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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.378 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

28.02.2024 um 18:35
Zitat von LentoLento schrieb:Ich denke, wenn man das nüchtern betrachtet, hätte eigentlich dem Ablehnungsantrag stattgegeben werden müssen.
Ganz genau. Dazu auch die Einschätzung einer Anwältin, die nicht nur in Traunstein unterwegs ist:
Rick lässt sich offenkundig nicht entmutigen von der Ablehnung ihres Antrags und spricht von einer "Traunsteiner" Rechtsauffassung. Sie kündigt bereits die Revision an. "Dass Erörterungsgespräche ohne Beteiligung der Verteidigung geführt werden dürfen, wenn danach ein Hinweis erteilt wird, wird der Bundesgerichtshof aller Voraussicht nach nicht teilen", so Rick zur AZ.
Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/fall-hanna-verteidigerin-nicht-aufmerksam-entscheidung-zur-befangenheit-im-hanna-prozess-art-962854


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

28.02.2024 um 18:46
Zitat von LanzaLanza schrieb:Ganz genau. Dazu auch die Einschätzung einer Anwältin, die nicht nur in Traunstein unterwegs ist:
Das Interssante ist ja auch, dass der Hinweis gar nicht auf Grund des Gespräches erfolgte - wie es @Rick_Blaine vermutet hatte, sondern nach der Pressemitteilung nur auf Grund eines Gespräch der Sitzungsvertreter erfolgte:
Zur Begründung ihrer Entscheidung hat die 1. Jugendkammer ausgeführt, dass sowohl aufgrund des Kontexts des Email-Verkehrs als auch aufgrund des weiteren Verfahrensgangs – die Vorsitzende Richterin erteilte in der nächsten Hauptverhandlung einen rechtlichen Hinweis, der im Wesentlichen den Inhalt derrechtlichen Erörterungen zwischen ihr und dem Sitzungsvertreter wiederholte – eineBesorgnis der Befangenheit nicht besteht.
Quelle: https://www.justiz.bayern.de/media/images/behoerden-und-gerichte/landgerichte/traunstein/pressemitteilung_vom_28.02.2024_im_verfahren_gegen_sebastian_t._wegen_mordes__eiskeller-fall_.pdf



Also Pustekuchen, der Hinweis hatte nichts mit der Rechtswürdigung zwischen StA und Aßbichler zu tun, wie hier ständig angenommen wurde. Der rechtliche Hinweis beruhte einzig und allein auf eine rechtliche Würdigung zwischen ihr und den anderen Sitzungsvertretern, sprich des übrigen Gerichts. Kein Wunder, dass ich in diesem Hinweis in keiner Weise das Gespräch zwischen Aßbichler und StA wiedererkannt hatte.

Wie gesagt, ich hoffen noch, dass das mit Pragmatismus in einer extremen Form zu tun hat (s.o.).


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

28.02.2024 um 18:48
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Das denke ich auch nicht. Hier wird mir nur manchmal zu sehr in Schwarz-Weiß gedacht.
Dich meinte ich damit auch gar nicht. Im Gegenteil, ich finde Deine Meinungsäußerungen hier immer sehr differenziert und von uns allen bist mit Sicherheit derjenige, der am ehesten etwas mit Bezug zu diesem Prozess beurteilen kann, denn schließlich warst Du im Gegensatz zu uns bei einer ganzen Reihe von Verhandungstagen vor Ort.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Denn grundsätzlich ist es ja durchaus so, dass der BGH schon genug Urteile wegen zu Unrecht abgelehnter Befangenheitsanträge kassiert hat. Letztendlich wissen wir ja immer noch nicht, was stand in der E-Mail und wie wurde der Antrag genau begründet und mit welcher genauen Begründung wurde er abgelehnt.
Das stimmt schon. Mein Kommentar bezog sich eben auch eher auf Statements hier im Thread, die schon abgegeben wurden, noch bevor überhaupt eine Entscheidung gefallen war. Und da war teilweise durchaus so ein Tenor rauszuhören wie "Die entscheidenden Richter werden sich hüten, sich selber Extra-Arbeit aufzuhalen." und " Die werden ihrer Kollegin und Freundin Jaquu schon nicht auf die Füße treten wollen!"

