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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.388 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 13:44
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Das was @Karajana gesagt hat + der Hinweis auf die BAK und das Torkeln. Das war schon ein wink mit dem Zaunpfahl.
Aha, ich danke den Verteidigern der Verteidiger für die Hinweise.

Die Ausführungen zur Unfallthese haben die Anwälte offenbar gut versteckt in ihren Plädoyers.

Und ich hatte immer gedacht, in solchen Schlussbeiträgen bringt man etwas total auf den Punkt, statt bloß mit dem Zaunpfahl zu winken.

Ich bleibe dabei: Wie die Verteidiger in ihren Plädoyers die Frage eines Unfalltodes ganz im Gegensatz zum Prozessverlauf heruntergespielt und quasi negiert haben, war unangemessen und unwürdig.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 14:02
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Aha, ich danke den Verteidigern der Verteidiger für die Hinweise.
Die Ausdrucksweise verstehe ich schon wieder nicht ganz. Zumal @mjk-17 doch eher sogar kritisch der Verteidigung gegenübersteht. Aber was gesagt wurde, wurde nunmal gesagt. Und ich finde das war für jeden deutlich rauszuhören.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Und ich hatte immer gedacht, in solchen Schlussbeiträgen bringt man etwas total auf den Punkt, statt bloß mit dem Zaunpfahl zu winken.
Die Staatsanwaltschaft hat ja auch einfach ihr Motiv weggelassen. Und auch sonst öfter Mal in Andeutungen gesprochen. Das kann man jetzt natürlich wieder als verteidigen der Verteidiger sehen oder als Angriff gegen den Staatsanwalt, aber deswegen ist es nicht weniger wahr.

Ich denke beides würde jeder bestätigen der da war.

Auch stehen die Punkte ja in der Presse aufgezählt. Was sollten sie sonst damit ausdrücken wollen?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 14:56
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Ich bleibe dabei: Wie die Verteidiger in ihren Plädoyers die Frage eines Unfalltodes ganz im Gegensatz zum Prozessverlauf heruntergespielt und quasi negiert haben, war unangemessen und unwürdig.
Was hätte es Deiner Meinung nach gebracht, auf der Unfalltheorie rumzureiten? Die Beweisanträge wurden nicht zugelassen, also hat sich Frau Rick auf die Anklagepunkte und Widersprüche konzentriert.
Und vielleicht hat sie dabei auch abgewogen, ob es Sinn macht angesichts der vorherigen Aussage des Staatsanwalts:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 09.03.2024:ist das „peinlich“ und missachtet das Opfer und deren Angehörige.



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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 17:01
Hanna hat einen Notruf an ihre Eltern abgesetzt - ich folgere daraus, dass sie in Gefahr war, d.h. verfolgt wurde. Wäre sie von selbst in den Bach gestürzt, hätte sie dazu keine Zeit gehabt, weil es wahnsinnig schnell gegangen wäre, sie hätte sicherlich das Handy fallen lassen, wenn sie es überhaupt in der Hand getragen hätte, um sich mit beiden Händen irgendwo festzuhalten. Man weiß ja nicht vorher, dass man gleich abstürzt und setzt vorher noch schnell einen Notruf ab. Für mich ist die Unfallthese unrealistisch.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 17:14
Wenn man aber verfolgt wird und sich bedroht fühlt, holt man das Handy aus der Jacke..das sie zuvor evtl. gar nicht in den Händen hatte, weil sie mit dem Festhalten ihrer Hose beschäftigt war.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 18:40
Zitat von XluXXluX schrieb:Was hätte es Deiner Meinung nach gebracht, auf der Unfalltheorie rumzureiten? Die Beweisanträge wurden nicht zugelassen, also hat sich Frau Rick auf die Anklagepunkte und Widersprüche konzentriert.
Es ging um die Verteidigung insgesamt.

Und da finde ich schon, dass es eine unvertretbare Diskrepanz gab zwischen dem, was die Anwälte von Sebastian T. in den Mittelpunkt der Beweisaufnahme rückten (die Unfalltheorie), und dem, was davon in ihren Plädoyers übrig blieb.

