Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

CorvusCorax schrieb:Ist das ein und dieselbe Person - der Raser und der Zeuge?
Weil - wenn er um 17:30 Uhr in Digne getankt hat, dann müsste er gegen 17 Uhr in Le Vernet losgefahren sein. Die Fahrzeit für die 30 km Le Vernet → Digne ist auf Google mit ca. 40 Minuten angegeben.

Laut dieses Artikels ist es der Zeuge. Digne ist 36 min dem Auto. Mit einem Auto alleine kann er ja nicht gefahren sein. Und mit einem Traktor wäre er allerdings schnell unterwegs gewesen....

petitprince schrieb:Ich zweifel wirklich überhaupt gar nicht seine Zeugenaussage an. Er war sehr schnell in Digne, wo er um 17h30 getankt hat, wenn er Emile um ca 17h15 noch gesehen hat. Ist er da alleine hingefahren, mit 16?


quelle https://www.femmeactuelle.fr/actu/news-actu/disparition-demile-2-ans-ce-que-lon-sait-de-ladolescent-qui-a-vu-le-petit-garcon-pour-la-derniere-fois-et-ce-quil-dit-avoir-apercu-2161001 (Archiv-Version vom 25.08.2023)

Da steht noch mehr in dem von Dir verlinkten Bericht. Die beiden Zeugen (ein Rentner und der 16jährige) widersprechen sich. Der Rentner will das Kind gegen 17.15 Uhr gesehen haben, als es mittig des Weilers nach unten lief. Der 16jährige gab an, dass er das Kind die Bergpfade hinaufgehen sah - demnach in die entgegengesetzte Richtung - wobei hier keine Angabe über die Uhrzeit der Sichtung vorhanden ist. Von daher wären beide Sichtungen möglich, aber zu unterschiedlichen Zeiten.
Bzgl. des Tankens in Digne: 16jährige dürfen in Frankreich nicht unbegleitet fahren. Künftig wohl mit 17, aber aktuell gilt noch 18. Ein Auto kann er also ohne Begleitung wahrscheinlich nicht gefahren haben.

Meine Vermutung ist dass der 16 jährige Jugendliche mit einem Mofa/Moped unterwegs war, wie es viele Jugendliche in diesem Alter in Frankreich sind.

Kolibri81 schrieb:Meine Vermutung ist dass der 16 jährige Jugendliche mit einem Mofa/Moped unterwegs war,

Ja, oder der Rentner war mit ihm im Auto unterwegs. Vielleicht war es sein Opa und sie sind zusammen gefahren zwecks Übung.

Vielleicht ist das Kind ein Stück gerannt und dann wieder umgekehrt, deshalb die unterschiedlichen Aussagen.

Wenn der Rentner Emile um 17.15 Uhr gesehen hat, und der andere Zeuge um 17.30 Uhr in Digne getankt hat, dann müsste der ja ca. um 17.00 Uhr Haut Vernet verlassen haben. Wann will er dann Emile gesehen haben wenn der bis 17.00 Uhr schlief?

@Retsiemfoh
Vielleicht wurde das missverständlich ausgedrückt? Die Tankstelle kurz vor Digne, die Tankstelle auf dem Weg nach Digne? Auf dem Kassenbeleg steht ja sicher die Adresse von der Tankstelle, daraus müsste sich dann ergeben, ob das stimmen kann. Plus/ minus ein paar Minuten natürlich. Keiner wird genau auf die Uhr geschaut haben, wann der Kleine aufgewacht ist.

T68 schrieb:Bzgl. des Tankens in Digne: 16jährige dürfen in Frankreich nicht unbegleitet fahren.

@T68
Es wäre nicht das erste und bestimmt auch nicht das einzige mal, das ein 16 jähriger Jugendlicher sich nicht so ganz genau an das geltende Gesetz hält.

Dr.Edelfrosch schrieb:Es wäre nicht das erste und bestimmt auch nicht das einzige mal, das ein 16 jähriger Jugendlicher sich nicht so ganz genau an das geltende Gesetz hält.

Das ist reine Spekulation.

Kolibri81 schrieb:Meine Vermutung ist dass der 16 jährige Jugendliche mit einem Mofa/Moped unterwegs war, wie es viele Jugendliche in diesem Alter in Frankreich sind.

Mit einem Mofa oder einem 50ccm-Moped braucht er dann ja aber noch länger als diese angegebenen ca. 40 Minuten per Auto.

"Der 16jährige gab an, dass er das Kind die Bergpfade hinaufgehen sah" - das kann allein schon deshalb nicht stimmen, weil die Hundespur direkt vom Haus zum Brunnen führt, wenn mir da nichts entgangen ist.
Vielleicht hat der Jugendliche den Kleinen am Vormittag bergauf gehen sehen oder nachmittags ein anderes Kind auf den Bergpfaden. Oder ist einer völlig falschen Erinnerung aufgesessen.

lemystere schrieb:"Der 16jährige gab an, dass er das Kind die Bergpfade hinaufgehen sah" - das kann allein schon deshalb nicht stimmen, weil die Hundespur direkt vom Haus zum Brunnen führt, wenn mir da nichts entgangen ist.

