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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

11.388 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

13.03.2024 um 22:58
Es ist ja gar nicht so relevant.

Ich habe es immer so verstanden, dass alle Teilnehmer vor Gericht ausgesagt haben, sie haben dieses Geständnis als Spaß aufgefasst, auch Max.

Als er aber später von Verena erfahren hat, dass er ihr das Messer an den Hals gehalten hat, bekam der Zeuge zusammen mit seiner Erinnerung an den Partyabend und der Tatsache dass ST in U-Haft sitzt Beschwerden.

Als diese sich nicht besserten ging er zum Arzt. Der die Schilderung der Bedrohung und der Aussage am Partyabend sehr ernst nahm. Tatsächlich muss man ja auch sagen, wurde sowohl im Thread als auch im Plädoyer der Landarzt öfter in dem Zusammenhang erwähnt, als der Zeuge selbst.

Ergibt sich mehr Sinn. Denn eine Sprachnachricht bzw. mehrere die man genauso wenig Ausblenden kann, zeigen nunmal dass Max noch nach der Inhaftierung an eine Unschuld des ST geglaubt hat und ihn aus der U-Haft holen wollte.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

13.03.2024 um 23:35
Schön, dass Du Dich distanzierst. Aber es wäre mal an der Zeit zu sagen, worauf Du mit Deinen weithergeholten "Ermittlungsansätzen" hinaus willst.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 00:06
Zitat von allegroassaiallegroassai schrieb:Aber es wäre mal an der Zeit zu sagen, worauf Du mit Deinen weithergeholten "Ermittlungsansätzen" hinaus willst.
Genau. Man kann die Phantasiegeschichten weiter treiben, nicht ungewollte, sondern gewollte Schwangerschaft, Studentin hat ein Verhältnis mit einem verheirateten Professor, doch der will sich nicht trennen usw. Aber was sollen so Groschenromane? Hier geht es um einen Fall mit reichlich konkreten Fragestellungen aufgrund vorhandener Indizien. Es dürfte reichen, sich darauf zu beschränken anstatt irgendwelche Geschichten zu erfinden, auf die es keinerlei Hinweise gibt.
Der zitierte Beitrag von CharliesEngel wurde gelöscht. Begründung: Off-Topic
Genau, davon ist nichts bekannt. Du sagst ja, dass du mal Schöffin warst. Wurde da bei Gericht aus so gearbeitet, dass nicht vorhandene Verknüpfungen ständig Thema waren? Wobei wurscht ist, ob der StA ständig Unbelegtes verknüpfen durfte/konnte oder die Verteidigung?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 01:01
Ich verstehe nicht, warum die Behauptung, den Ermittlern sei es nicht einmal gelungen, den Tatort genau einzugrenzen, hier ständig wiederholt wird.

StA Fiedler sagte in seinem Plädoyer:
680 Meter hätte der Tatverdächtige nach Hause laufen müssen und dies aus Sicht der Staatsanwaltschaft gut bewältigen können.
Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/hanna-prozess-in-traunstein-neue-erkenntnisse-zum-amok-alarm-am-landgericht-art-964663

Das ist eine ziemlich konkrete, da ziemlich krumme Zahl, und damit eine sehr genaue Distanzangabe. Gäbe es nur eine grobe Vorstellung, wo der Tatort in etwa war, dann hätte der StA etwas wie: "knapp 700 Meter", "etwas unter 700 Metern" oder zwischen 650 und 700 Metern" gesagt. Er nennt aber genau 680 Meter als Distanz zwischen dem Wohnhaus des Angeklagten und dem Tatort.
Wer weiß, wo der Angeklagte wohnte, könnte sich also seine Smartphone mit TrainingsApp schnappen, von der Haustür des Angeklagten den Burgweg in Richtung Kampenwandstraße losgehen, und messen, wann er 680 Meter zurückgelegt hat. Dann stände er genau an der von den Ermittlern als Tatort angenommenen Stelle.