Ich finde, eine Thematik, die zentralen Raum im Prozess einnahm, muss ihren Niederschlag auch in den abschließenden Statements finden - zumindest in Kurzform. So jedenfalls entstand aus meiner Sicht der Eindruck, dass für die Verteidigung das Unfallthema zu einer inhaltlich völlig belanglosen Randerscheinung mutiert war. Und das wirft die Frage auf, aus welchen Motiven das geschah.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Die Staatsanwaltschaft hat ja auch einfach ihr Motiv weggelassen.
Meinst Du damit, es sei das Motiv für den Sebastian T. unterstellten Mord nicht benannt worden?

Das wirst Du als Augen- und Ohrenzeuge der Plädoyers besser beurteilen können.
Aber wenn dem wirklich so sein sollte, wäre das meiner Meinung nach ein Lapsus.

Die Benennung der Motivlage eines Angeklagten gehört für mich selbstverständlich zur Vollständigkeit eines Plädoyers der Staatsanwaltschaft.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 18:54
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Meinst Du damit, es sei das Motiv für den Sebastian T. unterstellten Mord nicht benannt worden?
Zumindest nicht konkret, eher angedeutet. Es war klar auf was er jeweils hinauswollte, aber er hat es nicht wirklich ausgesprochen. Ist ja an sich auch seine Sache, man braucht ja gar kein Motiv.

Aber ich finde die Verteidigung kann es dann auch schwammiger aussprechen. Zumal es wie gesagt klar war, auf was Rick hinauswollte. Sie haben es sich halt so aufgeteilt. Baumgärtl spricht über Verena und Frank über Lea und Adrian M. Das waren ja auch die Säulen des Staatsanwalts.

Wüsste jetzt nicht, dass man gesetzlich oder moralisch verpflichtet wäre, eine Sache zu behandeln, wo man weiß, dass die ohnehin keinen Anklang finden würde. Noch dazu wenn man eben wieder niedergemacht wurde, dass man von dieser Taktik nicht ablässt. Insofern fand ich das eigentlich legitim wie es gemacht wurde, es kam alles irgendwie dran.

Und es wurde ja ausdrücklich gesagt, dass man eigentlich gar nicht richtig plädieren will. Da war ich ehrlich gesagt, auch wieder ein bisschen verwundert, dass das so viele vor den Kopf gestoßen hat. Ich kann schon durchaus verstehen, dass das mit dem Ansprechen der Mail und dass sich das bei dem Gericht nicht lohnt, nicht jedermanns Stil ist und gefallen findet, das muss man auch nicht erwarten.

Jedoch finde ich es irgendwo folgerichtig. Wenn man die ganze Zeit in der Presse betont, dass sich STA und Gericht abgesprochen haben und das Urteil nicht hier gesprochen wird, kann man nicht vor Gericht dann „betteln“ gehen, finde ich. Wäre ja sogar fast dem Staatsanwalt gegenüber dann unfair, wenn man das Gericht ausklammern würde.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 19:13
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 09.03.2024:ST war laut Fiedler von Stress zuhause geplagt, in den Wochen vor der Tat war sein Pornokonsum extrem hoch, auch seien die Suchbegriffe wie „Vergewaltigung“, „Lostpants“ etc. nicht normal. Außerdem trug er einen intensiven Wunsch mit sich „Er hat sich sehr nach Nähe zu einer Frau gesehnt.“

So sah er Hanna, deren Defekte Hose dem Angeklagten Blick auf ihren String und ihr freies Gesäß gab. Er verfolgte sie.
Also ausgesprochen wurde es jetzt zumindest lt. deinem Bericht nicht @fassbinder1925 aber ich glaube jeder der 1 und 1 zusammenzählen kann weiß, dass das auf sexuelle Motiv abzielt. Zusätzlich kommt das noch das Quali Merkmal für den Vorwurf Mord in Form von dieser Äußerung:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 09.03.2024:Um sich der Bewusstlosen oder bewusstseinsgetrübten zu entledigen, entsorgte er sie in dem Bärbach wobei er gewollt hat, dass diese ertrinkt oder er es zumindest in Kauf nahm.