Kommt halt darauf an, was man unter "Bergpfad" versteht. Da ist doch weit und breit kein Bergpfad; unterhalb von Haut Vernet fangen erstmal die Wiesen an und lt. Karte gibt es ein, zwei Pfade die in Richtung dieses gigantischen "Tafelbergs" führen, hinter dem die GermanWings abgestürzt ist. Das ist dann aber schon hochalpines Gelände.

Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass der Zeuge meinte, er habe Emile bergan laufen sehen, was dann die Dorfstraße hoch wäre, die bis auf diesen Buckel am Ende der Sackgasse führt. Prinzipiell könnte der Bub ja erst ein Stück dort hochgelaufen sein, um dann wieder bergabwärts bis zu den Brunnen zu laufen. Ob die Hunde vom Haus auf direktem Weg zu den Trögen gelaufen sind, wissen wir ja nicht. Wäre der Bub ab Haus erst ein Stück die Straße hochgelaufen und dann wieder runter, dann hätten die Hunde diese Spur hoch und dann endend beim Brunnen aufgenommen.

Retsiemfoh schrieb:Wenn der Rentner Emile um 17.15 Uhr gesehen hat, und der andere Zeuge um 17.30 Uhr in Digne getankt hat, dann müsste der ja ca. um 17.00 Uhr Haut Vernet verlassen haben. Wann will er dann Emile gesehen haben wenn der bis 17.00 Uhr schlief?

Es sei denn, der Kreditkartenautomat an der Tankstelle in Digne wurde nicht auf Sommerzeit umgestellt, würde also noch die Winterzeit anzeigen.

Das würde bedeuten: Das Ticket zeigt 17 Uhr 30 an, real war es jedoch 18 Uhr 30.

Zur Erinnerung: Beim Umstellen von Winter- auf Sommerzeit wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt.

In Frankreich gibt es Tankstellen, bei denen die Kreditkarte direkt an der Zapfsäule reingesteckt wird, mit Freischaltung des Tankvorgangs.

Ob es da bereits einen Check gab?

@CorvusCorax

Dann korrigiere ich meine Überzeugung von der direkten Hundespur Haus - Brunnen (weiss nicht, wie ich darauf kam), die zutreffen kann, aber nicht muss.

Das glaube ich auch nicht, dass der jugendliche Zeuge in seiner Aussage echte Bergpfade meint.

Hätte sich ein Täter beobachtend in relativer Nähe zum Haus aufgehalten und der Junge wäre erst einmal die Strasse hoch, dann hätte der Täter mMn darauf gesetzt, ihn am Ortsrand zu entführen, wo wahrscheinlich weniger mit Zeugen zu rechnen gewesen wäre. Eine Entführung vom Brunnen wäre ein spontaner Plan B gewesen, ein Reagieren auf die veränderte Situation (Émile läuft wieder die Strasse runter), und er hatte dann Glück, dass niemand die Entführung mitbekam.

CharliesEngel schrieb:Es sei denn, der Kreditkartenautomat an der Tankstelle in Digne wurde nicht auf Sommerzeit umgestellt, würde also noch die Winterzeit anzeigen.

@CharliesEngel
Wenn die Uhr am Kartenleser nicht automatisch die Uhrzeit synchronisiert könnte es sogar sein, das er bedingt durch Stromausfall, Wartung etc eine ganz andere Differenz aufweist.

Dr.Edelfrosch schrieb:Wenn die Uhr am Kartenleser nicht automatisch die Uhrzeit synchronisiert könnte es sogar sein, das er bedingt durch Stromausfall, Wartung etc eine ganz andere Differenz aufweist.

Der Zeuge ist 16 Jahre alt. Er müsste schon ziemlich ausgebufft sein, wenn er vor der Polizei und jetzt auch offenbar noch vor den Journalisten mit einer Quittung rumwedelt, von der er weiß, dass sie durch Glück (aus seiner Sicht) die falsche Uhrzeit zeigt und die sein Alibi dafür darstellt, dass er zum Zeitpunkt des Verschwindens nicht mehr vor Ort war.

Außerdem scheint ihr die französische Polizei für blöd zu halten (und den Tankstelleninhaber noch dazu). Wenn der junge Mann sagt, er seit zu dem Zeitpunkt tanken gewesen und die Quittung vorzeigt, dann wird so etwas routinemäßig gegengecheckt. D. h. z.B. dass ein Ermittler zur Tankstelle fährt, den Inhaber oder den Kassierer fragt, ob er sich an den Kunden erinnern kann und außerdem die Aufnahmen der Überwachungskamera kontrolliert. Und all diesen Personen soll es nicht aufgefallen sein, dass die Uhr am Kassenautomaten ein oder sogar mehrere Stunden falsch ging?!