Das kling für mich eben schon recht naiv, denn schließlich müssen diese Richter auch begründen, warum der Antrag angelehnt wird. Und "Wir sehen das keine Befangenheit." ist da eben keine ausreichende Begründung.

Ein ähnlicher Tenor kommt doch hier wieder durch:
Zitat von LentoLento schrieb:Ich denke, dass da bei der jetzigen Entscheidung auch Pragmatismus mitgespielt hat, denn ich macht ein komplettes Aufrollen im Moment wirklich Sinn, wenn es zu einem Freispruch kommt? Dass sich weder StA noch Aßbichler in irgendeiner Form professionell verhalten hat, sieht doch auch hier niemand, in Wirklichkeit steckt hinter dem Mailverkehr eine große Dummheit. Aßbichler hätte wissen müssen, dass auch die StA einfach nur Prozessbeteiligter ist, der eben nicht bevorzugt behandelt werden darf. Und natürlich kann man bevorzugte Behandlung nicht durch rechtliche Hinweise kompensieren, den anderen Beteiligten muss dann ebenfalls entsprechende Hilfen zukommen lassen, wenn sie sich an die Vorsitzende wenden (s.o.) . Soll eine solch vollkommen fehlende Professionalität ein Verfahren zum Neuaufrollen bringen, wenn es fast am Ende steht und ein Freispruch wahrscheinlich ist?
Ich weiß nicht, wie man auf die Idee kommt, die Richter hätten sich gesagt: "Ach bevor wir das zu diesem Zeitpunkt alles wieder aufrollen, warten wir mal lieber ab, was rauskommt. Vielleicht gibt's ja eh einen Freispruch, dann hätten wir den Prozess ganz umsonst noch mal von vorne aufrollen müssen. Lieber abwarten, notfalls soll Angeklagte dann halt in Revision gehen."

Ich finde es fast schon beleidigend, wie hier manche Schreiber denken, wie schlecht, fahrlässig, willkürlich und selbstherrlich Richter ihren Job machen. Natürlich kann ein Richter eine Entscheidung treffen, die später eine Revisionsgericht aufhebt und die von einem anderen Gericht dann anders ausfällt. Aber so zu tun, als hätte der erste Richter einfach aus Faulheit, Ignoranz, Voreingenommenheit, Fetternwirtschaft oder Willkür ein falsches Urteil gefällt, trifft es eigentlich nie.
Es verkennt eben auch, dass nicht ein Richter so ein Urteil fällt, sondern fünf Personen gemeinsam. Es verkennt, dass jeder Richter weiß, dass es Rechtsmittel gibt, so ein Urteil überprüfen zu lassen. Und es verkennt auch, dass die allermeisten Richter sich sehr sehr viel Mühe geben ein möglichst gerechtes Urteil zu finden und das auch für alle nachvollziehbar zu begründen.

Hier sitzen offenbar oft Leute hinterm Bildschirm, die alle Richter für korrupt, faul und von Sympathie und Antipathie geleitet halten, für die Staatsanwälte nur darauf aus sind, irgendwen verknacken zu lassen, egal wen und für die die Gutachter prinzipiell schlampig arbeiten, sich auf ihrem Fachgebiet nicht auskennen und generell die wichtigsten und banalsten Aspekt vergessen im Gutachten zu berücksichtigen.


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28.02.2024 um 19:01
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ich weiß nicht, wie man auf die Idee kommt, die Richter hätten sich gesagt: "Ach bevor wir das zu diesem Zeitpunkt alles wieder aufrollen, warten wir mal lieber ab, was rauskommt. Vielleicht gibt's ja eh einen Freispruch, dann hätten wir den Prozess ganz umsonst noch mal von vorne aufrollen müssen. Lieber abwarten, notfalls soll Angeklagte dann halt in Revision gehen."
Naja, ich denke, ein Gericht kann die Wahrscheinlichkeit eines Freispruches schon einschätzen. Das erfolgt ja hier schon, viele hoffen auf einen Zeugen, der den Angeklagten wirklich am Tatort gesehen hat, aber kein Prozessbeobachter hat so etwas berichtet. @Palio würde sogar die Anklage selber schon als willkürlich ansehen , wenn es einen solchen nicht gibt, weil die Indizienlage von Anfang an dann viel zu dünn gewesen wäre. Es geht hier auch nicht um Faulheit, sondern um einen Abwägung, was in so einem Fall das Beste für alle wäre.