Natürlich können wird hier das nicht tun, denn verständlicherweise wurde die Adresse des Angeklagten nicht veröffentlicht, um die Persönlichkeitsrechte und Privatsphäre vom ihm und seiner Familie zu schützen. Damit wissen wir hier im Forum eben nicht, wo genau der Tatort gewesen sein soll.
Das ist aber nicht gleich bedeutend damit, dass auch die Prozessbeteiligten das nicht wissen. Die haben alle den gleichen Wissenstand, zumindest, wenn sie im Prozess nicht geschlafen haben und wenn sie die ihnen zur Verfügung gestellten Akten sorgfältig durchgelesen habe.
Der StA weiß mehr als alle anderen, weil er Einsicht in die kompletten Ermittlungsakten hat, aber er ist nicht so dumm, und vergisst so ein zentrales Ermittlungsergebnis in den Prozess einzuführen und erwähnt es dann erst im Plädoyer.
Man kann sich also bitte mal endlich von dem Argument lösen, die Ermittler bzw. der StA wüssten ja nicht mal, wo der Tatort sein soll. Die Ermittler und der StA wissen das ganz genau, genauso wie die Verteidiger, die 5 Richter und Herr Holderle.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 07:30
Aber warum wird der Tatort dann nicht genau benannt?
Und warum wird nicht erörtert, wie man zu der Annahme kommt, wo sich der genaue Tatort befindet?


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Palio ehemaliges Mitglied

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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 08:09
Ich glaube mittlerweile, dass die Eingrenzung doch mittels Nachstellung des Fußweges von Hanna, der Wahrnehmung der „Schreizeugin“, die dort in der Nähe wohnte und der guten Zugänglichkeit zum Bach erfolgte. Im Bereich der kleinen Brücke ist es sichtgeschützt durch Bäume und Büsche und neben dem Geländer gibt es zudem Lücken, wo eine Person leicht in den Bach gelangen kann. Im weiteren Straßenverlauf gibt es keinen Sichtschutz mehr und dort verläuft auch überall das Geländer zum Bärbach. Weder für einen Unfall noch für einen Übergriff wäre ein anderer Bereich so gut vorstellbar wie dieser.

Der Bereich mit der kleinen Brücke „Nr. 95“ passt daher einfach von den Umständen am besten, ist aber nicht mit Spuren gesichert.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 10:13
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Du stellt hier min Großbuchstaben das Wort Spekulation in den Raum. Spekualtion ist aber etwas anderes als Rekonstruktion. Viele der Informationen, von denen Du behauptest, sie würden auf Spekulationen der Ermittler und/oder des Staatsanwaltes beruhen, sind regelmäßig bei Gewaltverbrechen nicht bekannt. Das ist auch nicht nötig, die genau zu kennen, um einen Täter identifizieren, überführen und verurteilen zu können.
Abgesehen davon, dass ich nirgends das Wort Spekulation großgeschrieben habe, ist es nicht so einfach, wie Du es hier darstellst.
Zur Rekonstruktion einer Tat sind gewisse Eckdaten nötig z.B. Zeugenaussagen zum Tathergang, Spuren am Tatort, Videoaufzeichnnungen o.ä. Es handelt sich quasi um ein Nachstellen einer Tat, das die vorhandenen Daten nutzt und Details, die unklar sind, hypothetisch ergänzt.
In diesem Fall gibt es aber weder Zeugensichtungen zum Zeitpunkt der vermuteten Tat noch einen gesicherten Tatort oder sonstige Spuren. Insofern gibt es auch nicht viel zu rekonstruieren.
Abgesehen davon: Wenn die Tat offiziell rekonstruiert worden wäre, wäre dies im Prozess so dargestellt worden (dazu reicht es nicht, ein paar Zeitangaben zu machen).