Ihr könnt gerne noch 10 oder mehr weiter Erklärungen hier niederschreiben, aus welchen Gründen die Quittung eine falsche Uhrzeit zeigen könnte. Wenn ich aber lese, dass der Junge öffentlich sagt, dass er eine Quittung als Beleg dafür hat, dass er zum Zeitpunkt des Verschwindens nicht vor Ort war und dass die Polizei ihn deshalb als "entlastet" ansieht, dann gehe ich davon aus, dass das stimmt und von der Polizei aus sorgfältig verifiziert wurde.

Dr.Edelfrosch schrieb:Wenn die Uhr am Kartenleser nicht automatisch die Uhrzeit synchronisier

In Digne gibt es 2 Tankstellen. Eine gleich am Ortseingang beim Intermarche, die 2. ist ca. 100 m weiter eine Esso-Tankstelle.

Die Esso-Tankstelle weist auf Ihrer Internetseite darauf hin, dass es eine 24 Stunden Tankstelle mit Kartenzahlung an der Zapfsäule ist. Beim Intermarche kenne ich nur Kartenzahlung an der Säule. Früher konnte man noch an installierten Häuschen mit Personal bezahlen. Das wurde aber seit Jahren von den Supermärkten abgeschafft. Ob es in Digne noch Ausnahmen gibt, weiss ich natürlich nicht. Und das der Kreditkartenbeleg falsch ist, davon gehe ich beim besten Willen nicht aus.

Auf jeden Fall passen die angegebenen Zeiten der Familie und der Zeugen nicht zueinander.

lemystere schrieb:Das glaube ich auch nicht, dass der jugendliche Zeuge in seiner Aussage echte Bergpfade meint.

Er sagte ja auch "auf dem Weg zu den Bergpfaden" und nicht auf den Bergpfaden.

Wenn er getankt hat, dann sicher an einer 24h Tankstelle (intermarché, carrefour), und kann sich glücklich sein, dass er zufällig sein Ticket von der Carte bleu aufgehoben hat. Wer macht das heutzutage schon.

Vielleicht stimmt das gar nicht, dass das der Junge gesagt hat. Diesen Satz "

le 8, j’étais à digne, je faisais de l’essence. et mon ticket de carte bleue, marqué à 17h30, je le garde

hat man ja schon relativ früh in den Medien immer wieder gelesen und nie wurde zuvor gesagt, dass es dieser Junge war.

Ich kann mir auch echt schlecht vorstellen, wie der in 30 min un digne gewesen sein soll

cododerdritte schrieb:Ihr könnt gerne noch 10 oder mehr weiter Erklärungen hier niederschreiben, aus welchen Gründen die Quittung eine falsche Uhrzeit zeigen könnte. Wenn ich aber lese, dass der Junge öffentlich sagt, dass er eine Quittung als Beleg dafür hat, dass er zum Zeitpunkt des Verschwindens nicht vor Ort war und dass die Polizei ihn deshalb als "entlastet" ansieht, dann gehe ich davon aus, dass das stimmt und von der Polizei aus sorgfältig verifiziert wurde.

In dem französischen Artikel dieses Posts wird die Uhrzeit der Sichtung durch den 16-jährigen nicht erwähnt.

Erwähnt wird, der Jugendliche sah Emile und zwar in Richtung der Bergpfade gehen und erwähnt wird die Uhrzeit des Kreditkartenbelegs aus Digne (17 Uhr 30).

Beitrag von petitprince (Seite 114)

Die Glaubwürdigkeit des jugendlichen Zeugen wird nicht behandelt, der Artikel informiert jedoch über sein rücksichtsloses und zu schnelles Fahren, das bereits vor Gericht behandelt wurde und mit Freispruch endete. Ob Freispruch erster Klasse oder aus Mangel an Beweisen wird leider nicht erwähnt

Mit einer Tankticket-Uhrzeit von 17 Uhr 30 kann der Jugendliche den Kleinen nicht gesehen haben, jedenfalls nicht am Nachmittag.

Korrektur:

Der Jugendliche verursachte zwei Verkehrsunfälle, die aktenkundig sind. Von Freisprüchen wird nicht berichtet in dem Artikel.

Excusez-moi, war bereits time-out.

CharliesEngel schrieb:Mit einer Tankticket-Uhrzeit von 17 Uhr 30 kann der Jugendliche den Kleinen nicht gesehen haben, jedenfalls nicht am Nachmittag.

Er kann ihn schon gesehen haben, aber dann nicht zwischen 17:00 und 17:15 Uhr, sondern früher.