Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Ich finde, es ist sinnvoller, von @EchoM1 die Quelle für seine/ihre folgende Behauptungen anzufordern:

EchoM1 schrieb:Das Video, das am 7.11.23 von einer Zeugin als Eiskellerbesucherin am Richtertisch vorgeführt wurde und dort für Staunen gesorgt haben soll, entstand kurz vor der oder an der T-Einmündung Schlossbergstrasse - Kampenwandstrasse auf ihrem Heimweg um 2:40 Uhr und zeigt einen Jogger mit Stirnlampe, querend von links nach rechts oder umgekehrt vor ihr auf dem Bürgersteig der Kampenwandstrasse.

Die Laufrichtung und Bekleidung sind der Öffentlichkeit nicht bekannt, der Polizei und dem Schöffengericht natürlich schon.

Wenn Laufrichtung und Bekleidung des Joggers der Öffentlichkeit nicht bekannt sind, der Rest schon (woher eigentlich?), müsste sich dafür eine Quelle ja finden lassen.

Jedenfalls kommt ST - unterstellt, es war erstens er, den die Handyzeugin um 2:40 an der von @EchoM1 behaupteten Stelle gefilmt hat und zweitens auch ST selber der sich um 2:42:42 ins heimische WLAN eingeloggt hat und drittens der Tatort an der Kampenwandstraße 95 war - aus Zeitgründen dann als Täter kaum in Frage.

Dann müsste die Verteidigung daraus natürlich ein großes Fass machen, denn das wäre für die Entlastung des Angeklagten ja wesentlich. Vielleicht kommt das jetzt, nachdem die Handydaten des Angeklagten noch mal untersucht wurden. Wobei Frau Rick wohl noch nicht dabei war, als die Handyzeugin befragt und ihr Video angesehen wurde, sie, also Frau Rick, müsste sich da sicher auch erst mal Klarheit verschaffen und mit den anderen Verteidigern Rücksprache halten.

Palio schrieb:Nun gibt es dieses Video eines Joggers um 2:40 Uhr bei der Kreuzung zum Eiskeller und ein Log-in des Handys von ST bei Clash of Clans über einen Router um 2:42 Uhr.

Nochmal zu den Zeiten bei meiner These:

Um ca. 2:37 Uhr läuft er vom Tatort in gemächlichem Tempo los und wird um 2:40 Uhr bei der Kreuzung beim Eiskeller/Schloßbergstraße von einem Gast des Eiskellers gefilmt. Er läuft weiter zum Parkplatz, setzt sich in sein Auto, schaltet das Handy ein, verbindet sich mit dem Router des Eiskellers und beginnt um 2:42 Uhr für 8 Minuten zu zocken. Danach fährt er möglicherweise mit seinem Auto nach Hause. Das müsste der Staatsanwalt ggf. beweisen.

Andante schrieb:Dann müsste die Verteidigung daraus natürlich ein großes Fass machen, denn das wäre für die Entlastung des Angeklagten ja wesentlich.

Ja, die Verteidigung muss jetzt neue Beweisanträge stellen, basierend auf der These eines zweiten Joggers.

EchoM1 schrieb:Der mutmassliche, angenommene Tatort ist ist davon ca. 250 m südlich entfernt.

Damit hätte er bereits fast die Hälfte der Strecke zu seinem Zuhause bereits zurückgelegt. Auch bei 800 Meter zu seinem Zuhause (es standen 600 - 800 Meter im Raum) wäre 1/3 der Strecke bereits abgelaufen gewesen.

Das passt leider perfekt zu der Zeit, ab wann er sein Handy wieder in der Hand hatte.

Boho schrieb:Das passt leider perfekt zu der Zeit, ab wann er sein Handy wieder in der Hand hatte.

Oben bei der Eiskeller-Kreuzung wären es aber noch fast 800 Meter bis zu seiner Wohnung. Das finde ich vom zeitlichen Abstand (zwei Minuten zwischen Film an der Kreuzung und Zocken zu Hause) dann auch langsam zu eng.