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14.03.2024 um 10:36
Zitat von NesrinNesrin schrieb:Nesrin
um 07:30
Aber warum wird der Tatort dann nicht genau benannt?
Und warum wird nicht erörtert, wie man zu der Annahme kommt, wo sich der genaue Tatort befindet?
Weil so ein Prozess keine Veranstaltung für die breite Öffentlichkeit ist, sondern um Recht zu sprechen. Und weil alle Prozessbeteiligten den von den Ermittlern angenommenen Tatort kennen, da er in den Akten benannt ist; wahrscheinlich schon in der Anklageschrift, die deutlich ausführlicher als die vom StA am ersten Prozesstag verlesene Anklage ist.
Wahrscheinlich ist der Tatort auch mehrmals im Prozess relativ präzise benannt worden, das ist aber untergangen. Z.B. wurde das Video gezeigt, auf dem ein Polizist joggend die Joggingroute anläuft. Es wurde genau gesagt, wann er wo gestartet ist und wann er u.a. am Tatort angekommen ist und wie lange er vom Tatort auf zwei Alternativrouten bis zum Haus des Angeklagten gebraucht hat:
Für den direkten Weg vom mutmaßlichen Tatort über den Burgweg zum Elternhaus T.s benötigte der Beamte drei Minuten und 40 Sekunden. Für den Umweg über die Kampenwandstraße und Schloßbergstraße hätte der Angeklagte etwa sechs Minuten benötigt.
Quelle: https://www.ippen.media/netzwerk/lokales/bayern/hanna-prozess-konnten-die-suchhunde-faehrten-blut-oder-tatort-aufspueren-92788627.html

Wie soll man denn eine Zeitangabe auf die Sekunde genau (3 Minuten und 40 Sekunden) angeben können, wenn man nicht mal wüsste, wo genau der Jogger loslaufen muss?
Abgesehen davon müssten doch alle drei Verteidiger aufspringen und sagen, dass diese Zeiten völlig ungenau sind und durch die Sekundenangabe eine falsche Genauigkeit vorgaukeln, wenn man nicht einmal weiß, ob der Startpunkt 50, 80 oder 100 Meter weiter vorne oder hinten auf der Straße liegt.
Es geht immerhin um ein Strecke von nur 680 Metern und unter 4 Minuten Laufstrecke. Da bedeuten 100 Meter mehr oder weniger in die eine oder andere Richtung eine Abweichung von fast 15 %.

Wie lange wurde in diesem Prozess auf Betreiben der Verteidiger um die genauen Zeitstempel des Notrufs, des Beginns der Abkühlung des Handys und des CoC-LogIns diskutiert. Hier wurden Angaben mit Hunderstelsekunden-Stellen gemacht.
Aber bei der Dauer der Laufstrecke vom angenommenen Tatort zum Haus des angeklagten sollen die Verteidiger es schweigend geschluckt haben, dass der Polizist irgendwo loslief, weil man nicht mal wusste, wo der Tatort ist?
Diese Joggingrunde des Polizisten diente doch u.a. dazu, nachzuweisen, dass der Angeklagte genug Zeit hatte, um die Tat zu begehen und es trotzdem noch rechtzeitig nach Hause geschafft hätte, um sich um 2:42:40 bei CoC einzuloggen. Es war möglich, aber sehr knapp!
Für die Verteidiger wäre es doch ein gefundenes Fressen gewesen, sich auf die Zeitangabe zu stürzen und einzuwerfen, dass der Tatort aber auch viel weiter in Richtung Hannas Zuhause hätte liegen können.

Wenn man jetzt mal 1 und 1 zusammenzählt, dann kann man daraus nur schlussfolgern, dass der angenommene Tatort allen Prozessbeteiligten bekannt ist und vor allem auch, dass er unter ihnen unstrittig ist. Sonst wäre das Thema eben an verschiedenen Stellen aufgegriffen und diskutiert worden.


