Émile (2) in Haut-Vernet (F) tot aufgefunden

jeangreen schrieb:Ein ehemaliger Vorgesetzter bezeichnete ihn als „Guru“ und erinnert sich an seine Methoden: „Man musste die Kinder hart schlagen, um sie zu unterwerfen. Wir nahmen einen, der nichts getan hatte, wir brachten ihn aus der Reihe und verprügelten ihn. Es gab keinen objektiven Grund. Es war reine Theorie.“

Ich finde das so unfassbar, dass das allgemein bekannt war, er selbst seine Taten noch als Erziehungsmethode rechtfertigt und dann einfach gar nichts weiter passiert und man ihn einfach so weiter machen lässt.
Dieser Mann gehört für mich hinter Gittern, eher gestern als heute, unabhängig davon ob er den Tod Emiles zu verantwortet hat, oder nicht.

karajana schrieb:Dieser Mann gehört für mich hinter Gittern, eher gestern als heute, unabhängig davon ob er den Tod Emiles zu verantwortet hat, oder nicht.

Da es sich um eine Privatschule handelte und dieses "Erziehungskonzept" seit Generationen so gehandhabt wurde, schickten dort wahrscheinlich Eltern ihre Kinder hin, die das für angemessen hielten und somit in diese Methoden einwilligten.

karajana schrieb:Ich finde das so unfassbar, dass das allgemein bekannt war, er selbst seine Taten noch als Erziehungsmethode rechtfertigt und dann einfach gar nichts weiter passiert und man ihn einfach so weiter machen lässt.
Dieser Mann gehört für mich hinter Gittern, eher gestern als heute, unabhängig davon ob er den Tod Emiles zu verantwortet hat, oder nicht.

Es wird einem wirklich übel, wenn man das liest... Für mich ist mittlerweile folgendes Szenario eines, das ich mir sehr gut vorstellen könnte:

Emile ist vielleicht wirklich an diesem Tag "ausgebüchst" bzw hat sich selbstständig gemacht (Zeugensichtung). Der Großvater hat ihn dann erwischt bzw wieder "eingefangen" und weil er natürlich darüber sehr erzürnt war, hat er den Jungen so heftig geschlagen, dass dieser z.B. mit dem Kopf auf dem Blumenkasten aufschlug und tot war. Seine beiden Kinder mussten ihm dann bei der Beseitigung der Leiche helfen, weil der Vater natürlich keine Widerworte duldet! Evtl hat eines der Kinder das schlechte Gewissen geplagt und den Brief geschrieben oder der Priester wusste etwas von dem Vorfall (z.B. durch eine Beichte eines der Beteiligten) und konnte ebenfalls damit nicht umgehen und schrieb den Brief.

karajana schrieb:Ich finde das so unfassbar, dass das allgemein bekannt war, er selbst seine Taten noch als Erziehungsmethode rechtfertigt und dann einfach gar nichts weiter passiert und man ihn einfach so weiter machen lässt.

Zu den "Erziehungsmethoden" in diesem Internat wurde der Großvater PV lediglich als Zeuge befragt. Der Fall hat in Frankreich ja viel Aufsehen erregt. Die Zöglinge wurden missbraucht, gequält und gebrochen. Dieses "Riaumont" wurde staatlich unterstützt und lange wurden die Vorkommnisse dort einfach totgeschwiegen.
Auf "Arte" gibt es dazu die Doku "Die gequälten Kinder von Riaumont".

https://www.arte.tv/de/videos/116021-000-A/die-gequaelten-kinder-von-riaumont/

jeangreen schrieb:Es wird einem wirklich übel, wenn man das liest... Für mich ist mittlerweile folgendes Szenario eines, das ich mir sehr gut vorstellen könnte:

oha, besser langsam mit den Verurteilungen und Szenarien auf kleiner Faktenbasis. Wenn man als Presse danach sucht, findet man bestimmt bei jedem Lehrer einen ehemaligen Schüler, der schlecht redet...

hm. da habe ich wohl die kleine Faktenbasis.Sorry.

CorvusCorax schrieb:Zu den "Erziehungsmethoden" in diesem Internat wurde der Großvater PV lediglich als Zeuge befragt.

Trotzdem haben ihn dort viele ehemalige Schüler als sehr gewaltigtaetig in Erinnerung.

@jeangreen
Genauso stelle ich mir das auch vor. Wobei vermutlich auch die Ehefrau, also Emiles Großmutter, noch beim Vertuschen helfen musste.

