besonderheiten, Erfahrung der Hunde und Hundeführer etc,
Im Fall Scarlett waren viele dieser Faktoren mehr als suboptimal, eigentlich hätte man sie schon als Ausschlusskriterium für einen Versuch nehmen müssen. Im Fall Emil dürften aber die Gegebenheiten sehr günstig gewesen sein: ein zunächst kleines Gebiet wird sehr zeitnah mit mehreren erfahrenen Hunden und Hundeführern abgesucht.
Insofern ist der Vergleich zum Fall Scarlet unzulässig und die Ergebnisse in diesem Fall lassen keinerlei Rückschlüsse auf die Validität der Spur im Fall Emile zu.