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Palio ehemaliges Mitglied

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14.03.2024 um 10:48
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Für die Verteidiger wäre es doch ein gefundenes Fressen gewesen, sich auf die Zeitangabe zu stürzen und einzuwerfen, dass der Tatort aber auch viel weiter in Richtung Hannas Zuhause hätte liegen können.
Wobei eine mögliche Tatortverlegung aber ja bei einem Beweisantrag von RA Baumgärtl impliziert wurde, allerdings nur ein Stück weiter südlich:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 09.02.2024:Das könnte ganz interessant sein. Baumgärtl spricht in diesem Zusammenhang vom „In der Anklage nicht benannten Tatort“ (Das ist nichts Neues, das hatte ich in Erinnerung, aber ist natürlich untypisch für eine Anklage.) Aber auch dass der Tatort „Von der Staatsanwaltschaft wohl an einer Stelle schräg gegenüber des Burghotels vermutet wird.“
Jetzt ist ein bisschen Klarheit, wo dieser Erstens verortet wird, für mich hört es sich aber fast ein bisschen so an, als wäre das für die Verteidiger und für die EB selbst, auch nicht so ganz klar.
Dieser Verunglückte ist wohl auf Höhe des Parkplatzes reingefallen. Baumgärtl begründet aufgrund der Videoaufnahmen, wo zu sehen ist, wann Hanna in die Kampenwandstraße eingebogen ist, dass diese schon auf dieser Höhe gewesen sein muss, als diese ins Wasser gekommen ist. Hier könne man wie der Mann leicht reinstürzen, da alles ungesichert ist
Es scheint also nicht gänzlich ausgeschlossen zu sein, dass der Tatort auch woanders sein kann.
Passt aber nicht so gut wegen weiterer Entfernung zur Zeugin, die den Schrei hörte.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 10:58
Zitat von XluXXluX schrieb:Zur Rekonstruktion einer Tat sind gewisse Eckdaten nötig z.B. Zeugenaussagen zum Tathergang, Spuren am Tatort, Videoaufzeichnnungen o.ä. Es handelt sich quasi um ein Nachstellen einer Tat, das die vorhandenen Daten nutzt und Details, die unklar sind, hypothetisch ergänzt.
In diesem Fall gibt es aber weder Zeugensichtungen zum Zeitpunkt der vermuteten Tat noch einen gesicherten Tatort oder sonstige Spuren. Insofern gibt es auch nicht viel zu rekonstruieren.
Abgesehen davon: Wenn die Tat offiziell rekonstruiert worden wäre, wäre dies im Prozess so dargestellt worden (dazu reicht es nicht, ein paar Zeitangaben zu machen).
Sicher gibt es Taten, bei denen Zeugen die Tat beobachtet haben und/oder die Tat von einer Kamera aufgezeichnet wurde. Das dürfte aber doch wohl die ganz große Ausnahme sein.

Es stimmt aber doch einfach nicht, dass es keine sonstigen Spuren gibt: es gibt eine Videoaufnahme von Hanna mit Zeitstempel , die zeigt wie sie in die Kampenwandstraße einbiegt. Es gibt die Zeitstempel des Notrufs und Abkühlens des Handys, es gibt die GPS-Daten aus dem Handy. Es gibt die Verletzungen an Hannas toten Körper sowie die anderen Ergebnisse der Obduktion.

Das alles als "keine sonstigen Spuren" zu bezeichnen, ist schon ignorant.

Und doch: man kann auch aus wenigen Eckpunkten ein Tatgeschehen rekonstruieren. Natürlich ist die Rekonstruktion dann ungenauer, als wenn ich einfach eine Videoaufnahme nachspielen muss. Aber für eine ausreichend genaue Annäherung an den Tatablauf reichen diese Eckpunkte hier meiner Meinung nach völlig aus.