Und was meinst Du denn, wäre es besser, alles würde von vorn aufgerollt werden oder der Angeklagte wird in ca. 14 Tagen freigesprochen?

Ja, das ist halt meine Idee um diese Sache gerade noch zu rechtfertigen, ansonsten gehe in Wirklichkeit da mit Frau Rick vollkommen konform, zumal - wie wir nun wissen - der rechtliche Hinweis nicht die Bohne etwas mit dem Gespräch zwischen StA/Aßbichler zu tun hatte, denn da ging es konkret um die Bewertung der Aussage des Knastzeugen.


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28.02.2024 um 19:06
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Ein ähnlicher Tenor kommt doch hier wieder durch:
Eine neutrale Einschätzung eines Juristen mit Staatsexamen kam hier zu einer ähnlichen Einschätzung:
War das ein Versehen?

Dürr: Irgendjemand muss aufs Knöpfchen gedrückt haben. Überraschend ist dieser E-Mail-Austausch allemal. Jedenfalls: Duzen, einander kennen, ja, das ist an der Tagesordnung. Den Verfahrensstand erörtern, rechtlich würdigen, ja, auch das. Aber dann macht man das mit allen Prozessbeteiligten, im Rechtsgespräch oder während der Verhandlung. Die Abstimmung nur unter Staatsanwaltschaft und Gericht hat ein Geschmäckle.
Quelle: https://www.ippen.media/netzwerk/lokales/bayern/droht-aschauer-mordprozess-der-neustart-exklusiv-interview-mit-anwalt-peter-duerr-92850781.html


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28.02.2024 um 19:08
Zitat von LentoLento schrieb:a, das ist halt meine Idee um diese Sache gerade noch zu rechtfertigen, ansonsten gehe in Wirklichkeit da mit Frau Rick vollkommen konform, zumal - wie wir nun wissen - der rechtliche Hinweis nicht die Bohne etwas mit dem Gespräch zwischen StA/Aßbichler zu tun hatte, denn da ging es konkret um die Bewertung der Aussage des Knastzeugen.
Irgendwie ist da jetzt offenbar was an mir vorbei gegangen...

Ich kenne den Zusammenhang der Email-Korrespondenz nicht, aber vielleicht könntest Du die Stelle, wo man das nachlesen kann, noch mal verlinken. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass das jetzt veröffentlicht wurde.


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28.02.2024 um 19:16
Zitat von LanzaLanza schrieb:Eine neutrale Einschätzung eines Juristen mit Staatsexamen kam hier zu einer ähnlichen Einschätzung:
Ich hatte Dir doch schon hier geschrieben, dass Du Doch nicht immer so von Berufsbezeichnungen, Professionen und Uni-Abschlüssen und Staatexamina blenden lassen solltest:
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Du solltest Dich nicht immer so von Berufsbezeichungen beeindrucken lassen.
Es hat sich ja jetzt auch herausgestellt, dass er mit seiner Einschätzung daneben lag, denn der Antrag ist ja entgegen seiner Prognose, abgelehnt worden.

Und nebenbei: ein Geschmäckle ist halt etwas anderes als ein Rechtsfehler oder eine unerlaubte Absprache. Ein "Geschmäckle" dürfte deshalb als Begründung in einem Revisionsantrag eher sehr bescheidene Aussichten auf Erfolg haben.


