Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

Cyanol schrieb:Wenn ich in seiner Situation wäre, wäre ich ebenfalls sehr angespannt und würde sicherlich jeden anmotzen der auch nur bisschen fröhlich oder meiner Ansicht nach nicht richtig aufmerksam sucht. Auf jedenfall nachvollziehbar. Der Vater ist angespannt und wird im Tunnelblick seinen Jungen suchen.

Sehe ich auch so.
Es ist nach meinem Eindruck auch keine Seltenheit, dass das Verhalten, Aussehen, Auftreten etc von Eltern verschwundener Kinder von den Medien wie unter einer Lupe seziert wird. Jede Regung wird überanalysiert.
Niemand muss sympathisch rüber kommen, wenn das eigene Kind vermisst wird.
Unnötiges Blabla der Presse, um die aktuelle Leerstelle zu füllen, da es einfach kein Neuigkeiten gibt.

Cyanol schrieb:Bzgl. der angesprochenen Vergangenheit des Vater: Er war politisch aktiv im rechten Spektrum und hatte wohl eine Anzeige wegen Körperverletzungen bzgl. eines Angriffs auf einen Migranten.Die Anklage wurde fallengelassen (2018)

Er hat sich 2021 zur Wahl gestellt auf der Liste von Eric Zemmour (Islamkritiker)

Nunja, im Moment ist er wohl einfach nur ein verzweifelter Vater.
Ich lehne derartige politische Haltungen zutiefst ab, aber ich frage mich, was das in dem Fall für eine Rolle spielen sollte.

fischersfritzi schrieb:Sehe ich auch so.
Es ist nach meinem Eindruck auch keine Seltenheit, dass das Verhalten, Aussehen, Auftreten etc von Eltern verschwundener Kinder von den Medien wie unter einer Lupe seziert wird. Jede Regung wird überanalysiert.
Niemand muss sympathisch rüber kommen, wenn das eigene Kind vermisst wird.
Unnötiges Blabla der Presse, um die aktuelle Leerstelle zu füllen, da es einfach kein Neuigkeiten gibt.

Das ist typisches Verhalten für Boulevardpresse. Da wird jeder Fitzel des persönliches Lebens in Relation mit dem Geschehen gesetzt und dann auch noch bewertet.
Schlechter Journalismus.

Es wird heute nochmal gesucht

08h57.
Un dernier ratissage prévu au Vernet aujourd'hui
Les gendarmes avaient annoncé la fin des opérations de ratissage mercredi soir. Toutefois une ultime parcelle de terrain va être ratissée ce jeudi au hameau du Haut-Vernet, affirme BFTMV. Il sera mené par une cinquantaine de gendarmes de l'escadron mobile de Gap dans les Hautes-Alpes.

Quelle: la dépêche
https://www.ladepeche.fr/2023/07/13/direct-disparition-demile-fin-des-recherches-de-nouvelles-auditions-prevues-ce-jeudi-11339309.php

Übersetzung :
Heute ist ein letzte Suche geplant Die Gendarmen hatten am Mittwochabend das Ende der Suchaktionen angekündigt. Allerdings wird an diesem Donnerstag im Weiler Haut-Vernet ein letztes Grundstück geharkt, sagt BFTMV. Angeführt wird es von etwa fünfzig Gendarmen des mobilen Geschwaders Gap in den Hautes-Alpes

@Cyanol
Das ist doch völlig normal,dass das Verhalten der Angehörigen in solch einer Situation analysiert wird,schließlich kann man daraus schlüsse ziehen ob ein Mensch ein erhöhtes aggressions-gewaltpotenzial hat,rein aus psychologischer Sicht gesehen,du kamst ja mit deiner Antwort die du dann geändert hast auch ziemlich aggressiv rüber

Garfield66 schrieb:das ist doch völlig normal,dass das Verhalten der Angehörigen in solch einer Situation analysiert wird,schließlich kann man daraus schlüsse ziehen ob ein Mensch ein erhöhtes aggressions-gewaltpotenzial hat,rein aus psychologischer Sicht gesehen,du kamst ja mit deiner Antwort die du dann geändert hast auch ziemlich aggressiv rüber

Das ist aber keine Aufgabe von irgendwelchen Hobbypsychologen der Boulevardpresse, sondern eher der Ermittlungsbehörden.

Das geschilderte und bewertete Verhalten in dem verlinkten Artikel finde ich nicht suspekt, sondern eher normal für einen Mann. Wie gesagt ich würde mich in dieser Situation wahrscheinlich ähnlich verhalten.