@Palio

Leider finde ich jetzt auf die Schnelle keine Quelle... Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass er um 2:42 im heimischen WLAN eingeloggt war. Da ging es doch auch noch darum, dass bestimmte Daten des Routers nicht wiederhergestellt werden konnten oder so. Wenn ich eine Quelle finde, reiche ich es nach.

Dasdeeeeniz schrieb:Leider finde ich jetzt auf die Schnelle keine Quelle... Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass er um 2:42 im heimischen WLAN eingeloggt war.

Quellen sind sehr willkommen. Wenn meine These nicht passt, dann passt sie nicht :)

Palio schrieb:Nochmal zu den Zeiten bei meiner These:

Um ca. 2:37 Uhr läuft er vom Tatort in gemächlichem Tempo los und wird um 2:40 Uhr bei der Kreuzung beim Eiskeller/Schloßbergstraße von einem Gast des Eiskellers gefilmt. Er läuft weiter zum Parkplatz, setzt sich in sein Auto, schaltet das Handy ein, verbindet sich mit dem Router des Eiskellers und beginnt um 2:42 Uhr für 8 Minuten zu zocken. Danach fährt er möglicherweise mit seinem Auto nach Hause. Das müsste der Staatsanwalt ggf. beweisen.

Auch wenn ich keinen Beleg dafür habe, bin ich mir aufgrund der Wegerekonstruktion sicher, dass das Handy daheim eingeloggt war.
Ehrlich gesagt verstehe ich momentan auch nicht warum du auf das Auto ins Spiel bringst.

Boho schrieb:Damit hätte er bereits fast die Hälfte der Strecke zu seinem Zuhause bereits zurückgelegt. Auch bei 800 Meter zu seinem Zuhause (es standen 600 - 800 Meter im Raum) wäre 1/3 der Strecke bereits abgelaufen gewesen.

Das passt leider perfekt zu der Zeit, ab wann er sein Handy wieder in der Hand hatte.

Wenn er um 02:40 gefilmt wurde und das Handy daheim gegen 02:42:42 Uhr wieder in Benutzung war, dann war er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht der Jogger der um 02:40 Uhr gefilmt wurde, oder hat das Handy zum fraglichen Zeitpunkt nicht verwendet.
Von der fraglichen Kreuzung zu ihm nach Hause beträgt die Strecke je nach Laufweg zwischen 800 und 1000 Metern.
Gehen wir vom Worst + Best Case aus, sprich 1000 Meter + schnellste jemals von einem Mann gelaufene Zeit für diese Strecke (02:11 Minuten) dann wäre das schon extrem. Wobei ich hier auch noch von einem Zeitpunkt des Videos gegen 02:40:00 ausgehe, wenn es nur 30 Sekunden später war sieht es schlecht aus.

Dass St am heimischen WLAN eingeloggt war, wie hier gerne geschrieben wird, dürfte übrigens nicht absolut sicher sein, da die Daten des entsprechenden Routers nach dem fraglichen Tag anscheinend unwiederbringlich gelöscht wurden. Es könnte demnach ein anderer Router gewesen sein, an dem das Handy des ST zum Zocken eingeloggt war, beweisen lässt sich eindeutig also nichts.

Nun soll der Datenforensiker vom Landeskriminalamt zum Handy des Angeklagten aussagen: Spielte Sebastian T. zur Tatzeit „Clash of Clans“? Der Datenforensiker sagt, dass er anhand der vorliegenden Daten keine Aussage dazu treffen könne. Für den 3.10. liege im Zeitfenster zwischen 2 und 4 Uhr nur ein Eintrag zu den Vordergrund- und einer zu den Hintergrundaktivitäten der App vor. Aus diesen könnten aber keine Rückschlüsse gezogen werden, wann oder wie lange das Spiel, und wie es aktiv benutzt wurde.