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28.02.2024 um 19:17
Zitat von LanzaLanza schrieb:Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/fall-hanna-verteidigerin-nicht-aufmerksam-entscheidung-zur-befangenheit-im-hanna-prozess-art-962854
Das Interessante aus dem Artikel ist für mich nicht, was Frau Rick von sich gibt, sondern das hier:
Es dürfte auch kein Zufall sein, dass Rick den Antrag allein unterschrieben hatte. Die Pflichtverteidiger Harald Baumgärtl und Markus Frank hatten den Brief eben nicht unterzeichnet.
Mit deiner Einschätzung hast du mMn. recht
@cododerdritte
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und man muss bei der Deutung eben auch noch die Sachzwänge berücksichtigen, die er bei seiner Aussage im Nacken hatte. Als Verteidiger des Angeklagten steht er ja zwangsläufig auf der gleichen Seite wie Rick. Egal was er von dem Antrag und seinen Chancen hält, er könnte sich auf keinen Fall hinstellen und sagen, dass er den Antrag für aussichtslos und reine heiße Luft hält



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28.02.2024 um 19:35
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Es hat sich ja jetzt auch herausgestellt, dass er mit seiner Einschätzung daneben lag, denn der Antrag ist ja entgegen seiner Prognose, abgelehnt worden.
Naja, Herr Dürr hat sicher angenommen, dass sich das Gericht mit der Korrespondenz zwischen StA und Aßbichler an der Verhandlung vorbei beschäftigt.

Aber interessanterweise hat laut Pressemitteilung das auch nicht, sondern sich auf den rechtlichen Hinweis gestürzt. Natürlich ist an so einem Hinweis nichts auszusetzen, wenn es sich um ein Gespräch innerhalb der Kammer handelt. Aber mein Deutschlehrer hätte bzgl. den eigentlichen Gründen des Befangenheitsantrages, wegen der vollkommen fehlenden konkreten Bewertung des Email-Verkehrs (außer reinen Floskeln), gesagt „Thema verfehlt“.

Aber hier scheint vielen eine dürftige Pressemitteilung zu reichen. Gut, jedem seine Justiz die er verdient.

Wie gesagt, ich hoffe noch, dass es auf einem Pragmatismus basiert, der alle Seiten gesehen hat und glaubt, dass das für alle Seiten das Beste ist. Wie gesagt, deem kann ich durchaus auch etwas abgewinnen. Wie heißt es so schön, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Wobei ich da an die Opferfamilie denke, denn letzteres hätte ein Neuaufrollen die Folge. Die pragmatische Lösung wäre aber nur im Fall eines Freispruches vertretbar.


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28.02.2024 um 19:39
Zitat von PalioPalio schrieb:Das Interessante aus dem Artikel ist für mich nicht, was Frau Rick von sich gibt, sondern das hier:


Es dürfte auch kein Zufall sein, dass Rick den Antrag allein unterschrieben hatte. Die Pflichtverteidiger Harald Baumgärtl und Markus Frank hatten den Brief eben nicht unterzeichnet.
Hier gibs zu dieser Thematik sogar noch glasklareres Pulver:
„Es ist eine Entscheidung des Gerichts - und die hat man in einem rechtsstaatlichen Verfahren zu akzeptieren“, äußerte Rechtsanwalt Harald Baumgärtl am Mittwoch zur Ablehnung des Befangenheitsantrags.
Klar, formal daccord. Aber halte ich dann nicht einfach als PV mal die Fr. ? Wenn gerade die WV in der anderen Zeitung was anderes sagt.

Quelle: https://www.tz.de/bayern/antrag-der-verteidigung-abgelehnt-hanna-prozess-geht-weiter-was-jetzt-ansteht-92860264.html

Meine Meinung zu Baumgärtl und dass dieser schlecht für den TV ist, habe ich ja mehrfach kundgetan. Gut täte dieser vermutlich wenn er diesen PV jetzt rausschmeißt. Das müsste doch gehen?

Oder er gibt alles zu und vermeidet Kosten für die WV. Aber wenn er selbst weiss, dass er unschuldig ist, sollte PV Baumgärtl jetzt "fliegen".

Aber das ist auch nur wieder meine Meinung und keine Prognose.