Ich sehe da nur einen Vater, der innerlich verzweifelt ist und alles versucht seinen Jungen zu suchen und eben erstmal einfach nur funktioniert.

petitprince schrieb:Übersetzung :
Heute ist ein letzte Suche geplant Die Gendarmen hatten am Mittwochabend das Ende der Suchaktionen angekündigt. Allerdings wird an diesem Donnerstag im Weiler Haut-Vernet ein letztes Grundstück geharkt, sagt BFTMV. Angeführt wird es von etwa fünfzig Gendarmen des mobilen Geschwaders Gap in den Hautes-Alpes

Was muss ich mir denn unter "geharkt" vorstellen?

Das klingt erstmal gruselig für mich da ich mir unter harken eher eine Suche nach kleinen Gegenstände vorstellen würde oder ähnliches?

Spielt mir da mein Kopf einen Streich bzw. verstehe ich das falsch oder lässt sich das nur so übersetzen?

heiduane schrieb:Was muss ich mir denn unter "geharkt" vorstellen?

Ich würde es eher mit "durchkämmt" übersetzen, also gründlich abgesucht.

heiduane schrieb:Was muss ich mir denn unter "geharkt" vorstellen?

Das klingt erstmal gruselig für mich da ich mir unter harken eher eine Suche nach kleinen Gegenstände vorstellen würde oder ähnliches?

Spielt mir da mein Kopf einen Streich bzw. verstehe ich das falsch oder lässt sich das nur so übersetzen

Das hat Google so übersetzt und ich kenne jetzt auch kein deutsches Wort dafür.
Kommt von Râteau =Rechen
Ratissage heißt so ungefähr, dass sehr genau, Systematisch, gesucht wird.

heiduane schrieb:Das klingt erstmal gruselig für mich da ich mir unter harken eher eine Suche nach kleinen Gegenstände vorstellen würde oder ähnliches?

@heiduane
Gut möglich. Sollte man Gegenstände finden, die dem Jungen zugeordnet werden könnten, dann wäre das eine wichtige Spur.
Man sucht ja nach so langer zeit kein Kind, welches sich irgendwo versteckt hält, sondern entweder dessen Leiche oder Gegenstände, die das Kind oder eine Person, welche im Zusammenhang mit dem Verschwinden in Verbindung stehen könnte evtl verloren haben könnte.

Dr.Edelfrosch schrieb:Man sucht ja nach so langer zeit kein Kind, welches sich irgendwo versteckt hält, sondern entweder dessen Leiche oder Gegenstände, die das Kind oder eine Person, welche im Zusammenhang mit dem Verschwinden in Verbindung stehen könnte evtl verloren haben könnte.

Vielleicht hat man bereits während der Suche in den letzten Tagen etwas derartiges gefunden.

jeandArc schrieb:In Le Vernet steht zum Glück ein Handymast. Kenne mich auf dem Gebiet nicht so gut aus, deshalb zitiere ich lieber mal.
diese Antenne zeichnet systematisch alle Handynummern auf, die in der Nähe vorbeifahren, sowie den Verbindungsplan. Und um sicher zu gehen, dass keine Zahl übersehen wird, werden die Ermittler auch alle aufzeichnen, die von den sechs anderen Antennen in einem Umkreis von 20 km um das Dorf aufgezeichnet werden.
Diese Telefonnummern werden zunächst zur Überprüfung von Zeugenaussagen verwendet. Dies ist das Verfahren, es kann in einem Gerichtsverfahren entscheidend sein. Hunderte von Telefonnummern werden gesammelt. Die Ermittlungen werden sich zunächst auf die Personen konzentrieren, die sich eine Stunde vor und eine Stunde nach dem Verschwinden des Kindes am 8. Juli um 17:15 Uhr in der Gegend aufhielten.
Gleichzeitig werden diese Nummernlisten mit Sexualstraftäter-Indizes und DNA-Dateien verglichen, also solchen, die der Polizei bekannt sind. Eine Ameisenarbeit, die mehrere Tage dauern wird, aber wertvoll sein könnte, um die Umstände des Verschwindens des kleinen Emile zu verstehen.

Diese Maßnahme ist sehr zu begrüßen. Allerdings hätte ich sie mir gleich am Anfang von Emiles Verschwinden gewünscht, parallel laufend zu den Suchmaßnahmen, gerade weil das Kind ein Kleinkind von erst 2 Jahren ist. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ein so junges Kind 5 Kilometer oder mehr sorglos hinter Schmetterlingen herläuft oder andersartig die Natur genießt, ohne nach ein paar Dutzend Metern zu merken, dass es auf einmal quasi allein auf der Welt ist und Mama, Opa und Oma gar nicht mehr da sind. Er wird fürchterlich geweint haben, aber niemand hat ihn gehört. Was ich damit sagen will ist, dass ich nicht glaube, dass er kilometerweit gelaufen ist und die Suchmannschaften ihn relativ nah am Ort gefunden hätten, wenn er einfach nur losgelaufen ist. Deshalb ist es gut, dass die Handydaten ausgewertet werden, doch aus meiner Sicht viel zu spät.