Fiedler sagt, der erste Angriff sei rechtlich als gefährliche Körperverletzung zu werten (224 StGB) wobei die Varianten 2 und 5 erfüllt sind. Das Verbringen in den Bach sei dann als Mord zur Verdeckung zu werten.
Als ich finde das Motiv an sich gut wiedergegeben. @Tiergarten


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 19:15
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Also ausgesprochen wurde es jetzt zumindest lt. deinem Bericht nicht @fassbinder1925 aber ich glaube jeder der 1 und 1 zusammenzählen kann weiß, dass das auf sexuelle Motiv abzielt. Zusätzlich kommt das noch das Quali Merkmal für den Vorwurf Mord in Form von dieser Äußerung:
Sag ich ja, man kann es sich zusammenreimen. Aber auf mich hat es so gewirkt, als sollte es ein bisschen umschifft werden.


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14.03.2024 um 19:16
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Und es wurde ja ausdrücklich gesagt, dass man eigentlich gar nicht richtig plädieren will. Da war ich ehrlich gesagt, auch wieder ein bisschen verwundert, dass das so viele vor den Kopf gestoßen hat.
Dazu nur eine Anmerkung: Wie müssen solche Einstellungen und Aussagen wohl auf die Eltern von Hanna wirken?

Der Vater und die Mutter nehmen die Qual auf sich, den Prozess zu verfolgen in der Hoffnung, die Wahrheit über die Umstände des Todes ihrer Tochter zu erfahren.

Und dann am Ende, als es um die Zusammenfassung der Erkenntnisse und verschiedenen Einschätzungen in den Plädoyers geht, sagt die eine Seite, dass man „eigentlich gar nicht richtig plädieren will“ - also den Eltern und der Öffentlichkeit die eigene Sichtweise am liebsten vorenthalten möchte?

Ich finde das hanebüchen, gelinde gesagt.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 19:17
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Ich finde, eine Thematik, die zentralen Raum im Prozess einnahm, muss ihren Niederschlag auch in den abschließenden Statements finden - zumindest in Kurzform. So jedenfalls entstand aus meiner Sicht der Eindruck, dass für die Verteidigung das Unfallthema zu einer inhaltlich völlig belanglosen Randerscheinung mutiert war. Und das wirft die Frage auf, aus welchen Motiven das geschah.
Das Motiv ist hier doch ausreichend dargelegt worden.

Durch die Ablehnung der entsprechenden Beweisanträge durch das Gericht muss man mit dem leben, was in die Beweiswürdigung nun einfließt.

Natürlich könnte man nun voll auf Risiko fahren, alles andere vergessen und das Risiko einer Verurteilung in Kauf nehmen und weiter darauf bauen, dass ein Unfall vorliegt und darauf hoffen, dass der BGH feststellt, dass das Gericht die Beweisanträge zu Unrecht abgelehnt hat, die rechtliche Bewertung Rechtsfehler enthält oder der Befangenheitsantrag war doch berechtigt. Kein Verteidiger würde dieses Risiko eingehen.

Wichtig ist daher, dass auch ohne die Unfalltheorie zu zeigen, dass die Indizien einfach für eine Verurteilung nicht ausreichen. Alles andere wäre fahrlässig. Und genau das hat die Verteidigung nun getan. Sie hat darauf hingewiesen, dass die Laufroute hin zum vermeintlichen Tatort eine reine Erfindung der Ermittler ist etc.. Genaugenommen behauptet der StA auch nichts anderes, das zeigt die vielen „Könntes“. Der Phantomzeuge/das Video, der/das hier von einigen angenommen wurde, einfach nicht existiert und natürlich muss es sich auf die Problematik bzgl. der Zeugen befassen.