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28.02.2024 um 19:53
Zitat von LentoLento schrieb:Das Interssante ist ja auch, dass der Hinweis gar nicht auf Grund des Gespräches erfolgte - wie es @Rick_Blaine vermutet hatte, sondern nach der Pressemitteilung nur auf Grund eines Gespräch der Sitzungsvertreter erfolgte:
Zitat von LentoLento schrieb:zumal - wie wir nun wissen - der rechtliche Hinweis nicht die Bohne etwas mit dem Gespräch zwischen StA/Aßbichler zu tun hatte,
Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe, aber - gemeint ist hier in der Pressemitteilung der Sitzungsvertreter der Staatsanwaltschaft:
... die Vorsitzende Richterin erteilte in der nächsten Hauptverhandlung einen rechtlichen Hinweis, der im Wesentlichen den Inhalt der rechtlichen Erörterungen zwischen ihr und dem Sitzungsvertreter wiederholte – eine Besorgnis der Befangenheit nicht besteht.
______________
Zitat von LanzaLanza schrieb:Meine Meinung zu Baumgärtl und dass dieser schlecht für den TV ist
Der kann meiner Meinung nach die Sachlage einfach nur richtig einschätzen. Wenn er sich aufgrund der Aktenlage und Beweiserhebung (oder vielleicht sogar der Aussage seines Mandanten ihm gegenüber) denken kann, dass sein Mandant schuldig ist und die Beweislage ausreicht, was sollen dann diese redundanten und sinnlosen Beweisanträge?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

28.02.2024 um 20:07
Nach der negativen Entscheidung zum Befangenheitsantrag von RAin Rick, und allein von ihr unterschrieben, wie wir jetzt wissen, stellte ich mir dir Frage, warum eigentlich das LG Traunstein, liegt doch auf der anderen Seite des Chiemsees.

Traunstein ist - erst seit zehn Jahren - das Behördenzentrum für eine Region mit 800.000 Menschen, in Traunstein selbst leben ca. 21.000 davon.

Was ich nicht herausfinden konnte, ob das LG neu in 2013 etabliert wurde. Kann ja auch so oder so gesehen werden, kommt immer auf die dort entscheidenden Menschen an.

Trotzdem fand ich den Antrag von Rick gerechtfertigt und wundere mich etwas über die Ablehnung, die juristische Begründung dazu.
Zum 1. September 2013 wurde die Stadt Traunstein von der Landesplanung als Oberzentrum eingestuft. Damit ist die Stadt nun als Behörden- und Bildungszentrum für die umliegenden Mittel- und Unterzentren zuständig. Der Zuständigkeitsbereich umfasst die Landkreise Traunstein, Berchtesgadener Land, Altötting, Mühldorf und Teile des Landkreises Rosenheim. 2016 überschritt die Stadt erstmals die Grenze von 20.000 Einwohnern und wurde damit von der Klein- zur Mittelstadt.
Quelle: Wikipedia: Traunstein


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28.02.2024 um 20:12
Zitat von PalioPalio schrieb:Der kann meiner Meinung nach die Sachlage einfach nur richtig einschätzen.
Aufgreifend @CharliesEngel Bericht hat sich dieser vermutlich nur sehr schön auch in Traunstein "eingenistet"

Bekommt der nicht regelmäßig PVs dort? Gibt es da eine Statistik ?


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28.02.2024 um 20:30
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Dich meinte ich damit auch gar nicht
Ich habe mich auch nicht angesprochen gefühlt, aber irgendwo muss ich daraus zitieren:)
Zitat von PalioPalio schrieb:Der kann meiner Meinung nach die Sachlage einfach nur richtig einschätzen. Wenn er sich aufgrund der Aktenlage und Beweiserhebung (oder vielleicht sogar der Aussage seines Mandanten ihm gegenüber) denken kann, dass sein Mandant schuldig ist und die Beweislage ausreicht, was sollen dann diese redundanten und sinnlosen Beweisanträge?
Das ist aber auch wieder eine Argumentation mit der ich mich schwer tue. Erstmal die Aussage, dass er denkt dass sein Mandant schuldig ist. Ich weiß zwar, auf welche Diskussion oder Überlegung du dich damit beziehst und dennoch ist es praktisch ihm ins Gehirn gelegt, dass er denkt dass sein Mandant schuldig ist. Das weiß man nicht, auch nicht weil er passiv ist. Und das muss ja nicht sein, wenn ihr über die Beteiligung am BA von Baumgärtl diskutiert, dabei nochmal die Schuld bekräftigen, das kann man doch separat diskutieren. Ist doch der gemeinsam Diskussion wieder nicht zuträglich.