Zudem ist die Kenntnis des genauen Tatablaufs auch gar nicht notwendig, um S.T. zu verurteilen. Dazu reicht es, dass die Richter sich sicher sind, dass er die Tat begangen hat. Sie müssen nicht wissen, wie genau er die Tat begangen hat.
Irgendeiner muss die Tat ja begangen haben, dass ist nach dem Ausschluss eines Unfalls absolut unstrittig. Würde Deine Logik zutreffen, könnte ja außer S.T. auch kein anderer jemals verurteilt werden, denn bei einem Alternativtäter müsste man das Argument: "Wir wissen nicht mal wie die Tat abgelaufen ist." genauso anbringen.

Für die Verurteilung reicht es eben zu wissen, dass Hanna durch einen Menschen angegriffen und schwer verletzt wurde. Man muss diesem Menschen nicht nachweisen, wie genau und in welcher Reihenfolge er das angestellt hat, um ihn verurteilen zu können.

Eigentlich dient die Tatrekonstruktion in diesem konkreten Fall doch nur zur Beantwortung von drei Fragestellungen:


  1. Wie lange hat die Tat ungefähr gedauert? Hätte S.T. sie also in dem relativ kurzen Zeitfenster begehen können?


  1. War es S.T., der deutlich kleiner als Hanna war, überhaupt möglich, Hanna zu überfallen, niederzuringen und so schwer zu verletzten?


  1. Handelt es sich bei der Tat um einen Mord aus Heimtücke, wie der StA ursprünglich angeklagt hatte?


Die ersten zwei Fragen konnten im Rahmen der Verhandlung mit ausreichender Sicherheit bejaht werden, die dritte Frage wurde verneint.
Insofern hat reicht die Genauigkeit der Rekonstruktion des Tatgeschehens völlig aus, um entscheiden zu können, ob der Angeklagte verurteilt werden soll oder freigesprochen.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 11:01
Guten Morgen zusammen,

ich verfolge den Thread nun seit einiger Zeit hin und wieder mal und habe mir nun heute einen Account erstellt, da ich eine Frage in die Runde stellen möchte. Leider weiß ich nicht, ob das Thema im Thread bereits abgehandelt wurde, da ich nur sporadisch immer mal wieder reinschaue, bitte habt Nachsicht mit mir. :-)
Weiß denn vielleicht jemand von Euch, der ggf. ortskundig ist, ob an der Talstation der Kampenwand-Seilbahn funktionstüchtige Überwachungskameras angebracht sind/waren und ob solche denn in Zusammenhang mit dem vermuteten Tatort vielleicht etwas relevantes aufgenommen haben könnten?
Ich bin mir zwar sicher, dass die Ermittler diese bestimmt überprüft hätten, wenn solche Kameras vorhanden wären und sich in einer relevanten Lage/Ausrichtung befunden hätten, ich wollte es aber trotzdem gerne mal ansprechen/nachfragen, da ich die Thematik Überwachungskameras der Talstation noch nicht im Thread vorfinden konnte.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 11:18
Erst mal herzlich willkommen hier, schön dass Du dabei bist!
Zitat von heartsspin22heartsspin22 schrieb:Weiß denn vielleicht jemand von Euch, der ggf. ortskundig ist, ob an der Talstation der Kampenwand-Seilbahn funktionstüchtige Überwachungskameras angebracht sind/waren und ob solche denn in Zusammenhang mit dem vermuteten Tatort vielleicht etwas relevantes aufgenommen haben könnten?
Ja, das wurde auch im Prozess durch den Ermittler, der die Kameras auf der Route des Joggers ausgewertet hat, dargelegt:
14.55 Uhr: Nun geht es um die Kameras des Kampenwandparkplatzes, nachdem der Forensiker erklärt, warum die Kameras eines Geschäfts und der Tankstelle “Boxenstopp” irrelevant für die Nachvollziehung des Weges sind. “Eine war defekt und bei der Tankstelle wäre er außerhalb des Blickfeldes gelaufen”, erklärt er.