Die Unfalltheorie wird sicher wieder aufleben, wenn es zu einem Schuldspruch kommt und der BGH dieses Urteil aufhebt – aus welchem Grund auch immer. Dann wird mit hoher Sicherheit die Verteidigung erneut den Hydromechaniker befragen, und zwar quasi nicht zwischen Tür und Angel, wo erst kurz vor der Befragung das schriftliche Gutachten vorlag. Sie würde dann sicher die Zeit nutzen und deutlich konkretere Fragen stellen können. Z.B. wie das Opfer konkret über die Wehre gekommen sein soll, wie hoch das Wasser am Kopf solcher Wehre steht, welche Geschwindigkeit es dort besitzt, weil durch das Wehr dort der Gegendruck des Wassers entfallen ist und eine Wasserhöhe von 50cm dort kaum möglich ist). Ich denke, da muss dann der Gutachter deutlich konkreter werden als im vorliegenden Verfahren. Da wird auch das schriftliche Vorverfahren deutlich besser geführt, das fand - da das Gutachten so spät erfolgte - im diseem Verfahren nicht statt.

Aber das ist eben nicht mehr Thema des vorliegenden Prozesses.


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14.03.2024 um 19:19
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Der Vater und die Mutter nehmen die Qual auf sich, den Prozess zu verfolgen in der Hoffnung, die Wahrheit über die Umstände des Todes ihrer Tochter zu erfahren.
Aus dieser Sicht, die ich natürlich nicht als unerheblich empfinde, ist das sicher nicht schön…
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Und dann am Ende, als es um die Zusammenfassung der Erkenntnisse und verschiedenen Einschätzungen in den Plädoyers geht, sagt die eine Seite, dass man „eigentlich gar nicht richtig plädieren will“ - also den Eltern und der Öffentlichkeit die eigene Sichtweise am liebsten vorenthalten möchte?
…Aber es ist eine nicht unübliche Verhaltensweise, wenn man auf Revision abzielt und findet, dass ein Befangenheitsgesuch zu Unrecht abgewiesen wird. Gab es auch schon öfter, dass es dann bei diesem einen Satz bleibt. Und nur Freispruch gefordert wird, komplett ohne Begründung.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 19:21
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Und es wurde ja ausdrücklich gesagt, dass man eigentlich gar nicht richtig plädieren will. Da war ich ehrlich gesagt, auch wieder ein bisschen verwundert, dass das so viele vor den Kopf gestoßen hat. Ich kann schon durchaus verstehen, dass das mit dem Ansprechen der Mail und dass sich das bei dem Gericht nicht lohnt, nicht jedermanns Stil ist und gefallen findet, das muss man auch nicht erwarten.
Ist das Dein Ernst, dass Du das in Ordnung findest? Dass "es sich bei dem Gericht nicht lohnt"?
Was würdest Du denken, wie würdest Du Dich fühlen, wenn Du da als Angeklagter sitzen würdest oder als Angehöriger, der angeblich eine sechstellige Summe gelatzt hat, und dann hören würdest:" Es ist eh alles verloren, hier können wir eh keinen Blumentopf gewinnen?

Der Befangenheitsantrag richtete sich gegen die drei Berufsrichter. Selbst wenn man nach der schriftlichen Begründung zum Befangenheitsantrag immer noch mein, diese drei seien voreingenommen und hätten ihr Urteil schon gefällt, würde absolut reichen, mit den Plädoyer die zwei Schöffenrichter mit Argumenten zu überzeugen, damit es für eine Freispruch reicht.