Und sind wir mal ehrlich, auch ich wette er wäre auch so nicht viel anders. Ich gehöre zwar nicht zu den Leuten, die denken, dass die zwei PV Dorfdeppen sind und mit den Richtern schon die Verurteilung feiern, aber jeder weiß wie das mit den Pflichtmandaten in so kleinen Gerichtsbezirken läuft. Da darfst du nicht unbequem sein und das ist auch keine Verschwörungstheorie.

Ich glaube auch nicht, dass eine Frau Rick sich so für den Angeklagten leidenschaftlich reinhängen würde, wenn sie jetzt auf der Anderen Seite sitzen würde, weil sie sich vor 25 Jahren für die Justiz entschieden hätte. Aber glaubt ihr wirklich die Pflichtverteidiger würden genau das Gleiche Verhalten an den Tag legen, wenn die ihre Kanzlei in München hätten, von der Familie engagiert wurden und das gleiche Honorar bekommen?

Oder glaubt ihr ein Holderle würde genauso über die Beweisanträge von Rick urteilen, wenn die in einem Verfahren wären, in dem eine gemeinschaftliche Tat verhandelt werden würde und er hat den einen Angeklagten und sie den Anderen und sie haben beide das gleiche Ziel. Wohl kaum.

Da muss ich einen Vergleich bringen. Es wurde hier ja öfter mal spöttisch gesagt, der Angeklagte müsste ja mit den Indizien der größte Pechvogel der Welt sein. Ich muss sagen, er muss auch ein Pechvogel sein, wenn er zwei Pflichtverteidiger hat, die alles richtig einschätzen und die Besten sind und dann kommt seine Familie und bringt eine Anwältin die nur Müll daherredet und von nichts eine Ahnung hat.
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Was ich nicht herausfinden konnte, ob das LG neu in 2013 etabliert wurde. Kann ja auch so oder so gesehen werden, kommt immer auf die dort entscheidenden Menschen an.
Das LG gibt es schon ewig. Rosenheim hatte nie ein Landgericht, zumindest die Letzten 50 Jahre nicht, obwohl es das Vierfache an Einwohnern hat und es ist ja schon noch näher an Traunstein als an München. Vielleicht war Traunstein früher einfach bedeutender. Oder weil es ja mittig liegt. Burghausen wäre von Rosenheim schon sehr weit weg.


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28.02.2024 um 20:37
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe, aber - gemeint ist hier in der Pressemitteilung der Sitzungsvertreter der Staatsanwaltschaft:
Sorry, das habe ich doch falsch gelesen, aber egal, ich schließe mich Dürr an. Ich habe das schon nur zu genüge begründet. Ich denke, als nächstes sollte Frau Rick auf so einen Gespräch mit der Richterin bestehen. Denn sie darf sich ja sicher nun auch von ihr beim Schlussplädoyer beraten lassen.

Aber wo zu so etwas führen kann, dürftest Du sicher ganz genau wissen. Denn ob ein solcher Mailverkehr wirklich zu einen solchen rechtlichen Hinweis führt, ist den beteilgten Personen überlassen. Ob wirlklich der rechtliche Hinweis auf diesem Gespräch basierte, das ist auch nur der Richterin selber bekannt. Das kann man glauben oder eben auch nicht.

Fazit: Soche Gespräche zwischen des Prozessbeteigten an der Verhandlung vorbei nichts zu suchen, es sei denn, jeder Mailverkehr gelangt automatisch - ohne jedes zutun - an die Prozessbeteilgten.


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28.02.2024 um 20:51
Zitat von PalioPalio schrieb:Der kann meiner Meinung nach die Sachlage einfach nur richtig einschätzen. Wenn er sich aufgrund der Aktenlage und Beweiserhebung (oder vielleicht sogar der Aussage seines Mandanten ihm gegenüber) denken kann, dass sein Mandant schuldig ist und die Beweislage ausreicht, was sollen dann diese redundanten und sinnlosen Beweisanträge?
Sinnlose Beweisanträge? Also ich würde gerne wissen, warum - laut Frau Rick - der Hydromechaniker in seinem schriftlichen Gutachten eine Ursache für dei Kopfvereltzungen erkannt haben will, in der mündlichen Verhandlung jedoch nichts davon erwähnt hat. Und der scheint so konkret zu sein, dass sie dazu einen Rechtsmediziner befragt haben will. Meinst Du nicht, dass zumindest das durchaus ein vernünftiger Antrag ist?