BigMäc schrieb:Da es sich um eine Privatschule handelte und dieses "Erziehungskonzept" seit Generationen so gehandhabt wurde, schickten dort wahrscheinlich Eltern ihre Kinder hin, die das für angemessen hielten und somit in diese Methoden einwilligten.

Das macht es nicht besser oder zu entschuldigen.


@jeangreen
So könnte ich mir das auch vorstellen. (Dass die Sichtzeugen sich beide geirrt haben, erscheint mir unwahrscheinlich.)

sooma schrieb:Das macht es nicht besser oder zu entschuldigen

Natürlich nicht, deshalb habe ich "Erziehungsmethoden" ja in Anführungszeichen gesetzt. Aber es könnte erklären, weshalb er nicht angeklagt und verurteilt wurde, denn obiges war ja meine Antwort auf die Erwartung von @karajana, dass er, unabhängig davon ob er mit dem Tod Emiles zu tun hat, oder nicht. inhaftiert werden sollte.

Um 19.35 Uhr hat die mittlerweile 6. Vernehmung des Großvaters begonnen. Sie machen also ordentlich Druck...

19:35 Uhr
Eine sechste Anhörung des Großvaters wird beginnen
Philippe Vedovini, Emiles Großvater, wird seit seiner Festnahme am Dienstagmorgen zum sechsten Mal von der Polizei verhört. Diese neue Anhörung sollte in den nächsten Minuten beginnen. Die fünfte Anhörung des Großvaters dauerte insgesamt mehr als vier Stunden.

Quelle:
https://www.ledauphine.com/faits-divers-justice/2025/03/26/mort-du-petit-emile-la-garde-a-vue-du-grand-pere-prolongee#google_vignette

Spätestens morgen müssen sie entlassen werden oder ein Verfahren eingeleitet werden, wenn ich das richtig verstanden habe?

BigMäc schrieb:Da es sich um eine Privatschule handelte und dieses "Erziehungskonzept" seit Generationen so gehandhabt wurde, schickten dort wahrscheinlich Eltern ihre Kinder hin, die das für angemessen hielten und somit in diese Methoden einwilligten.

Überwiegend wurden die Kinder wohl durch die Jungendämter oder Familiengerichte dorthin geschickt, weil sie in ihren Herkunftsfamilien vernachlässigt oder misshandelt wurden.
Die Info habe ich den ersten Minuten dee etwas weiter oben verlinkten Doku zu dieser Einrichtung entnommen.
Das ist skandalös.
Offenbar wurde die Einrichtung erst vor wenigen Jahren geschlossen.
Ich habe mir die Doku nicht zu Ende angeschaut sondern nach ca 15 bis 20 Minuten abgebrochen. Das ist wirklich harter Stoff.

jeangreen schrieb:Eine sechste Anhörung des Großvaters wird beginnen
Philippe Vedovini, Emiles Großvater, wird seit seiner Festnahme am Dienstagmorgen zum sechsten Mal von der Polizei verhört. Diese neue Anhörung sollte in den nächsten Minuten beginnen. Die fünfte Anhörung des Großvaters dauerte insgesamt mehr als vier Stunden.

Vermutlich brauchen sie ein Geständnis oder zumindest selbst belastende Einlassungen - aber der Mann ist vermutlich hartgesotten und daher schätzungsweise ab morgen wieder frei. Zumindest für eine Weile.

Zaunkönigin schrieb:Auf dem Bild waren wohl beide Eltern von Emile zu sehen.

Zaunkönigin schrieb:Und die Fotos der Eltern im Netz waren so einem anderen Zeitpunkt ins Netz gestellt worden und wie das nun mal so ist, bekommt man die nicht mehr raus.
Um die Fotos zu finden, muss man zumindest die Klarnamen kennen und konnte sie dann ergoogeln.
Das ist bei einem Foto, dass explizit als Foto der Eltern das verschwundenen Kindes Emile publik gemacht wird anders.
Die Eltern waren ohnehin sehr belastet, ihr Kind war verschwunden. Ich denke das letzte was man in so einer Situation braucht, ist dass die gesamte Nation nun auch noch Fotos hat und alle wissen wie die Eltern aussehen. Man wird von Fremden auf der Straße erkannt vielleicht auch angesprochen.

