BigMäc schrieb:Somit sind diese Beispiele nur bedingt tauglich, selbst wenn man die von Dir unerwähnt gelassenen Fakten, wie die der durch Hunde verfolgten Spuren, die zum Auffinden führten, mit einbezieht.
BigMäc schrieb:Eine Möglichkeit ist halt keine Tatsache und selbst Tatsachen verlieren an Wert, wenn man sie nicht vollständig betrachtet.
Und man darf außerdem nicht vergessen, dass die aufgeführten Beispiel vor allem deshalb im Netz zu finden sind, weil sie so außergewöhnlich sind.
Jeden Tag büxen weltweit wahrscheinlich tausende Kleinkinder im Alter zwischen 2 und 3 Jahren aus. Die allermeisten werden wahrscheinlich innerhalb von Minuten nach dem Bemerken ihres Verschwindens und innerhalb eines Radius von 200 m oder weniger gefunden. Über diese Fälle wird natürlich nie irgendwo berichtet, sie werden der Polizei bekannt und sie gehen in keine Statistik ein. Die Eltern dürften einen gehörigen Schreck bekommen haben, letztendlich ist es aber eine Alltagssituation, alles sind froh, dass nicht mehr passiert ist....
Dann gibt es Fälle, in denen so ein Kind nicht so schnell gefunden wird und in denen die Polizei eingeschaltet wird. Auch in der weit überwiegenden Zahl dieser Fälle wird das Kind wahrscheinlich kurze Zeit später irgendwo in der näheren Umgebung gefunden. Manche dieser Fälle gehen wahrscheinlich auch tragisch aus, weil das Kind z.B. in den Gartenteich der Nachbarn gefallen ist, auf einen viel befahrende Straße gelaufen ist oder irgendwo runtergestürzt ist. Über solche Fälle wird dann vielleicht auch in der Regionalpresse berichtet.
Keine Ahnung, ob es für solche Fälle eine Statistik gibt und wie diese dann aufgedröselt ist.
Die hier als Beispiel aufgeführten Fälle sind aber doch die absolute Ausnahme. Deshalb schaffen sie es in die überegionale Presse und deshalb sind Berichte darüber heute von überall auf der Welt zu finden. Keine Ahnung, wie oft ein 2- bis 3-jähriges Kind in einem solchen Fall mehr als 100 m, mehr als 500 m, mehr als 1.000 m oder gar mehr als 5 km zurücklegt. Es ist sicher schon auch von der individuellen Situation (Verschwinden bei Tag oder Nacht, im heißen Hochsommer oder im eiskalten Winter, in der Stadt oder am A... der Welt und natürlich auch von geografischen Besonderheiten) und natürlich auch den individuellen Eigenschaften des Kindes (Mut, Neugier, körperliche Kondition, Erfahrung, Bekleidung etc.) abhängig.
(Und wo wir gerade beim Thema sind: diese blumigen Beschreibungen, der kleine Emile kenne sich in der Gegend gut aus, habe es geliebt alleine durchs Dorf zu schlendern und Schmetterlingen nachzulaufen, halte ich für romantisches Gesülze der Pressen, davon glaube ich kein Wort, es passt für mich einfach nicht zu einem 2 1/2-jährigen Kind und dazu, dass es sich nur um eine Ferienhaus der Familie handelt).
Insofern kann man natürlich solche Fälle als Beispiele anführen und sagen: seht her, da ist doch auch ein 3 Jähriger 10 Kilometer in 35 Stunden gelaufen. Aber eine wahrscheinliche Option ist das nicht.
fischersfritzi schrieb:Nein.
Das ist kein gesicherter Ausschluss.
Man kann bei solchen Methoden, wie Einsatz von Suchhunden keine 100% Aussagen treffen.
Es mag sehr uneahrscheinlich sein, aber nicht ausgeschlossen.
Es gibt Irttumswahrscheinlichkeiten und die kann man nicht einfach ignorieren.
Natürlich gibt es Irrtumswahrscheinlichkeiten und weder die Hunde noch die Hundeführer sind unfehlbar.
Aber gerade bei dem Einsatz von Suchhunden ist eine gefundene Spur mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit ein Irrtum als einen nicht gefundene Spur.
D.h. eine vorhandene Spur kann von den Hunden übersehen (oder besser "überrochen") werden, z.B. weil sie an einer falschen Stelle angesetzt wurden, weil die Geruchsprobe falsch oder schlecht ausgewählt wurde, oder weil die geografischen und klimatischen Verhältnisse sehr schlecht sind.
Wenn aber Hunde eine Spur finden, dann es sehr unwahrscheinlich, dass hier ein Fehler vorliegt (außer wieder einer falschen vorgelegten Geruchsprobe, weshalb sie die Spur einer anderen Person verfolgt haben). Fehler können dann natürlich auch bei der Interpretation der Ergebnisse passieren. Vielleicht hat Emile diese angezeigte Spur ja schon am Vorabend oder eine Woche vorher gelegt, als er mal wieder alleine durchs Dorf schlenderte (dazu müssten die Hunde allerdings an einer falschen Stelle auf die Suche angesetzt worden sein, von der aus diese alte Spure die frischeste war).
Eine gefundene Fährte wird mit mind. einem weiteren Hund-Hundeführer-Team verifiziert, bei so einer zentralen Spur wahrscheinlich sogar mit mehreren Hunden.
Was ist also, wenn allein die Wahrscheinlichlichkeit der Ereignisse betrachten wahrscheinlicher: die Hunde haben sich geirrt, es gibt diese von ihnen angezeigte Fährte also gar nicht oder sie bricht zumindest an der angezeigten Stelle nicht wirklich ab. Emiles Spur führt weiter in die Pampa (oder aber er hat einen ganz anderen Weg genommen, ist also direkt zur Hintertür des Gartens raus und nicht erst durchs Dorf gegangen) und das Kind hat dann in 35 Stunden 10 km oder mehr zurückgelegt, so dass es sich außerhalb des abgegrasten Suchradius befindet?
Oder, die Hunde haben die Fährte richtig angezeigt. Nur weil wir uns das Spurenbild nicht wirklich erklären können, heißt es nicht, dass es falsch angezeigt wurde. Und nur weil wir uns das Spurenbild nicht wirklich erklären können, werden nicht automatisch unwahrscheinliste Ereignisse wahrscheinlicher....