Es sei abzulesen, dass das Handy zum Zeitpunkt der Einträge per WLAN mit einem Router verbunden war. Dafür sei keine Aktion durch den Nutzer erforderlich, wenn die Verbindung bereits am Gerät abgespeichert war. Ob es sich bei dem fraglichen Router um den der Familie T. handelte, könne untersucht werden.

Bei einer früheren Sicherung der Daten des besagten Routers war aber festgestellt worden, dass durch mehrmaliges Ein- und Abstecken des Netzkabels alle Einträge vor dem 27. Oktober 2022 unwiederbringlich gelöscht worden waren.

http://hrg.chiemgau24.de/chiemgau/traunstein/traunstein-ort29586/hanna-prozess-alibi-wegen-handyspiel-datenforensiker-geladen-92756430.html

Andante schrieb:Dass St am heimischen WLAN eingeloggt war, wie hier gerne geschrieben wird, dürfte übrigens nicht absolut sicher sein, da die Daten des entsprechenden Routers nach dem fraglichen Tag anscheinend unwiederbringlich gelöscht wurden. Es könnte demnach ein anderer Router gewesen sein, an dem das Handy des ST zum Zocken eingeloggt war, beweisen lässt sich eindeutig also nichts.

Aber die Betreiberfirma von CoC kann doch nachvollziehen von welcher IP-Adresse auf das Spiel zugegriffen wurde? Das geht mir gerade nicht in den Kopf...

mjk-17 schrieb:Aber die Betreiberfirma von CoC kann doch nachvollziehen von welcher IP-Adresse auf das Spiel zugegriffen wurde? Das geht mir gerade nicht in den Kopf...

Tja, keine Ahnung. Eine Quelle, die bestätigt, dass wirklich der heimische Router der war, von dem aus auf das Spiel zugegriffen wurde, wäre halt schön.

mjk-17 schrieb:Aber die Betreiberfirma von CoC kann doch nachvollziehen von welcher IP-Adresse auf das Spiel zugegriffen wurde? Das geht mir gerade nicht in den Kopf...

Ja das denke ich auch, von daher gehe ich davon aus, dass er daheim war.
Der Beweisantrag der Verteidigung sollte ihm dirch Zocken doch ein Alibi verschaffen. Wenn er aufm Parkplatz gezockt hätte, hätten die das sicher nicht angebracht, weil sich die IP-Adresse sicher ermitteln lässt - denke ich jedenfalls.

Andante schrieb:Dass St am heimischen WLAN eingeloggt war, wie hier gerne geschrieben wird, dürfte übrigens nicht absolut sicher sein, da die Daten des entsprechenden Routers nach dem fraglichen Tag anscheinend unwiederbringlich gelöscht wurden.

Danke für die Quelle. Also ist der Beweis des Einloggens zu Hause zumindest über die Auswertung des entsprechenden Routers nicht zu erbringen.

NicNic schrieb:Der Beweisantrag der Verteidigung sollte ihm dirch Zocken doch ein Alibi verschaffen.

Da ging es aber um die konkrete Tatzeit, nicht um den Aufenthaltsort. Wenn er um 2:30 - 2:37 Uhr gezockt hätte, hätte er nicht mit der anderen Hand gleichzeitig eine Frau töten können.

Andante schrieb:Tja, keine Ahnung. Eine Quelle, die bestätigt, dass wirklich der heimische Router der war, von dem aus auf das Spiel zugegriffen wurde, wäre halt schön.

Ich hab das bis dato rückwärts konstruiert, also entsprechend der Ermittlungen durch das Ablaufen der Strecke.
Wenn das Handy davor ausgeschalten wäre, dann hätte man ja niemals das zocken ab 02:30 Uhr in den Ring geworfen.
Wie hier ein User auch geschrieben hatte befinden sich Wohnort und Eiskeller in zwei unterschiedlichen Funkzellen, also wäre das spätestens dann auch ohne WLAN aufgefallen.

Palio schrieb:Oben bei der Eiskeller-Kreuzung wären es aber noch fast 800 Meter bis zu seiner Wohnung.