Das Foto, um das es wohl geht, erschien damals in der "ParisMatch", wenn ich mich richtig erinnere. Es zeigt die Eltern Emiles in einer Altstadtgasse.
Abgesehen davon waren viele Fotos von CS und MS in der franz. Presse im Umlauf, eben auch jene, die beide bei Treffen einer rechtsextremen Vereinigung zeigen und jene, die CS vor Gericht zeigen, wo er mit anderen Beteiligten wegen eines Angriffs auf einen Ausländer angeklagt war.

karajana schrieb:Ich kenne es nur mit 2h Liegedauer.

@karajana
Danke für den Link!
Ich les mir den Text morgen durch.
Ich vermute, es handelt sich um kurzzeitig abgelegte tote Körper.
Wie lange müssen die gelegen haben, damit die Hunde anschlagen?
Neue Info für mich. Ich hab am "Hundethema" großes Interesse.
Mir kommen auch dann 2 Stunden sehr lange vor.
Bin gespannt auf den Artikel.

LillyLego schrieb:Die Schädelablage war dann ein Ablenkungsmanöver.

Oder von Tieren aus dem Kübel raus gebuddelt?

Hallo, ich war länger nicht hier und daher sorry, falls es nicht passen sollte:

Was die Taufe des Kleinen betrifft, hier wird auch vom sogenannten kleinen Exorzismus gesprochen, ein Befreiungsgebet welches im Taufritus  angewendet wird.
Damit soll zwar das Böse abgewendet werden, aber es ist nicht zu vergleichen mit dem was man sich unter einem klassischen, also dem "großen Exorzismus" vorstellt.

Und zu Suiziden und kath. Kirche:
Auch Katholiken entwickeln sich weiter.
Viel zu langsam, viel zu starr, aber sie tun es.
Und es gibt wahnsinnig tolle, aufgeschlossene  Pfarrer und Gemeinden, die einem Suizidenten ein genauso würdiges Begräbnis ermöglichen,  weil sie wissen, dass man als Mensch nicht immer alle Qualen und Leiden ertragen kann.
Emiles Familie ist sehr streng katholisch, auf eine besondere Art.
So wird bei einer "normalen kath Taufe auch kein Salz mehr, sonder Chrisamöl zur Salbung verwendet.
Es gibt auch evangelische Freikirchen die sehr streng,  eher sektenähnlich  sind und Suizid absolut verpönt ist.
Wie sehr,mussten wir durch den Freitod eines lieben Kollegen vor Jahren selbst erfahren.
Wenn man Glauben so falsch auffasst und weitergibt wie der Großvater, dann spielt es nahezu keine Rolle welcher Religion man angehört.
Mensch sein mit allen moralischen Werten kann man überall, oder eben auch nicht.

dystron schrieb:Vermutlich brauchen sie ein Geständnis oder zumindest selbst belastende Einlassungen - aber der Mann ist vermutlich hartgesotten und daher schätzungsweise ab morgen wieder frei. Zumindest für eine Weile.

Wenn er, wie seine Anwältin sagte (und worauf auch die mehrfachen, langen Vernehmungen hindeuten) tatsächlich "vollumfänglich kooperiert" also nicht schweigt und sich dabei nicht in auffällige Widersprüche verwickeln sollte, wäre das wohl ziemlich entlastend (ich unterstelle mal, die Vernehmungsbeamten verstehen ihr Handwerk einigermaßen). Aber warten wir es ab. Sofern die Festnahme nicht völlig grundlos erfolgte, wird man morgen mehr wissen, was passiert ist.

Zaunkönigin schrieb:Überwiegend wurden die Kinder wohl durch die Jungendämter oder Familiengerichte dorthin geschickt, weil sie in ihren Herkunftsfamilien vernachlässigt oder misshandelt wurden.
Die Info habe ich den ersten Minu@CorvusCorax
ten dee etwas weiter oben verlinkten Doku zu dieser Einrichtung entnommen.
Das ist skandalös.

Ja, das ist es, "erklärt" aber auch die Rechtfertigung des Schlagens als angebrachte Erziehungsmethode durch den Grossvater. Frei nach dem irrsinnigen Motto "Denen muss man Anstand, reinprügeln, denn den haben sie daheim ja nicht gelernt".

Womöglich hat ihn das, was diese Kinder mitbrachten, ja sogar noch strenger gegen die eigenen Kinder gemacht und er empfand das sogar als Schutz für seine Kinder vor einem "Abgleiten"

Ich schaue jetzt noch XY fertig und dann sehe ich mir die Doku an.
Danke für den link dazu @CorvusCorax.