14.59 Uhr: Zwei der drei Kameras dort sind eher nicht relevant, nämlich die des Kassenautomaten und die bei der Schranke. Die andere Kamera zeichnet im Hintergrund den Bärbach auf, in dem Hanna gefunden wurde. Das Problem: Direkt vor der Kamera war am Tattag ein Spinnennetz – zudem löste Regen die Kamera ebenfalls aus.

15.03 Uhr: Quintessenz der Betrachtung der Kameras vom Kampenwandparkplatz ist, dass man nichts sieht. Außer dem Jogger, der mutmaßlich der Angeklagte ist, ist nichts zu sehen. Keine Fragen – eigentlich. Dann kommt Anwältin Rick doch noch einmal und fragt nach einem speziellen Weg. Richterin Aßbichler greift ein und hilft.
Quelle: https://m.focus.de/panorama/mordprozess-hanna-im-ticker-dann-entbrennt-im-gericht-eine-uhrzeit-diskussion-wir-koennen-ja-nicht-rechnen_id_259497387.html
(Die Seite ist ein Live-Ticker, der mehrere Prozesstage abdeckt. Es geht hier um den Prozesstag am 12. Dezember 23, man muss ein bisschen runterscrollen, um zu der Stelle zu gelangen.


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14.03.2024 um 11:25
Super, ich danke Dir! Schade, dass man daraus keine Erkenntnisse ziehen konnte.


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14.03.2024 um 11:49
Hier wird von verschiedener Seite immer wieder betont, dass so ein Prozess ja nicht für die Öffentlichkeit stattfände, dass da kein Anspruch bestünde, die Rekonstruktion etc. nachvollziehbar dargelegt zu bekommen.

Das mag ja so sein. Aber wäre es dann nicht kostensparender und effektiver, solche Dinge zukünftig in Geheimgerichten zu verhandeln, wie dies bei CETA etc. schon längst erfolgreich praktiziert wird?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 12:18
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Für die Verteidiger wäre es doch ein gefundenes Fressen gewesen, sich auf die Zeitangabe zu stürzen und einzuwerfen, dass der Tatort aber auch viel weiter in Richtung Hannas Zuhause hätte liegen können.
Die Verteidigung hat alles versucht, um die Unfallthese aufrecht zu erhalten, und dafür diverse Beweisanträge gestellt. Warum sollte sie sich plötzlich auf einen alternativen Tatort stürzen?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 12:29
Was ich hier doch noch einmal zum Ausdruck bringen möchte, ist meine Verwunderung und mein Befremden darüber, dass die Verteidigung in ihren Plädoyers mit keinem Wort auf die von ihr vorher so vehement vertretene Unfallthese eingegangen ist.

Mag ja sein, dass die Anwälte von Sebastian T. meinten, sie könnten sich Ausführungen zu diesem Thema sparen, weil damit eh kein Blumentopf mehr zu gewinnen wäre.

Aber dass die Unfalltheorie plötzlich Luft für sie war, als hätte sie im Prozess gar keine Rolle gespielt, irritiert und wirft Fragen auf.

Eines vorweg: Es war verständlich und notwendig zu prüfen, ob Hanna aufgrund eines Unglücks in den Bärbach gestürzt und ertrunken ist. Und ob die schweren Verletzungen an Kopf und Schultern vom Treiben in den Gewässern stammen könnten oder -wie es in der Anklage hieß- einem mörderischen Angreifer zugeschrieben werden müssten.

Weil das kein Laie beurteilen konnte (und auch kein Gericht), wurden Sachverständige verschiedener Fakultäten engagiert, auch unter Mitwirkung der Verteidigung.

Das Urteil war einhellig: keine typischen Treibverletzungen; vielmehr müssten die Verwundungen auf eine Gewalttat zurückgeführt werden. Dagegen lief die Verteidigung Sturm; immer wieder wurde nachgebohrt und zuletzt sogar die Einschaltung eines weiteren Spezialisten beantragt. Die Botschaft: Es sei allen Gutachten zum Trotz nicht hinreichend geklärt, ob ein Unfall wirklich ausgeschlossen werden könne.