Oder warum soll der sinnlos sein?


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28.02.2024 um 20:51
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Und sind wir mal ehrlich,
Ich war ehrlich. Ehrlicher geht nicht. Ich bin derzeit davon überzeugt, dass der Angeklagte das getan hat, was ihm zur Last gelegt wird, dass die Beweislage reichen wird und dass die Pflichtverteidiger einen besseren Durchblick haben als Frau Rick und dass die Versuche, den Prozess zu kippen, nicht zielführend sind.

Wenn ich mich deiner relativierenden Meinung anschließen würde, dann wäre ich unehrlich.


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28.02.2024 um 20:58
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich war ehrlich. Ehrlicher geht nicht. Ich bin derzeit davon überzeugt, dass der Angeklagte das getan hat, was ihm zur Last gelegt wird, dass die Beweislage reichen wird und dass die Pflichtverteidiger einen besseren Durchblick haben als Frau Rick und dass die Versuche, den Prozess zu kippen, nicht zielführend sind.
Kennst Du schon den bisher unsichtbaren Tatortzeugen oder worauf beruht Deine Sichtweise? Vor einiger Zeit hast Du sogar noch gemeint, dass ohne einen solchen Zeugen die Anklage nicht erfolgt sein dürfte. Was macht Dich nun so sicher, dass es nun sogar zur "Überzeugung" wurde?


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28.02.2024 um 21:12
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich war ehrlich. Ehrlicher geht nicht. Ich bin derzeit davon überzeugt, dass der Angeklagte das getan hat, was ihm zur Last gelegt wird, dass die Beweislage reichen wird und dass die Pflichtverteidiger einen besseren Durchblick haben als Frau Rick und dass die Versuche, den Prozess zu kippen, nicht zielführend sind.

Wenn ich mich deiner relativierenden Meinung anschließen würde, dann wäre ich unehrlich.
Was heißt relativierende Meinung ? Auf was beziehst du dich da? Wenn du damit meine Meinung zur Schuld meinst, habe ich nicht gesagt, dass du dich nicht zu deiner Meinung bekennen darfst, aber dann solltest du es als Meinung kennzeichnen. Du hast es aber so geschrieben, als wäre das sicher wie Baumgärtl zur Schuld steht und finde es eben nach wie vor nicht so sinnvoll, dein Diskussionspartner hat ja an der Stelle auch nicht extra untergebracht, dass er unschuldig ist.

Und falls du die Meinung über die Verteidiger meinst, die war auch auf meiner Seite keineswegs relativierend gedacht, sondern ich habe es schon so gemeint wie ich auch denke.

Und da denke ich eben, dass sie zwar nicht so schlimm sind wie getan wird, aber dass ihr Verhalten nicht nur daran liegt, dass sie den Angeklagten für schuldig halten. Ich habe jetzt von denen noch kein Interview gesehen, wo sie irgendwie kämpferisch oder Konfrontativ auftreten.

Damit kann man sich zwar keine absolute Meinung bilden, das sehe ich ein, aber wenn ich mich täusche, wären sie besonders mutig, weil dann wären viele Fälle nicht gekommen, die sie über einen Pflichtmandat in Traunstein bekommen haben. Und sie sind nun mal fast nur in Traunstein.

Darf ich dich was fragen? Mal angenommen der Fall wäre jetzt komplett ein Anderer und da würde er den Mandanten für nicht sicher schuldig halten. Glaubst du wirklich, er würde gegen die Traunsteiner Rechtsauffassung wettern oder lautstark das Gericht angehen? Und wenn er es tut, denkst du echt der Richter ist so sportlich, dass er ihn gleich wieder bestellt das nächste Mal? Ich traue ihm zu, dass er seine Pflicht erfüllt und vllt auch Befangenheitsantrag stellt wenn es wirklich notwendig ist, aber der redet in den Medien genauso wenn sein Mandant zu Lebenslang verurteilt wird, obwohl er Freispruch verlangt hat, wie er jetzt über die Entscheidung über den BA spricht.