Es ist in meinen Augen auch fahrlässig und unverantwortlich für einen Strafverteidiger, den Angeklagten quasi auf die nächste Instanz zu vertrösten: "Ach komm, hier lohnt sich der Aufwand eines Plädoyers nicht, aber warte ab, wir reichen Revision ein und dann werden die Karten noch mal ganz neu gemischt!"
Ob einem Revisionsantrag überhaupt stattgegeben wird, ist für niemanden abzusehen. Frau Rick scheint anderer Meinung zu sein, als die 2. Jugendkammer. Ihre Verteidigerkollegen hatten sich schon vor deren Entscheidung eher verhalten zu den Erfolgsaussichten, die sie für den Antrag sehen, geäußert. So eindeutig und trockenen Tücher, wie sie tut, wird die Sache also nicht sein.
In meinen Augen hätte sie die ein oder zwei Tage, die sie die Ausarbeitung eines ausführlichen Plädoyers im Vergleich zu dieser lächerlichen Stichpunkteliste vielleicht gekostet hätten, noch investieren müssen, einfach schon aus Sorgfaltspflicht ihrem Mandanten gegenüber und damit alles nur mögliche für seine Verteidigung getan worden ist.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Und ich hatte immer gedacht, in solchen Schlussbeiträgen bringt man etwas total auf den Punkt, statt bloß mit dem Zaunpfahl zu winken.
Ich gehe da 100% mit. Ich empfinde dieses Verhalten einfach nur als absolut unangemessen. In meinen Augen hat die hier fahrlässig die Möglichkeit weggeworfen, noch einmal alles aus Sicht der Verteidigung zusammenzufassen und stringent darzulegen, warum sie was wie sehen.
Wenn sie wirklich noch von der Unfalltheorie überzeugt ist, wie sie es durch die Beweisanträge ja zumindest versucht hat, aussehen zu lassen, dann hätte sie ausführlich darlegen können (und meiner Meinung nach auch müssen, im Sinne ihrer Pflicht gegenüber ihrem Mandanten), warum sie das nach wie vor für möglich hält.

Offenbar haben sich die drei Verteidiger ja die Themen aufgeteilt. Wenn jemand in einer Gruppenarbeit, die am Ende als Gesamtheit bewertet wird, so etwas als "seinen Anteil" abliefern würde, wären die anderen zurecht sauer. Die Rekonstruktion der Joggingroute, des Tatgeschehens und damit auch die Unfallfrage waren ein sehr zentrales Thema im Prozess. Die Themen der anderen beiden Verteidiger waren in meinen Augen eher zweitrangig für die Plädoyers und dann stellt sich derjenige, der den Hauptteil übernommen hat hin und sagt: "Ich mach's kurz, lohnt sich doch eh nicht, sich hier besondere Mühe zu geben!"

Ich finde das Benehmen unfassbar und zwar in erster Linie gegenüber dem Mandanten, aber auch den beiden Verteidigerkollegen, gegenüber den Richtern (die es nicht lohnen!), aber auch, wie @Tiergarten schreibt, den Eltern von Hanna gegenüber, die in dem Prozess aufgrund der Winkelzüge der Verteidigung einiges Ertragen mussten. Und nicht zuletzt auch den Eltern des Angeklagten gegenüber die für diesen Auftritt ja offensichtlich bezahlt haben.


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14.03.2024 um 19:26
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ist das Dein Ernst, dass Du das in Ordnung findest? Dass "es sich bei dem Gericht nicht lohnt"?
Was würdest Du denken, wie würdest Du Dich fühlen, wenn Du da als Angeklagter sitzen würdest oder als Angehöriger, der angeblich eine sechstellige Summe gelatzt hat, und dann hören würdest:" Es ist eh alles verloren, hier können wir eh keinen Blumentopf gewinnen?
Es geht nicht darum, ob ich es in Ordnung finde.

Ich habe ja erklärt, warum ich es folgerichtig finde. Wobei es natürlich ein Argument ist, dass in dem Fall nur die Berufsrichter abgelehnt wurden. Aber Rick hat das nicht erfunden, wie ich oben geschrieben habe. Das gab es schon oft.

Was den Mandanten angeht, kann man sich sicher sein, dass das mit dem Mandanten besprochen wurde, auch wenn ein Anwalt ohnehin nicht weisungsgebunden ist.

Das Gleiche dürfte auch für die Kollegen gelten. Wären sie mit ihrer Rolle nicht einverstanden gewesen, ich finde deren Rollen im Plädoyer sehr wohl tragend, hätten sie es abgelehnt ein gemeinsames Plädoyer zu halten.