HanniNanni schrieb:Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ein so junges Kind 5 Kilometer oder mehr sorglos hinter Schmetterlingen herläuft oder andersartig die Natur genießt, ohne nach ein paar Dutzend Metern zu merken, dass es auf einmal quasi allein auf der Welt ist und Mama, Opa und Oma gar nicht mehr da sind. Er wird fürchterlich geweint haben,

Das war auch mein Gedanke.

Zumal er vermutlich noch eine Windel trägt und die irgendwann auch "voll" sein wird.

Spätestens dann wird er sich unwohl fühlen und eine Bezugsperson suchen, die ihm beim Windelnwechsel bzw Toilettengang hilft.
Die meisten 2,5 jährige Kinder, die keine Windel mehr benötigen, brauchen Hilfestellung beim Toilettengang etc.
Das nur am Rande bemerkt.
Was aber halt dagegen spricht, dass er kilometerweit alleine weg läuft.

Fremde sind in dem Ort anscheinend nicht so willkommen:

Mais c'est un autre témoignage qui intrigue. Celui d'un couple de retraités venu en vacances dans le village l'an dernier pour participer à la Fête du pain et qui s'est fait expulser du hameau. "On nous a clairement chassés, affirme la femme, on n'a pas eu le droit de se garer. Et apparemment, selon un habitant du village, l'ambiance est spéciale, tout le monde ne s'entend pas forcément".

Quelle: l'indépendant

Aber es ist ein weiteres Zeugnis, das fasziniert. Das eines Rentnerehepaares, das letztes Jahr im Urlaub ins Dorf kam, um am Brotfest teilzunehmen, und aus dem Weiler vertrieben wurde. „Wir wurden offensichtlich verjagt, sagt die Frau, wir durften nicht parken. Und offenbar, so ein Bewohner des Dorfes, sei die Atmosphäre besonders, nicht alle verstehen sich unbedingt.“[ /Zitat]

https://www.lindependant.fr/2023/07/13/disparition-demile-2-ans-et-demi-la-famille-du-petit-garcon-vivait-un-peu-comme-dans-une-secte-nouveau-temoignage-troublant-11339574.php



Auch auch nicht so seelenruhig und Friedlich, wie anfangs erwähnt.

Was mir bloß auffällt:

Man hat sich logischerweise bei dem Suchradius nach dem Zeitpunkt gerichtet, an dem die Familie gesagt hatte, den Jungen zuletzt gesehen zu haben, angeblich eine Viertelstunde.

Wäre man von einer längeren Zeit ausgegangen, hätte man von Anfang an eine größeren Suchradius gewählt.

Ich halte es für relativ wahrscheinlich, dass sich schockierte Angehörige da einfach vertun können und auch das eigene schlechte Gewissen Menschen dazu bringt, am Anfang reflexhaft zu sagen 'höchstens eine Viertelstunde'.

2jährige haben ja auch oft eine erstaunlich gute Kondition. Irgendwann bekommt ein Kleinkind dann Angst, dreht sich vielleicht ein paar mal um die eigene Achse, um nach Menschen, bestenfalls angehörigen zu suchen und wird dann nicht mehr schlendern, sondern rennen, mit überwiegender Wahrscheinlichkeit in eine falsche Richtung.

petitprince schrieb:Quelle: l'indépendant

Aber es ist ein weiteres Zeugnis, das fasziniert. Das eines Rentnerehepaares, das letztes Jahr im Urlaub ins Dorf kam, um am Brotfest teilzunehmen, und aus dem Weiler vertrieben wurde. „Wir wurden offensichtlich verjagt, sagt die Frau, wir durften nicht parken. Und offenbar, so ein Bewohner des Dorfes, sei die Atmosphäre besonders, nicht alle verstehen sich unbedingt.“[ /Zitat]

Auf solche Aussagen würde ich nicht zuviel geben. Jeder, der im Dorf oder in der Nähe des Dorfes war hat nun irgendwas dazu zu erzählen und muss seinen Senf dazu geben. Im obigen Fall hatte das Rentnerehepaar vielleicht wirklich falsch geparkt und die Aktivitäten behindert und fühlten sich nach einer Ansage "verjagt". Und zeigt mir mal einer ein Dorf, wo alles harmonisch ist und sich alle liebhaben!