Dann kamen die Plädoyers - und von der Möglichkeit eines Unfalls war plötzlich keine Rede mehr. Das Thema schien für die Verteidigung nun jede Relevanz verloren zu haben. Warum?

Meines Erachtens wäre es angebracht gewesen, der Öffentlichkeit, aber gerade auch den leidgeprüften Eltern von Hanna, die das quälende Gerangel um Unfall oder Gewalttat im Gerichtssaal ertragen mussten, zu erklären, wie man nun nach Abschluss der Beweisaufnahme die Frage eine Unglücks bewertet und ob beziehungsweise wo man noch Klärungsbedarf sieht.

Das hätte den Rahmen der Plädoyers von immerhin drei Verteidigern sicher nicht gesprengt. Dass darauf jedoch bewusst verzichtet wurde, berechtigt meiner Auffassung nach zu einem bitteren Verdacht: Die Verteidigung hatte inhaltlich längst von der Unfalltheorie Abstand genommen, sondern verfolgte bei diesem Thema nur noch taktische Interessen.

Im Wesentlichen ging es wohl darum, Ansatzpunkte für eine Revision zu generieren - etwa mit Beweisanträgen, die das Gericht fehlerhaft ablehnen würde. So etwas mag ja erlaubt sein; in diesem Fall finde ich es jedoch einfach nur schäbig.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 12:32
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Plädoyer.
Man kann sich also bitte mal endlich von dem Argument lösen, die Ermittler bzw. der StA wüssten ja nicht mal, wo der Tatort sein soll. Die Ermittler und der StA wissen das ganz genau, genauso wie die Verteidiger, die 5 Richter und Herr Holderle.
Natürlich wissen alle, wo der Tatort sein soll. Aber wie Du es selbst formuliert hast: "sein soll".
Es geht darum, dass der Tatort bis heute nicht gesichert ist und damit bis heute nur dort vermutet wird. Aber ich wiederhole mich.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

14.03.2024 um 12:35
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Was ich hier doch noch einmal zum Ausdruck bringen möchte, ist meine Verwunderung und mein Befremden darüber, dass die Verteidigung in ihren Plädoyers mit keinem Wort auf die von ihr vorher so vehement vertretene Unfallthese eingegangen ist.
Da habe ich die Plädoyers völlig anders verstanden. Aussagen wie "Kopf gegen Stein, ist dasselbe wie Stein gegen Kopf", dass das Handy nur im Wasser und nicht in der Luft abkühlen kann, oder die Gutachter zuviel Kontakt hatten, zeigt doch, dass die Unfalltheorie für die Verteidigung nicht vom Tisch ist.

Ich verstehe aber, dass es nicht für sinnvoll erachtet wurde, da jetzt nochmal im Detail Theorien zu einem Unfall aufzustellen und man sich lieber darauf konzentriert hat, die Indizien der Gegenseite in Frage zu stellen.
Denn schliesslich muss die Anklage ihm die Tat nachweisen.


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14.03.2024 um 13:03
Zitat von XluXXluX schrieb:Es geht darum, dass der Tatort bis heute nicht gesichert ist und damit bis heute nur dort vermutet wird.
Der Tatort ist sehr wohl bekannt, wird man dann im Urteil vorfinden.


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14.03.2024 um 13:03
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Was ich hier doch noch einmal zum Ausdruck bringen möchte, ist meine Verwunderung und mein Befremden darüber, dass die Verteidigung in ihren Plädoyers mit keinem Wort auf die von ihr vorher so vehement vertretene Unfallthese eingegangen ist.
Das was @Karajana gesagt hat + der Hinweis auf die BAK und das Torkeln. Das war schon ein wink mit dem Zaunpfahl.


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