Da stand doch die filmende Zeugin. Der Jogger lief doch auf Höhe des Tatortes über die Straße?

Und wenn das Handyvideo keinen Jogger zeigt, sondern einen eilends flüchtenden Täter?

mjk-17 schrieb:Ich hab das bis dato rückwärts konstruiert, also entsprechend der Ermittlungen durch das Ablaufen der Strecke.
Wenn das Handy davor ausgeschalten wäre, dann hätte man ja niemals das zocken ab 02:30 Uhr in den Ring geworfen.

Ich weiß nicht, wann das Ablaufen der Strecke stattgefunden hat. So was gehört ja eigentlich zur Ermittlungsroutine, das kann durchaus lange vor dem Einbringen des Zockens um 2:30 geschehen sein. Und ermittelt wurde gründlich, davon kann man ausgehen.

Und zwar, als die Tat rekonstruiert wurde, der vermutete Tatort klar war, ST als möglicher Verdächtiger ermittelt war und seine Wege an dem fraglichen Morgen rekonstruiert wurden mit Hilfe von Kameras, Zeugen, Handyzeugin, insbesondere auch Schreizeugin (die übrigens nach der Beschreibung ihres Apartements, also Blick auf das Schloss, Hören von Gesprochenem im Burgweg) an der Kampenwandstraße 94a mit Balkom zum Burgweg logiert haben müsste) usw.

In dem Rahmen kann durchaus schon festgestellt worden sein, wie lange er vom angenommenen Tatort bis nach Hause gebraucht hätte - also nicht WANN er genau vom Tatort losgelaufen ist, sondern welchen Zeitumfang er theoretisch an sich dafür gebraucht hat.

Boho schrieb:Da stand doch die filmende Zeugin. Der Jogger lief doch auf Höhe des Tatortes über die Straße?

Also wenn die Erläuterung von @EchoM1 so stimmt, dann war es weiter nördlich bei den Bushaltestellen, quasi wenn man von Hohenaschau kommend Richtung Aschau links Richtung Eiskeller abbiegt.

mjk-17 schrieb:Wenn das Handy davor ausgeschalten wäre, dann hätte man ja niemals das zocken ab 02:30 Uhr in den Ring geworfen.

Woher weiß man denn, dass es an war, wenn die Verbindung zu Hause nicht ermittelt werden konnte? Das wäre dann doch gleichzusetzen mit ausgeschaltet?
_________

Boho schrieb:Da stand doch die filmende Zeugin. Der Jogger lief doch auf Höhe des Tatortes über die Straße?

So wurde es beschrieben:

EchoM1 schrieb:, querend von links nach rechts oder umgekehrt vor ihr auf dem Bürgersteig der Kampenwandstrasse.

Ich habe es so verstanden, dass er ziemlich nah vor ihr war, also die Einmündung zum Burgweg bereits passiert hatte, aber vielleicht irre ich mich da und sie hat das Einbiegen in den Burgweg gefilmt. Dann wollte er nach Hause und müsste - das alte Problem - in zwei Minuten dort gewesen sein.

Retsiemfoh schrieb:dass Hanna keine Hose mehr trug gibt zu denken, aber das kann im Wasser passiert sein, und deutet nicht unbedingt auf eine versuchte Vergewaltigung hin mMn.

Ein Gedanke, der mir dazu kommt: Evtl war Hannah austreten und hatte deshalb ihre Hose unten?
Und das hat der Täter ausgenutzt und ist von hinten auf sie drauf gesprungen?

curious13 schrieb:Ein Gedanke, der mir dazu kommt: Evtl war Hannah austreten und hatte deshalb ihre Hose unten?
Und das hat der Täter ausgenutzt und ist von hinten auf sie drauf gesprungen?

Eigentlich eine gute Idee, aber dabei wäre der versuchte Notruf nicht erklärt. Der deutet ja schon auf Wahrnehmung einer bedrohlichen Situation hin.