Lento schrieb:Aber gerade das Schneiden der Fratze als er dem Angeklagten da Unterlagen gebracht hat, das ist ganz klar GEGEN den Angeklagten gerichtet. Er hat sich einfach nicht im Griff, so dass er seine fehlende Neutralität in diesem Ausmaß sogar öffentlicht zeigt. Ein Beobachter muss da befürchten, dass er zur Neutralität gegenüber dem Angeklagten nicht mehr fähig ist und möglicherweise auch nie fähig war. SO etwas hat nicht das geringste im Gerichtssal zu suchen.
Also die Fratze mal ganz außenvor, weil ich zumindest durch die Medien nichts derartiges gehört habe.
Ich glaube, dass sich ein Staatsanwalt sehr wohl im Griff hat. Man kann sich immerhin auch nicht alles erlauben und munter durch Welt spazieren, weil man ja selbst über recht und unrecht entscheidet. Warum sollte ein Staatsanwalt per se etwas gegen den Angeklagten haben? Er hat jetzt auch nicht als Monster herausgestellt welches man ums verderben von der Straße holen will und deswegen alle Mittel recht sind.
Lento schrieb:Das würde auch erklären, dass mit einem hohen Risiko die Anklage erhoben wurde. Man verließ sich großteils auf Zeitangaben von Zeugen, bei denen die Gefahr des Irrtums sehr hoch ist. Wie gesagt, wenn es keinen Zeugen gibt, der den Angeklagten am Tatort gesehen hat, dann kann man hier die eigentliche Ursache für eine dann fahrlässig erfolgte Anklage erkennen.
Ich habe in der Richtung gar kein hohes Risiko empfunden, der Prozess ist im Verlauf erst spannend geworden.
Gerade durch die Aussage von Verena bzw. die fehlende Aussage die eine der Stütze der Anklage war.
zu Prozessbeginn hätte ich gesagt das wird ein klaren Ding, aber das wurde es dann wie wir alle sehen nicht.
Lanza schrieb:Bei der Annahme von Püschel, dass sie selbst noch handlungsfähig war im Wasser, sind die nachfolgenden Verletzungen ja dann auch ein Unfallgeschehen.
In diesem Szenario ist dann auch ein voriges Unfallgeschehen (Ausrutschen, Fall in den Bach) wahrscheinlich.
Das verstehe ich eben nicht, die Rechtsmedizinerin hat ja gesagt, dass sie nicht weiß ob Hanna benommen oder ohnmächtig war. Sie muss dafür doch Anzeichen haben? Ich hab keine Ahnung, ob man bei einer abgeflachten Atmung einen Unterschied bei einer Sektion sieht, aber zu der These wird sie ja irgendwie gekommen sein.
Andante schrieb:Na ja, die Chance besteht immer, dass eine andere Strafkammer die Sache anders sieht, neue Gutachten bestellt, Zeugen sich nicht mehr genau erinnern etc. Und dass ein Angeklagter, wenn er verurteilt wird, oder überhaupt jeder Prozessverlierer sein Glück in der nächsten Instanz versucht, ist nicht verwunderlich und Alltag. Man hat ja in der Sache nichts (mehr) zu verlieren, man kann nur gewinnen…(Kostenfragen mal außen vor gelassen).
Zum Beispiel Verena? Sie sagt plötzlich aus, weil der Täter vielleicht wider Erwarten doch noch nicht rechtskräftig verurteilt wurde.
Plötzlich packt sie die Angst, weil sie einer der Gründe ist/war warum er überhaupt dort sitzt. Wobei ich zugeben muss, dass ich nicht mal weiß, ob eine Aussage jetzt zulässig wäre, oder obsolet ist aufgrund ihres ,,Moves" aus dem ersten Verfahren.
Andante schrieb:Was mich etwas wundert, ist, dass Rick anscheinend schon weiß, dass sie auch eine Revision für ST führt. Theoretisch könnte ST ja mit der Revision auch andere Anwälte beauftragen, etwa ausgewiesene Revisionsspezialisten.
Kann die gute Dame für dem BGH z.B gar nicht. Also rein rechtlich...