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14.03.2024 um 19:52
@fassbinder1925

Und in Wirklichkeit hat sie auch ein Plädoyer gehalten und zwar eins, wo sie alles auf den Punkt brachte ohne viel drumherum. So kam der Ausdruck, dass der Weg, den der Angeklagte gelaufen ist nur eine Fantasie der Ermittler sei, doch von ihr oder? Wenn man die vielen könntes der StA interpretiert, scheint das ja nun wahrscheinlich zu stimmen.


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14.03.2024 um 20:02
Nochmal bemerkt: S.T. hat, als er Lost Pants gegoogelt hat, einen Sportbekleidungshersteller gegoogelt! Lost ist ein Modemarke


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14.03.2024 um 20:10
Zitat von BurghausenBurghausen schrieb:Nochmal bemerkt: S.T. hat, als er Lost Pants gegoogelt hat, einen Sportbekleidungshersteller gegoogelt! Lost ist ein Modemarke
Das wissen wir nicht so genau, er könnte diesen Suchbegriff auch im Suchfeld eines Porno Portals eingegeben haben.


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14.03.2024 um 20:11
Zitat von BurghausenBurghausen schrieb:Nochmal bemerkt: S.T. hat, als er Lost Pants gegoogelt hat, einen Sportbekleidungshersteller gegoogelt! Lost ist ein Modemarke
Ja, zumindest ist er da auf jeden Fall rausgekommen, ich hätte auch noch von keinem solchen Fetisch gehört. Beziehungsweise es wird so voyeuristische Videos geben, aber ob die so heißen und ob man es da bei einer Google-Suche belässt, sei mal dahingestellt. Aber normal ist das nicht, laut Staatsanwaltschaft Traunstein. Und auf jeden Fall ein perfektes Puzzlestück, bei einem Opfer dass eine beschädigte Hose hat.

Das sind halt so Argumentationen , wo ich immer meine, ob man sich damit einen Gefallen tut.


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14.03.2024 um 20:12
Zitat von ManateeManatee schrieb:Das wissen wir nicht so genau, er könnte diesen Suchbegriff auch im Suchfeld eines Porno Portals eingegeben haben.
Dann kommst du aber nicht bei Hosen raus und das war in diesem Fall so.


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14.03.2024 um 20:53
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ist das Dein Ernst, dass Du das in Ordnung findest? Dass "es sich bei dem Gericht nicht lohnt"?
Was würdest Du denken, wie würdest Du Dich fühlen, wenn Du da als Angeklagter sitzen würdest oder als Angehöriger, der angeblich eine sechstellige Summe gelatzt hat, und dann hören würdest:" Es ist eh alles verloren, hier können wir eh keinen Blumentopf gewinnen?
Sei mir nicht böse, aber langsam wird es auch unglaubwürdig. Dich hat es bisher nirgends interessiert, wie sich der Angeklagte fühlt - im Gegenteil, Du hast keine Gelegenheit ausgelassen, um Deine persönliche Meinung über ihn als "Täter" auszubreiten und sein aus Deiner Sicht pathologisches Verhalten vollumfänglich zu analysieren.

Und jetzt bringst Du seine Gefühle ins Spiel, nur um eine Rechtfertigung dafür zu haben, auch Frau Rick anprangern?
Sie hat mit ihm sicher darüber gesprochen, wie sie vorgehen will. Sie hat das Standard-Plädoyer den anderen beiden Anwälten überlassen und selbst noch zum Schluss die Unstimmigkeiten und Widersprüche zusammengefasst. Sie konnte ihrem Mandanten wenig Hoffnung machen, und so hat sie letztendlich auch agiert.

Aus ihrer Sicht ist ihr Mandant unschuldig - und sie ist nicht dafür zuständig, auszuloten, mit weichem Plädoyer sie Hannas Eltern am meisten gerecht werden kann - so hart das klingt. Zumal es völlig vermessen ist, zu denken, dass sie irgendetwas in ihrem Plädoyer sagen könnte, das den Schmerz weniger schlimm erscheinen lassen kann.


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