fassbinder1925 schrieb:Und es ging ja darum, ob ST wusste ob jetzt wegen Mord oder was anderem ermittelt wird. Er wird gewusst haben, dass es um die Tote am Eiskeller geht. Aber ob sie jetzt gesagt hat, dass sie aus Mühldorf kommt und was der Stand der Soko ist glaube ich nicht.
Da hat mit Sicherheit niemand gesagt, dass wegen "Mord" ermittelt wird. Maximal wurde gesagt, dass ermittelt werden soll, ob es ein Unfall war oder Fremdverschulden vorliegt, denn ob das Fremdverschulden als Mord, Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge einzustufen ist, entscheidet nicht die Polizei sondern zunächst der Staatsanwalt (vorläufig, wenn er eine Anklage einreicht) und endgültig das Gericht. Und "Fremdverschulden" ja schon wieder fast ein juristischer Fachbegriff, ich würde eher erwarten, dass der Ermittler das umschreibt (z.B. "Wie wollen sehen, ob jemand die Schuld am Tod von XY trägt.")
Ich gehe aber stark davon aus, dass so etwas eben nicht gesagt wird, weil es Zeugenaussagen schon viel zu sehr beeinflusst, wenn sie vor ihrer Aussage erfahren, dass die Polizei von einem Tötungsdelikt ausgeht oder einem Unfall.
Die Info, die man bekommt, ist sehr viel allgemeiner, im konkreten Fall z.B. etwa:"Wie sie vielleicht mitbekommen haben, ist am 3.10.2022 die Leiche einer jungen Frau in der Prien gefunden worden, die vorher im Club Eiskeller zu Gast war. Wir versuchen aufzuklären, wie es zu dem Tod der Frau gekommen ist. Wie interessieren und deshalb für den Verlauf des Abends und haben Sie als Zeuge eingeladen, weil Sie an dem besagten Abend ebenfalls in dem Club Gast waren."
Alles andere legt einem Zeugen ja schon viel zu viel in den Mund und könnte dazu führen, dass er Beobachtungen nicht mehr neutral einordnet.
Beispiel: "Krass, die ermitteln in einem Mord. Der XY hat ja den ganzen Abend mit der Frau abgehangen, aber den kenne ich doch seit dem Kindergarten, der würde sowas nie tu. Ich will den jetzt auch nicht irgendwo reinreiten, da erwähne ich das mal lieber nicht." im Vergleich zu: "Für die ist es wichtig, zu rekonstruieren, was passiert ist. Der XY hat ja den den ganzen Abend mit der Frau abgehangen, der kann denen sicher viel mehr erzählen als ich, dann gebe ich denen mal den Namen von XY."
Das ist jetzt ein sehr plattes Beispiel, aber es zeigt halt, wie schnell sich Aussagen mit so einer Vorinformation ändern können, obwohl der Zeuge nicht mal der Täter ist und auch nichts böses im Schilde führt.
Sabsy schrieb:Wo habe ich: "auf jeden Fall" geschrieben?
Was ist denn an meiner Aussage so verkehrt zu verstehen?
Wenn man als Zeuge geladen wird, weiß man wohin man muß
man wird eine Adresse, Zimmernummer, Uhrzeit erhalten
und wenn der Sachbearbeiter nicht mit Namen genannt wird,
siehst du ihn, wenn du vor dem Zimmer sitzt und dann wird
sich der zuständige Polizist mit Namen auch vorstellen
und spätestens dann auch mitteilen worum es geht.
Natürlich erfährt man den Namen des Polizisten, der einen befragt. Er steht inkl. Dienstgrad schon auf der Vorladung und auch inkl. der Duchwahl, damit man einen anderen Termin vereinbaren kann, wenn man zum vorgeschlagenen Termin nicht kann. Wie alle höflichen Menschen stellt sich in der Regel auch ein Polizist mit Namen vor und spätestens wenn er einem das Protokoll zum Gegenlesen und Unterschreiben gibt, steht da selbstverständlich auch sein Name drin.