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28.02.2024 um 21:15
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich war ehrlich. Ehrlicher geht nicht. Ich bin derzeit davon überzeugt, dass der Angeklagte das getan hat, was ihm zur Last gelegt wird, dass die Beweislage reichen wird und dass die Pflichtverteidiger einen besseren Durchblick haben als Frau Rick und dass die Versuche, den Prozess zu kippen, nicht zielführend sind.
Den Eindruck habe ich auch. Irgendwie wirkt es für mich leider so, als sei Frau Rick auf den schon fahrenden Zug aufgesprungen und habe da irgendwie keine Gelegenheit gehabt, sich sorgfältig in den Fall und in die zum Zeitpunkt ihres Einstiegs schon stattgefundenen Prozesstage einzuarbeiten.

Einige ihrer Beweisanträge wirken doch etwas konfus und haben sich dann rückblickend sogar zum negativen für den Angeklagten ausgewirkt.

Das Baumgärtl und sein Kollege eher ruhig sind, bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass sie passiv sind und nicht für ihren Mandanten agieren. Irgendwie haben hier glaube ich manche in den 2000er-Jahren zu viele Gerichtsshows gesehen, wo es immer sehr laut und durcheinander zuging und der Anwalt, der am lautesten und am häufigsten geschrien und getobt hat, hat am Ende den Prozess gewonnen.
So läuft das ja aber bei Gericht nicht. So ein Prozess ist eine ziemlich formale Angelegenheit. Am Ende muss sich das Gericht eine Meinung bilden und ein Urteil fällen. Dabei geht es ja aber eher darum, wer die BESTEN Argumente vorgebracht hat und nicht darum, wer die meisten Argumente vorgebracht hat, wer die meisten Beweisanträge gestellt hat und wer sich am besten und am lautesten über die Argumente der Gegenseite echauffiert hat.
Zitat von LanzaLanza schrieb:Klar, formal daccord. Aber halte ich dann nicht einfach als PV mal die Fr. ? Wenn gerade die WV in der anderen Zeitung was anderes sagt.
Das kann man auch anders rum sehen: verzichte ich nicht vielleicht auf einen Befangenheitsantrag, wenn zwei von drei Kollegen der Meinung sind, dass der kaum Aussicht auf Erfolg hat?!
Hier kam schon mal die Frage auf, ob und wie Frau Rick sich überhaupt mit ihren beiden Verteidigerkollegen abgesprochen hat. Wenn sie am Wochenende die Email-Korrespondenz in den Akten aufgestöbert hat und am Montag gleich den Antrag eingereicht hat, dürfte da zumindest nicht viel Zeit geblieben sein, um die Frage, ob eine Antrag sinnvoll ist und wie er ausgearbeitet sein soll, miteinander abzustimmen.
Zitat von LanzaLanza schrieb:Meine Meinung zu Baumgärtl und dass dieser schlecht für den TV ist, habe ich ja mehrfach kundgetan. Gut täte dieser vermutlich wenn er diesen PV jetzt rausschmeißt. Das müsste doch gehen?

Oder er gibt alles zu und vermeidet Kosten für die WV. Aber wenn er selbst weiss, dass er unschuldig ist, sollte PV Baumgärtl jetzt "fliegen".
Aber damit, dass er "alles zugibt" ist der Prozess ja nicht zu Ende. Denn dann bleibt immer noch die Frage, was "alles" ist und wie "alles" juristisch zu bewerten ist. Je nach Einlassung kann da dann eben etwas wie unterlassene Hilfeleistung, über schwere Körperverletzung, Körperverletzung mit Todesfolge, Totschlag oder Mord bei rauskommen. Gerade also, wenn er "alles" zugibt, braucht der Angeklagte eine sehr gute Verteidigung, die sich dafür einsetzt, dass ein angemessenes und gerechtes Urteil gefällt wird.


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