HanniNanni schrieb:Auf solche Aussagen würde ich nicht zuviel geben. Jeder, der im Dorf oder in der Nähe des Dorfes war hat nun irgendwas dazu zu erzählen und muss seinen Senf dazu geben. Im obigen Fall hatte das Rentnerehepaar vielleicht wirklich falsch geparkt und die Aktivitäten behindert und fühlten sich nach einer Ansage "verjagt". Und zeigt mir mal einer ein Dorf, wo alles harmonisch ist und sich alle liebhaben

Es schien aber schon so zu sein, dass Fremde auffallen. Die Straßen sind eng, man kann nicht so einfach mal parken..
Eine Entführung sehr unwahrscheinlich

Mag sein. Richtig ist auch, dass kleine Dorfgemeinschaften in den Bergen eher konservativ sind. Das scheint auch auf Émiles Familie zuzutreffen.

So wird berichtet,

Selon le quotidien régional La Provence, ils ne fréquentaient pas la paroisse locale, préférant la messe en latin célébrée dans une église marseillaise.

Le père d'Émile avait été candidat aux élections régionales de 2021, en quatrième position pour les Bouches-du-Rhône sur la liste "Zou!", "la liste qui va vous débarrasser du système", conduite par Valérie Laupiès, ex-Rassemblement national.

Quelle: https://www.lamontagne.fr/vernet-04140/actualites/disparition-du-petit-emile-les-gendarmes-vont-quitter-le-terrain_14343116/

Übersetzung:

Laut der regionalen Tageszeitung La Provence besuchten sie nicht die örtliche Pfarrei, sondern bevorzugten die lateinische Messe, die in einer Kirche in Marseille gefeiert wurde.

Émiles Vater war Kandidat für die Regionalwahlen 2021 und belegte für die Bouches-du-Rhône den vierten Platz auf der „Zou!“-Liste, „der Liste, die das System abschaffen wird“, angeführt von Valérie Laupiès, ex-Rassemblement national.

Quelle: Wie oben.

Diese Regionalwahlen findet man hier:
https://mobile.interieur.gouv.fr/Elections/Les-resultats/Regionales/elecresult__regionales-2021/(path)/regionales-2021/93/C193L004.html

Diese Liste Zou! ist eine ultrarechte ausländerfeindliche Gruppierung mit dem Ziel, den späteren rechtsextremen französischen Präsidentschaftskandidaten Eric Zemmour zu unterstützen.

https://www.francebleu.fr/infos/politique/regionales-en-paca-la-liste-zou-des-amis-d-eric-zemmour-veut-nous-debarrasser-du-systeme-1623656926

Ich würde allerdings aktuell trotz der Unruhen in Frankreich noch nicht soweit gehen, bei Émiles Verschwinden und seiner Suche eine politische Komponente ins Spiel zu bringen.

petitprince schrieb:Es schien aber schon so zu sein, dass Fremde auffallen. Die Straßen sind eng, man kann nicht so einfach mal parken..
Eine Entführung sehr unwahrscheinlich

Ok, so hast du das gemeint. Ja klar fallen Fremde in einem kleinen Dorf auf. Da widerspreche ich dir gar nicht. Und eine Entführung durch Fremde ist wirklich nicht sehr wahrscheinlich, eher durch Einheimische, meiner Meinung nach.

Papaya64 schrieb:Quelle: https://www.lamontagne.fr/vernet-04140/actualites/disparition-du-petit-emile-les-gendarmes-vont-quitter-le-terrain_14343116/

Übersetzung:
Laut der regionalen Tageszeitung La Provence besuchten sie nicht die örtliche Pfarrei, sondern bevorzugten die lateinische Messe, die in einer Kirche in Marseille gefeiert wurde.

Émiles Vater war Kandidat für die Regionalwahlen 2021 und belegte für die Bouches-du-Rhône den vierten Platz auf der „Zou!“-Liste, „der Liste, die das System abschaffen wird“, angeführt von Valérie Laupiès, ex-Rassemblement nationa

Und was hat die politische Ausrichtung des Vaters jetzt mit dem Fall zu tun, deiner Meinung nach? Dass sich ein Ausländer durch die politischen Ziele evtl. provoziert gefühlt hat und sich gerächt hat?

sacredheart schrieb:Wäre man von einer längeren Zeit ausgegangen, hätte man von Anfang an eine größeren Suchradius gewählt.

Diesen Gedanken hatte ich auch schon. Gerade wenn man beschäftigt ist, hier mit den Beladen des Autos, kann schon mal mehr Zeit vergehen als einem bewusst ist, zudem waren auch noch viele Leute anwesend. Da kann leicht aus den angegebenen 15 min auch zb bereits eine halbe Stunde vergangen sein

Allerdings habe ich diese Überlegung auch wieder verworfen. Wir haben hier ja auch noch die Zeugen, die Èmile auf der Straße gesehen haben

Für die Ermittler gab es damit noch einen anderen zeitlichen Ankerpunkt als nur die Angaben der Familie