Fridolin31 schrieb:Die Ausbrüche des Staatsanwalts mögen heftig gewesen sein, inflationär waren sie deswegen noch lange nicht. Abgesehen davon ist ein unzutreffender Vorhalt tatsächlich ein sowohl schwerer als auch vermeidbarer Fauxpas.
Das stimmt, aber so wie der ausgerastet ist, könnte man meinen der denkt, dass das Absicht ist und die somit eine junge Zeugin einschüchtern wollen und mit unlauteren Mitteln einen Mörder freiboxen. Und davon kann man ja wohl wirklich nicht ausgehen. Zumal ich dann davon ausgehe, dass er selbst frei von Fehlern sein muss. Die Geschichte mit dem Alten Mithäftling, habe ich jetzt schon oft genug vorgeholt und war kein direkter Vorhalt, aber der wird ja in seinem Leben schon hundert Andere Verfahren gemacht haben. Da hat er hoffentlich noch nie falsch vorgehalten.
Fridolin31 schrieb:aber ich denke, dass er während seines Plädoyers die Zeugenaussagen und die "Geständnisse" tatsächlich nur relativ kurz streifen wird und sich deutlich länger mit dem Gutachten der Rechtsmedizin und dem Psychogramm des Angeklagten beschäftigen wird, falls er dessen Verurteilung beantragen würde.
Mit der Liste kannst du Recht haben, aber ob damit was zu holen ist?
Fridolin31 schrieb:Online- und Fotoaktivitäten des Angeklagten
Sind ja nur Interessant, wenn es ein Sexualdelikt war, mittlerweile spricht da ja auch einiges dagegen. Ob sie überhaupt dann relevant sind, wurde ja ausufernd diskutiert. Vllt kommt ja am Dienstag mehr.
Fridolin31 schrieb:Wesensveränderung nach Hannas Tod einschließlich der gezeigten Gewaltbereitschaft (Bedrohung von Verena mit einem Messer) und dem ständigen "sich ihr und ihrer Familie aufdrängen"
Die Wesensveränderung könnte aber auch damit zusammenhängen, dass er seinen Großvater verloren hat (wobei es da glaube ich tatsächlich noch Unklarheiten gab, ob das vor der U-Haft war. Was bei möglicher Unschuld auch nochmal krass ist, erst verstirbt ein Angehöriger und dann wanderst du ein.) Weiter ist es wohl bei der „Franziska“ gescheitert. ( Warum wurde die eigentlich noch nicht gehört?) Eine Bedrohung mit dem Messer gab es überhaupt nicht. Er hat ihr ein Messer an den Hals gehalten, aber wohl nicht um sie zu bedrohen. Grundsätzlich habe ich dass das passiert ist, eigentlich nicht angezweifelt, wobei es schon interessant war, dass Lea ausgerechnet das Thema ausgespart hat, weil sie sonst ihre Schwester belasten würde.
Fridolin31 schrieb:Verletzung und Krankschreibung in den Tagen nach Hannas Tod
Man weiß nicht genau wann er krankgeschrieben war, deshalb muss die Ärztin nochmal kommen.
Fridolin31 schrieb:- mutmaßlich falsche Angaben hinsichtlich der getragenen Joggingkleidung
-hanebüchene Story rund ums Joggen, einmal angebliche Schlaflosigkeit, dann der Wunsch, mitten in der Nacht zufällig irgendwelchen Kumpeln zu begegnen
Das sind für mich eben auch noch die Zwei Sachen, die für mich Gewicht haben. Aber von einer gesunden Indizienkette ist das weit entfernt.
Fridolin31 schrieb:einer muss es ja gewesen sein (überspitzt formuliert) und der Tatort liegt auf der Strecke zwischen Wohnung des Angeklagten, andere Personen wurden dort nicht gesichtet und der Zeitpunkt passt auch
Passt der Zeitpunkt wirklich? So genau waren ja die Zeitangaben der Sichter ja nicht und ein Handy hatte er nicht dabei. Andere Leute wurden schon auch in der Gegend gesichtet, man hat sie halt ausgeschlossen. Aber da wissen wir ja nicht bei jedem die Begründung.