Der "Bayerische Rundfunk" hat einen sehr lesenswerten Artikel veröffentlicht, in dem die bisherigen Entwicklungen im Hanna-Prozess zusammengefasst werden und es einen Ausblick auf die kommenden Prozesstage gibt.
Zu Beginn des Jahres wird sich das Gericht intensiv mit der Frage beschäftigen, ob die Verletzungen nicht doch durch einen Sturz oder auf das Treiben in der Prien zurückzuführen sein könnten.
Und noch immer ist nicht ganz geklärt, ob die 23-Jährige ohne fremdes Zutun ums Leben gekommen sein könnte, nachdem sie in einen Fluss stürzte. Im neuen Jahr will sich das Gericht mit dieser Frage intensiv auseinandersetzen.
Auch wenn im Thread immer wieder gegenteiliges behauptet worden ist: ob die Verletzungen vor oder nach dem Tod zustande gekommen sind, ist von den Rechtsmedizinern nicht geklärt worden.
Laut Obduktion ertrank die Studentin. Nicht klären konnten die Rechtsmediziner, ob ihre Verletzungen unter anderem am Kopf und an den Schultern vor oder nach dem Tod entstanden. Fest steht, dass sie bei ihrem Tod einen Alkoholpegel von etwa zwei Promille hatte.
Im relevanten Prien-Abschnitt sind einige Hindernissen vorhanden, an denen Hannas Körper Verletzungen zugefügt worden sein könnten.
Der Fluss, so der Anwalt, habe damals viel Wasser geführt. Es gebe Stufen, Strudel und vier alte Mühlen, die heute E-Werke sind und an denen es Engstellen gibt.
Es wird auch auf die widersprüchlichen Aussagen von Verena R. eingegangen, der Vorwurf einer Falschaussage stehe im Raum.
Ungereimtheiten taten sich im Lauf des Prozesses bei den Aussagen der engen Freundin des Angeklagten auf. (...)
Doch es kamen Zweifel auf, ob das Gespräch am 3. stattfand - oder am 4. Oktober, an dem die Frau den Angeklagten ebenfalls getroffen haben will. An diesem Tag allerdings war der Fall bereits in den Medien. Nicht verwunderlich also, wenn der junge Mann sie darauf ansprach - es war an dem Tag das zentrale Gesprächsthema in der Region.
Zuletzt hat die Frau vor Gericht die Aussage verweigert, um sich nicht selbst zu belasten. Im Raum steht eine Falschaussage, die den Angeklagten zu Unrecht in Untersuchungshaft gebracht haben könnte.
Nächste Programmpunkte sind die umfangreichere Auswertung von Sebastians Handy mitsamt Anhören einiger Sprachnachrichten, das hydromechanische Gutachten sowie eventuell die Befragung der Schleusenbetreiber.
Alle Zitate und Informationen stammen aus folgendem Artikel:
"Jedes Mosaiksteinchen wichtig": Hanna-Prozess geht doch weiter (BR)